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12 Seiten

Stille Tiefe (4000 Worte Fassung)

Romane/Serien · Schauriges
Es war regnerische stürmische Nacht auf dem Atlantik. Mit auf Volllast laufenden Dieseln stampfte U-2100 durch die See. Kapitänleutnant Arne Friedrichs stand auf der Brücke seines Bootes und schaute besorgt zu den Brechern auf. Trotz seiner drei Schichten Kleidung war er bis auf die Haut durchnässt. Um seinen Bauch war ein Seil gebunden. Schmerzhaft schnitt es ihm in den Körper. Aber er dachte nicht im Traum daran es abzunehmen. Es war die kleine Sicherheit die verhinderte, dass er und die drei anderen Besatzungsmitglieder die Brückenwache hatte über Bord gingen.
„Eine schlimme Nacht, Herr Kaleun.“, bemerkte sein Erster Offizier Leutnant Jansen.
Friedrichs nickte nur. Das Boot begann auf den Wellen zu hüpfen und die vier Leute stellten sich breitbeinig hin um nicht umgerissen zu werden.
„Brecher überkommt uns von Links“, schrie einer der anderen beiden und sofort ließen alle ihre Ferngläser los und krallten sich an den kalten Stahl des Bootes. Mit tosendem Gebrüll brach das Wasser über sie hinein. Friedrichs spürte das Wasser auf ihn nieder klatschen und es war plötzlich überall: In den Augen, in den Ohren, im Mund und unter der Kleidung. Als die riesige Welle vorüber gezogen war richteten sich alle wieder auf.
„Meldung!“, schrie Friedrichs.
„Jansen, hier!“
„Becker, hier!“
„Müller, hier!“
Der Kapitän nickte. Alle waren noch da.
„Herr Kaleun!“, erklang eine Stimme von unten. Friedrichs starrte nach unten und erblickte einen Maat in der Öffnung die runter ins Boot führte.
„Was gibt es Wenzel?“, brüllte er um den tosenden Lärm zu übertönen.
„Radarkontakt auf 270°“, brüllte der Mann zurück.
„Jansen! Übernehmen sie die Brücke.“, mit diesen Worten begann er die Leiter hinab zusteigen.
„Wie weit entfernt?“, fragte er direkt.
„Nicht mehr als 10000 Meter. Läuft mit 8 Knoten. Könnte ein Tanker sein“, gab der Wachhabende von sich und blickte wieder auf den kleine Radarschirm.
„Ein Alleinfahrer?“ fragte Friedrichs verwundert.
Seit die grauen Wölfe überall waren, fuhren nur die mutigsten Kapitäne alleine auf dem Atlantik.
„Wir haben seit Tagen keine Meldung vom Oberkommando bekommen, Herr Kaleun. Es könnte ein Versprengter von einem Geleitzug sein“
Friedrichs Stirn lag in Falten und er strich sich mit einer Hand übers Kinn. Dann ging er zum Kartentisch, nahm Stechzirkel und das Geometriedreieck zur Hand. Einige Minuten zeichnete er Linien auf der Karte ein. Berechnete jede Möglichkeit des Tankers und die seines Bootes. „LI zu mir!“, sagte er barsch und sofort kam ein kleinwüchsiger Mann durchs Schott, was zum Heck des Bootes führte.
„Herr Kaleun?“
„Schauen sie sich das mal an, Martin“
Der Leitende Ingenieur Martin Bergen beugte sich über die Karte.
„Wir haben reichlich Diesel Kapitän. Wir sollten dem Tanker ne zeitlang folgen. Vielleicht springt fette Beute raus“
„Es könnte aber auch nur Verschwendung von Ressourcen sein, falls er wirklich alleine fährt“, warf Friedrichs ein.
„Das müssen sie wissen. Ich kann ihnen nur sagen, dass es im Bereich unserer Möglichkeiten liegt“
Friedrichs überlegte noch einen Moment.
„Geben sie Tauchalarm. Schnorchel bereitmachen. Wir bleiben auf Seerohrtiefe und folgen ihm mit Dieselkraft“
Der Leitende nickte und betätigte einen Knopf. Sofort hallte ein Summen durchs Boot und durch das Turmluck hörte er die Stimme von Jansen.
„Runter oder wollt ihr alle ersaufen?!“
Sofort glitten drei nasse Gestalten die Leiter hinunter. Jansen, der letzte, zog die Luke zu und drehte mit Schwung das kleine Rad an der Innenseite.
„Luke versiegelt!“; meldete er.
„Gut Heinz. Auf Seerohrtiefe gehen.“, befahl Friedrichs. Leutnant Jansen wandte sich den Tauchkontrollen zu und schaute zum Leitenden. Dieser betätigte zwei Hebel. Von außerhalb des Bootes war ein leises knacken und knirschen zu hören. Endlich leuchteten zwei grüne Lampen auf.
„Schnorchel einsatzbereit. Boot fertig für Seerohrtiefe“, meldete Bergen und nickte Jansen zu. „Leere Tauchzellen“
Jansen zog mehre Hebel nach unten. Es klang, als würden tausend Toilettenspülungen gleichzeitig betätigt und einige der Mannschaftsmitglieder zuckten wegen des Lärms zusammen.
„Keine Sorge Männer“
Sie waren seit ihrem auslaufen nur einmal getaucht. Ein Glücksfall, wenn man bedachte, dass es von Amerikanischen und Englischen Flugzeugen nur so wimmelte.
„Seerohrtiefe, Herr Kaleun“
„Sehr gut. Auf acht Knoten drosseln und den Kurs an den Tanker anpassen. Wollen mal sehen, was für uns dabei raus springt“, Friedrichs grinste breit.
Von jetzt an war er ein Jäger der lüstern seiner vermeintlichen Beute folgte und wenn der richtige Zeitpunkt da war zuschlug um zu töten.
„Sind auf acht Knoten. Abstand zum Tanker, knapp viertausend Meter Herr Kaleun“, meldete der Steuermann.
„Ich bin im Maschinenraum“, murmelte der Leitende und verschwand. Kapitänleutnant Friedrichs lehnte sich gegen den Kartentisch und nahm eine Tasse Kaffee entgegen. Allein der Geruch des Getränkes wärmte seinen ausgekühlten Körper.
„Jetzt heißt es warten, Freunde“

„Zwanzig Stunden! Wir hätten den verdammten Pott versenken sollen“, grollte Jansen und starrte wiederholt auf die Seekarte. Routinemäßig zeichnete er den Kurs des Tankers in fünfzehn Minuten Abständen ein. Immer noch war es eine gerade Linie. Keine Kursänderung, keine Schlenker.
„Entweder ist der Kapitän des Tankers mutig oder dumm“, höhnte er laut. Jansen machte einen weiteren strich und nahm schließlich ein Lineal zur Hand. Schnell hatte er eine gerade Linie bis zum nächstgelegenen Festland gezogen.
„Liverpool? Seerohr ausfahren“
Als das Seerohr ausgefahren war trat Jansen heran, nahm seine Mütze ab und presste seine Auge auf das Okular. Schnell schwenkte er einmal im Kreis und fixierte schließlich den weit entfernten Tanker. Er schaute sich die Aufbauten an und überdachte das gesehene.
„Das ist ein gottverdammter Tommy“, stöhnte er.
„So stur wie immer“, erklang es hinter ihm.
„Jawohl, Herr Kaleun“, antworte Jansen und klappte die Haltegriffe zusammen. Nach einem kurzen Knopfdruck sank das Seerohr wieder nach unten. Schließlich drehte er sich zu Friedrichs um.
„Wir sollten ihn versenken“, sprach der Leutnant aus. Friedrichs grinste wieder.
„Sie fahren nun schon vier Jahre mit mir und ihr schwacher Geduldsfaden überrascht mich immer wieder. Wir warten noch einen Tag. Wenn es dann keine Anzeichen gibt… jagen wir ihm einen Torpedo ins Heck“

„Kontakt! Richtung 320°. Mehrere Schraubengeräusche!“, schrie der Sonarmann.
Sofort entstand Bewegung im Boot. Jansen zeichnete schon die Position ein und gab Befehl das Seerohr auszufahren, als Friedrichs die Kommandozentrale betrat.
„Mehre Schraubengeräusche in…“, begann der Leutnant, doch der Kapitän schnitt ihm mit einer Handbewegung das Wort ab und schaute durchs Seerohr.
„… in 320°. Ich bin ja nicht taub. Das ganze verdammte Boot wird es gehört haben. Uhrzeit?“
„21 Uhr“
Friedrichs nickte und blickte durch das Seerohr in die entsprechende Richtung des Kontaktes. Im Mondlicht konnte er die schwachen Schatten der Schiffe sehen.
„Entfernung? Geschwindigkeit?“
„Siebentausend Meter. Machen um die zehn Knoten“, gab der Sonarmann zurück. Die Freundlichkeit des Kapitäns war mit einem Male gänzlich verschwunden. Ein Zeichen für die Männer im Raum, dass es ernst wurde. Friedrichs nickte und griff zu einer an der Wand angebrachte Sprechanlage.
„Kaleun an Torpedoraum“
„Torpedoraum. Fähnrich Becker hier“
„Torpedos bereit machen. Einstellung auf viertausend Meter. Winkel 0°“
„Zu Befehl“
Friedrichs schaltete ab und wandte sich an Jansen.
„Beide Maschinen zwölf Knoten. Kurs 280. Ich will herankommen und sie von der Seite packen. Sonar! 360° Rundhorchen nach Schraubengeräusche vom Begleitschutz“
Beide Männer nickten und versuchten die Befehle so schnell wie möglich auszuführen.
„Sind bei zwölf Knoten, Herr Kaleun.“
„Gut. Sonar!?“
„Nichts zu hören“
„Noch besser. Entfernung?“
„5500 Meter und näher kommend“, antwortete der Sonarmann. Jansen trat zu Friedrichs.
„Wir sollten vorsichtiger sein, Arne“, flüsterte er.
„Bis jetzt läuft es doch. Ich mach mir keine Sorgen, Heinz“
Der Erste Offizier nickte und trat wieder zum Kartentisch um die Kursänderung einzuzeichnen.
„4700 Meter. Wir befinden uns jetzt neben dem Konvoi“, meldete der Mann am Sonar.
„Steuermann! Kursänderung nach Steuerbord. Schwenken sie voll auf ihn ein. Ich will eine schöne gerade Linie“, befahl Friedrichs und atmete tief durch. Mit jeder Sekunde die verstrich wurde die Distanz kürzer und die Gefahr entdeckt zu werden höher.
„Diesel abstellen. Auf Batterien weiterfahren. Fünf Knoten!“, zischte der Kapitänleutnant. Jansen trat an die entsprechenden Armaturen. Wenige Sekunden später erlosch das dröhnen und wummern der mächtigen Schiffsdiesel. Die Stille im Boot war bedrückend. Irgendwo tropfte Wasser auf den Stahlboden und ein oder zwei Leute atmeten laut aus. Jansen ging die Stationen ab und erkundigte sich nach dem Status.
„Rotlicht. Kampfbereitschaft!“
, befahl Friedrichs und starrte wiederholt auf den Geleitzug. Gemächlich und nichts ahnend glitten die schwarzen Schemen vorbei. Langsam aber stetig näherte sich das U-Boot.
„Entfernung?“
„4200 Meter“
Immer lauter war das Geräusch der Schiffsschrauben zu hören, die das Wasser aufwühlten.
„Rohr Eins und Zwei öffnen. Torpedos bereitmachen, Jansen“, zischte Friedrichs.
„Zu Befehl“
„Sonar?“
„Nichts, Herr Kaleun. Scheinen ohne Schutz unterwegs zu sein.
Falten bildeten sich auf Friedrichs Stirn.
„Da ist irgendetwas faul. So weit auf dem Atlantik und ohne Geleitschutz?“
„Rohre geflutet. Torpedos zum Abschussbereit“, meldete Jansen der jetzt vor der Abschusskontrolle stand. Der Kapitänleutnant nickte.
„Auf Drei! Eins… Zwei… Drei! Los!“, dröhnte die Stimme des Kommandanten durch die Kommandozentrale und Jansen drückte die beiden Knöpfe. Die Mannschaft hörte das vertrautes zischen und spürte das kurze leichte erzittern des Bootes, als zwei elektrisch angetriebene Torpedos mit Luftdruck aus den Rohren geschossen wurden.
„Beide Torpedos kommen gut los. Laufzeit ca. zwei Minuten und dreißig Sekunden“, meldete Jansen und schaute auf die kleine Stoppuhr in seiner Hand. Friedrichs trat wieder zur Sprechanlage.
„Torpedoraum. Rohre Eins und Zwei neu laden. Drei und Vier bereitmachen!“
„Sofort. Drei und Vier stehen ihnen zur Verfügung“, antwortete Becker sofort.
„Sehr gut, Becker“, Friedrichs klammerte sich wieder ums Seerohr und spähte hindurch.
„Steuermann. Schwenk um 5° nach Backbord. Laufzeit der beide Torpedos?“
„Eine Minute und vierzig Sekunden“
Das Boot schwenkte leicht nach links und zwei neue Ziele kamen in Sicht. Jansen starrte im selben Moment auf die Torpedokontrolle und bestätigte die Bereitschaft von Drei und Vier.
„Alles klar. Die Zwei noch!“, verkündete Friedrich.
„Jawohl“, Jansen legte die Finger auf die Knöpfe.
„Drei und Vier los!“
Wiederholt erzitterte das U-Boot. Friedrichs trat zurück und lies das Seerohr wieder in der Versenkung verschwinden.
„Kurs um 180° ändern. 10 Knoten. Sonst platzt uns das Trommelfell“
„Torpedos Eins und Zwei in zehn Sekunden am Ziel“, meldete Jansen.
„Zeit durchsingen, Leutnant“, mahnte Friedrichs.
„Entschuldigung. Acht… Sieben… Sechs… Fünf… Vier… Drei… Zwei… Eins!“, doch die gewünschte Wirkung blieb aus. Keine Detonation, kein brechender Schiffsrumpf.
„Die können doch nicht daneben gegan….“, begann Jansen murrend, als eine ohrenbetäubende Detonation durch den Schiffsrumpf hallte. Friedrichs grinste von einem Ohr bis zum anderen. Jansen jubelte mit hochgereckter Hand, als eine zweite Detonation folgte. Kurz darauf war leise das knarrende Geräusch eines sinkenden Schiffsrumpfs zu hören.
„Wir haben sie! Nur noch zwei“, sagte der Sonarmann und konnte sich das grinsen ebenfalls nicht verkneifen.
„Laufzeit der anderen zwei Tor…“, fragte der Kapitänleutnant als ein lautes Geräusch durch das Boot hallte. Jansen sah Friedrichs alarmierend an. Der Sonarmann drehte sich auf seinem Stuhl um und wollte Meldung erstatten. Friedrichs lies im keine Gelegenheit. Kerzengerade stand er in der Mitte des Kontrollraums und hörte das näher kommende schnelle Schraubengeräusch und das immer kürzer werdende Pinggeräusch des ASDICs.
„Torpedoluken schließen. Alarmtauchen auf zweihundert Meter. Beide Maschinen AK! Kursänderung beibehalten. Wir tauchen unter dem Sauhund durch.“, schrie er und im roten Lichtschein sah sein Gesicht satanisch aus. Ein schriller beständiger Alarm heulte durch das Boot. Alle mussten sich festhalten um nicht zu Boden gerissen zu werden, als das Boot sich nach unten neigte und einen immer steileren Winkel annahm. Lose Gegenstände fielen zu Boden. Irgendjemand stürzte und fluchte.
„Tiefe!“, schrie der Kapitän.
Jansen zog sich an einer dicken Leitung hoch um auf den Tiefenmesser zu schauen.
„75 Meter und sinkend. Wir machen 15 Knoten mit den Batterien“
„Bei 150 durchtrimmen und bei 200 einpendeln“
„Steuermann! Sobald Jansen die Tiefe erreicht hat, gehen sie auf Schleichfahrt und steuern uns auf Kurs 220°. Der Kommandant des Schiffes wird wissen, dass wir unter ihm weg getaucht sind. Horchen sie auf alles, was da oben vor sich geht“
„Zu Befehl Herr Kaleun“
Friedrichs beruhigte sich langsam und ging zur Sprechanlage.
„Martin? Sind sie noch bei uns?“
„Sicher, Herr Kaleun. So ne kleine Tauchfahrt ist doch was schönes nicht?“, kam scherzend zurück.
„Sparen sie sich ihren Humor für die Frauen in Frankreich auf. Sind die Batterien in Ordnung?“
„So gut wie neu. Voll aufgeladen und bereit uns zwei Tage unten zu halten. Vorausgesetzt sie hetzen uns nicht,
„Keine Sorge, Martin. Bleiben sie mir nur am Leben. Dauert nicht mehr lange und die Tommys werden uns hier unten zuschmeißen“
„Dessen bin ich mir sicher, Herr Kaleun.“
Er ließ den Knopf los und wandte sich an die Leute im Raum.
„So Leute. Ab jetzt herrscht absolute Ruhe im Boot. Wenzel, Jansen und ich haben solche kleinen Spiele schon oft erlebt. Wir warten, bis sie ihr Arsenal verschossen haben und versuchen uns dann davon zu machen. Es wird wohl etwas turbulent werden, aber wir sind tief genug und können noch, wenn es nicht reichen sollte. Jansen, sie übernehmen jetzt. Ich werde mal nen Kaffee trinken gehen“
; gab Friedrich gelassen von sich und verließ die Kommandozentrale. Insgeheim wünschte er sich das sie den Zerstörer früher geortet hätten. Die meisten Männer an Bord waren so alt wie sein Sohn und das behagte ihn absolut nicht. Diese Kinder neigten dazu, schnell durchzudrehen. Zum Glück hatte er noch Jansen und Bergen. In der Kombüse angekommen, reichte ihm der Smutje schon einen Becher Kaffee.
„Bitte, Herr Kaleun. Dachte mir das sie vorbei kommen“
„Steht noch alles bei ihnen? Ging ein bisschen schnell runter“
„Macht mir nichts aus. Meine Tassen und Teller habe ich im Griff“
„Freut mich zu hören. Bereiten sie zwischendurch ein paar belegte Brote vor, okay?“
„Kaffee wird auch fertig sein. Falls die Tommys mir nicht immer die Kanne umschmeißen“
Friedrichs nickte, trank den Kaffee aus und machte sich auf den Weg nach achtern. Auf seinem Weg sah er einige Leute von seiner Mannschaft, die einfach nur da sitzen konnten und abwarteten. Schweiß perlte auf den Gesichtern die Mut und schlecht verdeckte jugendliche Angst zeigten. Aber durch ihre Erziehung war es ihnen verboten, einen einzige Gedanken an eine Niederlage zu verschwenden. Friedrichs schüttelte den Kopf. Er wusste was das Wort Niederlage bedeutete. Sein erstes Boot U-128 wurde in Norwegen von einem britischen Zerstörer zu Klump geschossen. Sie sanken Heck voran in dem hundert Meter tiefen Fjord hinab. Mit Mühe und Not hatten er und einige wenige, darunter Jansen, es geschafft sich mit Hilfe der Taucherausrüstungen in Sicherheit zu bringen.
„Nein. Diese Jungs wissen nicht, wie es ist versenkt zu werden. Für sie ist es ein Spiel: Jagen und gejagt werden. Für Führer und Vaterland.“, schloss er den Gedanken ab und machte kehrt um wieder in die Kommandozentrale zurückzukehren.

„Keine Reaktion vom Gegner“, dachte Jansen und horchte auf das sich entfernende ASDIC Signal. Aus den Augenwinkeln nahm er wahr, dass sein Kapitän wieder in der Zentrale war. Er begnügte sich mit dem Gedanken, dass der Brite die Spur vielleicht verloren hatte. Aber aus Erfahrung wusste er, dass die Tommys nicht so leicht aufgeben würden.
„Sonar! Wie sieht es aus? Irgendwelche Geräusche die auf Wasserbomben hindeuten?“, fragte Friedrichs und beugte sich über die Seekarte. Falten zeigten sich auf der Stirn des Kapitänleutnants, die Jansen ebenso gut kannte.
„Noch nichts, Herr Kaleun. Gegner dreht nach Osten auf 90° ab. Er scheint uns verloren zu…“, der Mann hielt mitten im Satz inne als drei schnelle Pings den Rumpf trafen.
„Drei weitere Kontakte. Schlecht zu bestimmen, aber sie müssten alle achtern liegen. Schnell näher kommend“
„Jansen! Schnell auf 250 Meter. Schleichfahrt aufheben und auf drei Knoten gehen!“
„Wasserbomben! Zähle zwölf Stück. Könnten aber auch mehr sein“, berichtete der Sonarmann und riss den Kopfhörer runter.
„Festhalten!“, schrie Friedrichs und griff selbst nach einer Verstrebung. Die Wasserbomben detonierten auf 190 Meter. Das hinabtauchende Boot wurde durchgeschüttelt und die Beleuchtung flackerte.
„Es ist noch nicht vorbei. Alle Mann aufpassen. Dichtungsmannschaft soll sich bereithalten“
Jansen nickte und gab den entsprechenden Befehl gleich weiter. Der Sonarmann horchte indessen schon auf weitere Wasserbomben.
„Sie werfen wieder. Ungenaue Anzahl“, bemerkte er nutzlos.
„Die machen keine halbe Sachen“, nickte Friedrichs und wusste, das es vier Zerstörer oder schlimmer noch Kreuzer sein mussten.
„Sind bei 250 Meter. Machen drei Knoten“
„Sehr gut. Auftauchen auf 150 Meter. Zick-Zack Kurs. Sieben Knoten“

Das Boot geriet beim auftauchen leicht ins schlingern, als die Kursänderung alle fünfzehn Sekunden durchgeführt wurden. Ein lautes Klonk fuhr durch den Rumpf, als eine der Wasserbomben auf das Deck prallte. Friedrichs kniff sofort die Augen zusammen und wartete auf die Explosion. Die Mannschaft vernahm das metallische Kratzen der Wasserbombe als sie über das Deck rollte, auf den Ballasttank fiel und sich vom Boot löste um in der Tiefe zu verschwinden. Noch immer warteten einige auf die ausbleibende Explosion. Nach einer Minuten waren mehrere Explosionen zu hören. Erleichtert stießen einige den angehaltenen Atem lautstark aus. Das Auftauchmanöver hatte sie hoch genug gebracht. Die Bomben waren auf einige Meter mehr eingestellt. Friedrichs spürte, dass sein Herz ziemlich schnell schlug und versuchte einigermaßen die Ruhe zu bewahren.

„150 Meter, Herr Kaleun“, meldete Jansen.
„Keine weiteren Wasserbomben“, warf der Sonarmann dazwischen
„Das war knapp“, seufzte Jansen und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
„Wohl wahr. Aber es wird nicht lange dauern, da hageln uns die Tommys wieder zu. Zurück auf Schleichfahrt und Kurs 120°. Irgendwie müssen wir die Kerle abschütteln“, bemerkte Friedrichs. Der Steuermann nickte. Durch die abnehmende Geschwindigkeit schwang das Boot nur langsam herum.
„Sind bei 120°“
„Sonar?“
„Absolut nichts“
„Kommt noch“, murmelte Jansen und verwünschte seine Bemerkung sofort als wieder das ASDIC zu hören war. Friedrichs schüttelte den Kopf und rieb sich die Augen. Ihm gingen die Möglichkeiten aus, sofern er sich nichts vormachte und es überhaupt welche gab. Vier zu eins und das in einem U-Boot. Über kurz oder lang muss ja einer mal treffen.
„Wie sieht es mit den Bugtorpedos aus?“
Jansen blickte auf die Anzeige.
„Alle bereit.“
„Hecktorpedos ebenfalls laden“
„Herr Kaleun? In dieser Tiefe…“
„… können wir nicht schießen. Führen sie den Befehl einfach aus!“, unterbrach ihn Friedrichs hitzig. Und lauschte nach dem ASDIC. Dann trat er an die Sprechanlage heran und rief den Maschinenraum.
„Herr Kaleun?“, fragte Bergen erschöpft.
„Martin. Wir werden gleich auftauchen. Ich will den Diesel am laufen haben noch bevor das Boot ganz aus dem Wasser ist“
„Alles klar“, antwortete er.
„Steuermann! Beide Maschinen AK und auftauchen. Kurs 360°!“, befahl der Kapitänleutnant.
„Zu Befehl“
„Jansen! Sobald wir aufgetaucht sind, schießen sie die Torpedos ab. Egal ob etwas im Bereich ist oder nicht“
Jansen nickte und blickte nicht weniger verwundert als alle anderen. Das Boot begann seine schnelle Fahrt nach oben.
„Maschine läuft auf AK. Machen vierzehn Knoten. Sind gleich bei hundert Meter“, meldete der Steuermann. Friedrichs stand zurückgelehnt am Seerohr und starrte ins Leere.
„90 Meter!“
„Tiefenruder auf Maximale Stellung. Alle Männer, außer vordere Torpedomannschaft nach achtern! Bringt die Dicke nach oben, Männer“
„Tiefenruder auf Maximum“
Die Männer im Bug rannten nach hinten. Einige fielen der Länge nach hin als das U-Boot fast senkrecht nach oben schoss.
„50 Meter! Empfehle langsamer aufzusteigen“, meldete der Steuermann. Friedrichs schüttelte den Kopf. Wieder war das furchtbare ASDIC zu hören.
„Wasserbomben, Herr Kaleun!“, schrie der Sonarmann
Der Kapitänleutnant winkte ab
„Wir sind zu schnell, die verfehlen uns“
„20 Meter“
Diesmal achtete Friedrichs nicht auf die Sprechanlage. Mit schnellen Schritten war er am hinteren Schott.
„Der Diesel! Sofort!“
Kurz danach war das rumpeln des anspringenden Diesels zu hören. Als das Boot die Wasseroberfläche durchbrach, spritzte eine zehn Meter hohe Fontäne zu allen Seiten hinweg. Der Rumpf verlor für einige Zeit den Kontakt zur Wasseroberfläche, nur um dann mit einem donnerndem Krachen wieder aufs Wasser aufzuschlagen. Die Diesel entwickelten ihre Kraft und das U-Boot schoss nach vorne. Friedrichs sprang die Leiter nach oben und öffnete die Luke.
„Alle Torpedos Feuer!“, rief er und zwängte sich durch die Luke um auf die Brücke zu kommen. Er war kaum aufgestanden und schaute nach vorne als er vier weiße Streifen im Wasser vom Boot weg laufen sah. Er jubelte, als er genau auf Kurs einen der britischen Zerstörer sah.
„Einer könnte es werden, Leute! Decksmannschaft an die Kanone!“; rief er.
„Jawohl“, antwortete Jansen der ebenfalls auf den Weg nach oben war.
Neben dem Boot spritzte Gischt hoch.
„Kaleun an Maschine! Holen sie alles raus was drin ist!“
„Drei weitere Zerstörer achtern! Hecktorpedos laufen, aber keine Chance auf Treffer!“, meldete Jansen der mit einem Fernglas nach achtern spähte.
„Hauptsache der vor uns geht nach unten“
„Geschützfeuer!“, rief Jansen und duckte sich weg. Friedrichs drehte sich um und hörte das ohrenbetäubende Knallen der Geschütze. Geschosse flogen über das Boot hinweg und ließen Wasserfontänen in die Luft steigen. Vom vorderem Deck hörte er das vertraute Klicken des Deckgeschützes.
„Wachoffizier! Zerstörer vor uns ins Ziel nehmen und nach eigenem Ermessen feuern!“
„Zu Befehl“
Meterlange Flammen schossen aus den Geschützrohren der Zerstörer. Wiederholt jaulte und kreischte es in der Luft. Wasser wurde auf die Brücke gespült.
„Sie haben uns fast im Ziel!“
„Feuer!“, hörte Friedrichs von vorne und konnte sich gerade noch die Ohren zu halten. Trotzdem war er leicht desorientiert, als das Geschoss das Geschütz verließ. Jansen rappelte sich auf.
„Bist du auch wieder unter uns?“, fragte Friedrichs grinsend. Jansen schaute ihn verständnislos an. Der Kapitän verhielt sich, als würde es jeden Tag passieren, dass ein U-Boot gegen vier Zerstörer an der Oberfläche kämpfte.
„Torpedos!“, rief er durch die Luke
„Müsste gleich soweit sein!“, kam die Antwort. Der Kapitänleutnant sah nach vorne und bemerkte mit einem lächeln, dass seine Geschützmannschaft gut war. Die Einschlag des Geschosses verfehlte den Zerstörer nur um wenige Meter. Der Zerstörer versuchte ein Wendemanöver auszuführen. Die Torpedos liefen also gut.
„Sieht doch gar nicht so schlecht aus“, murmelte er.
„Sie holen auf!“, rief Jansen der jetzt wieder die Zerstörer achtern beobachtete.
„Keine Sorge“
Jansen schüttelte den Kopf vor so viel Kühnheit. Dann knallte es um sie herum. Splitter flogen an den beiden vorbei. Der Kapitänleutnant ging getroffen zu Boden.
„Alle unter Deck! Tauchalarm!“, schrie Jansen panisch und beugte sich hinab um seinem Kapitän zu helfen.
„Ich widerrufe den Befehl!“, donnerte Friedrichs und stand wankend auf. Eine tiefgehende Schramme zierte seine Wange. Blut tropfte auf die Uniform. Das Boot fing an zu tanzen als es langsamer wurde. Von unten hörte er Bergens Stimme.
„Sie haben uns am Heck erwischt. Diesel ist ausgefallen!“
„Sollen wir tauchen?“, fragte Jansen und stützte Friedrichs.
„Nein. Wenn es enden muss dann so“
„Alle Mann von Bord?“
Friedrichs starrte auf die sich nähernden Zerstörer. Sie schossen wiederholt und kurz darauf schlug eines der Geschosse am Bug ein. Zwei Männer der Geschützmannschaft wurden über Bord geschleudert. Jansen hielt sich an der Reling fest, als das Boot nach Steuerbord kränkte. Ein tosendes Donnern erklang hinter ihnen. Der Kapitän drehte sich um und sein Mundwinkel zuckte leicht. Die Torpedos hatten ihr Ziel gefunden. Mit zerbrochenem Rückrad und einem aufloderndem Flammenmeer an Deck trieb der Zerstörer übers Meer. Aber dennoch hatten sie keine Chance. Er nickte. Jansen stieg nach unten um alles zu regeln. Die Zerstörer gaben nun alles her was sie hatten. Die Geschosse der Geschütze schlugen neben dem Boot ein. Ein weiteres Geschoss traf einen der Trimmtanks und das Boot neigte sich noch mehr zur Seite. An Bug und Heck sprangen Luken auf und seine Mannschaft flüchtete ins freie um kurz darauf ins Wasser zu springen. Jansen kam wieder auf die Brücke.
„Sind gleich alle draußen.“
„Das Oberkommando wird nicht erfreut sein“, murmelte Friedrichs
„Das dürfte nicht mehr ihr Problem sein“
Jansen legte eine Hand auf die Schulter seines Kapitäns.
„Los. Gehen wir von Bord“
Friedrichs nickte und begab sich zur Leiter die aufs Deck führte. Doch die Tommys waren noch nicht fertig. Diesmal lagen die Geschosse genau im Ziel. Dort wo die beiden eben gestanden hatten, schlug eine Granate ein. Jansen wurde von der Druckwelle ins Wasser geschleudert.
„Heinz!“, schrie Friedrichs und sprang hinter her. Die See war ruhig, er brauchte fast eine Minute um seinen langjährigen Kameraden zu erreichen. Jansens Gesicht war mit Blut beschmiert. Friedrichs packte ihn und hielt ihn über Wasser. Jansen murmelte etwas unverständliches, doch Friedrichs glaubte zu wissen was es war.
„Noch nicht, mein Freund!“, beschwor er ihn
Jansens Blick klärte sich und erhaschte ihr ehemaliges Boot. Es sank Bug voran und Luft stieß durch die offenen Luken nach draußen, als sich das innere mit Wasser füllte.
„Wir hätten diesen verdammten Pott versenken sollen“, murmelte Jansen und sein Kopf kippte nach hinten…

- Ende -

© 2004 by Daniel Lohmeyer
 
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Kommentare  

@ Freiheit

Ui Ui, ein ziemlich langes und zurecht kritisierendes Kommentar ;o) Für das ich ebenfalls meinen Dank ausspreche.

- Das eine längere bessere Version kommt hatte ich schon gesagt. Diese 4000 Worte Fassung musste halt in kurzer Zeit fertig werden *g* Die längere Version wird das warten und die "Gammelei" beinhalten...

Ich gehe jetzt kurz auf einige Sätze ein...

- Erster Offizier = IWO (erster Wachoffizier), der hat nicht mit dem Kaleun zur selben Schicht Dienst, außer sie jagen. Und auch dann nur, wenn sie dicht dran sind.

Das war mir unbekannt. Sorry, dass ich den Fehler gemacht habe. Wird in der n. Version umgeändert.

- Wieso folgen sie dem Tanker? Meinen die etwa, dass der die zum Konvoi zurück führt? Mit 8kn? Und wie wollen sie 8kn mit Schnorchel schaffen? Nicht mal Typ XXI fuhr mit Schnorchel so schnell (gehe mal von Typ XXI aus, weil der Schnorchel automatisch ausgefahren wurde).

Aus mehren Geschichtsbüchern (die ich früher gelesen habe) über den U-Boot Krieg im Atlantik, wurde es von den meisten deutschen Kapitänen als Chance genutzt einen Konvoi zu finden. Versprengte Schiffe waren nie gerne gesehen, wenn sie den Konvoi wiederfanden. Da ihnen deutsche U-Boote gefolgt sein könnten.

- Fähnrich Becker? Haben die einen Austauschoffizier von der US Navy an Bord?

Nicht direkt. Hätte mich mal mit dem Rangsystem der alten Marine genauer befassen sollen. Bei der heutigen deutschen Marine gibt es den Rang. Dachte, dass es früher genau so war...

Hast du mal Buchheim gelesen? "Das Boot"? Wenigstens den Film gesehen? Wenn nicht, mach das mal. Dann such dir im Internet was über die Technik von U-Booten zusammen, lern was über Kampftaktik und dann schreibs neu. Denn dein Schrieb ist echt nicht gut, der erinnert mich an den Film U-571. Deshalb 1P.

Ich habe das Buch und den Film gelesen/gesehen. Mehrere Male und ich war fasziniert. Aber in nur fünf Tagen bekamm ich die Geschichte nicht hingebogen um sie für den Wettbewerb fertig zu haben. Und die Begrenzung war auch ne Einschränkung erster Güte. Das was fehlt gebe ich gerne zu und die technische Seite musste ich mehr aus dem Kopf als aus einem Buch holen. Hatte keins zur Hand und musste halt vom früherem lesen aufs Hirn zurückgreifen. Das da Daten falsch sind ist kein Wunder *g*

- 2100 erhielt übrigens nie einen Bauauftrag

2100? Wieso... oh! Das soll U-210 sein und nicht 2100. Das ist ein Tippfehler der mich den U-Boot Typ kostet. Es soll schon ein Typ VII und kein XXI. Die haben mir nie gefallen ;o)

Ich gehe jetzt nicht auf alle Punkte ein. Das Kommentar ist im Word gespeichert und nach all dem Troubel um Weihnachten und Neujahr, kann es mit der berichtigten neuen besseren (Gammelei enthalten) losgehen.

Danke nochmal für das Kommentar ;o)


Daniel Lohmeyer (27.12.2004)

U-Boote der alten Garde fuhren nicht mit Volllast umher (außer sie jagten), weil das zuviel Diesel brauchte. Normalerweise fuhren sie mit einem Diesel, der auf halbe Kraft lief, bei 7 (Typ VII & Co.) respektive 10 (Typ XXI) Knoten.

Seil um den Bauch gebunden? Eher ein Ledergürtel mit Draht.

Erster Offizier = IWO (erster Wachoffizier), der hat nicht mit dem Kaleun zur selben Schicht Dienst, außer sie jagen. Und auch dann nur, wenn sie dicht dran sind.

Wellen meldet man normalerweise auch nicht.

Oberkommando = BdU.

Radar würde den Tanker etwas früher ausmachen, als nur 10km.

Wieso folgen sie dem Tanker? Meinen die etwa, dass der die zum Konvoi zurück führt? Mit 8kn? Und wie wollen sie 8kn mit Schnorchel schaffen? Nicht mal Typ XXI fuhr mit Schnorchel so schnell (gehe mal von Typ XXI aus, weil der Schnorchel automatisch ausgefahren wurde).

Und wo wir gerade dabei sind, Seerohrtiefe sind etwa 14m, da saugt der Schnorchel schon Wasser ein, der reicht gerade für 10m (unter Kiel) wenn das Wasser seicht ist. Aber es ist ja schon fast Sturm, ein weiterer Grund, warum auf den Schnorchel verzichtet werden sollte.

Nicht "Leere Tauchzellen" sondern "Flute Tauchzellen". U-Bootfahrer haben einen gewissen Jargon.

Und auch Schraubengeräusche hört man etwas eher als 7000m.

Fähnrich Becker? Haben die einen Austauschoffizier von der US Navy an Bord?

4000m? Das schafften doch nur die alten T1, die wurden aber zu Zeiten des XXI gar nicht mehr hergestellt!

Positionsangaben und Kursänderungen werden in ° angegeben. Nicht "neben dem Konvoi" sondern eher "Konvoi 270° bzw. 90°. Voll nach Steuerbord einschwenken wäre "Hart Steuerbord".

Wenn die bei nur 4700m noch mit Diesel fahren sind sie schon längst entdeckt worden, dann brauchen die auch nicht mehr mit E-Motor weiterkriechen.

Rotlicht ist übrigens, damit übers Turmluk kein grelles Licht entweicht, bei Überwasserangriffen.

"Rohr Eins und Zwei öffnen" -> Mündungsklappen öffnen.

Wieso zum Teufel greifen die die Zerstörer nicht an? Oder hauen mit Volldampf ab, ASDIC wird ab 14Knoten nutzlos, das schafft ein Typ XXI locker.

"Bereiten sie zwischendurch ein paar belegte Brote vor, okay?" Hier musste ich unweigerlich grinsen, Essen passt bestimmt gut in die Atmosphäre.

Taucherausrüstung? Du meinst doch nicht den etwa Tauchretter?

0° ist immer vorne beim Schiff 90° ist Steuerbord, aber Osten ist das nur, wenn das Schiff Kurs 0° nach Norden fährt. Ansonsten ist das Steuerbord, hinzu kommt, dass ja Kurs 220° anliegt.

Typ XXI hat keine Hecktorpedos.

"Tiefenruder auf Maximum"? Zum Auftauchen erst vorne oben 25°, hinten oben 25°, wenn es sich dann nach oben dreht, vorne unten 25°. Das bremst aber ungemein. Bei einem schnellen Auftauchen hätte man aber eher die Tauchzellen anblasen sollen. Dann geht’s ganz schnell nach oben.

BTW, wieso macht die Mannschaft dem Kaleun ständig Empfehlungen? Nicht umsonst ist der Kaleun der Alte, mit der meisten Erfahrung. Was nehmen sich die 16-18 jährigen Milchbärte heraus, die gerade erst von der Grundausbildung gekommen sind?

Typ XXI hat keine Kanonen, nur 2 Flaks.

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Die Geschichte ist hastig, viel zu hastig beschrieben. Das ganze Warten, die Langeweile, die Gammelei hast du gar nicht angesprochen. Was in Wirklichkeit eine halbe Stunde dauert, hast du in einem Satz beschrieben.
Die Wabo-Verfolgung war langweilig, keine Spannung, keine Angst. Hinzu kommt, dass der Kaleun am Ende total dämlich und unnachvollziehbar gehandelt hat.
Wenn denen nach 12h die Luft ausgegangen wäre, aber so?!
Außerdem wäre ein Tod unter Wasser realistischer gewesen.

Hast du mal Buchheim gelesen? "Das Boot"? Wenigstens den Film gesehen? Wenn nicht, mach das mal. Dann such dir im Internet was über die Technik von U-Booten zusammen, lern was über Kampftaktik und dann schreibs neu. Denn dein Schrieb ist echt nicht gut, der erinnert mich an den Film U-571. Deshalb 1P.

U2100 erhielt übrigens nie einen Bauauftrag.


Freiheit (27.12.2004)

Hallo Publikoid,

danke erstmal für dein Kommentar ;o)

Hab es leider nicht so mit der Rechtschreibung. Besitze aber schon ein komplettes Word-Dokument mit angezeichneten Fehler (meine Freundin hat korrigiert) Die Sätze und Kommata werden berichtigt, sobald Zeit zur Verfügung steht. Die Feiertage stehen vor der Tür und da muss noch einiges besorgt werden *g*

Das es ein Bad End wurde, war leider nicht zu vermeiden. Solche Geschichten gehen meistens nie gut aus. Da diese Geschichte aber für einen Wettbewerb geschrieben wurde, ist sie leider Gottes viel zu kurz. Hätte etliches mehr schreiben können, aber die Begrenzung lag bei 4000 Worten. Wollte mehr auf die Emotionen der Mannschaft eingehen und sowas. Aber eine längere Fassung ist in Arbeit.

Aber wie gesagt: Erst nach den Feiertagen ;o)

Gruß Daniel


Daniel Lohmeyer (21.12.2004)

Ich bin beim Lesen über einige unglückliche Formulierungen gestolpert. Beispiele:
>>>
Um seinen Bauch war ein Seil gebunden. Schmerzhaft schnitt es ihm in den Körper. Aber er dachte nicht im Traum daran es abzunehmen.
<<<
Eine komisch zu lesende Ansammlung kleiner Sätze. Mach lieber einen langen Satz draus.

>>>
Es klang, als würden tausend Toilettenspülungen gleichzeitig betätigt und einige der Mannschaftsmitglieder zuckten wegen des Lärms zusammen.
<<<
Der erste Teil dieses Satzes klingt lustig und das „zuckten wegen des Lärms zusammen“ eine ein unglückliche Formulierung.

Des weiteren fehlt ein Haufen Kommata, wodurch ich manche Sätze zweimal lesen musste, um sie richtig zu verstehen.

Die Wasserbombenjagt war spannend, besonders, als eine der Bomben mit dem Boot kollidierte und am Rumpf entlang rollte.
Na ja, das Ende ist ein Bad End, schade eigentlich. Hätte den Jungs gewünscht, dass sie die Zerstörer austricksen, aber manchmal läuft es eben so.

Grüße,


Publikoid (21.12.2004)

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