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2 Seiten

Große Liebe

Erotisches · Kurzgeschichten
Vor kurzem dachte ich noch ich wäre gar nicht in der Lage etwas wie Liebe zu empfinden. Ich kannte das Gefühl nicht sich geborgen, sich vollständig zu fühlen.
Ich dachte ich sei immun dagegen, mich würde es nie erwischen.
Ich bin Atheist. Ich habe keine Götter. Das heisst, ich hatte keine. Doch für diese Göttin war Platz in meinem Leben.
Als ich sie das erste Mal sah wusste ich, ich will sie. Nicht nur mein Geist, mein ganzer Körper verlangte nach ihr.
Ich wollte nie mehr ohne sie sein. Sie war genau das, was in meinem Leben fehlte.
Nun sind wir beide hier. Ich spüre ihren kalten Schweiß, weis das wir beobachtet werden. Aber das stört mich nicht. Ich will, dass es jeder sieht.
Ich ziehe sie an mich heran und führe ihre Lippen an meine. Sie schenkt mir einen feuchten Kuss, der nach allem schmeckt was ich mir jemals gewünscht habe. Ich wusste zuvor überhaupt nicht, was meine Zunge alles wahrnehmen kann.
Ich genieße es noch einen Augenblick. Ihren Kuss, die neidischen Blicke der anderen und offen gestanden, auch deren Eifersucht.
Dann schiebe ich ihren Kopf wieder sanft von mir. Ich will auf keinen Fall zu stürmisch sein und den Moment ruinieren. Mir ist klar, wenn ich es zu rasch angehe, ist es schneller vorbei als ich es mir wünsche.
Vielleicht sollte ich mich mit ihr zurückziehen. An einen ruhigeren Ort.
Stefan wirft mir schon düstere Blicke zu. Mir war von Anfang an klar, dass er auch scharf auf sie war. Und wenn ich mich jetzt so umsehe, wollte nicht nur Stefan sie.
Ich umklammere sie fest.
Für einen kurzen Moment zweifle ich, ob es zu unanständig wäre, stürze dann aber doch mit ihr zum Bad.
Stefan ruft mir empört nach „Wo willst du mit ihr hin?“. Doch ich ignoriere ihn.
Ich schließe die Badezimmertür hinter mir und unsere Lippen finden sich wie von selbst.
Wieder schenkt sie mir einen langen feuchten Kuss. Es ist so wunderbar wie vorhin, doch ich ahne, es wird unser letzter Kuss sein.
Tatsächlich, die Leidenschaft versiegt. Ich lasse von ihr ab. Es war ein wunderbarer Moment, aber er ist unwiederbringlich vorbei.
Ich bin zwar noch etwas beschwingt, aber langsam kommt die Frustration hoch, dass ich es durch meine Ungeduld so schnell beendet habe.
Mir wird nur die Erinnerung bleiben.
Nachdem ich die Badezimmertür geöffnet habe, gehe ich zurück ins Wohnzimmer. Die Jungs sehen mich vorwurfsvoll an.
Liebe ist relativ, diese Lektion habe ich heute gelernt.
Ich seufze schwer, lasse die Schultern hängen und stelle die leere, letzte Flasche Bier zurück in den Kasten.
 
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Kommentare  

herrlich - mehr fällt mir dazu nicht ein - einfach herrlich - so an der nase herumgeführt!
lg ursula


kalliope-ues (15.04.2007)

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