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9 Seiten

Der Traum der Hoheit

Fantastisches · Experimentelles
Hier nun mal eine Geschichte, die ich zusammen mit ein paar Freunden im Unterricht geschrieben habe. Uns war halt langweilig und deswegen kramten wir dieses alte Schulheft raus und schrieben (jeder einen Satz oder einen kleinen Abschnitt) und daraus entstand dieses fragwürdige Werk. Lest es einfach und denkt nicht viel drüber nach, denn wir waren jung und brauchten das Geld *g*

PS: sollte es Parallelen zu TV-Serien und Filmen geben, so sind diese entweder beabsichtigt oder rein zufällig reingerutscht.



Neulich hatte ich einen eigenartigen Traum...
Ich lag auf einem riesengroßen Bett mit tausend Kissen und alles roch nach süßen Blumen. Im Hintergrund hörte man leise orientalische Musik. Durch das offene Fenster vernahm ich Gelächter und ein Jahrmarkt ähnliches Treiben. Ich wollte aufstehen, doch es ging nicht. Ich spürte meine Gliedmaßen nicht. Plötzlich durchzog mich ein Angstschauer. Was war mit mir geschehen?
Ich versuchte mich zu bewegen, doch mein Körper war völlig steif. Die orientalische Musik brach abrupt ab und wandelte sich in etwas Bedrohliches. Das Gelächter nahm zu, wurde höhnisch; es galt mir. Ich spürte plötzlich eine enorme Hitze und das Fenster flog zu. Dann zersprangen die Scheiben und ich spürte eine Präsenz im Raum, doch ich sah nichts. Ich hatte nur das Gefühl, dass die Präsenz näher kam und nichts Gutes wollte.
Ich wollte aufstehen, weglaufen, mich verstecken oder mich einfach wegwünschen aber es ging nicht. Ich konnte mich keinen Zentimeter bewegen. Plötzlich spürte ich einen Luftzug in meinem Gesicht. Ich versuchte krampfhaft jemanden zu sehen, aber es war vergebens. “Ist da jemand?” schrie ich. “Was willst du?”
Ich bekam keine Antwort. Plötzlich hörte ich in meinem Kopf ein böses Raunen. Es war, als wäre diese Präsenz in mein Gehirn eingedrungen. Ich wollte “es” forttreiben, wurde wütend, dass ich mich nicht rühren konnte. Dann zersprang der Spiegel gegenüber dem Bett. Es kam mir so vor, als hätte ich ihn zerspringen lassen, doch ich konnte mich nicht länger darauf konzentrieren. Ein schockartiger Schmerz durchzuckte mich, schien mich zerreißen zu wollen....
Es verschwand. Das Treiben auf dem Jahrmarkt ging weiter, die Scherben waren weg, als wäre nie etwas passiert.
Ich war noch ganz zerstreut und setzte mich, ohne das ich es merkte, auf und fasste mich an den Kopf. Als ich so auf meine Füße schaute, war mir bewusst, was diese Erscheinung mir wieder gab. Die Tür sprang auf und eine Dienerin kam rein...
Sie trug neuen, sauberen Bettbezug, mit dem sie das Bett neu beziehen wollte. Sie schaute mich verwundert an. Als ich in den heilen Spiegel schaute, sah ich, warum sie mich verwundert ansah. Ich war leichenblass und hatte Ränder unter den Augen.
“Was ist denn mit Ihnen los?” fragte sie.
“Nichts,” antwortete ich geistesabwesend. “Es ist alles okay.”
Ich verließ unsicheren Fußes den Raum, doch ich wusste irgendwie, dass überhaupt nichts okay war.
Da die Bedienstete neu im Haus war, bemerkte sie nicht, dass ich laufen konnte. Erst auf dem Gang kam mir Jasmin, meine persönliche Dienerin und beste Freundin, vollkommen schockiert entgegen.
Jasmin: “Hoheit.... Sie.....Sie.... können ja laufen.... Allah sei Dank!”
Ich erzählte ihr meine Erscheinung. Sie wollte zum Parawissenschaftler der Stadt um rauszufinden, welcher Geist da in mich gefahren war. Was er wollte und wieso ich?!?!
“Hoheit, ich bin erfreut Euch in meiner bescheidenen Praxis willkommen zu heißen,” meinte der Parawissenschaftler mit übertriebener Freundlichkeit.
“Bitte Doktor, mäßigen Sie sich,” beruhigte ich ihn.
Wir begaben uns in sein Privatbüro wo ich mich auf einen gemütlichen Sessel niederließ. Auch ihm erzählte ich meine Erscheinung und von der Tatsache, dass ich plötzlich ohne Hilfe laufen konnte. Er kratzte sich nachdenklich an seinem üppigen Bartwuchs und stand auf. Der Doktor ging zum Bücherregal und suchte nach irgendwas.
“Das habe ich doch irgendwo gelesen,” meinte er nachdenklich. “Ein Wesen, teuflisch oder nicht, gibt einem Menschen großes Wissen oder verlorene Fähigkeiten wieder. Manchmal bekommt man auch neue Fähigkeiten.”
Er fand endlich was er suchte und ich wusste nicht, was ich davon halten sollte, als ich den Titel des Buches las.
“Die Leben, die ich lebte” stand auf dem Band. Er durchblätterte energisch das Buch, bis er etwas fand. Sein Gesicht begann sich zu verziehen. Er versuchte ruhig zu bleiben, doch alles was er sagte, hatte ein beängstigendes Zittern in der Stimme.
“Zorg, der vor vielen Jahren gehängt wurde, wegen mehrfachen wissenschaftlichen Versuchen, die gegen die Moral der Menschen verstoßen. Er nahm schwangere Frauen und spritzte ihnen wie Versuchskaninchen Medikamente, die sich übel auf die Babys auswirkten. Er wollte Mutanten schaffen, die ihm die Welt erobern sollten. Hoheit, Sie müssen sofort zum Frauenarzt...”
“Aber ich bin doch gar nicht schwanger. Jedenfalls bin ich mir dessen ziemlich sicher.” Ich sah in sein Gesicht, das sich aber kaum veränderte.
“Hoheit,” meinte er, “Zorg wird Sie mit Sicherheit....ähm....er wird Sie... Sie wissen schon.”
“Nein! Doch nicht etwa...” Er nickte bloß und ich wusste nicht recht, was ich tun sollte. “Jasmin,” schrie ich und sie eilte herbei, “bring mich zum Frauenarzt.” Sie schaute erst verwundert, ging dann aber den Wagen vorfahren.
Der Frauenarzt beschmierte meinen Bauch mit dem Gel und hielt das Ultraschallgerät darauf. Auf seinem Monitor waberten schwarze und graue Wolken hin und her, doch der Frauenarzt konnte es deuten.
“Mein Gott,” meinte er, “das ist doch unmöglich.”
“Was ist?” fragte ich und er starrte nur entgeistert dahin.
Frauenarzt: “Sie...Sie sind im 3. Monat schwanger und das Kind in Ihrem Leib wächst von Stunde zu Stunde!”
Ich: “Ist es gesund? Hat es alle Gliedmaßen oder ist es ein Krüppel? Bitte sagen sie es mir.... BITTE!”
Frauenarzt: “Es hat alle Gliedmaßen...”
Mit einem Riesenknall wurde das Ultraschallgerät außer Gefecht gesetzt.
Wir waren schockiert.
Wieder zu Hause....
“Was ist denn los? Sie haben auf dem ganzen nach-Hause-Weg nicht ein Wort gesagt!” meinte Jasmin aufgeregt. Ich setzte mich auf die Couch und sie gegenüber.
“Ich bin schwanger. Im 3. Monat!”
“Was? Wie?”
“Ich weiß es nicht. Es war wohl diese Erscheinung, dieser Zorg.”
“Das ist doch...”
“Unmöglich, ich weiß. Aber in etwa 96 Stunden werde ich gebären.”
Jasmin klappte die Kinnlade runter. “In 4 Tagen!?” stammelte sie.
“Ja. Aber ob es menschlich ist, wissen wir erst in 4 Tagen.”
Wieder riss Jasmin die Augen auf. Einmal weil ich das eben sagte und weil mein Bauch dicker war, als noch vor ein paar Stunden.
Der Doc kam noch mal vorbei um sich das Wunder anzusehen. Er gab mir ein Beruhigungsmittel, damit ich ruhig schlafen konnte.
Am nächsten Morgen wachte ich mit tierischen Rückenschmerzen auf. Ich schaute an mir runter und sah meinen dicken runden Bauch. Mich überkam ein übles Gefühl. Ich rannte zur Toilette und....
Zurück auf meinem Zimmer rief ich Jasmin, mir mein Frühstück zu bringen. Kaum war sie aus dem Zimmer, kam wieder dieser Windzug durch den Raum. Die Gardinen flatterten, die Fenster knallten zu. Es wurde dunkel.... Mein Herz pochte!
Er war es.......
“Nein, verschwinde!” schrie ich. Ich bekam Angst und wollte, dass er geht. Dann knallte die Tür zu. Der Windzug blieb und er wurde sturmartig. Diesmal sah ich etwas. Es war wie ein heller Blitz, der durch die Fensterscheibe auf mich zu raste. Ich hielt meine Hand davor, doch es nützte nichts. “Nein!!!” schrie ich.
Plötzlich flog der Nachttisch an die gegenüberliegende Wand und zerbrach. Dann vernahm ich ein Klopfen und eine Stimme.
“Hoheit, was ist da los?” Es war Jasmin. Ich sah mich um und es war alles normal, bis auf den Nachttisch. Er lag zerstört an der Wand. Ich öffnete die Tür und ließ mir von der erstaunten Jasmin mein Essen bringen.
Sie war entgeistert. “War es der Zorg?” ich antwortete leise: “Ja.”
Jasmin: “Was wollte er?”
Ich: “Er sandte mir Bilder mit einer Armee von Untertanen und an seiner Seite stand ich... Ich habe Angst, ich hasse das Kind in mir. Wenn ich mir das Leben nehme, dann hat das bestimmt ein Ende.”
Es klopfte an der Tür und eine Wache trat herein. “Vor der Tür steht ein alter, weiser Mann. Er hat von Ihrem Schicksalsschlag gehört und will den Geist zur Ruhe bringen.”
Ich empfing den alten Mann in der Empfangshalle wo wir uns an einen großen Tisch setzten.
“Bitte, bringen Sie sich nicht um,” sprach er.
“Wer sind Sie und woher wissen Sie das?”
“Wer ich bin ist unwichtig. Sagen wir einfach, dass ich von Zorg weiß und auch weiß, wer er ist.” Er röchelte kurz.
“Warum soll ich mich nicht umbringen?” fragte ich drängelnd.
“Ich habe Grund zur Annahme, dass das Kind, was Sie in sich tragen, der Erlöser ist. Der Abgesandte, wenn Sie so wollen.”
“Der Abgesandte wovon? Wen will er erlösen?”
Der alte Mann räusperte sich. “Es kommt aus der Hölle und soll Zorg erlösen!”
Ich erschrak. Aus der Hölle?! Das hieß bestimmt nichts Gutes.
“Ich kombiniere, Zorg geistert noch auf der Welt rum, weil er noch einen Auftrag hatte und mein Baby soll diesen Auftrag erfüllen.”
Der alte Mann stand auf und bedankte sich für das Gespräch und verschwand. Er hinterließ eine Visitenkarte mit Anschrift und Telefonnummer von dem Hotel, wo er nächtigte.
Zwei Tage später....
Nun sollte es soweit sein, der Tag der Geburt des Erlösers. Gegen Mittag begannen die Wehen und nach Schweiß treibenden, schmerzhaften Stunden war es Punkt 00.00 Uhr geschehen. Die Hebamme wickelte den schreienden, von Blut überströmten Säugling in ein Tuch ein.
Ich nahm ihn in den Arm und bemerkte sein blaues und sein grünes Auge. Es sah unheimlich und doch schön aus. Und ich bemerkte noch etwas: “er” war in Wirklichkeit eine “sie”! Ich hatte zwar einen Jungen erwartet, war jedoch nicht enttäuscht. Eher glücklich. Als ich sie so sah, konnte ich kaum glauben, dass ich vor 2 Tagen an Selbstmord dachte. Doch ich hatte das Gefühl, als wolle sie mit etwas mitteilen. Plötzlich bebte der Tisch, auf dem die medizinischen Hilfsmittel lagen und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es von meiner Tochter ausging.
Das Beben endete abrupt und meine Kleine schlief ein. Ich wartete jeden Tag auf das Erscheinen von Zorg, doch er ließ jahrelang nichts mehr von sich hören. Bis zum 18. Lebensjahr meiner Tochter... Bis dahin führten wir ein glückliches, vollkommenes Leben mit ein paar kleinen Vorkommnissen paranormaler Art.

Er erschien wie immer mit einem tosenden Windzug. Ich umklammerte meine Tochter und schrie er solle verschwinden...
“Nein, Mom,” sagte meine Tochter ruhig. Sie löste sich aus meiner Umklammerung und stellte sich vors Fenster. Ein heller Blitz durchzuckte den Raum und blendete mich.
“Zorg, stell dich mir,” forderte Naomi, meine Tochter.
“Deine Stunde ist gekommen,” donnerte ein Stimme, die unweigerlich Zorg gehörte. Naomi streckte die Hand aus und ließ das Fenster zerspringen. Sie trat einen Schritt zurück und schob das Bett, ohne es zu berühren, beiseite. Zorg kam herein und durchsichtige Feuerarme leckten nach meiner Tochter. Sie sprang auf ihn zu und verschwand in ihm. Das feuerfarbene Wesen wurde zu einem grünlichen Glutball. Kurz bevor die Erscheinung mit Naomi verschwand sah ich noch ein letztes Mal ihr Gesicht. Sie sagte:
“Ich komme wieder...”
Dann wurde es still..........
Tock...tock...tock... es klopfte an der Tür.
Ich erschrak, öffnete die Tür und der alte Mann stand vor mir. Er sprach mit leisen Worten: “Ich kann Zorg besiegen bin aber zu alt und zu schwach um es selber zu tun. Gehen Sie in meine Lehre und wir können es schaffen, Ihre Tochter wieder zu holen. “
Ich zögerte. “Warum soll ich Ihnen vertrauen? Ich habe Sie seit 18 Jahren nicht mehr gesehen. Wieso haben Sie mir nicht schon damals geholfen?”
Alter Mann: “Ich habe meine Hilfe angeboten, doch Sie haben nie darauf zurückgegriffen.”
Ich: “Wer sind Sie überhaupt?”
Der alte Mann sah ein, dass es keinen Weg mehr gab. “Ich bin Tong, Zorg ist mein Bruder. Seit mehr als 600 Jahren versuche ich ihn zu vernichten, weil er die Welt versklaven will. Im Gegensatz zu mir ist er kaum gealtert, weil er im anderen Reich lebt. Sie müssen sich dorthin begeben und seine Lebensessenz in einem Medaillon einfangen.”
Ich schaute den alten Mann skeptisch an.
“Seine Lebensessenz in ein Medaillon? Das klingt wie ein schlechtes Märchen.”
“Ich weiß,” meinte Tong, “aber es ist eine uralte Legende. Wenn Sie es nicht tun, zusammen mit Ihrer Tochter, dann ist die Erde dem Untergang geweiht!”
Währenddessen im Reich von Zorg....
Zorg zu seiner Tochter: “Weißt du wer ich bin?” (Sie kann nicht antworten, da sie gefesselt und geknebelt in einem Käfig saß)
“Ich bin dein Vater, ja, dein Vater! Ich habe dich erschaffen um mir zu noch mehr Macht zu verhelfen. Wir beide, Seite an Seite, Vater und Tochter. Wenn wir uns verbünden, werden wir die Weltherrschaft an uns reißen. Und alles Übel vernichten!”
Er gab ihr eine Spritze mit einer rosa farbenden Flüssigkeit, welche sie zu einem willenlosen Sklaven machte. Er gab ihr Fähigkeiten, welche seine noch unterstützten.
Zorg trug ein großes, golden glänzendes Medaillon um den Hals, welches in der Mitte einen kleinen ovalen Spiegel hatte. War es das Medaillon, von dem Tong sprach?

“Und wo ist dieses Medaillon?” fragte ich, weil ich mich endlich zu diesem Hokuspokus bekannt habe.
“Es muss sich in den Händen von Zorg befinden, und so wie ich ihn kenne, hat er Ihre Tochter schon längst unter seiner Kontrolle,” sprach Tong mit heiserer Stimme.
Na toll, dachte ich. Jetzt muss ich ins andere Reich um meine Tochter aus Zorgs Bann zu befreien und um ihn in sein Medaillon einzuschließen.
Plötzlich hörte ich ein dumpfes Geräusch. “Tong?” Er lag auf dem Boden. “Tong! Wachen Sie auf!” Doch er blieb liegen. Ich tastete nach seinem Puls, doch Tong war tot.
“Kommen Sie, ohne Sie schaffe ich das nicht,” rief ich verzweifelt, doch er rührte sich nicht. Plötzlich fiel mir was ein. Die einzige Rettung war der Parawissenschaftler. Sofort eilte ich hinfort....
Der Parawissenschaftler kannte ja mein Problem. Er war mittlerweile schon im Ruhestand. Er meditierte mit mir zusammen in das Reich von Zorg. Es war alles dunkel, schwül und merkwürdiges Stöhnen vernahmen wir hinter uns. Von weitem konnten wir ein dreckiges Lachen hören. Mir zog ein Gänsehautschauer den Rücken runter. Für den Parawissenschaftler war das zu viel; er verabschiedete sich und wünschte mir viel Glück. Er würde die Sache von draußen beobachten.
Ich folgte einem steinigen Weg, der zu einer schwarzen Burgruine führte. Das Lachen wurde immer lauter und beängstigender.
Nach einigen Metern hörte ich zu dem bedrohlichen Lachen einen leisen Schrei und ich glaubte, Naomi zu hören. Aus dem steinigen Weg wurde eine Art hölzerne Brücke, unter der sich Rauchschwaden bildeten. Es wurde dunkler und ich konnte kaum noch etwas sehen. Plötzlich zog mich eine unsichtbare Kraft mit ungeheurer Geschwindigkeit nach vorn.
“Ah, meine liebe Sha’ree,” donnerte die Stimme, die ich eindeutig Zorg zuordnen konnte. Ich konnte ihn erkennen und sah auch Naomi im Käfig hinter ihm. Ich erinnerte mich an das, was der Parawissenschaftler mir sagte. Er sagte, ich solle mich auf Naomi konzentrieren, damit sie dem Einfluss Zorgs widerstehen konnte. Also konzentrierte ich mich auf sie, während Zorg auf mich einredete, dass er jetzt die Macht in sich vereinte. Ich spürte, wie Naomis Kraft, ihre psychische Kraft stieg.
Ich konzentrierte mich auf schöne Zeiten, die wir zusammen hatten. Zorg laberte und laberte. Er wollte mir klarmachen, dass er der Meister, der Größte der Größten war.
Zorg: “Naomi, du meine einzige Tochter, du gehörst zu mir. Wir beide werden die Weltherrschaft....”
Ich dachte daran, dass sich Naomi auf das Medaillon fixieren sollte, da sie telekinetische Kräfte besaß. Nach Minuten spürte ich, dass sie langsam wieder aus ihrer Trance zurückkam.
Zorg bemerkte es und wurde noch wütender. Er rief seine Wachen. “Fesselt sie!”
Naomi ließ sie wie Wattebällchen umfallen.
Mit ihren telekinetischen Kräften verbog Naomi die Gitterstäbe des Käfigs und kletterte hinaus. Sie streckte ihre Hand aus und das Medaillon um Zorgs Hals schoss in Naomis Hand.
“Nein, was tust du, Weib,” rief Zorg. Doch Naomi hielt das Medaillon in Zorgs Richtung und schloss die Augen. Zorg fing an zu schreien, er schien unter Schmerzen zu stehen. Ein heller Schein ging von Zorg aus und traf im Zentrum des Medaillons an. Langsam löste er sich auf. Kurz bevor er verschwand, sagte er: “Ihr könnt mich nicht besiegen. Ich werde wieder kommen...!”
Noch bevor ich realisierte, was geschah, stand ich mit Naomi in meinem Gemach. Wir umarmten uns herzlich und fingen an zu weinen.
Während wir weg waren, berichtete der Parawissenschaftler von unserer Mission in der Stadt.
Jasmin riss die Tür auf, sprang mir entgegen und freute sich so sehr, dass ich kein Wort von dem verstand, was sie sagte. Der ganze Hofstaat kam ins Zimmer. Ich schaute mich im Spiegel an, wie erschöpft ich doch aussah. Ich war völlig in Gedanken. Plötzlich zog ein Blitz durch den Spiegel. Er blieb stehen und es war die Gestalt von Zorg...
Er sagte zwar nichts direkt, doch er überforderte mich wieder mit einer Flut von Gedankenbildern, die mir nichts Positives vermittelten. Zorg war zwar im anderen Reich gefangen und hatte seine Macht verloren, doch seine damaligen Anhänger, die noch immer zu ihm hielten und er planten schon seine Rückkehr, die sich vermutlich nicht aufhalten ließ. Ich konnte die Gedanken nicht richtig deuten, erkannte aber noch rechtzeitig, bevor die Verbindung wieder abbrach, dass seine Rache schon bald stattfinden wird und den Untergang der menschlichen Zivilisation bedeuten könnte, sofern Naomi und ich nichts dagegen tun sollten. Doch wir würden niemals aufgeben, koste es, was es wolle. Wir werden bereit für Zorg sein.
Was uns jetzt betraf, so lebten wir eigentlich wie sonst auch. Naomi behielt ihre Kräfte und trainierte sie oft. Jasmin beförderte ich zu meiner Stellvertreterin, falls ich mal im anderen Reich ausfallen sollte, sollte Zorg Naomi und mich entführen. Im Grunde haben sich unsere Lebensumstände sogar gebessert.

Eines Nachts in Sha’rees Gemach. Monate später...

Ich träumte. Ich lag auf einem riesengroßen Bett mit tausend Kissen und es roch nach frischen Blumen. Draußen war alles beim Alten: das Markttreiben lief seine gewohnten Bahnen und alle waren fröhlich. Doch die Situation veränderte sich schlagartig! Es wurde dunkel, das Markttreiben verstummte und die Umgebung wurde bedrohlich. Ich spürte eine Präsenz. Zorg? Zorg! Er kam mit einem Windzug durchs Fenster und hatte eine Botschaft für mich:
“Nichts kann mich aufhalten. Meine Rückkehr ist in greifbarer Nähe. Schon bald werde ich mich an dir, Sha’ree und an Naomi rächen und ich werde die Menschheit die Früchte meiner Wut spüren lassen. Bis in alle Ewigkeit....”
Dann erwachte ich.
 
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