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Irgendwo dazwischen

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Ganz mьhsam zwang Werner sich, die Augen zu цffnen. Er war schon seit einer guten halben Stunde wach, doch er schaffte es einfach nicht, seine Augen sich цffnen zu lassen. Die Decke war seltsamerweise irgendwohin verschwunden und ein leichter Wind (hat er doch noch vergessen, das Fenster zu цffnen ?) streichelte ihn ununterbrochen. Er versuchte, eins der Kissen als Decke zu benutzen, doch es nutzte nicht viel.
Nun waren seine Augen geцffnet. Aber nicht so, wie bei jemandem, der gerade vorhatte, in der nдchsten Zeit etwas schon seit langem geplantes zu unternehmen oder jemanden zu sehen, den er schon seit langer Zeit nicht gesehen hat. Sie drьckten weder Freude ьber den bevorstehenden Tag noch Mьdigkeit nach dem gestrigen. Blasser Schreck fьllte sein Gesicht aus und die nдchsten Sekunden sollten die Luft mit einem unmenschlichen ohrenzerreiЯenden Schrei fьllen, doch es geschah nichts. Kein einziger Ton ist seiner Kehle entsprungen, doch seine Augen... sie schrien so wie nur noch wenige zuvor es taten. Panisch ergriff er die Rдnde seines Bettes und die nдchste Minute verbrachte er absolut still, ohne nur noch den Kopf in eine andere Richtung umzudrehen.
Ein einziger Gedanke schoЯ blitzartig durch seinen Kopf : Oh, Himmel ! Nein, glдubig war er gar nicht. Der Himmel war einfach alles, was er vor sich sah. Oben, rechts und links, und auch unten - Himmel und nichts anderes auЯer Himmel. Langsam legte er sich wieder auf sein Bett. Ganz vorsichtig versuchte er, den Kopf nach links zu drehen um noch einmal, richtig nach unten zu blicken. Himmel. Nichts auЯer Himmel und kleinen ordentlichen Wolken.
Noch lalgsamer zog er seinen Kopf zurьck und versteckte die Augen in einem seiner (insgesamt waren es drei) Kissen. Erst jetzt verspьrte er den Drang, ganz tief Luft zu holen, den es erschien ihm so, als hдtte er diese ganze Zeit, seitdem er seine Augen цffnete, ьberhaupt nicht geatmet. In seinem vernebelten Gehirn gab's Platz nur noch fьr einen einzigen Gedanken.
Mit einem Augenwinkel bemerkte er etwas an der rechten Bettkante. Sein Kopf drehte sich дngstlich nach links um und er entdeckte ein Tablett mit zwei Tellern und einer Tasse heiЯen Tee darauf. Ein paar Tosts, Kartoffelchips... genau so wie er's am liebsten hat... Unsicher versuchte er, seine Hдnde danach auszustrecken, nicht um etwas davon zu probieren, wahrscheinlich einfach so, um sich zu vergewissern, daЯ das alles real ist. Doch sobald seine Finger die Oberflдche des Tellers berьhrten, zog er augenblicklich seine Hand zurьck. Und stoЯ mit dieser Bewegung das ganze Tablett nach unten, das sofort aus seiner Sicht verschwand. Die Verlust des Frьhstьckes beunruhigte ihn aber gar nicht, auЯerdem tauchte in mehreren Stunden das Mittagessen auf.
Aber Hunger hatte er immer noch keinen. Er lag einfach so da, in die Leere starrend, mit einem abwesenden Blick. Er was nicht mal fдhig zu weinen, auch wenn er's sich ganz stark gewьnscht hдtte. Er war zu gar nichts mehr fдhig. Sein Blick blieb auf einer einzigen Wolke hдngen, die ganz ganz langsam, dennoch unaufhaltsam wegflog.
Er merkte selbst nicht, wie er einschlief.

Das Aufwachen dauerte wenige Sekunden. Er zuckte zusammen und riЯ sofort die Augen auf. Und schloЯ sie sofort wieder. Und wieder verspьrte er den aufdringlichen Wunsch zu schreien. Einfach herauszulassen, was sich in seinem Innern in all der Zeit sammelte. Und wieder konnte er keinen einzigen Ton vor sich geben. Sein Mund blieb offen in einem verzweifelten Versuch, irgendetwas, irgendein Gerдusch herauszubringen. Nichts.
Durch das dunkle, kaum durchsichtige Wasser, das ihn umgab, konnte er praktisch nichts von seiner Umgebung erkennen; lediglich das, was sich in der Entfernung von mehreren Metern befand. Irgendwelche Felsen und absolut unbekannte seltsame Pflanzen... ein paar kleine Fische schwammen vorbei, ohne ihm jegliche Beachtung zu schenken.
Wieso konnte er denn ьberhaupt atmen ?! Werner spьrte ganz deutlich das erstaunlich warme Wasser um sich, konnte aber nichts unbekanntes entdecken, was seinen Atem ermцglichen wьrde... Er schnappte immer wieder nach Luft und jedesmal drang sie in seine Lungen ein, auf irgendeine wunderbare Weise.
Er stellte fest, daЯ er immer noch auf seinem Bett liegt und mit beiden Hдnden eins der Kissen ergreift. Das bekannte Tablett mit dem Frьhstьck stand genau an demselben Platz, wie gestern. Eher automatisch als bewuЯt fing Werner an, die frischgekochte Mahlzeit durchzukauen, den Blick in den Teller gerichtet.

Der nдchste Morgen brachte nichts Trцstendes mit sich. Den ganzen Tag land muЯte er die Augen geschlossen halten, denn das Licht des Magmas tat ungeheuer weh, sobald er sie цffnete. Er verspьrte nichts - weder die Hitze noch den Druck ьber sich. Alles verlief wie vorher und auch das bekannte Tablett stand auf der gleichen Stelle...

...Lediglich dieser Anruf am spдten Abend, schon als er dabei war, sich auf seinem Bett auszustrecken...
Ja. Ja, morgen hab' ich Zeit, ab 6 Uhr bin ich frei. Ja, und du kannst auch jeden mitbringen, den du mцchtest. Nein, du stцrst meine Plдne wirklich nicht, ich hab' ja gar nichts fьr morgen geplant... Und auch nicht fьr ьbermorgen...

Fьr dich habe ich immer Zeit.
 
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Kommentare  

mir gefällt die geschichte auch sehr gut. hat spaß gemacht sie zu lesen. auch wenn ich jetzt verwirrt bin, aber ich mag es verwirrt zu sein...

banshee (25.07.2004)

Also, den Kommentar von bignose empfinde ich als sehr schulmeisterhaft. Aber das ist meine ganz persönliche Meinung. Schade, dass der Text so zerschossen ist. Kannst Du das nicht nachträglich noch ändern? Manches hätte ich gerne verständnishalber gelesen.Ziemlich surrealistische Geschichte. Erinnert mich entfernt an: Täglich grüsst das Murmeltier.
Ich finde die Story gut.


Angela (21.08.2002)

Wirklich schade...

Nichts ist mit dem Kerl los, man sollte nicht alles buchstäblich verstehen. Der arbeitet einfach zu viel... Der möchte ja vielleicht aufhören, kann aber nicht mehr. Und man muß ja schließlich von etwas leben, stimmt's ?

Ich glaube, es war das zweite oder das dritte, was ich geschrieben habe, kann mich nicht mehr so gut darane erinnern, was ich mir dabei dachte. Hat aber Spaß gemacht, das Ganze aufzuschreiben, ohne besonders viel nachzudenken. Wenn ich nachdenken wollte, würde ich ein Krimi schreiben :)

P.S. Mein Schreibprogramm ist in Ordnung, ich habe einfach sowohl deutsche als auch russische Buchstaben auf meinem PC installiert, manchmal werden Umlaute durch kyrillische Zeichen ersetzt, wenn ich nicht aufpasse. Tut mir sehr leid, die Unannehmlichkeit.


Michael Fleischer (10.07.2001)

Hmmmm, wo fang ich an? Also: das, was jedem auffallen muss, ist Dein Schreibprogramm, das offensichtlich nicht kompatibel ist, die Umlaute hier einzufügen. Solltest Deine Texte also direkt über das entsprechende Fenster schreiben - dann ist der Text wenigstens gut lesbar.

Das zweite sind die Formfehler. Einmal schreibst Du in der Vergangenheit, dann unvermittelt und grundlos in der Gegenwart - um dann wieder in der Vergangenheit weiter zu schreiben.

Der Ausdruck. Mit dem Augenwinkel sah er... ääääh. Nö. Aus dem Augenwinkel heraus sehe ich viel, aber mein Augenwinkel kann nicht sehen. Wär ja noch schöner...

Zum Schluß noch eins: Was bitte willst Du uns mit der netten Geschichte erzählen? Ist der Protagonist auf Drogen? Hat er eine Fischvergiftung? WAS bitte ist los mit dem armen Kerl? Du beschreibst hier den Horrortrip schlechthin, aber die Ursache - und damit auch die Aussage der Geschichte - findet keine Erwähnung. Ich lasse mir das Ganze noch mal auf der Zunge zergehen, aber schlauer werde ich hierbei ohne Erläuterung sicher nicht. Schade eigentlich...


bignose (10.07.2001)

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