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Wenn aus Freundschaft - Liebe wird IV

Romane/Serien · Trauriges
- der Andere und ich -

Wir haben über alles geredet. Ich weiß gar nicht wie lange es gedauert hat, bis ich ihm glauben konnte, dass er bei mir bleibt…

Er liebt mich so sehr, dass er bei mir bleibt anstatt mich wegen diesem Fehler zu verlieren.
Er ist unglaublich.

Alles war so weit wieder „in Ordnung“.

Meine beste Freundin und ich liefen in der Stadt herum und machten einen Spaziergang, wie wir es so oft tun. Wir redeten über alles, Schuhe, Klamotten, Schminksachen, Jungs.

Wir waren 17 und typische Stadtmädchen.
Sie: ein Stückchen größer als ich, nicht zu dünn und nicht zu dick, lange schwarze Haare.
Ich: kleiner als sie, auch normalgewichtig, kurze blonde Haare.
Sie ist ein paar Monate älter als ich.

Sie hatte keinen festen Freund, ich schon.
Wir waren aber bereits beide keine „unschuldigen“ Mädchen mehr, weil sie lange Zeit ihren Freund hatte und ich eben meinen.

Sie fragte mich, ob soweit wieder alles einigermaßen geklärt wäre und ob ich mir ganz sicher sein würde, dass sowas nicht noch einmal passieren kann. Ich gab ihr keine richtige Antwort darauf, weil ich selber keine wusste, weil ich es immer noch nicht glauben konnte, dass ich es wirklich getan hatte.

Ich war diejenige, die sich immer über Leute im Fernsehen aufgeregt hatte, die ihre Partner betrogen haben und rumgeheult hatten, dass es ihnen ja sooo leid tun würde…

Jetzt war ich selbst so eine.

Sie stellte mir auch die Frage, ob ich den Anderen seitdem schon mal wieder gesehen habe oder ob er sich mal gemeldet hätte.

Ich überlegte kurz, ob er sich überhaupt bei mir melden könnte, hatten wir Handynummern ausgetauscht? Ich konnte mich nicht mehr erinnern, also verneinte ich die Antwort und sagte ihr, dass er sich gar nicht bei mir melden kann.

- SMS -

„Von wem denn?“

- Fassungslosigkeit -

„Er“
„Er??“
„Ja.“
„Was will er?“
„Er fragt wie es mir geht und ob wir uns nicht wieder treffen wollen.“
„Was?? Spinnt der?!“

Ich schrieb ihm zurück, woher er meine Nummer hat und er antwortete, dass ich sie ihm an diesem besagten Abend gegeben habe. Meine Freundin war schockiert, dass ich überhaupt wieder Kontakt mit ihm aufgenommen hatte. Ich nicht.

Es ging eine ganze Weile so hin und her an diesem Abend, dass wir SMS geschrieben haben. Wir verstanden uns wirklich gut, was ich eigentlich gar nicht gedacht hätte.

In mir waren so viele Gedanken, die ich nicht zuordnen konnte…

„Soll ich es meinem Freund erzählen?“

Meine Freundin am Telefon überlegte kurz.

„Wenn du es ihm nicht sagst, bekommt er es vielleicht irgendwie anders mit und dann bist du wieder die Blöde. Wenn du es ihm sagst und er es anders nicht raus bekommen würde, vertraut er dir wieder weniger.“

„Hmm..“

Ich erzählte es ihm nicht.

Eine Woche später hatte ich wieder eine SMS von dem Anderen, diesmal war zu der Zeit als die SMS ankam mein Freund bei mir. Ich war gerade nicht im Zimmer, mein Freund schon genau wie mein Handy, das auf dem Schreibtisch lag.
Seine Nummer war nicht eingespeichert, also erschien auf dem Display nur die Nummer und der Anfang der Nachricht. Mein Freund war nicht der Typ, der mir hinterher spioniert, aber er hatte scheinbar ein komisches Gefühl. Er las die SMS und konnte nicht fassen, was für ein Name darunter stand.

„Hey na, alles ok bei dir? War letzte Woche wirklich nett mit dir zu schreiben, hätte nicht gedacht, dass wir uns so gut verstehen. Der Andere“

Ich kam zurück in mein Zimmer, mein Freund stand auf schmiss mein Handy auf das Bett und ging Richtung Tür.

„Was ist denn los Schatz?“
„Lies deine SMS, dann weißt du was los ist!“
Ich hatte noch nicht auf mein Handy geschaut und wusste was los war.
„Ich gehe!“
„Nein, bitte bleib da, ich kann dir alles erklären!“
„Was willst du da erklären? Dass ihr jetzt nur gute „Freunde“ seit, dass es nichts zu bedeuten hat? Dass du es mir ganz bestimmt noch erzählen wolltest?“

Ich fing an zu weinen.

Er hasste es, wenn ich weinte, auch wenn es aus einem Grund war, indem es ihm hätte egal sein können, ob ich weine oder nicht.

Er kam wieder auf mich zu und nahm mich in den Arm.

„Hör auf zu weinen.“
„Auch wenn das jetzt nichts bringt, es tut mir aber wirklich leid!“
„Ich weiß.“

Er küsste mich auf die Stirn und setzte sich mit mir auf das Bett.

„Ich will wenigstens wissen, was ihr geschrieben habt ok?“

Ich erzählte ihm alles.
Er erklärte mir, dass das, was wir geschrieben haben zwar nichts Schlimmes war, aber er es trotzdem nicht gut findet, wenn wir weiter Kontakt haben. Aber wenn ich es will, müsse er wohl damit klar kommen.

Was für einen Engel hab ich da bloß abbekommen…?

Ich war es doch, die den Fehler gemacht hatte und er sagte er würde damit klar kommen, wenn ich es will. Natürlich nur, solang es nur bei Kontakt bleibt.

Wochen vergingen, an denen mir der Andere wieder geschrieben hatte und ich es meinem Freund wieder verheimlichte.

In unserer Beziehung lief es zunehmend schlechter, ständig irgendwelche Streitigkeiten über völlig sinnlose Dinge. Ich regte mich schon bei der kleinsten Kleinigkeit fürchterlich auf!
Ich suchte schon förmlich nach Streit!

Mit dem Anderen war ich immer noch in Kontakt und erzählte ausgerechnet IHM von meinen Beziehungsproblemen.

Als es wieder einmal zum Streit zwischen meinem Freund und mir kam, hatte er genug und ist nach Hause gefahren. Ich war total durcheinander, weil ich ständig an den Anderen denken musste und mich gefreut habe, wenn ich mit ihm schreiben konnte, ab und zu haben wir auch schon telefoniert.

Als mein Freund weg war ging mein Handy.
Der Andere.

„Alles klar bei dir?“
„Nein.“
„Dein Freund?“
„Ja.“
„Ich komm gleich bei dir vorbei, dann trinken wir einen Kaffee ok?“

Ohne zu überlegen sagte ich ihm zu.

Es kam wie es kommen musste.

Es ging alles so schnell…

Wir hatten Kaffee getrunken, ich hatte mich bei ihm ausgeheult, er nahm mich in den Arm und brachte ich zum Lachen und sagte er hat daheim noch eine gute DVD, die mich bestimmt aufmuntern würde.

Tja, dann war Morgen und ich wachte auf.
Nicht bei mir zu Hause,
auch nicht bei meinem Freund.
Bei dem Anderen.
In seinem Arm,
in seinem Bett.
 
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Kommentare  

Sehr echt geschrieben. Hat mir gefallen,

Petra (12.02.2010)

mit der "ich" form teilen wir eine gemeinsame leidenschaft, schreibe auch am liebsten aus der ich perspektive;)
und dein stil gefällt mir...aber das habe ich ja schon erwähnt;)


Daniel Lehmann (17.11.2009)

Das mit dem "Tagebuch" habe ich ja jetzt schon öfter gehört, aber eigentlich ist es ja Absicht, dass ich so schreibe, ich schreibe einfach gerne in der "ich-Form" und wie es mir gerade in den Sinn kommt, ich hoffe ihr findet das nicht schlimm, dass es sich wie ein Tagebucheintrag liest.

Ist eben mein Stil so zu schreiben (:

Und ja, es kommen noch Fortsetzungen, mindestens noch eine ;)

lg Lea <3


Lea Martin (17.11.2009)

ich fand deine fortsetzung auch wieder gut, dein stil gefällt mir, auch wenn das ganze wie ein tagebuch geschrieben ist, so sind doch alle wichtigen dinge drin die eine geschichte voran treiben. liest sich sehr flüssig. würde gerne mehr von deiner protagonistin und dir lesen.

Daniel Lehmann (17.11.2009)

Hm hm hm interessant. Deinem eher unorthodoxen Stil bleibst du treu, auch wenn ich hier und da n bisschen den Einblick in die Gefühlswelt vermisse und es mich jedesmal trifft wenn der Dativ nach "wegen" verwendet wird ;) aber das kann man gut und gern deinem legeren Tagebuch-Stil zuschreiben.

Wars das jetzt? Kommt noch was? Ich bin ja mal gespannt.


Jingizu (17.11.2009)

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