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Wenn aus Freundschaft - Liebe wird V

Romane/Serien · Trauriges
- Welcher denn nur? -

Da lag ich nun.
Nackt, neben ihm.

Erinnerungen vom vorherigen Abend kamen langsam aber sicher wieder in mein Gedächtnis zurück.

Ich fühlte mich wohl in meiner Haut, nicht in der Situation zwischen meinem Freund und dem Anderen, aber hier, bei dem Anderen schon. Zumindest in diesem Moment.

Ich betrachtete ihn lange... bestimmt eine halbe Stunde lang lag ich da und betrachtete ihn.
Langsam ist auch er aufgewacht.

"Guten Morgen Süße"

Ich mochte es, wenn man mich "Süße" nannte.
Erzählt habe ich es ihm nie, er tat es einfach.

Ich habe in diesem Moment wohl ein bisschen geschockt geschaut, er nahm mich in den Arm und fragte ob alles okay sei oder ob es mir gerade irgendwie schlecht geht.

Ich schüttelte den Kopf.
"Nein, alles ok"

"Darf ich dir was sagen?"
"Was denn?", fragte ich.
"Du siehst am Morgen noch viel besser aus als am Tag"

Wir lachten.

"Soll ich uns Frühstück holen?"

Frühstück... mein Freund war immer viel zu faul gewesen vor mir geschweige denn wegen mir aufzustehen.

Er ging und holte Frühstück, ich ging in der Zeit ins Bad und wollte mich frisch machen, habe in den Spiegel geschaut und gedacht, dass ich lieber alles so lasse wie es ist, schließlich bin ich so viel hübscher.
Laut ihm.

Ich habe mein Handy gesucht und gefunden.
Auch wenn ich gerade bei ihm war, dachte ich trotzdem an meinen Freund und ob er sich wohl gemeldet hat.
Auf meinem Handydisplay stand, dass ich vier ungelesene Nachrichten hatte.

In meinem Bauch kribbelte es, weil ich auf irgendeine Art und Weise gehofft hatte, dass eine Nachricht von meinem Freund dabei ist.
Drei von meiner besten Freundin und eine von dem Anderen.
Keine von meinem Freund.

Meine Freundin hatte mich erst ganz lieb gefragt, was ich denn mache, bis sich ihre Wut bis zur dritten SMS steigerte und sie nur noch schrieb
"Du bist ja wohl nicht bei IHM???!"

Es war mitten in der Nacht, als sie mir diese Nachrichten geschrieben hatte.
Ich schrieb nicht zurück, ich wusste, dass sie es sowieso sofort merkt, was mit mir los ist und ich wollte noch nichts "Schlechtes" gleich am Morgen.

"Hey du Schöne,
ich bin gleich wieder da und hoffe du bist nicht abgehaun (:
Gestern war wirklich unglaublich schön mit dir, aber das erzähle ich dir bestimmt nochmal, wenn ich gleich mit Frühstück wieder bei dir bin!"

In meinem Bauch kribbelte es furchtbar...
Aber ich wollte nicht, dass es kribbelt, ich war schließlich mit meinem Freund zusammen und hatte eigentlich überhaupt nicht vor mit ihm Schluss zu machen.
Ich konnte mir auch nicht vorstellen mit dem Anderen zusammen zu sein, außerdem wusste ich ja nicht, ob er das nicht bei "jeder" so machte...
DVD schaun, Schlafen, Frühstück und Tschüss...?

Ich wusste ja nicht mal was er von der ganzen Sache hält. Fragen wollte ich auch nicht, ich hoffte er fängt an davon zu reden oder mich zu fragen.

Was würde ich wohl sagen?
Was wenn er fragt, ob ich Gefühle für ihn habe?
Wenn er fragt ob ich mit ihm zusammen sein will?
Wenn er wissen will, ob ich die Nacht mit ihm bereue?

Oje...
ich musste schleunigst hier weg!
Ich war innerhalb von zwei Sekunden komplett angezogen und machte mich auf den Weg zur Tür.

Er hat eine eigene Wohnung.

Ich wollte gerade die Tür öffnen, als ich den Schlüssel im Schloss hören konnte.
Er kam bepackt mit Tüten vom Bäcker und einer Rose in der Hand zur Tür rein.

"Wolltest du gehn?"
"Ich...ähm..."
"Wenn du gehn willst, halte ich dich nicht auf, ich habe nur gedacht für dich wäre es vielleicht auch ein bisschen mehr gewesen als nur "eine gemeinsame Nacht"... hab wohl falsch gedacht."

Er sah traurig aus.
Was hatte er da gesagt?
AUCH mehr als eine gemeinsame Nacht?
AUCH?
Heißt das jetzt, dass es für ihn mehr war bzw. ist?
Hat er Gefühle für mich?

"Willst du wenigstens die hier mitnehmen?"

Er hielt mir eine wunderschöne gelbe Rose hin, gelb, meine Lieblingsfarbe.
Das wusste er aber ausnahmsweise nicht von selbst, sondern von mir.

"Ich hab dich kommen gehört und wollte dir nur die Tür aufmachen"
"Du..."
"Ich habe gedacht wir lassen das Zeug vielleicht hier liegen und gehen zusammen in ein Café und frühstücken da? Wenn du nichts dagegen hast."
"Deswegen bist du angezogen?"
"Ja."
"Aber..."
"Wir können auch hier frühstücken, kein Problem!"

Ich nahm ihm die Tüten ab und beachtete die schöne Rose nicht, ich wusste nicht was ich von all dem halten sollte und ging ein bisschen auf Abstand.
Auf Abstand...in seiner Wohnung, wie logisch.

"Ist was dabei was dir schmeckt?"
"Ja, danke"

Die Rose lag auf dem Esstisch.
Ich sah wie er sie anschaute und beschloss jetzt endlich was zu sagen zu dieser ganzen Situation.
Es musste endlich ausgesprochen werden.
Ein Punkt gesetzt werden.
Klartext geredet werden.

"...Hast du Nutella?"

Gut gemacht.
Du hast es genau auf den Punkt gebracht.

Mein Gott. Wie alt war ich denn, dass ich so verkrampft umd en heißen Brei herum redete...?

Er gab mir keine Antwort auf die Frage sondern hielt mir die Rose hin.

"Willst du sie nun eigentlich oder nicht?"

Für mich klang die Frage wie:
"Also, du machst jetzt mit deinem Freund Schluss, ziehst bei mir ein, dann heiraten wir und krigen zehn Kinder."

Ich konnte nicht so schnell schauen wie ich aufstand und zur Tür verschwunden war.

Er rannte mir nach bis zur Treppe und rief, was denn los sei und ich sagte nur, dass ich was dringendes vergessen habe und schon längst zu Hause sein musste.

Völlig überfordert mit der Situation lief ich allein irgendwo im Park herum.
Dann nahm ich mein Handy aus der Tasche und rief meine beste Freundin an.

"Wo warst du denn? Wieso hast du mir nicht geschrieben? Ich hab mir ja schon Sorgen gemacht!"
"Auch guten Morgen."
"Sag doch!"
"Es ist was passiert."
"Was denn??"
"Ich bin verliebt."
"Bitte nicht..."

Stille.

"Ich komm gleich zu dir, wo bist du?"
"Im Park"
"Zehn Minuten."
"Ja."
 
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Kommentare  

Wirklich, schön lebendig geschrieben und immer noch sehr lebensecht. Ich lese gleich das nächste Kapitel.

Petra (12.02.2010)

kurz gesagt,mir gefällt deine schüchternde Protagonistin super!

Daniel Lehmann (18.11.2009)

Moinsen,
gefiel mir insgesamt wieder gut das kapitel;)
am anfang fand ich es noch teilweise ein wenig holprig...und ein satz verstand ich gar nicht:
"Ich fühlte mich gerade sehr wohl, in dieser Situation in der ich war nicht, aber an dem Ort, an dem ich gerade war."
den musst nochmal überarbeiten...der ist ein bisschen verdreht;)
aber als dann der neue freund vom brötchen kommen zurück gekommen ist, hast mich gehabt...da war ich wieder in deiner geschichte gefangen;) die nutella szene...super...sowas gefällt mir...der schluss..kurz prägnant..auf den punkt genau...deine prot. laues gefühl im magen...wie sage ich es meiner freundin...(kommt richtig gut rüber)lässt den leser wieder mit einem lächeln zurück....so mag ich das!


Daniel Lehmann (18.11.2009)

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