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Holprig, wie ES den Abstieg beginnt

Nachdenkliches · Experimentelles
Holprig, wie ES den Abstieg beginnt, mag es noch weit bis zum Fuß des Gebirges sein, dem Mutterschoß der Erde. Verstohlen blickt ES sich um und versucht sich wie auf geheimer Mission jedes trügerische Detail einzuprägen, um beim späteren Aufstieg nicht die Orientierung zu verlieren.
ES rutscht ab.
Die losgetretene Schneelawine reißt es tausende Schritt weit in die Tiefe; aber das ist einerlei – sie liegt ja auf dem Weg. Bedauernswerter Weise wird ES vorerst keine Gelegenheit mehr haben die oberen Ebenen genauer zu erkunden. Und das mit der Heimlichkeit ist jetzt auch dahin.
ES klopft sich den Schnee vom Leib, folgt einer plötzlichen Eingebung und wirft einen Schneeball. Sich am Anblick des rollenden Riesen ergötzend, nimmt ES die Verfolgung der breiten Spur auf und nichts scheint die Beiden aufhalten zu können – bis Nichts ihren weiteren Vormarsch behindert. Was dort jedoch auf ES gewartet, ist es nicht imstande darzulegen; das ist dem Vergessen anheim gefallen. Doch auch das ist einerlei, denn schließlich ist ES zu dieser Zeit längst an einem völlig anderem Ort, an dem es weniger kühl zu sein scheint – zumindest glaubt ES das. Manchmal jedoch meint ES etwas zu vernehmen, das entfernt an ein Knirschen, ja, vielleicht ein Kauen, erinnern könne. Aber dieser Eindruck schwindet.
Alles verändert sich und ES wird aus seiner ruhigen Kontemplation katapultiert, als ein Sturm ES an seinen flatternden Kleidern in die Lüfte sendet und ES sich folglich besinnungslos in kreisenden Zügen fortbewegt, bis ES nach langen Weilen wieder zu sich kommt und ein grelles Licht ES blendet.
Schützend versucht ES seine Augen zu beschatten, doch gibt ES dies alsbald auf, da es hiervor kein Entrinnen zu geben scheint. So öffnet ES sich ergebend für diese Erfahrung und fällt in eine dauernde Euphorie – bis sie vorbei ist. Widerstrebend akzeptiert ES diese vergängliche Beschaffenheit und wandert weiter.
Um ES sind die verschiedensten Pflanzenarten und sie alle scheinen lebendig, pulsieren in frohlockenden Farben und sprechen von aberwitzigsten Dingen, die allesamt keinen Sinn ergeben mögen. Dann entdeckt ES auch Schatten in diesem fantastischen Urwald aber ES ist ihm bisher nicht gelungen diesen gewahrer zu werden als eben das was sie sein können: Flüchtige Bewegungen in den Augenwinkeln.
Stück für Stück arbeitet ES sich weiter fort und beginnt sich zu fragen, wozu es das tut. Doch nach mehreren Anläufen verfällt ES dem Schwindel vom vielen Fragen, setzt sich auf einen Felsvorsprung nieder, lässt die Angelegenheit fallen und beobachtet das stille Meer wie es die Sonne in einer leidenschaftlichen Umarmung verschlingt – sie für die kommende Nacht auslöscht.
Hier sitzt ES nun schon viele Jahre und lässt seine Beine, je nach Mondstand, ins kalte Nass hinabbaumeln. Einige Male ist ihm so, als ob etwas Wichtiges sich am Rande seiner Aufmerksamkeit befindet, doch immer wenn es danach zu greifen versucht, verflüchtigt es sich wieder und ES ist allein am Meer – am Ende und Anfang der Dinge.
Als ES nach einem dieser Tage von Vielen dem Gedanken Gehör schenkt sich doch einmal umzudrehen, macht ES zwei Wege aus, die scheinbar in die gleiche Richtung führen. Zu seinem Erstaunen ist einer der Beiden sehr breit ausgetreten, woraus ES folgert, dass schon ein ganzer Haufen hier gewesen sein muss, verwirft aber die Idee, dass dies während seiner Wartezeit gewesen sein soll, denn an ein solches Ereignis würde ES sich entsinnen können – oder etwa nicht? Da ES ihm schwer fällt diese Vermutung aufrechtzuerhalten, hätte ES beinahe dem Impuls nachgegeben selbst einmal nachzusehen, was sich hinter dieser linken Straße nun verbirgt und wer weiß? Vielleicht würde ES so seine Einsamkeit hinter sich lassen können.
Doch etwas, man nenne es eine innere Eingebung, hält ES davon ab diesen Weg zu wählen und ES setzt den ersten Schritt auf den rechten kaum bewanderten Trampelpfad, der wie auf wunderbare Weise anzusteigen scheint. Noch weiß ES nicht genau, was es damit auf sich hat, aber ES hat das Gefühl eine richtige Entscheidung getroffen zu haben und beginnt somit neuen Mutes den Aufstieg.

Sekunden später tritt eine Gestalt aus dem Schatten der Bäume, setzt sich am Meer darnieder und beobachtet das schillernde Schauspiel der Wellen.
 
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Kommentare  

Du hast einen schönen flüssigen und mitreißenden Schreibstil aber ich kann das Rätsel in deiner Geschichte nicht lösen. Auch wirkt die Geschichte ein wenig verworren. Es ist schon klar, dass du selbst weißt, wovon du schreibst. Doch das was du nur im Kopf hast, nutzt mir leider nichts. Du musst schon mehr erklären, damit man die Geschichte besser versteht und alles gründlicher ausarbeiten.

Jochen (01.02.2010)

Danke, erstmal ;)
Habe ein paar Schönheitskorrekturen vorgenommen - hoffe, dass die Unstimmigkeiten jetzt passé sind.


Clarenbach (01.02.2010)

Sehr geil geschrieben!
Allerdings noch voller Schönheitsfehler ... zB am Anfang. "mag es" ... bezieht sich ja auf ein allgemeines "es", hört sich hier aber an, als bezöge es sich auf dasselbe "es" wie jenes, das den Abstieg beginnt.
Dann ein paar Kommafehler ... vollgepropfte Sätze ... "es liegt ja auf dem Weg" - was liegt auf dem Weg? "es"? Wenn du von einem anderen "es" als deinen Protagonisten sprichst, musst du ihn auch benennen! Höchstens "die Tiefe" liegt auf seinem Weg. Aber das klingt komisch. "Bedauernswerter Weise wird es nun vorerst" ... viel zu viel! Entweder "nun" oder "vorerst" streichen! "nichts scheint sie aufhalten zu können" ... "sie" ist die Spur? Aber du meinst doch bestimmt eher den Ball, oder? Oder sowohl "es" als auch den Ball?
kA ... so geht's immer weiter ...
toll geschrieben, echt genial, aber strotzt vor Unstimmigkeiten! ;D
Überarbeitung ruft! =)


Ben Pen (31.01.2010)

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