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Die Schatten der Königin

Trauriges · Kurzgeschichten
Meine Königin es ist Zeit. Die Dunkelheit wartet.
Sprach der Schatten und verschwand, so schnell wie er gekommen war.
Starr vor Angst sackte sie in sich zusammen. Die Zeit war wie im Flug vergangen.
Nun ist es doch gekommen.
Das Ende naht.

Nach Stunden der Bitterkeit stand die Königin auf und schaute hinaus auf den See.
Hier verbergen sich viele schöne Erinnerungen und Geschichten.
Einst blühten auf dem Wasser hunderte von Seerosen und die Sonne schien das kalte Nass brennen zu lassen.
Die Morgenröte glich einem Engel und die Dämmerung einem bläulich schimmernden Kristall.
Sie blickte zurück in ihr Schlafgemach und starrte das große Bild mit dem goldenen Ram ganz genau an.

Eine Träne rann dem Gesicht hinunter und ein Seufzer entwich ihrem Mund.
Dort an der Wand lachten sie all die Gesichter an, die sie lieben gelernt hatte.
Zwanzig Jahre ist es nun her, als sie zum ersten mal den Thron bestieg.
Der große Stuhl fühlte sich so hart unter ihren zarten Beinen an und sie war einstweilen sehr allein.
Doch dieser Platz ist nicht für die Ewigkeit bestimmt.

Ein Fluch begleitete die Familie und all jene, die gewagt hatten zu lieben.
Es war an einem Sommertag geschehen, vor nicht all zu langer Zeit.
Zwei Winter waren bis heute durchs Land gestrichen als der junge Pferdehüter ihr seine Liebe gestand. Er wusste nicht wie im geschah, als er die junge Königin weinen sah.
Doch sie liebte ihn, keine Frage. Jedoch war dies der Tag als die Lieder verstummten und die Vögel nicht mehr sangen.

Vor hunderten von Jahren hatte in diesen Wäldern ein Krieg geherrscht und der alte Zauberer, der sich des Königs Macht bemächtigen wollte verlor die Schlacht.
Der Zauberer wurde gefangen genommen und verbrannt. In seinen letzten Schmerz erfüllten Minuten verfluchte er die Königsfamilie und deren Nachkommen, auf das sie niemals lieben dürfen und sollte es geschehen, würde die Liebe vor ihren Augen sterben.

So ist es auch geschehen. Der junge Pferdehüter starb vor ihren Augen, noch ehe er den Satz aussprechen konnte.
Er fiel vor der Königin auf die Knie und verstarb sofort.
Niemand konnte anhand einer medizinischen Untersuchung fest stellen wie es geschah.
Doch der Familie war es nur all zu gut bekannt.

Dies ist die Geschichte. Keine glückliche wie man gestehen muss.
In den letzten zwei Jahren, war die Königin nicht mehr sie selbst.
Ging tage lang nicht mehr aus dem Haus und fing an mit den Schatten zu reden.
Sie redeten ihr gut zu und manchmal machten sie ihr angst. Sie huschten bei Nacht um ihr Gesicht und rissen an ihren Haaren und zerfetzten ihr Hemd.
Doch die Schatten waren das einzige, was sie in ihrem Zimmer je wieder sah.
Durch einen Flaschenzug überbrachte man ihr Nachrichten, Mahlzeiten und Blumen in ihr Zimmer.
Aber die Königin erfreute sich nicht an so etwas Belangloses und warf es hinaus.
So wurde ihr Körper stätig dünner, bis man nur noch Knochen sehen konnte.

Dies war der Tag, wo der Schatten zu ihr kam. Dies war der Tag an dem sie starb.
Sie blickte noch einmal aus dem Fenster und lächelte. Dann geschah es.
Leicht wie eine Feder sprang sie der Dunkelheit entgegen. Dies war der erste und letzte Tag nach zwei Jahren, wo sie aus ihrem Zimmer kam.

Das seltsame war, dass man ihren leblosen Körper nicht mehr fand…
Sowie die Schatten an der Wand.
 
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Kommentare  

Nicht schlecht geschrieben. Zwar sind einige Fehlerchen hier und da zu entdecken, aber ingesamt ist das doch ein wunderschönes romantisches Märchen. Zwar ist es ein wenig traurig aber die Bilder die du damit hinauf beschwörst sind herrlich.

Jochen (18.02.2010)

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