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Schneekönigin oder ich bin nicht krank ?!

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Schneekönigin ist mein Name,- so werde ich genannt.
Nur ein Name. Für den, der es ausspricht, wird es keine größere Bedeutung haben, doch in mir zersplittert der Spiegel.

Ein Spiegel oder eine Art Glas, auf dem ich stehe um nicht in die Unterwelt meines Daseins zu fallen.
Die Menschen reden und treiben Späße auf des gegenübers Kosten. Sobald das Licht des verhassten Tages auf das Gesicht scheint und verkündet, dass ein neues Treiben begonnen hat, verlieren deine Augen die Kraft die Tränen zurück zuhalten.

So wird das ständige weinen zu meinem Begleiter.
Mit müden Augen und schweren Gemüt gehe ich meiner Tätigkeit nach um ein, für mich und der Gesellschaft, geregeltes Leben nachzukommmen.
Ich bin wahrlich nicht glücklich, doch gelingt es mir erstaunlich gut, dies für nicht weniger als 8 Std zu verbergen. Es ist allgemein bekannt, wenn man nieder und abgeschlagen ist, der Satz " du schaffst das schon" für den Leien eine positive - ja sogar aufmunternde Art des Redens ist.

Ich bin kein Mensch der voreilige Schlussfolgerungen schließt, doch in Sachen Eigendiagnose bleibe ich dabei und sage, - ich bin nicht krank! -

Was mich von Zeit zur Zeit selber wundert ist, dass ich jedesmal aufstehen kann, auch wenn ich das Gefühl habe, ein Stück meiner Selbst zu verlieren.
Im Traume ist mir der Tod oft begegnet und ich sah mich sterben. Die Gesichter der Angehörigen und Freunde waren gezeichnet mit tiefer Trauer.

Ich habe einmal gehört, dass ich an meine Mitmenschen denken muss, aber denken diese auch an mich ?!
Verdammt soll man sein und das schlechte Gewissen, frühzeitig als wie bestimmt, aus diesem Leben zu schreiten. Der Mensch neigt dazu, nach einer Ursache,ein Symtom oder einen medizinischen Fachbegriff zu suchen, um den Zustand der Stille zu definieren,- bestimmen zu können.

Sobald diese gefunden wurden, hält man sich an Fakten.
Fakten die vielleicht zu einer nicht geringeren Zahl von 40 % zu treffen. Ich muss es wissen. In einer für mich einsamen Stunde, tat ich mir den Gefallen und stellte anhand von Fakten eine eigene Diagnose für mein Unwohlsein.

Es war ganz plausibel....Ich bin nur müde!

Ausgelaugt ist meine Seele und mein Körper trägt nur kleine Verletzungen der vergangegen Tat mit sich.
Freunde und Familie ist diese Art von "Selbstverstümmelung" eine nicht nachvollziehende Stimmungsschwankung meinerseits.

Was beschwere ich mich denn.Ich debattiere doch und sage es sei meine Sache. Aber ein paar kleine, sich dafür interessierende Worte, würde ich tief in meinem inneren gerne hören.
Doch es bleibt lieber bei der Erklärung vor der Verwandschaft,- Familie, vor der man nicht schlecht dastehen möchte und tut diese Verletzung als Unfall ab.

Ich glaube ich habe kein Feingefühl für meine Seele und Körper, denn ich kümmere mich nicht so um sie, wie man es als normal erachtet.
Vielerlei Dinge sind mir zu wieder, was bei vielen, als entscheident wichtig erachet wird.

Wie das Essen. Hierzu könnte ich eine lange Geschichte erzählen, doch es reicht schon, wenn ich sage, dass ich nie wieder ein geregeltes Verhältnis zu Speisen jeglicher Form haben werde.

Ich habe viele Fragen in meinem Leben, doch stelle ich sie mir meistens selbst, philosophiere, beobachte und schreibe, die für mich relevanten Dinge auf.
In meiner Vergangenheit durfte ich nicht weinen, denn jeder hat mal schlechte Laune und man sollte die Truppe nicht runterziehen.

Also sterben wir für die Gemeinschaft. Ein erzwungener Märtyrer Tod?!
Seit nun mehr als 4 Jahren begleitet mich das Gefühl, allein,müde, kaltm, verloren und eingeschlossen zu sein . Auf die Frage, warum ich traurig bin, gibt es keine genaue Antwort. Es ist, wie es ist.

Solange man seine eigenen Gefühle nicht einordnen kann, fällt es einen nicht leicht diese Frage zu beantworten. Schneekönigin ist vielleicht doch der richtige Name.

Ich spreche nicht über meine Gefühle, weil ich es nicht gewohnt bin, dass sie jemanden interessieren könnten. Was sind das für dumme Fantasien und Hirngespnste, die aus deinem Mund dringen? !
Nein ich kann nicht reden, ich schreibe und weine. Ich schreibe Bücher voll mit meinen Gedanken. Doch zeigen tue ich sie niemanden.

Aus einem Traum heraus, sah ich mich einst allein in diesem Haus und als ich aufwachte, war dies kein Traum, es war die Realität, die wie ein kalter Luftzug meine Nackenhaare empor jagte.

Ich schreibe Wände mit meinen Gedanken. Ich schenke dir ein Buch, wo jedes Kapitel meines Lebens hinterlegt ist. Ich falle vor dir auf die Knie,- doch du siehst micht nicht, denn du bist nicht hier.

Ich glaube ich weiß, wie sich das anfühlt, wenn man in einen Brunnen gefallen ist. Ich sitze ja schon hier unten fest. Vegetiere vor mich hin und träume von einer besseren Welt, die ich nur durch den Tod erreichen kann.

Ich bin kein glücklicher Mensch.
Nein !
Fakt ist - ich bin müde und ausgelaugt
- ich weine und lache in einem Atemzug
- ich bin einsam, auch wenn ich deine Hand
auf meiner spüre
- ich sehne mich nach dem Ende
- ich habe angst, ein geliebtes Wesen zu
verlieren
- ich bin hilflos und verstört
- ich brauche Hilfe
- ich will in deinem Arm einschlafen, nur
schlafen
- ich kann bald nicht mehr

PS. Bitte sei mir nicht böse, wenn ich hier unten einschlafe.....
 
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Kommentare  

Vielen Dank für die vielen Meinungen, positiven Auffassungen und Tipps.
Ich nehme sie mir alle zu Herzen >.<
Es stimmt schon, dass ich in der Stilrichtung mir noch ein paar Gedanken machen muss.
Ob es eher prosaisch, also eine Art Kurzgeschichte ist oder doch als ein Gedicht niedergeschrieben werden kann.
Aber im ganzen. Vielen Dank an euch


Alice Misery (19.01.2010)

Hallo Schneekönigin! Mir gefällt dein Text wirklich gut. Auch einige deiner anderen Texte, welche ich aber nur überflogen habe. Was ich daran mag: 1.) deine Sprache ist sehr bildhaft, sehr poetisch, und man kann sich die Einsamkeit resp. Traurigkeit deines Protagonisten förmlich vorstellen, was in meinem Kopf ein angenehmes Farbenspiel erzeugt, 2.) deine Sprache ist sehr flüssig, ich würde fast sagen: rhythmisch, worauf ja auch deine Unterteilung in zahlreiche Absätze, die wie Strophen anmuten, hindeutet, 3.) die geschilderte Traurigkeit ist ehrlich und erscheint mir persönlich nicht übertrieben oder gestellt (auch wenn es bei meinen Vorkommentatoren diesbezüglich Zweifel gegeben haben mag). Manchmal geht es einem einfach dreckig, also warum sollte man nicht das Recht dazu haben, sich auch einmal in schwarz-weißen Farben über seinen Gefühlszustand auszulassen. Es gibt Künstler, die haben ihr Leben lang nur negative und pessimistische Kunst betrieben, und es hat weder ihrem Ruf noch ihrer anhaltenden Lektüre den geringsten Abbruch getan. Offenbar gibt es Menschen, die dich darum beneiden, dass du eine bestimmte Seite des Mensch-Seins so gut darstellen kannst, also lass dich in deiner präferierten Kunstrichtung nicht beirren.

Natürlich gab es auch Sachen, die mir persönlich weniger gefallen haben, und die möchte ich dir auch nicht vorenthalten: da sind erst mal ein paar Rechtschreibfehler, die mir ungut aufgefallen sind und welche das Gesamtbild leicht trüben („Gegenübers“ wird groß geschrieben, ebenso das „ständige Weinen“; „für den Laien“ mit „ai“; es ist „das Symptom“ mit „p“, und die „Verwandtschaft“ mit „dt“, „Märtyrertod“ schreibt man zusammen“). – Stilistisch kommt es mir so vor, als könntest du dich nicht ganz entscheiden, ob du nun Prosa oder Lyrik machen willst. Einerseits würde die hohe Bilderhaftigkeit und Musikalität deiner Sprache für Lyrik sprechen, andererseits sind deine Sätze eindeutig sachlich. Naja, aber du hast ja noch Zeit, deinen eigenen Stil zu finden, nicht wahr? ;)

Also, der Kommentar ist jetzt schon zu lange geraten, also werd ich mal lieber aufhören. Alles in allem ein wirklich lesenswerter Text. Weiter so! :)


locksmith (15.01.2010)

hallo, alice, ich mag ja solche jammertexte überhaupt nicht. wir alle müssen im leben durch hochs und tiefs. und ein gesunder mensch weiß, dass es immer einen ausweg gibt und das leben weiter geht. aber wenn dieser text dich selbst betrifft, brauchst du hilfe. dann bist du krank und kommst alleine nicht mehr aus dem loch, in dem du steckst. jede deiner zeilen ist so von trauer, angst und verzweiflung durchtränkt, dass man mit dir weinen und dir helfen möchte. sollte der text aber nicht authentisch sein, fehlt mir, wie auch jürgen zu verstehen gibt, der optimismus, der lichtblick. das ändernwollen- und müssen. der mensch darf sich nicht ganz bewusst in die dunkelheit stürzen, und wenn doch, geht er darin zugrunde. also, liebe alice, ich hoffe, dein ich ist ein lyrisches ich. wenn nicht, hast du schon den ersten schritt zu besserung getan. du hast dein problem öffentlich gemacht.
hier kommen ganz liebe grüße von


rosmarin (13.01.2010)

Liebe Alice Misery,
das ist schon ein echt hartes, trauriges
Gedicht. Voller schwermütiger Poesie,
Toll geschrieben.
Aber ist denn wirklich alles so schwarz.
O.K. du hast deine dunkle Seele jetzt allen offenbahrt, danach sollte aber der Wettkampf der Gefühle anfangen.
Die Freude auf das Grün, die Angst vor den Alien, aber die Kraft, mit Menschen
, ja mit Menschen aus Fleisch und Blut
Reden...Reden...
Hat mich sehr bewegt, dieser Text...
...und ich, der so viele düstere texte schreibt, verliere aber NIEMALS den Mut, die Anderen anzustoßen, und eben...zu Reden...
Liebe Grüße...Jürgen Hellweg


Jürgen Hellweg (13.01.2010)

Ich bin nicht eingeschlafen, hat mich sehr bewegt deine Gedanken hier zu lesen.Bisher können wir nur vermuten, dass durch unseren Tod eine bessere Welt zu erreichen ist. Ich selbst denke und glaube nicht daran. Da kommt nur noch schwarz....wir möchten gerne, dass es besser wird- oder dort schöner ist,wo auch immer das sein wird,es ist nur ein Wunschgedanke. Da grün die Hoffnung ist! Grün von mir

Peterpan (13.01.2010)

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