8


1 Seiten

Gleich einer Puppe, zur Zierde geschmückt

Trauriges · Kurzgeschichten
Schon lange gab es keine Liebe mehr.
Keine Gesten, keine Blicke, kein Wortspiel und kein Kuss.

Nur die Klänge der Musik, die deinen Geist wach hielten. Der Gedanke an Nähe und Zuflucht hielt die Augen offen, den Geist wach und den Körper bereit.
All dies wurde auf langer Sicht übersehen.

Dort lag sie dann auf dem Felde, in der düsteren Ecke in einem Verließ ohne Flucht.
Keine Möglichkeit diesem Ort zu entfliehen, denn wer hätte es gedacht – in ihr herrscht blinde Liebe.
So treu und gehorsam wie ein Diener seinem Herrn.

Gleich einer Puppe so waren die Wangen.
Rot gepudert zur Zierde geschmückt.
Blass die Haut wie Porzellan, die Haare wild und lang und die Augen offenbarten die Welt.

Er liebte nur ihren Körper und nicht ihren Geist.
Das Wesen wurde durch das äußere gewertet und so bekam sie die Liebe zu spüren.
Nacht für Nacht,wenn seine Gier nach Fleisch- ihrem, zu beben begann, kam er zu ihr in ihr Schlafgemach und taten es in dunkler Stund.

So verstrichen die Monate und das Mädchen wurde zur Frau.
Von Komplimenten über ihr Erscheinen geplagt versuchte sie der Welt zu entfliehen. So schuf sie sich in der Zeit eine eigene Welt.

Ein Märchenland, dort wo die Barden Lieder spielten und die Nacht der Magie gehörte.
Doch diese Welt gibt es nicht mehr.
Es gibt kein Lachen, keine Heiterkeit, keine Unbeschwertheit und keine Liebe mehr.

Worte wurden nie mehr laut ausgesprochen, Gefühle wurden kaum gezeigt obwohl diese doch immer allgegenwertig.

Tränen rannen dem Gesicht hinunter und selbst des Liebsten Antlitz kann dies Gefühl der Melancholie kaum vergessen lassen. So ist das tägliche Fallen des Herzens ein Ritus geworden.

Tausend Worte hinaus schreien, jedes Wort umschmeicheln,- doch dieses Schweigen bringt sie um.
Es ist so still und der Geist lebt weiter in der Asche der Vergangenheit.

So bestimmt es die Gegenwart und vielleicht sogar die Zukunft. Die Steine unter den Füßen fangen an zu bröckeln und es wird so kalt und bitterlich.
So wird die Welt weiter existieren.

Im ewigen Eis erfroren, in Asche und Staub verwandelt. So lebt sie hier unten.

Im Traume frei – im Jetzt gefangen.



Musikalische Untermalung

Secret Garden - Sleepsong
 
Wenn du registriert und angemeldet bist und selbst eine Story veröffentlicht hast, kannst du die Stories bewerten, oder Kommentieren. Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diese Story kommentieren.
Weitere Aktionen
Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diesen Autoren abonnieren (zu deinen Favouriten hinzufügen) und / oder per Email weiterempfehlen.
Ausdrucken
Kommentare  

Hat mir diesmal ziemlich gut gefallen. Leider ist es wirklich oft so, dass die Welt sehr auf das Äußere bedacht ist. Dieses Mädchen zerbricht fast daran, aber es hat einen Trost und das ist die Fantasie. Das bringst du gut rüber. Gefällt mir und darum grün.

Jochen (12.02.2010)

Login
Username: 
Passwort:   
 
Permanent 
Registrieren · Passwort anfordern
Mehr vom Autor
Ich bin allein. Jedenfalls sagt mir das mein Verstand  
Die Schatten der Königin  
Schneekönigin oder ich bin nicht krank ?!  
Liebe gefangen in der Realität  
Ich habe keine Zeit......nicht mehr !   
Empfehlungen
Andere Leser dieser Story haben auch folgende gelesen:
---
Das Kleingedruckte | Kontakt © 2000-2006 www.webstories.eu
www.gratis-besucherzaehler.de

Counter Web De