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2 Seiten

Sonnenuntergang

Fantastisches · Kurzgeschichten
© Masisio
1

Es war eine weit abgelegene Stadt. Doch das wusste niemand. In der Stadt selbst wussten es natürlich alle. Besonders Kamaran. Kamaran war ein bekannter Stadtzauberei. Er sorgte unter anderem dafür dass das Leitungswasser immer frisch war und es im Strassenverkehr keine besonderen Verspätungen gab. Doch die meisten Leute in der Stadt waren dem gegenüber indifferent. Sie wollten einfach nur ihren Spass haben. Schliesslich war die Stadt weit abgelegen und niemand wusste was in ihr vorfiel. So konnten man im Grunde genommen tun was auch immer man wollte. So vergingen die Tage in der geheimnisvollen abgelegen Stadt. Warum geheimnisvoll? Nun, es war niemanden klar, weder außerhalb noch in der Stadt noch in der Stadt woher diese Stadt eigentlich kam. Es war nichts über die Gründung bekannt. Dies war natürlich ein Phänomen, doch die meisten Bewohner konnten gut damit leben. Es hinderte sie nicht daran einkaufen zu gehen, Wäsche zu waschen und einen Krimi im Fernsehen zu schauen. Besonders ein Bewohner fiel durch seine Leichtigkeit auf. Er hieß Muzz. Muzz war einer der glücklichsten Stadtbewohner. Ihm war alles völlig egal. Ausserdem war er sehr sehr stolz auf seine Stadt. Die Leute ignorierten ihn zwar meistens aber das war ihm egal. Muzz war nämlich im allgemeinen ein absoluter Taugenichts. Er macht den ganzen Tag lang eigentlich gar nichts. Außer Fernsehen und seinen besten Freund Kamaran besuchen. Kamaran war wie gesagt der Stadtzauberer. Und Muzz war seine wichtigste Inspirationsquelle. Auf Grund seiner unglaublichen Leichtigkeit und seines Esprits konnte er Kamaran immer wieder auf neue Ideen bringen und ihm wichtige Tipps abliefern.
So vergingen die Tage in der entfernten, geheimnisvollen und weit abgelegenen Stadt. Eines Tages passierte jedoch etwas besonderes. Die Sonne ging nicht mehr auf. Die Leute verschliefen zuhauf und als sie dann gegen Mittag aufwachten wussten sie überhaupt nicht was los war. Was sollten sie jetzt tun? Kamaran war gefragt. Doch er war ja nur ein Stadtzauberer, was konnte er am Sonnenauf- und untergang ändern? Die ganze Stadt war völlig hilflos. Doch die Bewohner mussten sich damit abfinden. Die Stadtregierung befahl die Lichter, welche eigentlich nur nachts angeschaltet wurden - anzuschalten und so konnte wenigstens der reguläre Stadtbetrieb aufgenommen werden. Die Leute gingen wieder arbeiten - auch wenn um sie herum alles dunkel und nichtig war. Kamaran beriet sich mit Muzz was nun zu tun sei. Sie beschlossen jedoch einfach die nächsten Tage abzuwarten. Vielleicht würde die Sonne ja einfach wieder normal am Morgen aufgehen. Doch die nächsten Tage boten wieder das gleiche Schauspiel. Es passierte einfach nichts. Die Sonne ging nicht auf. Die Leute waren der Verzweiflung nahe - sie konnten doch nicht einfach warten und im Dunkeln herumtappen. Schließlich braucht man doch auch Sonnenlicht und was passiert erst mit den vielen Pflanzen und Bäumen? Die Stadt war ratlos.

2

Am nächsten Morgen strahlte die Sonne wieder im vollen Glanz. Alles war wieder in Ordnung. Frieda hatte außerdem die Betten gemacht. Alle waren glücklich - endlich konnte man wieder seinen regulären Tätigkeiten nachgehen. Auch Kamaran war zufrieden - in den letzten Tagen war zwar viel durcheinander gekommen aber jetzt konnte er sich mit seinem Zauber darum kümmern, dass wieder alles in Ordnung kam. So verging einige Zeit. Die Leute gewöhnten sich natürlich schnell wieder an die regulären Abläufe und alles ging seinen gewohnten Gang in der kleinen abgelegen Stadt. Dann - eines Tages - etwa 2 Wochen später ging die Sonne wieder nicht auf. Die Leute hatten es satt, was soll dieses Spiel mit der Sonne? Wütende Mobs zogen durch die Strassen und brüllten grundlos wahllos passierende Bürger an. “Wir wollen Sonne!” schrien sie. Am nächsten Tag ging die Sonne wieder auf. Am darauffolgenden aber wieder nicht. Den Bürgern der Stadt war nun eines klar - sie mussten die Stadt so schnell wie möglich verlassen. Inzwischen war natürlich auch dem Umland klargeworden, dass so einiges in der Stadt nicht mehr stimmte. Vor allem das mit der Sonne. So boten die entfernten umliegenden Städte den Bewohnen der geheimnisvollen entfernten Stadt an bei ihnen einzuziehen. Endlich war alles gerettet - zwar war die Stadt nun leer aber wenigstens waren die Leute zufrieden und hatten endlich wieder regulär Sonne. So war die geheimnisvolle Stadt - welche den Namen “Kalandaran” trug nun menschenleer.
Im Laufe der nächsten Jahre siedelten sich einige nachtaktive Tiere in der Stadt an und ein paar vereinzelte Kräuterhexlein. So verwandelte sich die Stadt in ein Nachtparadies und blieb es für lange Zeit.
 
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Kommentare  

Eine niedliche Geschichte kleine Story, du Münchhausen, die auch für Kinder recht süß und sogar lehrreich ist, weil sie Fragen aufwirft. Nämlich, was daran lebensecht und was daran reine Fantasie ist. Gefällt mir supergut.

Petra (26.06.2010)

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