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Es war im Herbst. --- Teil IX

Romane/Serien · Herbst/Halloween · Romantisches
Noah schlief bis ihn das Licht aufdringlich in den Augen reizte. Es tat ihm alles weh. Er drehte sich nochmals, mit den Füßen um die Decke geschlungen, im Bett herum und lag zum Schluss dann ohne Decke verwinkelt im Bett. Und so fühlte er sich auch.
Das Licht fiel so tief ins Zimmer, dass es die ganze Wand erhellte. Als er sich betrunken ins Bett fallen hatte lassen, hatte er nicht mehr an die Rollladen gedacht. Aber dafür fiel ihm nun wieder ein, wie der Abend verlaufen war. Er stöhnte und grub sich wieder in das Kissen.
Er würde heute weg fahren.
Normalerweise kannte er sich so nicht. Normal war er nicht auf den Mund gefallen und eigentlich sprach er immer alles an. Doch er dachte sich, wenn das alles hier normal für sie sei, so passte es bei ihnen beiden eben nicht. Dies sei so weit von normal für ihn entfernt, dass er nicht mal mit kneifenden Augen erkennen konnte, was in ihr vor sich ging. Und er wollte es auch nicht mehr wissen.
Er drehte sich wieder im Bett, leise stöhnend, mit dem Gefühl er sei steinalt. Der Gedanke, nun nach unten zu gehen und sie wieder zu sehen, nervte ihn. Oh er wollte nicht. Am liebsten wäre er einfach aus dem Fenster gestiegen, so halb angezogen, mit Tasche und Kleidern unter dem Arm. Doch er war im oberen Stock und ihm tat so oder so schon alles weh. Der Gedanke ließ ihn aufstehen und aus dem Fenster blicken. Er sah hinunter, und es war eindeutig zu hoch um auf Stein zu fallen. Blieb ihm nur noch der andere Weg. Zudem würde es sehr unhöflich sein, einfach abzuhauen. Außerdem mochte er keine offene Angelegenheiten, die nicht abgeschlossen worden sind.
Ihm kam ein Gedanke. Er setzte sich auf den Bettrand und sah aus dem Fenster. Es war ein komischer Gedanke, aber wieso sollte es nicht so sein. Seit ca. 2 Jahren war es ein hin und her zwischen ihnen gewesen und er hatte sich immer gefragt, was ihn so anzog. Warum es immer wieder wie ein Bumerang zurück zu ihr fiel. Wieso er sie nicht loslassen konnte, auch wenn er wusste, sie tut ihm nicht gut. Der Punkt war, dass es niemals beendet wurde, doch so viele Anfänge hatte.
Was, wenn sie genau das brauchte?
Wenn sie nur den Zauber eines jeden Anfangs einfangen will und nicht mehr?
Das würde Sinn machen, wenn es auch zugleich keinen machte. Was wenn jeder weitere Schritt hinaus, sie anödete? Er lachte vor sich hin, aber nicht weil es lustig war, sondern zu schräg um wahr zu sein. Für eine Frau natürlich war es einfach so zu leben. Viele Frauen ruhten sich darauf aus, dass der Mann immer den ersten Schritt machte und machen sollte. Ihr den Hof machen soll usw.
Er kannte bisher nur wenige Frauen, die den Spieß auch schon mal umdrehten, ohne dass es peinlich billig war. Die sich ebenso verantwortlich zum Zustandekommen einer Beziehung fühlten.
Aber das again and again?
Er schob seine auf den Boden liegenden Kleider mit den Füßen zusammen, blieb aber dabei sitzen.
Dieses Mal wird es aber enden, sagte er sich. Es wird enden.
Er stand auf und legte sich wieder frische Kleidung zurecht und stopfte den Rest in die Tasche.

Nach einer heißen Dusche ging er an ihrem offenen Zimmer vorbei und sah ihr Bett gemacht. Sie war also schon unten. Das Knarren der Treppen kündigte ihn an. Er sah sie auf der Couch sitzen mit einem Buch. Sie schaute auf und sagte:“Guten Morgen. Ich hab keinen Hunger, aber du kannst dir ruhig etwas machen. Du weißt ja wo alles ist.“
Noah murmelte ein „Guten Morgen“ und ging in die Küche. Es war ihm recht so.
Er stand am Tresen, mit dem Rücken zur Tür und hörte, wie sie sich näherte und in der Tür stehen blieb.
“Du gehst also heute wieder?“
Er gab ein klares Ja von sich, ohne sich dabei umzudrehen. Er machte sich einen Kaffee.
In ihrer Stimme lag ein leicht gereizter Ton:"Hast du dir schon überlegt wann?“
Er hantierte weiter mit seinem Kaffee und sagte:“Gleich nachher.“
„Ah ja“, sagte sie schlicht, doch er konnte hören, dass da viel mehr in den Worten lag.
Die Spannung war kaum zu ignorieren.
Er drehte sich zu ihr um und sah sie an. Sie sah ihn an. Es lag in ihren Augen. Etwas Unheilbringendes. „Ich dachte, du willst länger bleiben.“, sagte sie, ohne den Blick abzuwenden.
„Das dachte ich auch“, sagte er knapp und blickte auch nicht weg.
„Wieso der Wandel?“ Sie wollte es nun wissen und ergründen.
Sie stand noch an der Tür gelehnt, die Arme verschränkt. Noah ging langsam auf sie zu, und sah ihr dabei immer noch in die Augen, während sie ihn weiterhin trotzig musterte.
Er trat dicht an sie heran, sah ihr noch immer in die Augen und fragte fast leise:“Willst du mich?“
Sie war nicht überrascht. Sie sah ihn nur an, doch er sah an ihrem Gesicht, dass ihr diese Nähe gefiel.
„Willst du mich?“, fragte er wieder ruhig und gelassen.
Sie sah weg, sah hinab, sah ihn wieder an und sagte:“Also ich…“, ihre Stimme wurde sanft und brüchig.
Sie hatte etwas in den Augen. Sie glänzten, ihre Stimme war unsicher. „…geh zurück“, sagte sie ihm und sah ihn an.
Noah zog sie an sich ran und ihre Wangen erröteten. Sie versuchte ihn weg zu drücken. Er küsste sie und ihre Lippen waren heiß. Sie drückte ihre Hände gegen seine Brust und versuchte ihn wieder weg zu drücken, doch er hielt sie immer noch fest. Dicht an sich gedrückt und seine Hände schoben ihr Shirt etwas nach oben. Noah spürte, wie die Spannung in ihrem Körper nach und nach nachließ. Ihre Hände die gegen seine Brust drückten, lösten sich gleichzeitig wie ihre Lippen, um ihn zu umschließen. Sie schob ihre Hände unter sein Shirt und kratzte ihn leicht über die Haut. Noah schob sie Richtung Wohnzimmer, ohne sie los zu lassen. Sie küssten sich wild und ihre Hände griffen in sein Haar und er saugte sich an ihrer Unterlippe fest. Ihre Berührungen waren ebenso rau wie die Küsse. Seine Hände waren überall, griffen und glitten, während sie der Couch immer näher kamen. Er öffnete ihr die Jeans und ließ sie nach unten fallen. Sarah stieg einfach aus ihr heraus, beim rückwärtsgehen. Unerbittlich, mit unsicheren Schritten und doch schnell genug, waren sie schon nach wenigen Schritten bei der Couch.
 
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Kommentare  

Toll, dass Noah den Mut findet, mit seiner Frage herauszurücken. Er ergreift die Initiative und das scheint ihr zu gefallen. Schöner erotischer Schluss.

Petra (22.11.2010)

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