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Katerstimmung - Teil 2

Romane/Serien · Erinnerungen
„Du warst plötzlich weg. Wir dachten du hast vielleicht jemanden getroffen oder bist heim. Fanden es ein wenig seltsam, dass du einfach gegangen bist, aber hast ja eh bisschen müde gewirkt.“, erklärte Jenny während sie für uns eine Kanne Tee kochte.
In meinem Kopf herrschte nun endgültig Verwirrung. Nichts ergab einen Sinn.
Normal hätte ich ganz anders gehandelt. Naja, anders zu was?
Was hatte ich an diesem Abend noch gemacht? Es schien, als ob keiner mich gesehen hatte oder ich nicht einmal anwesend war.
„Warum fragst du eigentlich, wieso wir nicht zusammen heim sind? Du bist doch einfach gegangen, ohne ein Wort zu sagen.“, fragte sie mit einem beleidigten Unterton.
„Warum ich frage? Weil ich heute Morgen aufwachte und feststellen musste, dass mein Beine aussehen, als hätte ich auf dem Heimweg noch schnell ein Minenfeld durchquert. Überall sind Kratzer und blaue Flecken….Und bevor du was sagst: Ja, wenn ich getrunken hab, falle ich schon mal hin, aber das an mir, das sieht wirklich anders aus.“, ich wollte noch was sagen, aber ich konnte einfach nicht. Der Klos in meinem Hals fühlte sich wie ein Strick an, der langsam meine Kehle zuschnürte. Ich weinte.
„Hey, so war das doch nicht gemeint. Beruhig dich erstmal und dann erzähl noch mal, was gestern passiert ist und warum du so wie ein kleines Häufchen Elend hier auf dem Sofa hockst.“ Sie stellte den Tee auf den kleinen Wohnzimmertisch, setzte sich neben mir auf das graue Sofa und streichelte sanft über meinen Rücken.
Bei ihr hatte ich das Gefühl, dass sie zu mir halten würde, was immer auch geschehen mochte.
„Ich…ähm, wo beginn ich? Ich bin mit euch ins „Pain“ gegangen, stand mit euch an der Bar und dann bin ich verkatert in meinem Zimmer heute Morgen aufgewacht. Wäre ja nicht so schlimm, aber als ich meine nackten Beine beim duschen sah, wusste ich dass etwas nicht stimmte. Diese Kratzer“ ich musste kurz schlucken „sie waren wie von einer Hand und…und sie waren an Stellen…mit denen…also…naja, damit bleibt man nicht irgendwo mal so einfach hängen. Ich habe doch einfach nur Angst, dass…“ Ich musste diesen Satz nicht zu Ende sprechen. Jennys Blick verriet mir, dass sie genau wusste was ich so befürchtete.

Während ich mein Zimmer durch die blauen Ringe meiner Zigarette betrachtete, die sich langsam auflösten, blinkte mein Handy. Es lag vor mir auf dem Bett, in der Hoffnung der Verfasser der letzten Sms würde sich melden.
Ein Blick auf das Display bestätigte die Vermutung. Die Nummer war die Selbe, wie das letzte Mal.
„Na, wieder fit? Hattest gestern noch Spaß mit deinem Typen? A.“
Mit zitternden Fingern tippte ich eine Antwort. „Ich glaub du verwechselst mich. Ich habe einen Freund mit dem ich eigentlich glücklich bin. Wer bist du?“
Ich hatte sie abgeschickt, bevor ich es mir anders überlegte.
Hätte ich etwas anderes schreiben sollen? Warum schrieb ich „eigentlich“ glücklich?
Hoffentlich klärte sich diese Sache schnell.
Wer war A.? In meinem Kopf ging ich alle meine Bekannten durch. Viele begannen mit A, aber von den meisten hatte ich die Nummer eingespeichert.
Ich dachte an Mitschüler aus der Grundschule und sogar Freunde aus meiner Kindergartenzeit. Wer könnte es nur sein?
Das Blinken des Mobiltelefons beendete die Gedanken.
„War gestern wohl doch sehr viel.:D Nein, ich mein genau dich. Hattest doch dann noch was mit Dennis. LG Ansgar.;D“
Ansgar- Da lag ich wohl mit meiner Kindergartentheorie doch nicht ganz falsch. Aber wieso war ich mit dem unterwegs? Wir hatten uns doch seit Jahren nicht mehr gesehen.

Vor meinen Augen tauchten Bilder von letzter Nacht auf.
Ich steh bei Ansgars Freunden. Kenne keinen von denen. Einer gibt mir etwas zutrinken aus einer Flasche aus seiner Tasche. –Lücke- Schläge in mein Gesicht. Mein Kopf knallt wieder ein Stahltor. Ich will mich wehren, aber es geht nicht. Ich sacke kraftlos zusammen.

Wer war dieser Dennis? Was hatten sie mit mir getan? Und wie sollte ich es meinem Freund sagen.

Ich steckte mir eine weitere Zigarette an. Vielleicht kam mir dabei ja eine Idee, wie es weitergehen sollte.
 
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Kommentare  

Hm... auch wenn der Text nicht mehr ganz so dicht und echt wirkt wie der erste Teil, bleibt es dennoch mysteriös und in der Geschichte zieht ein wahrlich immer dunklerer Schatten auf...

Ach ja und ein Mienenfeld wäre ein Feld aus lauter Gesichtern - vielleicht gar nicht so unpassend zu dem Kern deiner Geschichte, aber du meinst wohl eher die explodierenden Dinger. Es gibt zwar hier und da noch andere Schreibfehler - aber dieser ist entweder sehr passend gewählt oder eher unfreiwillig komisch.


Jingizu (31.03.2012)

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