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Hexennachtgeträumt (Walpurgisnacht)

Fantastisches · Poetisches · Frühling/Ostern
Über dunklen Wiesengrunden,
geht ein Frühlingsfrischer Hauch.
Winterkälte bleibt verschwunden
und tief im Herz spürt man es auch.

Am Abend klingen Amsellieder
Grün sind nun beinah alle Bäume.
Es blüht nun alles endlich wieder.
Die Nacht ist voller Götterträume.

Hell lodern Flammen hoch hinauf.
Sie tanzen hier im weitem Kreise,
feiern den uralten Brauch
und sind heut Nacht mal gar nicht leise.

Singen im Trommellied gefangen,
Federn, Haare fliegen auf,
Körper winden sich wie Schlangen,
so feiern sie den Jahreslauf.

Summen liegt gar in der Luft,
wie nach Blitzen fühlt es sich an,
tief, berauschend Feuerduft,
dem man sich nicht entziehen kann.

Samtgepfote sieht mit Augenglut,
alte Pfade neu erstehen.
Verspürt es tief in ihrem Blut
und kann das Lied der Welt verstehen.

Weichschwinge gehört mit zum Kreise,
folgt auch nur ihren Pfad,
tanzt ihn auf Schwingen flüsterleise,
dreht auf ihre Art das Lebensrad.

Tanzen Frauen heute Nacht,
Magie im lichten Feuerschein.
Sind eines sie mit alter Macht.
Berauschen sich an Walpurgiswein.

In ihrem Herzen helles Band,
folgen sie dem Ruf, dem Klingen.
Fassen sich, Hand bei Hand,
wollen nun das Leben bringen.

Da liegt ein Glühen in der Nacht,
drüber leuchtet Mond milchweiß.
Fühlst du das ziehen fremder Macht,
folgst du dem Rufen ach so leis.

Folgst du dem Klingen und dem Glanz,
wo Götter steigen sacht hernieder.
Verlierst du dich im Hexentanz,
kehrst du vielleicht nie wieder.


©Anariel 30.04.2012
 
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Kommentare  

Huhu Evi, hallo Gerald,

freut mich, dass euch dieses Werk so gut gefällt.
Ja ein wenig unheimlich soll es auch sein, schließlich gehts da um die Walpurgisnacht.


Tis-Anariel (06.05.2012)

Geheimnisvoll, ein bisschen unheimlich, vor allem aber romantisch- schön. Ein wunderbares Gedicht zum Frühling.

Gerald W. (06.05.2012)

Da möchte ich mich mal anschließen. Ein traumschönes Gedicht und zwar im wahren Sinne des Wortes.

Evi Apfel (06.05.2012)

Hallo Else,

freut mich, dass es dir gefällt.
schön dass ich dir Bilder malen konnte.

Och viel habe ich auch nicht geändert.
Nur in Vers Vier wurde: "Singen dort zum Trommelklange" zu "Singen im Trommellied gefangen" und aus "Schlange" wurden "Schlangen".
Mehr ist nicht passiert.


Tis-Anariel (05.05.2012)

Mag es vorher anders gewesen sein, jetzt klingt es aber sehr gut, dein langes wunderschönes Hexennachtgedicht. Tolle Bilder. Ein Lesegenuss.

Else08 (05.05.2012)

ach so..siehst du, das ist mir gar nicht aufgefallen. Im übrigen ist es nicht in den reim hineingepresst, sondern einfach im flusse des reimens passiert.
Aber mal sinnen..wie lös ich das?

Hmm..ich denk ich habs.


Tis-Anariel (04.05.2012)

An der Zeile "Körper winden sich wie Schlange" stoß ich mich.
Körper winden sich wie Schlangen ist ein tolles Bild, aber durch die Einzahl "Schlange" klingt es einfach nur wie gezwungen in den Reim hinein gepresst - und das passt so gar nicht zum Rest des Textes.


Jingizu (04.05.2012)

Hallo Jingizu,
ja genau, da alle Nachtgeträumten Werke irgenwie zusammengehören, habe ich diese und ähnliche als Bezugspunkte angedacht, die immer wiederkehren. Daher ist die Thematik auch so ähnlich.
Ich bin grad am grübeln, was dich nun bitte in der vierten Stophe genau stört. Würdest du mir freundlicher Weise verdeutlichen, was du genau meinst?

Hallo Michael,
freut mich dass es dir gefällt.
Danke für das liebe Lob.
Ich hab es nciht so mit Limmericks ;-)


Tis-Anariel (04.05.2012)

Sehr gefühlvoll und inhaltsreich geschrieben, mit einem Bild von einem kleinen Hexenfeuer, das sehr gut zu deinem sanften Stil passt.
Hast du sehr schön hingekriegt!
Übrigens: Ich habe auch ein Bild von einem Hexenfeuer eingestellt, dieses allerdings nur mit einem Limerick versehen.
LG. Michael


Michael Brushwood (04.05.2012)

Mir fällt auf, dass die gleichen Wortschöpfungen wie "Samtgepfote" und "Weichschwinge" jetzt sehr oft in deinen Gedichten auftreten. Sollen sie als immer wiederkehrender Bezugspunkt zu deinen ...nachtgeträumt Werken dienen?
In der viersten Strophe passt die dritte Zeile leider gar nicht. Sie reimt sich zwar auf die erste, aber dieser Wechsel von Mehrzahl auf Einzahl in einem Halbsatz klingt einfach nicht gut.

Abseits davon ist es thematisch den anderen Werken sehr ähnlich und liest sich flüssig in eins weg.


Jingizu (04.05.2012)

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