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Erben des Dritten Reichs - Kapitel 10

Romane/Serien · Spannendes
© Alexander
Und zwar sprichwörtlich.
Direkt über dem Brunnen stand das Sternenbild. Was sie als Relief im Krönungstempel fanden. Der Schacht bildete eine Achse, auf der sich der Schnittpunkt der Bohrpunkte befand. Außerdem stellte er den Eingang zum unterirdisch gelegenen Kartenraum von Saba dar.
Der Brunnen selbst war keine 2 Meter breit. Sie warfen Leuchtstäben, die zur Ausrüstung einer solchen Expedition gehörten, in den Schacht. Anhand der grünlich schimmernden Leuchtstäbe schätzte man die ungefähre Tiefe auf 50 bis 70 Meter.
Die Schachtwand war vernarbt mit Furchen, Vorsprüngen und Spalten. Ideal um hinunter oder hinauf zu klettern. Je nach dem aus welcher Richtung man kam. Von unten oder oben.
Alexander und Co kamen von oben.
Nava, eine passionierte Kletterin, kletterte als Erste hinab. Dabei schlug sie vereinzelte Sicherungskarabiner in Furchen und Spalten. In die Karabiner wurde das Führungsseil gespannt. So konnten Ben, Olivia, Anna und Alexander beruhigt absteigen.
Vom Schachtboden führte ein kreisrunder Gang ab.
Sie gingen ihn vorsichtig entlang, hielten Ausschau nach möglichen Fallen oder anderen Hinterlassenschaften, die dem Schutz des Kartenraums dienten. Daher kamen sie zwar nur langsam voran, aber besser als blind links in eine Falle zutappen.
Der Gang hatte einen Durchmesser von etwas über 2 Metern. Wodurch sie hintereinander gehen mussten.
Alexander, Ben und Anna waren mit G36 Sturmgewehren ausgestattet. Nava trug eine gegurtete MP5 vor sich. Olivia hatte als Einzige aus der Gruppe keine Waffe dabei. Zu solch einer Expedition gehörten auch Waffen dazu. Schließlich waren sie nicht die Einzigen, die hinter dem Geheimnis von Salomon’s Mine her waren.
Nach etwa 100 Metern endete der Gang in einer Kammer.
Sie war sichelförmig.
12 mannshohe Kriegerstatuen aus Sandstein stand seitlich neben dem Portaldurchgang, der direkt gegenüber dem Gang lang. Durch ihn konnte man, wie bei einem Nadelöhr hindurchsehen. Es war nur ein Bruchteil dessen, was einen auf der anderen Seite erwartete.
Behutsam schritten sie durch die Kammer, erreichten das Portal, gingen hindurch und traten über die Schwelle auf die andere Seite.
„Mein Gott!!“, japste Olivia Soreno perplex.

***

Die Anderen konnten da nur zustimmen.
Der Kartenraum von Saba erwies sich als überdimensionale Weltkugel. Er musste einen Durchmesser von an die 300 Meter haben. Trat man durch das Portal auf die andere Seite, so kam man auf einen 5 Meter breiten Steg, der von einem Ende zum anderen reichte und von einem weiteren Steg gekreuzt wurde. Beide lagen genau auf der Linie des Äquators.
In der Mitte der sich kreuzenden Stege befand sich eine runde Plattform. Ihre Position lag dort, wo laut Wissenschaft der Erdkern liegen sollte.
Stege und Plattform schwebten auf der Äquatorlinie.
Sah man auf die Kugelwand, schaute man auf ein Spiegelbild einer der zahllosen herkömmlichen Weltkugeln. Die Landmassen der Kontinente und Inseln. Die Weltmeere. Flüsse. Seen. Gebirge. Berge. Alles war topografisch exakt abgebildet. Ja, sogar Landesgrenzen waren eingezeichnet. Und zwar nicht jene aus der Antike, sondern aus der Neuzeit. Aus ihrer Zeit, der Gegenwart.
Die USA, Russland, China, Frankreich, Deutschland, Saudi Arabien, Israel, Türkei, Spanien, Italien, Griechenland, Mexiko, Brasilien, Neuseeland, Australien, Japan, Irland, Nordirland, Großbritannien und jedes andere Land.
Sogar Städte waren mit Punktsymbolen versehen.
Der Kartenraum von Saba war ein riesiger Atlas.
Auf den ersten Blick bemerkte man es nicht, aber wenn die Verblüffung nach ließ, stellte man fest, dass sich die überdimensionale Erdkugel drehte. Genau wie das echte Pardon.
Der Anblick des Ganzen verschlug einem sprichwörtlich die Sprache. Man war so geplättet, erstaunt, verblüfft und überrascht. Mit diesem Ort hatten sie keineswegs gerechnet, als sie sich im Geiste den Kartenraum von Saba vorstellten. Etwas derartiges konnte man sich auch kaum vorstellen.
Wandte man den erstaunten Blick ab und betrachtete stattdessen den Boden der Plattform, erhielt die Verblüffung Nachschub.
Eine Scheibe von 10 Meter im Durchmesser 60 Meter breiten Plattform. In der Mitte der großen Scheibe befand sich ein 3 Zentimeter breites und 10 Zentimeter tiefes Loch.
Perfekt um etwas hinein zu stecken.
Wie ein Zepter oder Stab.
„Was machen wir jetzt?“, fragte Ben als man mit dem wortlosen Staunen die 15 Minuten-Marke knackte.

***

„Die Hände hoch nehmen.“ Der Satz kam nicht von ihnen. „Wäre für den Anfang nicht schlecht.“
Am Portaldurchgang, der den Kartenraum mit der Vorkammer verband, stand Theodore Sheridan zusammen mit einem bewaffneten 12-Mann starken Trupp seiner kleinen Privatarmee. Die Männer zielten mit ihren Maschinengewehren auf Alexander und Co.
Langsam hoben Alexander, Ben, Anna und Nava ihre Hände.
Drei der ehemaligen Soldaten aus dem Trupp gingen den Steg entlang. Ihre Kameraden gaben ihnen Deckung. Denn Soldaten folgte Sheridan zusammen mit Thor Hanson.
„Legen Sie ihre Waffe ab und treten zurück.“, forderte der Sicherheitschef unmissverständlich.
Sie kamen der Aufforderung nach, legten die Sturmgewehre und Pistolen ab, nahmen wieder die Hände hoch und traten zurück.
Ein Soldat sammelte die Waffen ein, warf sie über den Steg in die Tiefe.
Sheridan trat vor. Er schaute erst Alexander Döbber an. Kein Wunder das Harris den Mann erduldete. In dem was er tat, war der Deutsche wahrlich der Beste. So jemanden hätte er gut gebrauchen können. Genau wie seine Verlobte. Einzeln waren sie Spitze. Zusammen unschlagbar.
Seine Bewunderung für die 2 wehrte nicht lange genug um ihn von seinem Vorhaben abzubringen.
Er blickte zu Anna Bergmann.
Sie gehörte ebenfalls in die Kategorie, wie Alexander und Nava. Eine Spezialistin, vielseitig einsetzbar. Solche Leute waren heutzutage ziemlich rar.
„Sie haben ihren Auftrag mehr als erfüllt.“, richtete Sheridan nichtssagend an Olivia Soreno.
Sie trat aus der Gruppe vor, ohne ins Visier genommen zu werden, wandte sich um, zog eine versteckte Pistole hervor und richtete die Waffe auf Alexander. Olivia schaute jedoch Nava an. „Das Teilstück vom Askalon-Kompass.“, forderte sie bedrohlich. Sie würde nicht Zögern ihrer Forderung mit einer Kugel Nachdruck zu verleihen.
Nava schnallte unter Argusaugen ihren Rucksack ab, öffnete ihn, holte das in einem Leinentuch gehüllte Innenstück vom Kompass heraus und reichte es der Frau. Ihre Wandlung kam für sie nicht überraschend. Man hatte damit früher oder später gerechnet. Sie war jene die dafür sorgte das Sheridan stets wusste wo sich Alexander und Co aufhielten.
Olivia nahm das Teilartefakt, enthüllte es, wandte sich ab und hielt es Sheridan hin.
Er nahm das Innenstück, schaute es sich fasziniert an, sog den Anblick regelgerecht in sich auf. „Mr Hanson.“
Sein Sicherheitschef winkte einen Soldaten beim Durchgang heran. Er trug ebenfalls einen Rucksack. Aus dem holte Hanson wie gewünscht das mitgebrachte Außenstück vom Askalon-Kompass, reichte es seinem Boss.
Sheridan nahm das Stück in seine Hand, blickte beide Teilstücke an und fügte sie zusammen, wodurch der Kompass wiedervereint war. Zum Teil. Denn in der Mitte des Innenstücks fehlte immer noch was.
Dort befand sich eine faustgroße Öffnung.
„Ihr Tun entspricht wahrlich ihrem Ruf, Herr Döbber.“ Ein hohles Lob. Eine Phrase, mehr nicht. Sheridan schaute ihn an. „Ganz wie der Admiral gesagt hat.“
„Freut mich zu hören.“, erwiderte Alexander bissig. „Sie wissen aber schon das da was fehlt!“
Ein freudloses Schmunzeln erschien auf dem Gesicht des Mannes, den Ben für ein Mitglied der Erben des Dritten Reichs hielt. „Wohl wahr.“, entgegnete er schlicht. „Worüber Sie sich jedoch keine Gedanken mehr machen müssen.“, meinte Sheridan deutlich genug.
Unterdessen hatte Hanson Teile aus dem Rucksack zusammengeschraubt. Woraus ein 2 Meter hoher Stab entstanden war, den er nun seinem Boss reichte. Dieser fügte den Stab mit Kompass zusammen, schaute sich das Gebilde kurz an, steckte das Stabende in das Loch der Scheibe.
Wo es hörbar einrastete.

***

Auf dem Kompass flammten mehrere Symbole auf.
Zeitgleich erschienen auf der riesigen Weltkarte des Kartenraums leuchtende Punkte. Manche waren einen Orts größer/massiver, als andernorts.
Zufriedenheit spiegelte sich bei der Betrachtung auf Sheridan’s Gesicht.
Man schaute sich ringsherum um, um ja keinen der Punkte zu verpassen. Ihr Standort schien wichtig genug zu sein, um überaus gründlich bei der Erfassung zu sein.
Ein Soldat hatte dafür seine Waffe gegen einen HD-Camcorder getauscht. Als alles im Kasten war, entnahm er die Speicherkarte, gab sie Hanson, der sie weiter an Sheridan reichte. Der Camcorder verschwand daraufhin wieder.
Sheridan wiederum zog den Stab heraus.
Wodurch die aufflammenden Symbole und leuchtenden Punkte verschwanden.
Er entfernte den Kompass, ließ Hanson den Stab demontieren und zusammen mit dem Artefakt im Rucksack des Soldaten verschwinden. Danach kehrte der Rucksackträger zu der Gruppe am Portaldurchgang zurück. Außer Reichweite von Alexander, Ben, Nava und Anna.
Welche Sheridan nun ansah. „Ms Bergmann.“, sprach er sie an. „Ich fürchte Sie müssen uns begleiten.“ Was sich keineswegs so anhörte, wie es klang. Von Aufrichtigkeit war keine Spur. „Es gibt da nämlich die eine oder andere Frage, die ich ihnen stellen möchte.“ Welche Art von Fragen war nicht schwer zu erraten. Er wollte wissen, für wen Anna arbeitete.
Anna trat wohl wissend was die Fragen beinhalteten vor.
Woraufhin die Soldaten ihre Hände mit Kabelbinder verschnürten.
Sheridan richtete sich nun wieder an Alexander und Co. „Schade, dass es zu keiner weiteren Zusammenarbeit zwischen uns kommen wird, Frau Hofmann.“ Nava ließ sich zu nichts hinreißen, obwohl sie ihm liebend gerne eine Tracht Prügel verpasst hätte.
„Bis zum nächsten Mal.“, zürnte Sie stattdessen.
„Ich fürchte es wird kein nächstes Mal geben.“ Sheridan machte kehrt, gefolgt Hanson, Olivia, Anna und den Soldaten.

***

Kurze Zeit später, als sie verschwunden waren, ertönte ein Rums und eine Staubwolke blies über die Vorkammer durch den Portaldurchgang.
Die Ursache war den 3 klar.
Man hatte den Gang gesprengt.
Damit saßen Alexander, Ben und Nava im Kartenraum von Saba fest.
„Was machen wir jetzt?“, wiederholte Ben seine Frage und schaute seine Freunde an.
Sie sahen weniger besorgt aus, als man in ihrer Situation sein musste. Nava schaute Alexander an. „Hast du?“, fragte sie ihn. Keiner von ihnen ging auf Ben’s Frage auch nur im Ansatz ein.
„Yep.“
„Was hast du?“, richtete der Mossad Agent an seinen Freund. „Was hat er?“, ging es an dessen Verlobte. Irgendetwas hatte Ben verpasst.
„Für was hältst du die Punkte?“, wollte Alexander von Nava wissen.
Sie spitzte die Lippen. „Teilstücke des Diamanten.“
Alexander nickte.
„Diamanten?“, warf Ben vollkommen verwirrt ein.
„Salomon“, erklärte er seinem verdutzten Freund. „hat der Königin von Saba einen faustgroßen Rosa Diamanten geschenkt.“
Faustgroß!! „Die Öffnung im Kompass.“, nuschelte Ben. „Der Diamant!!“
„Ja.“, stimmte Nava ihm zu. „Der Diamant ist das Mittelstück vom Kompass.“ Ohne ihn hatte Sheridan keine Chance die Mine von Salomon zu finden. Es war das wichtigste Teilstück des Artefakts. „Die Schenkung“, fuhr Sie fort. „war ein Test gegenüber der Königin.“
„Ein Test?“, hakte Ben verständnislos nach.
Nava nickte. „Ja.“ Ein leichtes Lächeln erschien. „Ein Vertrauenstest.“ Er verstand kein Wort.
„Sie hätte ihn dazu verwenden können um mit den Syrer, Perser und Ägypter ein Bündnis einzugehen und König Salomon anzugreifen.“, erklärte Alexander ihm.
„Stattdessen“, übernahm Nava wieder. „hat Sie ihn in 3 gleichgroße Teile geteilt und den Syrer, Perser und Ägypter zum Geschenk gemacht. Woraufhin sie die Feindseligkeiten einstellten, da die Königin die Diamanten als Friedensabsicht erklärte.“
Langsam dämmerte es Ben. Ganz hinter gestiegen war aber noch nicht. „Warum hat Sie ihn nicht einfach versteckt?“
„Das Risiko war zu groß ihn an einem Ort aufzubewahren. Hätten die Syrer, Perser und Ägypter gewusst, welche Bedeutung er für den Standort der Mine hatte, wären Sie ein Kriegsbündnis eingegangen, dem weder Israel noch Saba auf Dauer gewachsen wäre.“, antwortete Alexander. „So befand sich der Diamant mitten in Feindeshand ohne das Sie es wussten.“ Die perfekte Täuschung. Ein besseres Versteck gab es nicht. Niemals käme man auf den Gedanken, dass sie Teilstücke dessen besaßen, was das Mittelstück vom Askalon-Kompass darstellte.
„Es waren aber mehr als 3 Punkte gewesen.“, stellte Ben fest.
„Im Verlaufe der Zeit sind die Diamanten wiederum geteilt worden oder sogar spurlos verschwunden.“, äußerte Nava. „Anhand des Kompass und Kartenraums wollte Sheridan sie aufspüren.“ Was ihm ja bekanntlich gelungen war. „Um Sie zusammensetzen und dann sie als Mittelstück in den Kompass einsetzt.“ Womit das Artefakt vollständig und einsatzbereit war.
„Dass ist ja alles schön gut.“, meinte er schließlich. Sobald das Artefakt einsatzbereit war, würde Sheridan es benutzten und den Standort der Mine lokalisieren. Was ihn dann im Namen der Erben des Dritten Reichs in Besitz eines unermesslichen Diamantenfeldes brachte. Genau das wollte er mit der Hilfe von Alexander und Nava verhindern. „Wie hilft uns das hier rauszukommen!?“
„Gar nicht.“, meinte sein Freund trocken. Als ob nichts dabei war, hier festzusitzen. „Orte wie dieser, mein Freund, verfügen nicht nur über einen Ein- oder Ausgang.“, erklärte Alexander locker. „Dass müsstest dir seit unserem Abstecher in die Goldene Stadt klar sein.“

***

Für den Fall das er doch falsch lag hatte er vorab Vorkehrungen getroffen.
Nava und er hatten geahnt das Olivia Soreno ihre Zusammenarbeit bis zu einem gewissen Punkt vortäuschte. Dieser Punkt war im Kartenraum gekommen. Was anhand der Bedeutung und des Zusammenspiels zwischen dem Kompass und dem Kartenraum wenig verwunderlich war.
Entsprechend hatte Alexander vor seinem Abstieg ein Peilsignal mit den GPS-Koordinaten an die HMS York gesendet. Das Schiff wiederum, auf dem sich sein Bruder Sven und Admiral Harris befanden, hatte seine Ankerposition vor der Sinai-Halbinsel aufgegeben. Es fuhr die jemenitische Küstenlinie entlang. Auf der Hubschrauberlandeplattform an Bord der HMS York stand ein S-61 Mehrzweckhubschrauber von Sikorsky. Der Hubschrauber stammte aus Beständen der Fleet Air Arm, die zur britischen Royal Navy gehörten.
Harris hatte 5 der S-61 Hubschrauber im Zuge der außer Dienststellung gekauft. Wobei seine fortwährenden Kontakte in der Royal Navy mitunter den Ausschlag gaben.
Jedenfalls wurden die Hubschrauber für diverse Arbeiten genutzt. Dazu gehörte unter anderem Personal und Ausrüstung vom Schiff oder zum Schiff zu fliegen. Sie waren vielseitig einsetzbar was wichtig für die Arbeiten war, die bei den diversen Aufträgen erledigt werden mussten.
Als Alexander’s Peilsignal mit den GPS-Koordinaten aufgefangen wurde, ordnete Admiral Harris die Betankung des S-61 an. Eine Stunde später hob der Hubschrauber mit ihm und 6 Mitarbeiter sowie Bergungsgerät vom Schiff ab.
Außerdem hatte man Harris über ihren Abstecher nach Bah`ra vorab informiert. Weshalb die HMS York ja auch ihren Ankerplatz verließ, um näher dran zu sein, sollte eine Bergung von Alexander und Co notwenig sein.
Gut 90 Minuten nach dem Start landete der Pilot den Hubschrauber nach einem Überflug auf dem Zentralplatz in der Zitadelle. Kaum war man gelandet, tauchten auch schon Alexander, Nava und Ben auf. Die Drei sahen ziemlich fertig aus, aber lebendig.
Admiral Harris, der Bergungstrupp und die Ausrüstung mussten den S-61 noch nicht mal verlassen.
Erschöpft ließen sie sich in die Sitze nieder.
Harris sagte brummig dem Piloten er solle wieder starten und zur HMS York zurückfliegen. „Was ist passiert?“, fragte er danach die Geretteten.
„Das was wir erwartet haben, Admiral.“
Was den Mann keinesfalls glücklich stimmte.

***

„Ihr habt ihn also gefunden?“ Damit spielte Sven auf die Findung des Kartenraums von Saba an.
Alexander nickte seinem Bruder zu. „Haben wir.“
„Wäre zu gerne dabei gewesen.“, sinnierte er.
Das, was Alexander und Nava erzählten war, so gewaltig und beeindruckend, dass es kaum vorstellbar war. Der Kartenraum von Saba war eine riesige Erdkugel.
„Anna war da.“
Prompt war die Träumerei seines Bruders vorbei. Jedes Mal wenn er den Namen Anna Bergmann hörte, fühlte sich Sven schlagartig unwohl. Was man ihm nicht verübeln konnte, da Anna einige Male versuchte die Brüder zu töten. Dies hatte bei Sven mehr und deutlichere Spuren hinterlassen, als bei Alexander.
„Was hast du herausgefunden?“
Jetzt wurde sein Bruder niedergeschlagen. Ein schlechtes Zeichen, wenn man bedachte, was Alexander angesprochen hatte. Sie saßen in seiner Kabine zusammen. Außer den Brüdern war niemand sonst da. Nava war gleich nach der Landung in die bereitgestellte Kabine verschwunden. Ebenso Ben. Der Admiral befand in seiner eigenen Kabine.
„Sieh selbst.“, meinte Sven melancholisch. Er machte eine Eingabe auf seinem Notebook, holte die zusammengestellte Akte hervor und legte sie Alexander hin.
Er setzte sich an den Computer, schlug den Aktendeckel auf.
20 Minuten später konnte er die Niedergeschlagenheit seines Bruders verstehen.

***

Nassir ging in seinem Arbeitszimmer an Bord der Megajacht die eingegangenen Angebote durch, die man ihm in der letzten Zeit unterbreitete. Keins davon ließ ihn aufhorchen oder inne halten. Irgendjemand wollte irgendwen tot sehen. Darum drehte es sich bei den Angeboten. Gut, er war daran nicht ganz unschuldig. Schließlich hatte sich Nassir als Auftragsterrorist und Auftragsmörder einen entsprechenden Namen gemacht, was diese Art der Angebote nach sich zog.
Wirklich interessieren tat ihn das Ganze schon lange nicht mehr.
Jedoch war es notwendig um seine Suche nach der Mine von König Salomon zu finanzieren.
Dabei spielte es für ihn nicht mal eine Rolle ob Salomon Israeli oder sonst wer gewesen ist. Von ihm aus konnte der Mann auch Perser, Araber, Türke oder Schwede sein, seine Nationalität war belanglos. Ebenso der Glaube. Ob nun Jude, Katholik, Moslem oder Buddhist. Es war ihm einfach gleichgültig.
Ebenso wie seine Auftraggeber oder deren ausgesuchte Opfer.
Der Schatz, die Diamanten, der Reichtum, die Macht und der Einfluss, der damit einherging, das war zusammengefasst sein Motiv. Sein Ansporn, um zu tun, was nötig war, um dieses Ziel zu erreichen. Egal wie.
Ob er 1, 10, 100 oder 1000 Leuten töten musste, spielte keinerlei Rolle für Nassir. Sie waren Mittel zum Zweck. Wie alles war er nutzte, um es zu erreichen. Dazu gehörte halt auch Lug und Betrug, wie der Tod. Sie gingen Hand in Hand.
Tock!! Tock!!
Gelangweilt ließ Nassir von der Durchsicht der Angebote ab.
Sein engster Vertrauter und Freund betrat das Arbeitszimmer. Er sah nicht besonders glücklich aus. Was wiederum höchst selten vorkam, wenn Nassir genauer darüber nachdachte.
„Sie haben ihn gefunden.“
Er lehnte sich in seinen Drehstuhl zurück. Ein Grinsen huschte über sein Gesicht. Der Kartenraum von Saba. Auch wenn es nicht weiter wichtig war. Ihnen gebührte ein gewisses Maß an Respekt für die Findung.
Doch das war noch nicht alles, was sein Vertrauter und Freund zu berichten hatte. „Sheridan hat jetzt den Kompass. Er kennt die Standorte der Diamanten.“ Ärgerlich zwar, aber darauf waren sie vorbereitet. Außerdem kam es durch die Findung des Kartenraums nicht ganz unerwartet. „Er hat den Deutschen, den Mossad Agenten und die Israelin zurückgelassen.“ Sheridan hatte sich erwartungsgemäß auch gleich der Konkurrenz erledigt.
Nicht weiter tragisch. Schade zwar, aber das ließ sich nicht mehr ändern. Nassir hätte zu gern ein Schwätzchen mit Alexander gehalten. Der Mann konnte sicherlich interessante Geschichten erzählen.
„Wie weit sind wir?“
„Es wurde alles arrangiert.“
Was durchaus nicht ungefährlich war. „Gut.“ Alles lief Weites gehend nach Plan. „Sag ihnen Inschallah.“
Sein Vertrauter nickte, verließ das Arbeitszimmer. Um die Ausführung des Plans in die Wege zuleiten, wie es Nassir wünschte.
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Ende, Kapitel 10
© by Alexander Döbber
 
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