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Familienbande - Mitten drin (In den Hügeln der Montagnola)

Romane/Serien · Romantisches
Eva umarmte ihre Schwester herzlich, sie hatten sich besonders viel zu erzählen.
Karl nahm die Koffer, während Eva und Josefa die Reisetaschen schleppten.
Der Kofferraum war randvoll. „Ihr wollt wohl länger bleiben“, spöttelte Eva.
„Nein keine Angst kleine Schwester, nur die eine Woche wie vereinbart“, lachten Josefa und Karl.
„Ich kann länger bleiben, ich habe Ferien, da kann ich wieder nach Schätzen suchen“, machte sich Miriam bemerkbar.
„Und wie kommst du wieder nach Hause kleines Fräulein?“
„So einsteigen ihr Lieben, Peterl hat ein leckeres Essen vorbereitet.“
„Wie im Paradies“, seufzte Josefa, als die toskanische Landschaft langsam an ihnen vorüberglitt.


Miriam blieb mit großen Augen vor der Statue stehen und umrundete sie.
„Der ist ja nackert, wer ist das denn?“
„Das ist mein Papa, Donatella hat das gemacht.“
Josefa schmunzelte „Hast du ihr Modell gestanden Peter, das schaut ja zum anbeißen lebensecht aus. Damit hast du den Davide wohl ausgestochen.“ Josefa umrundete die Statue.
„Das habe ich auch zuerst gedacht und war sauer, wir hatten unseren ersten heftigen Streit. Aber Donatella hat ein fotografisches Gedächtnis und Peter aus dem Gedächtnis modelliert.“ Eva tätschelte mir den Hintern „Sie hat ihn wirklich gut getroffen, findet ihr nicht?“
„Was meinst du Karl, so eine Statue von dir vor dem Gasthof? Karl der Große?“
Karl schüttelte sich nur und winkte heftig ab.
„Und dann hast du die Mütze für sein bestes Stück gehäkelt Eva.“
Eva nickte und grinste „Lena hat mit geholfen, damit der Papa nicht friert.“



„Karl paßt auf die Kinder auf, ich würde gern einmal mit euch mitlaufen“, Josefa schaute uns beim Frühstück fragend an.
„Gerne, wir ziehen uns nur um, dann können wir loslaufen“, entgegnete Eva.
„Macht nur, ich räume mit den Mädels den Tisch ab und dann spielen wir Fußball“, meinte Karl lächelnd.
Lena und Miriam waren begeistert.
Oben zwängten wir uns in unsere Laufkleidung, die Nähte hielten.
Josefa wartete schon, sie hatte schlabberige Shorts und ein Top an.
„Oh ist das geil, hast du vielleicht für mich noch so etwas Schwesterchen. Karl wird große Augen bekommen, wenn er mich darin sieht.“ Sie kicherte.
Eva kramte im Schrank und drückte Josefa ein Oberteil und ein passendes Höschen in die Hand. Josefa zog sich um, sie war genauso beneidenswert schlank wie Eva. Ich merkte, wie sie mich mit einem Seitenblick musterte. Eva registrierte das, grabschte mich in den Hintern. „He, dieser Leckerbissen gehört mir.“
Beide lachten. „Mein Karl würde das nie anziehen, na er ist ja auch nicht so der sportliche Typ wie dein Peter.“
Dann eilten wir die Treppe hinunter, der Frühstückstisch war schon abgeräumt und Karl und die Kinder bolzten auf dem Hof.
Josefa war gut in Form, wir brauchten uns nicht zurückzuhalten. Wir liefen den Hügel herunter und dann die Straße Richtung San Chimento, einer alten Villa aus dem 16. Jahrhundert in einem schön angelegten Garten, die heute als Hotel dient.
Dann liefen wir ein Stück die Straße zurück, bogen dann nach links in den Wald ab und rannten auf schmalen Waldwegen zurück Richtung Torre Dogana.
„Wir sollten aufpassen, dass uns kein Wildschwein über den Weg läuft. Hier gibt’s reichlich von der Sorte.“
Ich übernahm die Führung und hörte, wie Eva und Josefa über mich flüsterten und immer wieder kicherten. „Männer sind so eitel“, bekam ich mit.
Wir legten eine Pause ein, hockten uns auf einen Baumstamm und strichen unsere Waden aus.
„Morgen fahren wir nach Poggibonsi und kaufen dir ein paar neue Bermudas. Josefa will sich auch eine Laufausrüstung kaufen. Und du bekommst ein neues Höschen. Wir haben schon Wetten abgeschlossen, wann die Nähte platzen und du mit nacktem Hintern dastehst.“
„Das könnte euch so passen, die Hose hält locker. Ihr braucht euch noch nicht auf den Anblick freuen.“
Eva grabschte wieder zu und tätschelte mir den Hintern. „Du gönnst uns aber auch gar nichts. Da man kann die geweitete Naht schon sehen, die hält den Druck nicht mehr lange aus, schau mal Josefa.“
Josefa kicherte nur „Das wäre bestimmt ein leckerer Anblick.“
Dann liefen wir weiter, passierten ohne Zwischenfall das Hotel, ein Hund lief eine kurze Strecke kläffend neben uns her, bis ihn ein scharfes Kommando der Besitzerin zurückbeorderte. Wir passierten die ehemalige Papstvilla, die zu einem Hotel umgebaut wurde, erreichten das Dorf, bogen am Kreisel in unsere Richtung ab, winkten Francesca zu und trabten den Hügel hinauf.
Karl stand als Torwart wie ein Fels in der Brandung, während die Mädels ihm unter johlen die Bälle entgegen knallten.
„Hier ist ja Stimmung wie auf dem Fußballplatz, so jetzt ist erstmal Schluß ihr beiden Heldinnen“, rief Josefa.
„Warum“, riefen beide enttäuscht, während Karl vor Erleichterung seufzte.
„Weil wir jetzt duschen und uns dann umziehen. Heute Abend gehen wir essen. Ihr könnt euch schon mal die Hände waschen“, entschied Josefa.
Josefa verschwand in der Gästedusche, während Eva und ich in unserer Dusche duschten.
Dann zwängte ich mich in meine Bermudas und streifte ein Shirt über.
„Dreh dich mal um“, Eva schaute mich an und klatschte mir auf den Hintern.
„Na ja, gerade noch, aber morgen gehen wir dir eine neue Hose kaufen, die nicht so eng sitzt. Ja und eine neue Laufhose brauchst du auch, ich hab nur nichts gesagt, aber die saß dir wie eine Wurstpelle über deinem Hintern. Josefa hat auch geschaut. Die Nähte sind wirklich im Eimer. Bei der nächsten unbewußten Bewegung stehst du im Freien.“
Eva schlüpfte wieder in ihr luftiges Sommerkleid.
Josefa hatte die gleiche Idee und erschien im raffiniert geschnittenen Kleid. Auch Lena und Miriam hatten Kleider an, während Karl seinen geliebten Janker über die Schulter gehängt hatte.
Lena wollte zuerst ihre Fußballsachen anziehen, ließ sich aber unter Murren umstimmen.
Eva legte ihre Hand um meine Hüften und schob sie in die enge Gesäßtasche.
Josefa lachte plötzlich.
„Warum lachst du“, wollte Eva wissen.
„Na Peter schnurrt wie ein Kater, hört ihr das nicht?“
„Ich hör nichts“, Lena schaute ratlos. „Ich auch nicht“, stimmte Miriam ein.
„Das hört man nur, wenn man erwachsen ist“, lachte Josefa und Eva stimmte ein.
Eva grabschte kräftig zu und meinte kopfschüttelnd „Jetzt höre ich auch nichts mehr“
„Deine Mama hat deinen Papa in den Po gezwickt, das tut doch weh“, staunte Miriam.
„Gut, dass du das noch weißt, untersteh dich nur, dann gibt’s saures“. Josefa wies Miriam zurecht, die Anstalten machte, ihre Mama auch zu zwicken.
„Ich habe meinen Papa schon in seinen dicken Po gebissen, dann hat Mama ihm ein Pflaster drauf gemacht“, kicherte Lena.
„Warum hast du deinen Papa denn gebissen“, wollte Miriam wissen.
„Das war meine Schuld“, lachte Eva „ich habe früh gesagt, wenn ihr jetzt nicht endlich aufsteht, fresse ich einen von euch, Lena hat gekreischt und dann vorsichtshalber Peter ziemlich kräftig in die Pobacke gebissen. Die bot sich auch gerade so verlockend apptitlich an. Bevor ich verhungere….“
„Kindermund“, lachte Josefa „ja, wer den Schaden hat, spottet jeder Beschreibung. Hoffentlich hats keine bleibenden Schäden hinterlassen.“
„Wer noch ein Wort über meinen Hintern sagt, bekommt aber Ärger“, schimpfte ich. Das löste bei Eva und Josefa aber nur Gelächter aus, worin die Kinder einstimmten. Auch Karl mußte schmunzeln.
Eva grabschte noch einmal kräftig zu „Alles meins“, kicherte sie.
Wir bogen in die Via dei Lavatoi ein, Gaspare hatte uns einen Tisch auf der Terrasse reserviert und begrüßte uns herzlich, die Frauen mit Wangenküssen, uns Männer mit einem Schulterklopfen.
„Freitag ist Training Peter, du kommst doch, oder?“ Ich nickte und wir vertieften uns in die Speisekarten.
„Was kannst du uns als leichtes Mahl empfehlen Gaspare?“
„Ich könnte euch eine Crespelle con spinaci empfehlen.“
Wir waren einverstanden und freuten uns darauf.

Zutaten:
550 ml Milch
175 g Mehl
55 g weiche Butter
150 g Tallegiokäse
100 g Kochschinken
2 Eier
50 g Spinat
Muskatnuß, Salz

Zubereitung:
Spinat waschen und kochen. In der Zwischenzeit 300 ml Milch mit den Eiern vermischen.
Mit 30 g Butter und 150 g Mehl vermengen und zu einem glatten Teig verarbeiten. Eine Prise Salz untermischen. Aus Muskatnuß sowie der restlichen Milch, Butter, Mehl und Salz eine Béchamelsoße ansetzen. Teig portionsweise in eine kleine Pfanne geben und goldbraun braten. Pfannkuchen herausnehmen, mit der Béchamelsoße bestreichen sowie mit Kochschinken, Spinat und Käse bestreuen. Zu einer Rolle drehen und die Röllchen in eine Auflaufform geben. Rund 15 Min. bei 200°C backen.

Die Crespelle mundeten uns ausgezeichnet, dazu tranken wir einen Rosso Toscano aus unserer Produktion, Gaspare hatte sich mit unserem Wein eingedeckt. Aufs Dessert verzichtete ich heroisch, während die anderen noch in Tiramisu schwelgten.
Wir tranken noch unseren Wein aus. Die Kinder drängelten schon wieder
„Spielt ihr noch Fußball mit uns?“.
„Heute nicht mehr, es ist Zeit zum schlafengehen ihr zwei.“ Beide schauten uns brummig an.



Nach dem Frühstück drängelten die Mädchen schon wieder.
„Der Papa und ich fahren mit Tante Josefa einkaufen“, entgegnete Eva.
„Keine Sorge Mädels, ich spiele mit euch Fußball. Laßt uns erstmal den Tisch abräumen.“ Karl besänftigte die Kinder.
Ich holte die Giulia aus der Garage und ermahnte die Kinder „Ärgert den Onkel Karl nicht so dolle und seid brav“. Miriam und Lena nickten nur und grinsten sich an. „Ja, ja.“
Eva luchste mir mal wieder den Schlüssel ab und setzte sich auf den Fahrersitz, Josefa ließ sich auf der Beifahrerseite nieder, während ich auf der Rückbank Platz nahm.
Marta stand vor ihrer Alimentari und winkte uns zu. Wir kamen zügig vorwärts und parkten schon bald vor dem Sportgeschäft in Poggibonsi.
„Ich geh schon mal mit Josefa schauen, such dir schon mal eine Garnitur aus Peterl. Aber wir wollen dich dann sehen.“ Damit entschwanden die Zwei in der Damenabteilung und ich suchte im Regal nach einer Laufhose, rot und grün gefielen mir nicht und weiß sah zwar sexy aus, trug aber optisch auf. Das konnte ich mir momentan nicht gerade leisten. Obwohl, ich entdeckte eine weiße Laufhose, die an den Seiten breite schwarze Streifen hatte. Die gefiel mir und ich probierte sie in der Kabine an. Ich hatte zwar etwas Mühe hineinzukommen, aber sie saß wie eine eins. Mein Anblick gefiel mir und ich beschloß sie gleich anzubehalten, während ich nach einem passenden Trikot suchte. Plötzlich hörte ich Stimmen hinter mir wispern, eine Verkäuferin unterhielt sich mit einer Kundin, offensichtlich über mich, wie ich ihren Blicken entnahm. Als ich hinüberschaute, grinsten sie und die Kundin zwinkerte mir zu. Das schmeichelt wiederum meiner Eitelkeit, obwohl, vielleicht hatten sie nur gelästert. Ich entdeckte eine schwarzes Trikot mit weißem Bruststreifen, das gefiel mir. Ich streifte es in der Kabine über und bewunderte mich im Spiegel. Der Vorhang wurde zur Seite geschoben und Eva schaute herein. Sie musterte mich „Komm raus und zeig dich mal, lauf mal in den Gang hinunter.“ Eva und Josefa grinsten, als ich wieder zurückkam.
„Ich könnte dich auf der Stelle vernaschen Peterl. Was meinst du Josefa?“
„Ich habe an meinem Karl genug zu knabbern, aber der Anblick läßt einem wirklich das Wasser im Munde zusammenlaufen.“
„So mein Liebster komm mal mit in die Damenabteilung, damit wir dir unsere Schätze präsentieren können.“
Eva und Josefa verschwanden in den Kabinen. Josefa hatte sich für einen hellblauen Einteiler entschieden, der ihre schlanke Figur perfekt zur Geltung brachte. Dann kam Eva mit einem „Tata“ aus ihrer Kabine, sie trug ebenfalls einen Einteiler, der oben hellblau war, während die Hose weiß war.
„Ihr schaut zum anbeißen aus, wir sollten die Sachen schnellstens einweihen.“
Als nächstes waren die Schuhe dran, meine waren schon etwas ausgelatscht, ich brauchte dringend neue. Nachdem ich ein passendes Paar gefunden hatte, stellte ich mich aufs Laufband und probierte sie aus. Sie waren perfekt.
Eva und Josefa hatten ebenfalls ihre Wahl getroffen. Wir zogen uns wieder um und legten unsere Beute an der Kasse vor, ich schluckte etwas, als ich den Preis sah, aber das war es uns wert.

„Abiti da uomo“ lockte ein großes Schild ein paar hundert Meter weiter, ein Herrenbekleidungsgeschäft.
Eine Verkäuferin eilte auf uns zu und fragte Eva nach unseren Wünschen. „He, ich bin auch noch da, wollte ich gerade sagen, aber ich schwieg.
„Ich brauche eine weiße Bermuda“, meldete ich mich zu Wort.
Die Verkäuferin ging um mich herum und musterte mich gründlich, dann nahm sie ein Zentimetermaß und legte es mir um Bund und Hintern.
„I pantaloni sono piuttosto stretti, il suo uomo ha gli glutei pronunciato, su bianco che indossa piuttosto” Das die Bermudas zu eng waren, die ich trug, wußte ich alleine, dass ich einen dicken Hintern hatte, ausgeprägt, wie sie sagte, war nur eine Beschönigung, eine Frechheit.
Ich schaute sie grimmig an „Haben sie jetzt eine weiße Bermudas für mich“, fragte ich etwas unwirsch.
Sie wurde rot und eilte davon. Nach einer Weile kam sie zurück. Sie drückte mir eine Hose in die Hand, zwei Nummern größer als gewohnt. Ich zog sie an, doch sie war eindeutig zu groß. Ich rief hinaus „Die ist viel zu groß“ und forderte eine andere Hose. Die nächste saß meiner Meinung nach perfekt. Eva und die Verkäuferin umrundeten mich, Eva tätschelte mir den Hintern „Perfekt, paßt, die nehmen wir“, entschied sie dann. Ich zahlte und wir verließen den Laden.
„Da kaufe ich nichts mehr, bei der unverschämten Schnepfe.“ Eva und Josefa lachten. „Da hat sie wohl einen wunden Punkt bei dir getroffen Peter“, lachte Josefa. Wir hielten vor einer Bar an und tranken jeder noch einen Caffé doppio.
„Hier läßt es sich aushalten“, sinnierte Josefa, „Ihr habt es wirklich gut getroffen.“
„Wir sind auch glücklich hier“, Eva drückte mir ein Busserl auf den Mund.
„So laßt uns fahren und Karl erlösen“, lachte Eva dann.
„Schluß ihr Mädchen, ich brauche eine Pause“, Karl stöhnte als wir den Hof erreichten.
„Jetzt gehst du ins Tor Miriam“, forderte Lena.
„Ihr Dreckspatzen wascht euch erstmal die Hände und zieht euch dann um, wir gehen essen.“
Eine halbe Stunde später waren wir fertig und brachen auf. Gaspare hatte uns wieder einen Platz auf der Terrasse reserviert.
„Ich habe eine Peperonata, eine bunte Paprikapfanne für euch, was haltet ihr davon?“
Wir waren einverstanden und freuten uns auf das pikante Gericht.


Zutaten:
3 rote Paprika, entkernt und in Streifen geschnitten
3 gelbe Paprika, entkernt und in Streifen geschnitten
2 große Zwiebeln in Ringe geschnitten
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
12 Tomaten gehäutet und gehackt
5 EL Olivenöl
Salz
1 TL Weißweinessig

Zubereitung:
Das Olivenöl in einer schweren Pfanne erhitzen, Zwiebeln, Knoblauch und Paprika zugeben und bei schwacher Hitze unter gelegentlichen Rühren 15 Min braten.
Die Tomaten zugeben und mit Salz abschmecken. Den Essig unterühren, abdecken und 30 Min köcheln. Sofort servieren.

Die Peperonata schmeckte auch den Kindern. Zum Nachtisch servierte Gaspare wieder sein köstliches Tiramisù. Heute genehmigte ich mir auch eine Portion, was Eva lächelnd zur Kenntnis nahm.

„So jetzt machen wir noch einen ausgedehnten Verdauungsspaziergang, oder wollt ihr Kinder lieber einen Mittagsschlaf halten?“
Miriam und Lena schüttelten entsetzt den Kopf.
„Wir laufen durch die Felder zum Wald und dann auf schattigen Wegen nachhause“, schlug ich vor.
„Wir können ja schon mal nach Pilzen Ausschau halten“, Eva dachte mal wieder praktisch.
„Habt ihr Lust am Sonnabend Lena und Peter beim fußballspielen zuzuschauen?“
„Ich muß Freitag zum Training, ihr könnt ja währenddessen San Gimignano anschauen und ein leckeres Eis essen, Sonntag schaut ihr dann beim Punktspiel zu“, schlug ich vor.
„Wir können bei Waltraud und Giancarlo essen gehen, was haltet ihr davon?“
Wir hatten den Waldrand erreicht, Lena und Miriam rannten quirlig hin und her, sie hatten eine unbändige Energie.
„He mit den Steinen wird nicht Fußball gespielt, eure Schuhe, ihr seid wohl nicht gescheit“, schimpfte Eva.
Murrend gehorchen die Zwei. Jetzt versuchen sie Schmetterlinge zu fangen, doch die lassen sich nicht erwischen.

Plötzlich raschelt es im Gebüsch, neugierig schauten wir genauer hin, eine kleine Eidechse hatte sich auf dem Weg gesonnt und war bei unserem Anblick im Busch verschwunden. Jetzt lugte sie vorsichtig wieder hervor. Lena kniete sich hin und näherte ihre Hand der kleinen grünschillernden Eidechse. Die ließ Lenas Hand bemerkenswert nah an sich heran, bevor sie doch die Flucht ergriff.
„Och kleine Eidechse, komm wieder her, ich tu dir doch nichts.“ Lena war sichtlich enttäuscht.
„Die Eidechse hat Angst vor dir, du bist ihr viel zu groß Lena“, Eva tröstete die Kleine.
„Eine Schlange, eine Schlange“, rief Miriam plötzlich erschrocken. Und wirklich, da schlängelte sie sich über den Weg.
„Keine Angst, das ist keine Viper, das ist nur ein Blindschleiche, die ist harmlos“. Karl hatte sie gleich erkannt.
„Aber ihr habt recht, lieber etwas vorsichtiger sein, als gebissen zu werden“, meinte er dann.
„Laufen wir später noch“, wollte ich wissen.
„Wenn Karl wieder die Kinder hütet, wir wollen doch unsere neuen Sachen gleich einweihen“.
„Mir bleibt auch nichts erspart“, seufzte Karl „aber lauft ihr nur, ich opfere mich. Aber nur, Peter, wenn du heute abend eine oder zwei Flaschen von deinem besten Wein spendierst.“
Ich lachte „Ich opfere sogar noch eine Flasche von unserem Vecchio Santucci Riserva, ihr mögt doch einen Grappa?“

Wir zogen uns um, zwängten uns in unsere neuen Hosen und Trikots und bewunderten uns vorm Spiegel.
„In Podersdorf werden sie Augen machen, wenn ich damit die Seestraße runterlaufe, ob ich mich überhaupt traue“, Josefa lachte.
„Die Männer werden dir hinterherpfeifen Schwägerin, zu Recht.“
„Was hat die Schnepfe zu dir gesagt, du hast einen ausgeprägten Po Peterl? Stimmt doch, der zieht jedes Weiberauge an. Der pralle Anblick reizt zum grabschen, stimmt doch Josefa“, Eva schritt auch gleich zur Tat.
„Wenn wir jetzt nicht loslaufen, packe ich dich gleich wieder aus mein Liebster. Übrigens dein String zeichnet sich ab, du kannst nur weiße darunter tragen.“
Wir liefen die Treppe hinunter und wandten uns Richtung Wiese und Waldrand. Der Stoff schmiegte sich eng dem Körper an und wirkte auf die Muskulatur wie eine Massage, außerdem verhinderten Kompressionseinsätze im Gesäßbereich, dass der Hintern zu sehr vibrierte.
Wir wechselten uns ständig ab und kamen gut voran. Josefa hatte keine Probleme, mit uns mitzuhalten, obwohl sie nicht so im Training war.
„He, du bist gut in Form Josefa“, lobte ich, als wir eine Pause einlegten und uns auf einem Baumstamm niedersetzten.
„Es macht mir auch Spaß“, entgegnete sie und strich ihre Oberschenkelmuskulatur aus.
Ich rieb mir meine brennenden Oberschenkel. Ich spürte, es war genug für heute.
„Leg dich mal auf den Bauch Peterl, ich massiere dich kurz.“ Ich legte mich der Länge nach auf den Baumstamm und Eva lockerte mit ihren Händen meine Schenkelmuskulatur, dann bekam ich einen Klapps auf den Hintern und die Behandlung war beendet. Wir liefen die restlichen Kilometer zurück zum Hof.
Karl saß mit den Mädchen auf der Terrasse.“
Wir ließen uns gebührend bewundern.
„Ich will auch laufen Mama und so einen schönen Anzug haben“, schwärmte Miriam. „Ich auch, ich auch“, krähte Lena.
Wir ließen uns ausgepumpt auf der Bank nieder und öffneten die Reißverschlüsse unserer Trikot bis zum Bauchnabel. Die Sonne hatte noch genug Kraft.
„Habt ihr Lust, das Poolwasser ist noch warm genug“, schlug Eva vor.
„Hast du denn Badesachen für uns“, wollte Josefa wissen.
„Mein Bikini müsste dir passen, Karl könnte einen Short von Peter anziehen.“
„Miriam du ziehst eine von deinen Leggins an“, bestimmte Josefa. „und Lena ihr rotes Badehöschen“, erwiderte Eva.
Wir liefen nach oben, Eva kramte die Sachen heraus.
„Hier Karl“, sie reichte ihm eine von meinen neuen Retroshorts, mir legte sie meinen schwarzen Badestring hin und Josefa bekam einen von Evas Bikinis. Nur winzige Stringhöschen und raffiniert geschnittene Oberteile.
Wir nahmen unsere Handtücher und liefen hinunter zum Pool. Dort streiften Eva und Josefa ihre Oberteile ab. Wir sprangen ins angenehm warme Wasser. Lena und Miriam spritzten uns naß.
Hinterher legten wir uns in die Sonne und ließen sie uns auf den Körper scheinen. Wir cremten uns gegenseitig ein und genossen die Berührungen.
Schließlich quengelten Miriam und Lena „Wir haben Hunger!“
Ich schaut auf die Uhr, die am Kopfenden meiner Decke lag, es war kurz vor sechs.
„Peterl du könntest doch eine Insalata Caprese machen, einen Tomaten Mozarella Salat. Wir haben noch frischen Mozarella di Buffala, die Tomaten schmecken herrlich, dazu backen wir eine Ciabatta auf. Was haltet ihr davon?“
Überredet, dachte ich, stand auf, nahm mein Handtuch und lief ins Haus. Hier duschte ich, zog frische Wäsche und die neue Bermudas an.
Dann nahm ich eine handvoll Tomaten, schnitt sie in feine Scheiben, würzte sie mit Salz und Pfeffer und garnierte sie auf den Tellern, einige Spritzer Acetico di Modena darüber, dann der in Scheiben geschnittene Mozarella, wieder mit etwas Pfeffer würzen, einen Strahl Olivenöl darüber und mit fein gezupften Basilikum verziert, fertig.
Eva hantierte schon mit dem Bestecken, Josefa nahm die Wein- und Schnapsgläser aus dem Schrank und Karl war in den Weinkeller gestiegen und brachte zwei Flaschen von unserem besten Chianti mit herauf.
„Der Grappa steht dort im Regal Karl“, zeigte ich ihm. Ich stellte die fertigen Teller aufs Tablett und wir brachten alles hinaus auf die Terrasse.
Es duftete unwiderstehlich. Miriam und Lena kamen in luftigen Sommerkleidchen herausgelaufen.
Wir stießen mit einem reichlich bemessenen goldgelben Grappa an. Er schmeckte unwiderstehlich mild und aromatisch.
„Moment“, rief ich, „das Ciabattabrot liegt noch im Ofen. Ich hole es gleich. Glück gehabt, das Brot war gerade richtig gebräunt, ich schnitt es in Scheiben und brachte den Brotkorb hinaus.
„So laßt es euch schmecken, buon appetito.“
„Und wir, kriegen wir nichts zu trinken“ protestierten Miriam und Lena.“
„Oh entschuldigt, ich hole gleich eure Apfelschorle, du magst doch Apfelschorle Miriam?“
Eva eilte ins Haus und holte die Getränke für die Kinder.
„Eure Tomaten sind wirklich köstlich Peter“, freute sich Josefa.
„Nimm doch ein paar mit und säe die Samen im Frühjahr aus Josefa.“
„Was wollen wir morgen unternehmen, San Gimignano ist am Freitag dran. Florenz oder Siena, oder habt ihr noch eine andere Idee?“
Eva kam wieder mit der Apfelschorle heraus.
„Wir könnten auch einfach eine Rundfahrt machen und aussteigen wo es uns gefällt“, schlug Eva vor.
„Eine Rundfahrt wäre schön, da sehen wir besonders viel von der wunderschönen Toskana“, meinte Josefa, auch Karl nickte dazu.
„Leider passen wir nicht alle zusammen ins Auto, der Alfa ist zu klein und auch in unserem Daimler wird’s eng.“
„Wollt ihr Kinder vielleicht zu Tante Benedetta und mit Tabbea und Tommaso spielen, vielleicht kommt Guido auch dazu?“
„Da können wir zusammen Fußball spielen“, begeisterte sich Lena. Miriam nickte etwas unentschlossen.
„Oder willst du mit uns mitkommen?“ Josefa strich ihr übers Haar, Miriam nickte wieder und ihre Augen strahlten.
„Dann rufe ich mal Benedetta an, ob sie dich brauchen kann.“
Ein Telefonat später, Benedetta war einverstanden, ihr die Kleine zu bringen.
„Ich bringe dich morgen zu Benedetta. Sie muß zwar Seminararbeiten korrigieren, aber ihr Kinder könnt euch doch schon selber beschäftigen.“
Benedetta rief noch einmal an.
„Ich soll dich doch heute schon bringen. Ich fahre kurz rüber und nehme Lena mit. Lena hol deinen Pandabären, ich packe schnell Deinen Rucksack.“
Lena verabschiedete sich und busselte uns ab.
„Vielleicht dürfen wir heute Nacht wieder im Garten zelten.“
Das hatten sie im Sommer schon einmal gemacht und waren noch ganz begeistert davon.

Als Eva zurückkam waren wir schon reisefertig.
„Willst du fahren Eva“, bot ich an.
„Na klar, rein mit euch, trödelt nicht so herum. Ich habe noch vollgetankt.“ Eva lachte.
„Kennt ihr hier irgendwo ein Gartencenter, ich will auf der Rückfahrt noch ein paar Terrakottasachen mitnehmen“, Josefa schaut Eva an.
„Na klar, bei Garden Malquori in Poggibonsi, direkt an der Autostrada, das ist ein schönes großes Gartencenter, da kaufen wir auch ein. Sollen wir gleichmal vorbeifahren?“
„Nur mal schauen“, entgegnete Josefa. Nach wenigen Minuten stellten wir unsere Giulia auf dem großen Parplatz ab. Hier standen einige Statuen aus Terrakotta und Marmorimitat.
„Wow, so ein leckerer Davide würde mir gefallen. Was meinst du Karl, der würde doch gut vor der Weinstube ausschauen.“
„Du spinnst Weib, der paßt niemals in unser Auto. Sollen wir ihn auf dem Dach verschnüren?“
„Schade, der würde mir gefallen. Du hast ja deinen Davide zuhause Schwesterchen.“
„Dann nehme ich ihn eben in klein mit für den Schreibtisch.“ Josefa stöberte und sah sich dann ein paar Terrakottatöpfe an. Oh, die sind aber günstig. Im Gartencenter in Schwechat kosten die mindestens das Doppelte. Können wir noch mal vorbeifahren, bevor es wieder Richtung Heimat geht?“
„Na klar, vielleicht gefällt mir auch noch etwas. Wir könnten noch ein paar Lavendelstauden zwischen die Rosen setzen“, meinte Eva dann und schaute mich dabei an. Doch ich zuckte nur die Schultern.
„Solange du nicht den Davide anschleppst“, lachte ich dann.


„Ich schlage vor, wir fahren jetzt nach Monteriggioni, das ist ein kleines mittelalterliches Dorf mit einer Ringmauer. Wir könnten im Il Pozzo an der Piazza Roma einkehren, die haben einen schönen, kleinen, schattigen Garten.“
Es waren nur wenige Kilometer vom Gartencenter bis Monteriggione, wir konnten die Mauern schon von weitem im Dunst sehen.
 
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Eva und Peter haben Besuch von Evas Schwester Josefa und ihrem Schwager Karl. Lena hat mit Miriam eine Spielkameradin, die ebenso enthusiastisch Fußball spielt, wie sie selbst

Wolfgang scrittore (29.04.2015)

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