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14 Seiten

Mission Titanic - Kapitel 13

Romane/Serien · Fantastisches
Kapitel 13 – Schmuggelware

Nachdem Jean eine Tablette eingenommen hatte, die seinen Alkoholspiegel in wenigen Minuten wieder neutralisierte, saß er sichtlich erschöpft im Sessel und starrte das Feuer im Kamin an. Die tänzelnden Flammen wirkten beruhigend auf ihn, beinahe wie eine Hypnose. Das weißglühende Kaminholz knisterte und knallte sachte. Mara huschte derweil ins Badezimmer, um sich endlich das unbequeme Korsett auszuziehen. Sie blickte in den verschnörkelten Spiegel, nahm ihre rotgelockte Perücke ab und wuschelte mit der Hand durch ihr dunkles, kurz geschnittenes Haar. Schließlich erschien sie barfüßig, nur mit einem weißen Bademantel bekleidet. Währenddessen bereitete Ike seinen modifizierten Füllfederhalter vor, um die verschlüsselte Datei aus Maras ID-Chip herunterzuladen. Dabei blickte er beide nachdenklich an.
„Sagt mal Leute, kann es möglich sein, dass wir uns schon einmal begegnet sind?“, fragte Ike stirnrunzelnd. „Ich meine, ihr habt sofort gewusst wer ich bin. Außerdem kommt ihr mir irgendwie bekannt vor. Aber ich kann euch beim besten Willen nicht zuordnen.“
„Selbstverständlich sind wir uns bereits begegnet. Sogar schon zwei Mal. Vorgestern, am Mittwoch. Zuerst sind wir beide im South Western Hotel ausversehen zusammengestoßen, und dann später nochmal am Hafen, wobei Sie mich angerempelt hatten und ich auf allen Vieren auf dem schmutzigen Trottoir gelandet bin. Sie hätten sich wenigstens entschuldigen können“, sagte Mara mit einem vorwurfsvollen Unterton, wobei sie aber schmunzelte um ihm zu signalisieren, dass sie ihm dieses Missgeschick mittlerweile verziehen hat. „Ihr mangelndes Erinnerungsvermögen verwundert mich jetzt aber. Normalerweise besitzt ihr Geheimagenten doch ein ausgezeichnetes Gedächtnis.“
Ike griff sich an die Stirn und überlegte. Allmählich fügte sich seine Erinnerung wie ein Puzzle zusammen.
„Ach ja, stimmt … da war was gewesen. Jetzt habe ich`s wieder auf meiner Festplatte. Wisst ihr, unsere ungeschickte Bekanntschaft am Mittwoch ist für euch grade mal zwei Tage her, für mich allerdings liegt es schon dreieinhalb Jahre zurück. Nach unserer Begegnung im Hotel bin ich kurz darauf in das Jahr Dezember 1908 transferiert worden, seitdem lebe ich hier in der vergangenen Welt. Nachdem meine Mission in Belfast beendet war, bin ich nach Queenstown gereist und dann zugestiegen.“
„Nun, das erklärt einiges“, meldete sich der mittlerweile wieder stocknüchterne Jean zu Wort, wobei er gähnte. „Wir hatten uns sehr gewundert und gerätselt, wie Sie es geschafft hatten, vor uns Irland zu erreichen.“
„Wie auch immer, Ike“, unterbrach Mara das Gespräch, ging auf ihn zu und hielt demonstrativ die Hand vor ihrem linken Auge. „Bevor Sie diese Datei aus meinem ID-Chip entfernen, würden wir gerne aufgeklärt werden, wofür Sie es benötigen. Wir möchten keinesfalls unhöflich erscheinen, aber Jean und ich sind der Meinung, dass Sie uns eine Erklärung sogar schuldig sind. Immerhin haben wir am Checkpoint etwas für Sie geschmuggelt und hätte man uns bei der Kontrolle dabei ertappt, wären wir festgenommen worden. Dann wäre einem anderen Akademiker Ehepaar die Zeitreise auf der Titanic genehmigt worden. Wir mussten also ein hohes Risiko auf uns nehmen, obwohl wir absolut nicht damit einverstanden waren. Dieser ungehobelter MP-Lieutenant Kalbach, dieses Weibsstück sogar obendrein vermutlich ein Cyborg war, hatte mir diese Datei einfach gegen meinen Willen untergejubelt. Also Ike, wir sind gespannt und spitzen die Ohren.“
„Sie meinen sicherlich Sergeant Nicole Kalbach, und sie ist keine Polizistin sondern eine SEK Soldatin“, verbesserte Ike.
„Was weiß ich. MP oder SEK … Die tragen doch alle die gleichen Uniformen“, moserte Mara gestikulierend, weil sie glaubte, dass der Schleuser sie nur hinhalten wollte, um sich eine Lügengeschichte auszudenken. Aber sie war fest entschlossen, die Wahrheit zu erfahren.
„Diese Frau trug jedenfalls einen schwarzen gepanzerten Schutzanzug und hatte uns mit einem MP-Auto angehalten. Also war sie definitiv eine Polizistin!“
Ike schmunzelte.
„Nur anhand ihrer Uniformen kann man sie auf Anhieb nicht unterscheiden. Das gebe ich zu, weil beide Berufe dieselbe militärische Ausbildung absolvieren müssen. Aber auf ihren Rücken steht geschrieben, zu welcher Einheit sie gehören. Die MP agiert ausschließlich in United Europe in den Citys, wohingegen das SEK auch manchmal in die vergangene Welt eingesetzt werden. Vorwiegend in Kriegsgebiete, um unvorsichtige TTA-Kunden wieder aus ihrem Schlamassel rauszuholen. Oder wenn ein Geheimagent in eine Notsituation gerät und die Mission zu scheitern droht“, erklärte er ihr. „Sergeant Nicole Kalbach dient dem SEK und sie ist erst fünfundzwanzig Jahre alt. Sie ist also noch viel zu jung, um das Dienstgradabzeichen eines Lieutenants zu tragen. Und ja, sie ist ein Cyborg, aber ihre technischen Bauteile werden vom Staat finanziert. Sie ist also definitiv keine Angehörige der Mount-Sekte, falls ihr das befürchtet. Die ganze Aktion mochte für euch zweifelsohne unangenehm gewesen sein, vor allem während der Zollkontrolle, aber es ließ sich leider nicht vermeiden. Es hatte sich für mich keine Alternative ergeben, um diesen Zahlencode zu erhalten. Wie ihr wisst, seid ihr nun sogar dazu verpflichtet, mich bei meiner Mission zu unterstützen!“, betonte Ike.
„Fünfundzwanzig Jahre alt?“, hakte Jean verwundert nach. „Das kann unmöglich sein. Sie war eindeutig ein MP-Lieutenant und mindestens Mitte Dreißig! Dessen sind wir uns absolut sicher!“
Ike blickte ihn daraufhin völlig verwundert an. Diese Neuigkeit machte ihn einen Moment sprachlos, sodass er sich rückwärts in einen Sessel fallen ließ.
„Ja aber … aber das würde ja bedeuten, dass sie erst zehn Jahre später ihren Hintern bewegen wird, um mir diesen verdammten Zahlencode zu übermitteln. Die Kalbach hat sie wohl nicht mehr alle!“, motzte Ike vor sich hin. „Na warte, Fräulein, da haben wir wohl was zu klären.“
„Wieso? Was ist los? Ist diese Person etwa doch nicht vertrauenswürdig?“, fragte Mara besorgt.
„Doch, doch, das schon. Es hatte bei mir auch eine Weile gedauert, bis ich ihr vollständig vertrauen konnte. Sie ist etwas eigensinnig. Extrem eigensinnig sogar, um es genau zu sagen. Okay, es kann immer was dazwischen kommen, schließlich ist es jetzt auch schon mittlerweile ein halbes Jahr her, seitdem ich mit ihr zu tun hatte. Nicole wartet jetzt gerade in Nordirland, in einer anderen Zeit mitten im Wald auf mich, dass wir gemeinsam die feindlichen Soldaten ausschalten. Ohne mich wird sie es niemals schaffen und falls sie entdeckt wird, ist sie erledigt. Nicole ist zwar ein Cyborg, aber trotzdem nicht unsterblich. Aber warum hat sie zehn Jahre verstreichen lassen ...?“, fragte Ike erstaunt in den Raum, ohne wirklich eine Antwort zu erwarten.
„Wie dem auch sei, Ike. Wie meine Frau es schon erwähnte, möchten wir jetzt aufgeklärt werden. Das ist das Mindeste! Wir haben in der Tat ein erhebliches Risiko auf uns nehmen müssen, und anstatt uns auf unseren Zeitreiseurlaub zu freuen, mussten wir bis jetzt Ängste durchstehen. Es grenzt an ein Wunder, dass die Security von der Time Travel Agentur nicht bemerkten, dass der ID-Chip meiner Ehefrau gehackt wurde. Wir sind bereit, Ihnen zu helfen, aber nur wenn Ihre Absicht für uns auch moralisch vertretbar ist!“, machte Jean ihm unmissverständlich klar.

Ike seufzte und kratzte sich am Hinterkopf. Er erwähnte zwar, dass es sich hierbei um eine streng geheime Angelegenheit des Geheimdienstes handelte und es für beide besser wäre, wenn sie unwissend bleiben würden, aber Mara hielt konsequent die Hand vor ihrem Auge. Sie gab eindeutig zu verstehen, dass sie die Augenscann-Prozedur strikt verweigern würde, falls er nicht die Wahrheit sagen und sie aufklären würde.
Ike hatte die ständige Lügerei mittlerweile sowieso satt. Es war schon in seiner Zeitrechnung ein halbes Jahr her, seitdem Eloise beerdigt wurde. Er verspürte schon lange das Bedürfnis, mit irgendjemanden darüber zu reden. Er war einfach zu lange einsam und misstrauisch gewesen und hatte ständig damit rechnen müssen, dass man urplötzlich hinter ihm aus dem Nichts, oder gar während er schlief, eine Pistole an den Kopf halten und ihn abführen oder gar eliminieren würde. Die Geheimagenten aus der Zukunft jagten ihn, und nirgends, zu keiner Zeit, konnte er sich seitdem sicher fühlen.
Mara und Jean schienen anständig zu sein und er erkannte, obwohl sie aus Nieuw Bruxelles stammten und er aufgrund einiger Vorurteile skeptisch war, dass die Corbusiers eigentlich in Ordnung und vertrauenswürdig waren. Aber das maßgebende für die Bereitschaft seiner ehrlichen Aufklärung war, dass sie nur TTA Zeitreisende und keine Geheimagenten waren. Ike holte tief Luft und erzählte.
„Na schön, dann hört mir gut zu, Leute. Mara, diese Datei wurde von einem unserer verdeckten Agenten verschlüsselt, sodass es nur so scheint, als ob Sie in einem Supermarkt etwas eingekauft hätten. Dieser Undercoveragent ist ein wahrer Hackerprofi, dessen Name ich aber keinesfalls verraten werde. Es bestand keinerlei Gefahr, dass die Security am Checkpoint etwas bemerkt hätte. Diese Datei beinhaltet einen ellenlangen Zahlencode, einige Features, Apps und wahrscheinlich irgendwelche Passwörter, um sich überhaupt auf das Betriebssystem Ihres ID-Chips einzunisten. Zudem …“
„Merde, Ike! So präzise müssen wir es wiederum auch nicht wissen. Komm jetzt endlich zum Punkt und sag, wofür es benötigt wird. Andernfalls werde ich mich strikt weigern, dass Sie mein Auge scannen und behalte es einfach. Ich weiß ja jetzt, dass die Security bei unserer Wiederkehr am Checkpoint nichts bemerken wird“, unterbrach Mara ihn schnippisch, wobei sie ihn kurz angrinste. Aber sogleich blickte sie ihn wieder ernst an. „Wir werden keinesfalls irgendwelche illegalen Machenschaften unterstützen. Ike, ich warne Sie! Verkaufen Sie uns bloß nicht für dumm! Ich kenne jemanden vom Geheimdienst, der Ihre Karriere beenden könnte!“, warnte sie ihn mit erhobenem Zeigefinger.
Ike verbiss sich ein lautes Lachen. Es amüsierte ihn lediglich, dass Mara ihm nun zu drohen versuchte. Sicherlich meint diese zickige Spießerin, dass sie jemanden von der Time Travel Agentur kennt, aber doch niemals vom Secret Service, dachte er sich insgeheim.
„Beruhigen Sie sich, Madame. Selbstverständlich handle ich ausschließlich im Auftrag unseres Staates. Wenn Sie wieder zurückkehren steht es Ihnen selbstverständlich frei, sich über meinen Auftrag zu informieren. Gegebenenfalls steht es Ihnen auch zu, sich über meine Vorgehensweise, wie ich meine Instruktionen für eine äußerst wichtige Mission erhalten habe, zu beschweren. Der Oberbefehlshaber des Geheimdienstes, der für diese ganze Aktion verantwortlich war und ist, ist ein gewisser Henry Gudimard. Agent Gudimard“, schwindelte er. „Wenden Sie sich also an meinen Chef, an meinen obersten Boss, falls Ihnen danach ist“, antwortete Ike überheblich grinsend.
Mara verschränkte die Arme, neigte ihren Kopf etwas seitlich und blickte ihn scharf an.
„Mmm … Tatsächlich? Agent Monsieur Gudimard hat Sie persönlich beauftragt? Jetzt Ike, jetzt will ich die Wahrheit erst recht wissen!“, forderte sie ihn mit zusammengekniffenen Augen energisch auf.
„Also gut, um es abzukürzen: Dieses winzige Programm, mit dem Zahlencode und all dem dazugehörigen digitalen Pipapo, muss ich in meinen Transmitter installieren, damit ich mich in eine bereits abgeschlossene, abgespeicherte Mission transferieren kann. Nur auf diese Weise ist es mir möglich, zurück zur Belfast Mission zu gelangen, weil sich unter anderem mein Pendant dort aufhält und agiert.“
Ike schwieg für einen Moment und schaute sie nur an, während Mara seinen Blick erwartungsvoll erwiderte.
„Ja und? Und weiter?“, forderte sie ihn ungeduldig auf.
„Mit dem Pendant meine ich, dass sich mein anderes Ich dort im Wald aufhält und …“
Mara stampfte einmal mit dem Fuß kräftig auf.
„Meine Güte, Ike! Wir wissen selber was Sie mit Pendant meinen. Und es ist uns auch bekannt, dass eine Begegnung mit seinem eigenen Pendant verheerend enden wird. Wir reisen schließlich nicht zum ersten Mal durch Zeit und Raum. Erkläre uns jetzt endlich, was wir nicht wissen! Verdammt aber auch!“, unterbrach sie ihn verärgert.
Ike saß mit übergeschlagenen Beinen gemütlich im Sessel, hielt sich die Faust vor dem Mund und räusperte sich, um sein Schmunzeln vor ihr zu verbergen. Er empfand es einfach nur köstlich, die bildhübsche junge Frau aus Nieuw Bruxelles abzufucken.
„Jetzt seien Sie doch nicht so ungeduldig und unterbreche mich nicht ständig, Mara. Hör einfach nur zu und lass mich reden. Okay? Also … Die Computer des Archivs werden mithilfe dieses Zahlencodes überlistet und registrieren, dass lediglich nur ein Gegenstand dorthin transferiert wird.“ Ike breitete seine Arme und lächelte siegesbewusst. „ So wird es mir gelingen, in die Belfast Mission einzudringen. Und zwar nur so! Reicht euch diese Erklärung, Mara … Jean?“, fragte Ike, wobei er beide abwechselnd anschaute.
Sie verschränkte ihre Arme und blickte ihn missmutig an.
„No!“, schüttelte sie mit dem Kopf. „No, absolut ganz und gar nicht! Was wir wissen wollen ist, warum! Wozu das alles? Wofür soll dieser ganze Aufwand überhaupt wert sein? Das interessiert uns ganz brennend.“
Ike erzählte ihr daraufhin, dass man ihn zu ermorden versucht hatte, dabei jedoch eine unschuldige Akteurin getötet wurde. Und zwar seine eigene Ehefrau. Diesen Mordanschlag könnte er zwar unmöglich verhindern, erklärte er ihr, aber es bestände eine reale Chance, dass er die schwerverletzte Eloise bergen und ins Centrum bringen könnte, noch bevor das Automobil in Flammen aufginge. Die Mediziner im Hospital würden dann ihre Schussverletzung heilen.
Jean und Mara hörten gespannt zu, wie er Eloise kennengelernt hatte, wie sie ihr Haus mit eigenen Händen erschaffen und wie sie geheiratet hatten. Insbesondre war Mara von dieser abenteuerlichen Lovestory gerührt. Letztendlich waren die Corbusiers von seiner Aufrichtigkeit überzeugt, sodass Mara sich anstandslos von Ikes Augenscanner kontrollieren ließ. Während Ike ihr linkes Auge scannte, stutzte er plötzlich.
„Sie heißen ja gar nicht Mara, sondern eigentlich Marlene? Kein Wunder, weshalb ihr mir nicht aufgefallen seid, als ich die Passagierliste überprüft hatte. Mara klingt nach einem neumodischen Namen, der für diese Zeitepoche eher untypisch ist.“
„Ich habe meine privaten Gründe, weshalb ich mich offiziell Mara nenne. Und wenn Sie meine Sympathie gewinnen wollen, akzeptieren Sie es einfach. Wagen Sie es bloß nicht, mich Marlene zu nennen! Sonst wird unsere Freundschaft beendet sein, noch bevor sie überhaupt erst angefangen hat“, erklärte sie ihm aufgesetzt lieblich.
Plötzlich unterbrach Ike abrupt die Suche nach seinem Zahlencode, lehnte sich zurück und starrte sie zuerst erschrocken an. Dann aber lächelte er verlegen.
„Ihr Mädchenname lautet Marlene Jaqueline Gudimard? Was-was für ein Zufall. Unser Chef heißt auch …“
„Ganz genau, was für ein Zufall. Cèst la vie. Monsieur Henry Gudimard, dein Chef, dein oberster Boss, wie du ihn bezeichnest, ist in der Tat mein Vater. Pardon, jetzt bist du sicherlich sprachlos. Nun sei nicht so zimperlich. Mach endlich hin und mach die verfluchte Programm aus meinem Auge weg!“
„Was? Henry, unser Henry, ist tatsächlich dein Vater?“, fragte Ike erstaunt nach. „Seitdem ich mich auf der Titanic aufhalte, erlebe ich nur Überraschungen. Zuerst treffe ich meinen Erzrivalen gemeinsam mit dem Sohn des Präsidenten, und dann auch noch die Tochter meines Chefs. Es würde mich jetzt nicht mehr wundern, wenn ich hier auf der Titanic plötzlich einen meiner Urahnen begegnen würde“, seufzte er.

Nachdem Ike endlich seinen heißbegehrten Zahlencode heruntergeladen hatte, ließ er sich wieder erschöpft in den Sessel zurückfallen. Diese Hürde war endlich geschafft. Endlich war er im Besitz des Zahlencodes. Endlich! Jetzt musste er nur noch seinen Beamer finden, dieser sich seiner Meinung nach irgendwo auf dem Schiff in der Ersten-Klasse befinden musste.
Das Feuer im Kamin knisterte und knallte. Jean war längst auf der Couch im Sitzen eingenickt und schnarchte leise, als Ike sie darum bat, dass sie sich umhören sollte ob irgendjemand erwähnt, dass ein eigenartiger Apparat im Umlauf wäre.
„Ach, du meinst die Transmitter, die gestohlen wurde?“, fragte Mara gähnend und winkte ab, woraufhin Ike nur einmal nickte und sie starr anblickte. „Deine Kollegen waren heute Mittag doch hier gewesen und haben alles mitgenommen. Auch die Gegenstände von Mister Murdoch haben sie konfisziert. Ich möchte dich nur bitten, dass du Ruthie jetzt in Ruhe lässt. Die arme Mädchen schläft längst und ist jetzt ganz Fix und Foxi, wegen diese Rüpel Marko Rijken. Die mag ich ganz und gar nicht leiden. Morgen früh kannst du Ruthie ja auch noch befragen“, sprach Mara mit ihrem ausgeprägten französischen Akzent.
Ike blickte einen kurzen Moment apathisch vor sich hin, weil er augenblicklich geschockt war. Was mochten seine zwei Rivalen mit seinem Beamer wohl gerade anstellen, fragte er sich äußerst besorgt. Er wusste zwar mittlerweile, dass Piet seinen verlorenen Transmitter ohne Passwort nicht benutzen konnte, aber diesem Schlitzohr traute er einiges zu. Was auch immer die Beiden mit seinem Transmitter vorhatten, wäre sicherlich nicht zu seinem Vorteil.
Schließlich fiel der Groschen.
Ike sah es bildlich vor seinen Augen, wie sie seinen Transmitter auseinandernahmen und möglicherweise versuchten, die Akkumulatoren auszutauschen, um ihren eigenen Beamer wieder zu reaktivieren. Er hatte zwar keinerlei Ahnung, ob dies ohne spezifisches Werkzeug überhaupt möglich wäre, aber er musste sich umgehend verabschieden, um seine Kollegen daran zu hindern, was auch immer sie zu beabsichtigen versuchten. Er stand kurz vor dem Ziel, Eloise zu retten. Seine Miene verfinsterte sich. Falls sie nicht kooperativ wären, würde er sie mit einem Betäubungsschuss vorrübergehend ausschalten. Ike klappte seine Taschenuhr auf – es war mittlerweile schon 0:45 Uhr, also schon Samstag. Er tat so, als wäre er hundemüde und verabschiedete sich von Mara und schlug vor, dass er irgendwann nach dem Frühstück erscheinen würde, um Miss Ruthmilda Carter zu vernehmen.

Es war bereits mitten in der Nacht. Selbst die Lichter im Rauchersalon waren längst verloschen. Das Meerwasser schlug rauschend gegen den Bug der Titanic. Zudem war es draußen bitterkalt. Das Thermometer zeigte in dieser Aprilnacht grade mal zwei Grad über Null an.
Nachdem Ike die Tür der Kabine B-58 zugezogen hatte, ging er mit zügigen Schritten durch die verzwickten Korridore, stieg einige eiserne Treppenstufen hinunter und eilte unentdeckt zum hinteren Abteil des Schiffes, bis hinunter zum C-Deck. Als er einfach, ohne vorher anzuklopfen, in die Kabine von Rijken und Klaasen reinstürmte, erwischte er die Zwei gerade, wie sie auf der Couch hockten und konzentriert mit beiden Transmittern hantierten. Beide Beamer lagen auf dem Wohnzimmertisch, wobei die Akkumulatoren frei lagen und bereits mit Kupferdrähten verbunden waren. Sofort zog Ike seine EM23 aus seinem hinteren Hosenbund und bedrohte seine Kollegen.
„Pfoten weg! Sofort aufhören! Oder ich werde euch beide für zwanzig Stunden außer Gefecht setzen! Das ist mein Ernst!“, drohte Ike mit vorgehaltener Waffe. Marko und Piet ließen daraufhin von den aufgeschraubten Transmittern ab, lehnten sich langsam in die Couch zurück und erwiderten seinen bedrohlichen Blick.
„Na endlich, da bist du ja. Wir haben dich schon überall gesucht. Verdomme, wo hast du nur gesteckt? Stell dir mal vor, wir haben deinen Beamer gefunden“, versuchte Piet mit hochgehaltenen Händen zu beschwichtigen. Sogleich ließ er seine Hände aber abrupt auf seinen Schoß fallen. „Wir wollten gerade …“
„Halt die Fresse, Präsident Junior!“, fauchte Ike, wobei er seine Waffe abwechselnd auf beide richtete. „Marko, du sagst mir jetzt sofort, was ihr da vorhabt!“
„Überbrücken, was sonst?“, erklärte er ihm mit einem unschuldigen Blick scheinheilig, als wäre ihre Absicht völlig normal. „Wir müssen Piets Beamer unbedingt aktivieren, um wieder eine Funkverbindung mit der Sicherheitszentrale herzustellen. Abgesehen davon stehen mittlerweile einige Downloads in der Warteschlange, die wir benötigen, um die Mission Titanic erfolgreich abzuschließen. Außerdem wurde mir ein Sonderauftrag zugeteilt und ich benötige dafür zwingend Instruktionen. Und diese werden mir logischerweise mit den Downloads zugeteilt, Kollege.“
Marko griff in seine Jackettasche, zeigte ihm ein silbernes Etui und ließ den Sprungdeckel aufklappen. Eine strahlend weiße Perle lag im roten Samt eingebettet.
„Ich habe absolut keine Ahnung, was das für ein Ding ist und wofür ich es benötigen soll. Ich musste es mit auf das Schiff schmuggeln, nicht einmal die Kontrolleure am Hafen von Southampton durften davon erfahren. Vielleicht wird dieses Ding sogar die Mission entscheiden, wer weiß? Eine Muschelperle ist dieses Teil jedenfalls nicht, soviel steht fest. Also, leg die Knarre runter. Was soll das überhaupt? Du führst die Mission an, weshalb bedrohst du uns? Was stimmt mit dir nicht?“, fuhr Marko ihn an.
Ike riss die Kupferdrähte ab und schnappte sich seinen Beamer, wobei er beide weiterhin abwechselnd mit seiner Waffe bedrohte.
„Einen Scheiß werdet ihr tun! Ihr zwei Vollidioten jagt da nur einen Kurzschluss rein, und dann werden letztendlich beide Transmitter nicht mehr funktionieren!“, schnauzte er.
„Und wie soll ich meinen Beamer wieder einschalten?“, fragte Piet trotzig. „Einen Versuch ist es doch allemal wert!“
„Interessiert mich doch nicht! Niemand hatte von dir verlangt, dass du deinen verdammten Beamer ausschalten solltest!“
Piet rückte seinen Bowler etwas aus der Stirn, seufzte und blickte ihn kurz nachdenklich an, bevor er erwiderte.
„Ike, hör zu. Wir wissen mittlerweile Bescheid. Wir wissen, dass du beabsichtigst, irgendwohin zurückzureisen, um Eloises Tod zu verhindern. Und nach langer Diskussion sind wir uns einig geworden, also Marko und ich, dass wir dich dabei unterstützen werden. Eloise wurde während einer Mission getötet, was inakzeptabel ist. Aber morgen Abend, eher gesagt heute Abend um halb Zehn, soll Ruthmilda Carter den gestohlenen Transmitter einem TT überreichen. Wir haben also eine heiße Spur, wir könnten die TT`s schnappen! Möglicherweise wird Ruthie die Übergabe aber nicht überleben, weil sie eine Zeugin aus dem Weg räumen müssen. Ich muss erwähnen, dass die Corbusiers sie illegal mit aufs Schiff genommen haben. Ruthie dürfte also gar nicht auf der Titanic sein, sie steht demnach nicht einmal auf der Passagierliste, weil sie nur ein Dienstmädchen ist. Es wird für diese Mistkerle also ein Leichtes sein, sie aus dem Weg zu räumen. Ike, das dürfen wir nicht zulassen! Wir müssen unbedingt verhindern, dass schon wieder eine unschuldige Akteurin, die normalerweise leben würde, aufgrund unserer Mission getötet wird. Wir werden dir helfen, aber nur, wenn du hier bleibst und uns beistehst!“
Ike steckte seine EM23 in seinen Hosenbund und grinste, während er seinen Beamer wieder zusammenschraubte.
„Eure geheuchelte Anteilhabe ist wirklich rührend. Ja, es stimmt. Ich werde Eloise wieder in das Leben integrieren, und es ist mir scheißegal, ob es erlaubt oder illegal ist! Unser Staat setzt einfach Regeln für die Zeitreisen auf, die schlussendlich Gesetze sind. Und das, obwohl die vergangene Welt gar nicht unser Terrain ist und wir hier absolut nichts zu suchen haben, weil wir eigentlich noch gar nicht existieren. Wir kontrollieren die Zeitepochen und entscheiden wie der Herrgott über Leben und Tod? Dann entscheide ich mich grundsätzlich für das Leben!“ Ike deutete mit dem Finger auf Piet. „Dein ehrenwerter Vater hatte meine Bitte verweigert, diesen gemeinen Hinterhalt zu vereiteln, obwohl es zu diesem Zeitpunkt kein Problem gewesen wäre. Gewiss, diese Aktion hätte möglicherweise einige Millionen Euros verschlungen, um eine kleine Zeitspanne zurückzusetzen. Aber ein Menschenleben ist unbezahlbar!“, wies er beide zurecht.
„Das sehen wir doch genauso“, versuchte Piet ihn zu beruhigen, stand abrupt von der Couch auf und lief nachdenklich herum. „Darum ist es jetzt umso wichtiger, Ruthie vor einem ähnlichen Schicksal zu beschützen. Ich habe einen Plan. Wir werden uns morgen Abend auf dem Achterdeck irgendwo verstecken und abwarten, bis sich Ruthie mit dem TT trifft. Und dann werden wir mindestens einen dieser Mistkerle überwältigen. Haben wir erstmal einen, dann kriegen wir die anderen auch.“
Ike beobachtete Piet, wie er um ihn herumlief, schüttelte dann aber seinen Kopf.
„Das ist eure Aufgabe, eure Mission. Marko wird wieder übernehmen. Ich werde jetzt meine Rettungsaktion starten, wobei ihr ja einverstanden seid. Ihr werdet es sicherlich auch ohne mich schaffen“, meinte Ike desinteressiert, während er den Zahlencode in seinen Beamer installierte.
„Scheiße Mann, du kannst doch jetzt nicht einfach so abhauen! Das Fräulein Ruthie hat behauptet, dass wir es mit vier Personen zu tun haben! Nicht mit einer, auch nicht mit zwei, sondern mit godverdomme vier Personen! Ohne dich schaffen wir es nicht! Ike, wir brauchen dich jetzt hier! Danach kannst du ja immer noch verschwinden!“, motzte Marko ihn an.
Marko Rijken senkte seinen Kopf, seufzte und gestikulierte mit seinen Händen.
„Wie zum Teufel hast du dir das eigentlich vorgestellt? Hä? Ich habe von der geschichtlichen Tragödie auf der Titanic keinerlei Ahnung. Ich weiß lediglich, dass die Titanic normalerweise einen Eisberg rammte und versank. Piet und ich besitzen nicht einmal eine Lizenz für das Zwanzigste Jahrhundert. Trotzdem hat uns die Sicherheitszentrale diese Mission anvertraut, weil wir offenbar die allerletzte Option sind, diesen verfluchten Kahn zum Kentern zu bringen. Unser Beamer funktioniert nicht mehr, wie sollen wir denn überhaupt wieder lebend ins Centrum gelangen? Ist unser Leben in deinen Augen etwa nichts wert?“
„Hey, keine Bange. Sobald ich Eloise ins Centrum gebracht habe, komme ich mit einem vollgeladenen Akkumulator zurück. Ich lasse euch nicht hängen. Versprochen!“, erwiderte Ike.
„Was soll denn das für ein bescheuerter Plan sein?“, fuhr Marko ihn zornig an. „Sobald du mit der schwerverletzten Eloise am Checkpoint auftauchst, wirst du von einem SEK Team mit vorgehaltener Waffe empfangen. Und außerdem ist es sowieso unmöglich, dass man auf ein bewegliches Objekt transferiert werden kann. Gib es ruhig zu, dass du niemals beabsichtigt hattest, zu uns zurückzukehren!“
„Ja genau, du überlässt uns wissentlich unserem Schicksal. Das ist wie Mord!“, funkte Piet empört dazwischen.
Ike schnaufte, senkte wehmütig seinen Kopf, hockte sich neben Marko und antwortete leise, wobei er erschöpft wirkte.
„Ich weiß. Man wird mich am Checkpoint sofort verhaften, aber Eloise müssten die Mediziner operieren. Sie würde dann leben. Um euch mache ich mir wirklich keine Sorgen. Ich traue euch zu, dass ihr die Mission Titanic auch ohne mich erfolgreich beendet, und wenn das Schiff mit dem Eisberg kollidiert, wird es stoppen. Dann werden unsere Leute erscheinen, um euch zu holen. Dass ich gesucht werde und letztendlich erledigt bin, weiß ich seitdem ich den Zeitpunkt meines Exits bewusst ignorierte.“
Marko nahm seinen hellen Hut ab und wuschelte sich durch sein dunkles Haar. Einen Moment lang saßen sie nur nebeneinander und starrten vor sich hin, bevor Marko ihm seine Hand reichte.
„Hey, ich glaube jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, unser Kriegsbeil zu begraben“, sprach er einfühlsam. „Sei vernünftig und lass die Belfast Mission endlich hinter dir. Eloise ist tot, akzeptiere es endlich. Du bist ein ausgezeichneter Schleuser, der gleich beim ersten Mal eine Mission erfolgreich gemeistert hat. Dies habe nicht einmal ich geschafft. Die ganze Scheiße, die du gebaut hast, kriegen wir schon irgendwie wieder hin.“ Er lächelte. „Unser Küken Präsident wird sich für dich einsetzen, hat er mir versichert.“
Piet nickte.
„Überleg doch mal …“, stieß Marko ihn kumpelhaft an. „Man würde Eloise doch sowieso sofort isolieren. Wie würde sie sich wohl ohne dich fühlen, so ganz alleine, für immer eingesperrt in der Quarantäne? Sie ist verdammt nochmal eine Akteurin, die sich ganz plötzlich im Fünfundzwanzigsten Jahrhundert wiederfinden würde. Aber ohne dich, weil du verurteilt wirst. Die Mediziner werden Eloise ein Lebelang wegsperren, wie eine Psychopathin in einer Irrenanstallt. Ihr würdet euch sowieso nie wiedersehen. Nie wieder! Glaubst du etwa, das würde ihr gefallen? Meinst du nicht, dass sie sich dann sehr bald wünschen würde, dass sie nicht mehr lebt? Ike, du wirst noch für einige andere Missionen gebraucht. Solche Schicksale wirst du noch etliche Male erleben. Sei kein Narr, dein Job ist nun mal so. Das hatte man dir vorher gesagt. Genauso wie mir!“, redete Marko energisch auf ihn ein.
„Es geht nicht nur um Eloise!“, entgegnete ihm Ike und schlug seine Hand weg. „Ich muss zurück ins Centrum … So oder so! Meine Mutter liegt im Hospital und stirbt. Sie hat CM und nur mit einer Bluttransfusion kann sie gerettet werden, weil ich schon jahrelang in der vergangenen Welt lebe und die nötigen Abwehrstoffe in mir trage. Außerdem wartet Nicole auf mich. Ohne mich wird sie die Soldaten unmöglich überwältigen können. Ich würde also drei Menschenleben retten. Zwei von ihnen liebe ich sogar mehr als mein eigenes Leben.“ Ike schniefte. „Meine Mutter und Eloise werden mir dafür dankbar sein. Bestimmt. Ich werde ja nicht zum Tode verurteilt werden, nur verbannt. Außerhalb der Citys werde ich schon irgendwie zurechtkommen und wer weiß – vielleicht werde ich sogar begnadigt?“, konterte Ike.
Marko Rijken senkte seinen Kopf, kniff seine Lippen zusammen und nickte stetig. Ike schien unbelehrbar und entschlossen zu sein.
Marko selbst hatte einst eine ähnliche Situation erlebt, als er in eine Mission ins frühe Mittelalter beordert wurde. Er hatte ebenfalls eine junge Akteurin geheiratet, die irgendwann von Barbaren ermordet wurde, nur um ihn zu provozieren und ihn herauszulocken, um ihn letztendlich zu töten. Aber nur, weil seine Scheinehefrau getötet wurde und es dabei belassen wurde, konnte diese Mission erfolgreich abgeschlossen werden.
Rijken war nach seiner Rückkehr ins 25. Jahrhundert sogar gerichtlich vorgegangen, um den Tod seiner Scheinehefrau im Nachhinein zu verhindern. Aber auch ihm wurde diese Rettungsaktion gerichtlich verweigert. Schlussendlich hatte es Marko Rijken dann doch akzeptiert und es eingesehen, dass er in seinem Job auch hässliche Phasen durchstehen und hinnehmen musste.
„Ike, verdomme aber auch. Reiß dich endlich zusammen!“, schimpfte Piet, während er vor ihm kniete, ihn wütend anblickte und rüttelte. „Willst du etwa, dass Ruthie dasselbe passiert? Sie ist erst Zweiundzwanzig. Eloise wurde auch nur zweiundzwanzig Jahre alt! Willst du etwa, dass ich mich dann genauso beschissen fühle, wie du und Marko? Ist es das, was du willst? Hasst du uns etwa dermaßen? Es sind vier TT`s, die wir bewältigen müssen. Ohne dich schaffen wir es einfach nicht! Begreif das doch mal! Nur noch bis morgen Abend um halb Zehn, wenn Ruthie den Beamer übergeben soll. Danach kannst du machen, was du willst. Wie gesagt, wir würden dich sogar dabei unterstützen. Bitte bleibe bei uns … Wir brauchen dich!“, flehte Piet eindringlich mit gefalteten Händen und treuem Blick.
Ike schaute ihn einen Augenblick skeptisch an, lehnte sich dann seufzend in die Couch zurück und dachte nach. Ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht.
„Nein, keine Sorge. Ich hasse euch nicht, Piet. Sondern, ihr geht mir nur barbarisch aufn Sack. Mehr nicht.“
Einen Augenblick schauten sie sich nur wortlos an. Piet stand aus der Hocke auf und legte sich gefrustet auf die gegenüberliegende Couch. Es schien hoffnungslos zu sein, Ike irgendwie umzustimmen. Doch plötzlich klatsche Ike in seine Hände.
„Okay, ihr zwei Arschgesichter. Ihr habt mich überzeugt. Ich bleibe bis morgen Abend. Aber nur bis morgen Abend!“, betonte er mit erhobenen Zeigefinger, wobei er sie mit zusammengezogenen Augenbrauen ernst anschaute.
Ike blickte neben sich und lächelte seinen Erzrivalen Marko verschmitzt an, in dessen Augen ein Hoffnungsschimmer zu erkennen war. Er reichte ihm die Hand, woraufhin Marko Rijken kräftig zuschlug. Doch ob in diesem Moment tatsächlich das Kriegsbeil begraben und eine neue Freundschaft geschlossen wurde, würde sich mit der Zeit erst zeigen.
 
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