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6 Seiten

Warum hab ich nie Nein gesagt? Eine(Meine)Lebensgeschichte Teil7

Romane/Serien · Erinnerungen
In dieser für mich kalt gewordenen Gefühlswelt, signalisierte ich wohl unbewusst meinen männlichen Kunden meine Bereitwilligkeit zu einem näheren kennenlernen, was sowohl von mir als auch von den Herrn ausgehend, oft in ein Schäferstündchen endete. Werner machte mir jedesmal eine Szene, wenn ich nach der Arbeit nicht gleich nach Hause gekommen war. Er warf mir dann Ehebruch Vernachlässigung des Kindes und des Haushalts vor. Da er in jedem Punkt Recht hatte, schwieg ich zu seinen Vorwürfen. Durch meinen unsoliden Lebenswandel wurde alles hektisch und kurios für mich, ich fühlte mich als ob ich neben mir stehen würde. Erst heftige Unterleibsschmerzen zwangen mich eines morgens in meinem Körper zurück. Beunruhigt suchte ich noch am gleichen Tag einen Frauenarzt auf. Nachdem ich ihm die Symthome geschildert hatte, folgte eine gründliche Untersuchung anschließend teilte er mir mit einem besorgniserregenden Gesichtsausdruck die Diagnose mit. " Tja, ich muß sie unverzüglich in die Klinik einweisen, und so schnell wie möglich eine Operation veranlassen denn an ihrem Gebärmutterhals befinden sich Geschwüre, im Anfangsstadium die wir schnellstmöglich operativ entfernen müssen um zu vermeiden, das im Verlauf bösartige Geschwüre daraus entstehen." Ich bat den Arzt mir noch ein paar Stunden Zeit zu geben, um alles für den Krankenhausaufenthalt vorzubereiten. Auf dem Weg nach Hause, machte ich mir Gedanken, was alles zu tun war, bevor ich ins Krankenhaus ging. Das wichtigste war Daniela für diese Zeit unterzubringen, deshalb telefonierte ich als erstes mit meiner Mutter ob sie bereit wäre, Daniela zu nehmen. Ihre spontane Zusage löste eine Erleichterung in mir aus. Ich nahm ein paar Kleidungsstücke aus Danielas Schrank, und packte alles zusammen mit ein paar Lieblingsspielsachen meiner Tochter in eine Reisetasche. Kaum das ich mit allem fertig war, da klingelten auch schon meine Eltern um Daniela abzuholen. Da ich noch einiges zu erledigen, verabschiedeten sich meine Eltern schon sehr bald, mit dem Versprechen mich so schnell wie möglich im Krankenhaus zu besuchen. Als nächstes machte ich mich daran eine Tasche für mich zu packen, dabei mußte ich feststellen, das ich weder Nachthemden noch Bademantel besaß, also blieb mir nichts anderes übrig, Geld aus der Kasse zu nehmen in den nächsten Bus zu steigen, und alles notwendige zu besorgen. Zu Hause erwartete Werner mich bereits ungeduldig, um zu erfahren, warum ich nicht wie gewohnt zu Arbeit ging und zudem noch Geld aus der Kasse genommen hatte. Nachdem ich Werner dann von der bevorstehenden Operation berichtet hatte, schien für ihm eine Welt zusammen zu brechen schluchzend vergrub er seinen Kopf in beide Hände, und stammelte immer wieder:" Mein Gott, mein Gott!" Überrascht und verwundert, auf seine Reaktion redete ich beruhigend auf ihn ein, das seine großen Sorgen die er sich über meinen Gesundheitszustand zu machen schien mit Sicherheit unbegründet seien. Er schnäuzte sich die Nase und sagte mit einer wegwerfenden Handbewegung:" Ach Carmen, das ist es doch gar nicht, ich denke an die vielen Schulden die wir haben, und wenn du in der nächsten Zeit nicht mitarbeitest, werden wir die hohen Belastungen nicht standhalten können." Ich wußte das Werner jetzt irgendwas gesagt oder auch nicht gesagt hatte, was mir tief im Inneren weh tat, meine Naivität ließ es jedoch nicht zu, in irgendeine Richtung zu denken. Werner begleitete mich ins Krankenhaus bis zu dem mir Zugewiesenen Zimmer, dann verschwand er, ohne Worte des Zuspruchs oder Mitgefühls. Meine Bettnachbarin war eine alte Dame, die mich mit gütigen Augen freundlich lächelnd ansah sie vermittelte mir ein Gefühl der Geborgenheit, ich mochte diese alte Dame auf Anhieb. Von ihr bekam ich den Zuspruch und die Zuversicht, die Operation gut zu überstehen, während ich die ganzen Voruntersuchungen über mich ergehen lassen musste. Am nächsten morgen kam eine Krankenschwester und schob mich mit dem Bett hinaus, über einen langen Flur hinein in den Operationssaal. Die dort anwesenden Menschen, trugen alle grüne Operationskleidung, die Haare waren unter einer Haube versteckt, oberhalb vom Mundschutz blickten mich verschiedene Augenpaare an. Während ich darüber nachgedachte wer wohl eine Frau und wer ein Mann sein könnte tat die Narkosespritze ihre Wirkung. Ganz weit weg hörte ich eine Stimme, die mir zwar bekannt vorkam, aber in meinem Zustand nicht zuzuordnen war. Als ich die Augen aufschlug, stand Frau Weimert, meine Bettnachbarin neben meinem Bett, und setzte mir ein Glas mit Wasser an den Mund, so das ich trinken konnte. Zur Orientierung erzählte sie mir wo ich bin, und das ich die Operation scheinbar gut überstanden hätte. Mit etwas ernsterer Miene fügte sie noch hinzu, das mein Mann dagewesene wäre, und sich derart aufgeführt hätte, weil ich noch nicht aus der Narkose erwacht wäre, und die Nachtschwester ihn bat zu gehen. Kaum das Frau Weimert geendet hatte, ging die Tür auf und Werner kam herein geschneit. "Na endlich bist du wach!" Ohne ein Wort des Grußes. Ich habe mir heute morgen extra unbezahlten Urlaub genommen, wenn ich gewußt hätte, das Du so lange schläfst, hätte auch ein halber Tag Urlaub gereicht, jetzt habe ich wieder weniger Stunden auf meine Abrechnung. Er erzählte mir dann noch, das sein Wagen dringend eine größere Reparatur benötigt die aber so teuer wäre, das er sich gleich einen neuen Wagen kaufen könnte. Die Papiere die ich mit unterschreiben müßte für die Bank, um den schon vorhandenen Kredit aufzustocken, habe er gleich mitgebracht. Dabei zog er mehrere Formulare aus aus seiner Aktentasche und reichte sie mir zusammen mit einem Kugelschreiber. Als ich Unterschrieben hatte, schaute er nervös auf seine Uhr, und stellte fest: Das die Bank bald schließen würde, und er keine Zeit mehr hätte. Scheunigst verließ er das Zimmer und ließ dabei laut die Tür ins Bett fallen. Ich schaute zu Frau Weimert rüber, die mich Kopfschüttelnd ansah. Das war also dein Mann Carmen? "Ja," antwortete ich und fing an zu weinen. Frau Weimert kam zu mir herüber setzte sich zu mir aufs Bett nahm meine Hand und sagte: " Kindchen, Du tust mir leid, Du bist so eine liebe junge Frau, die etwas besseres verdient hätte als so einen Flegel." Wenn du willst, kannst du mir dein Herz ausschütten. Ich schnaufte mir die Nase, in das von ihr gereichte Taschentuch und erzählte ihr von meiner unglücklichen Ehe. Zum Schluss wollte sie noch wissen, wo mein Töchterchen ist, als ich ihr sagte, das sie bei meinen Eltern ist, meinte sie: " Das ist gut so, sobald deine Eltern dich besuchen kommen werde ich mit Ihnen reden, und du wirst sehen alles wird gut." Meine Eltern kamen am nächsten Tag und brachten Daniela mit, die Freude war groß, mein Töchterchen wiederzusehen. Mein Vater gab mir die Hand, und sagte, das er vorhin auf dem Flur eine Unterredung mit Frau Weimert geführt hätte und ich solle nach dem Krankenhaus Aufenthalt nicht mehr zurück zu Werner, sondern zu Ihnen kommen. Ich war überglücklich und dankbar über den Entschluß meiner Eltern Daniela und mich zu sich aufzunehmen. Siehst du, jetzt wird alles gut hörte ich Frau Weimert im Hintergrund sagen. Gemeinsam planten wir noch den Tag meiner Entlassung, und hielten es für besser, Werner nichts davon zu sagen, um zu vermeiden, das er ein Riesen Theater im Krankenhaus veranstalten würde. Ich war Frau Weimert sehr dankbar, für ihre Kooperation mit meinen Eltern. Meine Genesung schritt schnell voran, so das der Entlassungstermin vorverlegt werden konnte. Es lief wie geplant, meine Eltern kamen um mich abzuholen, zuvor waren sie noch unter einem Vorwand bei Werner vorbeigefahren, um noch ein paar Sachen für Daniela und mich aus der Wohnung zu holen, alles weitere würde sich mit der Zeit erledigen lassen, meinte mein Vater. Frau Weimert standen Tränen in den Augen, herzlich umarmte sie mich und wünschte mir viel Glück, für die Zukunft und alles gute auf meinen weiteren Lebensweg. Bei meinen Eltern räumte ich meine und Danielas Habseligkeiten in meinem ehemaligen Kleiderschrank ein. Es war alles noch so wie früher dachte ich während ich mich im Zimmer umsah, nur das zweite Bett für Daniela war neu hinzugekommen. Das klingeln des Telefons riss mich aus meinen Gedanken, ich hörte, das mein Vater ins Telefon schrie:" Das bist du selbst Schuld, Carmen wird sich von Dir scheiden lassen," und knallte den Höhrer auf, ich brauchte nicht erst zu fragen wer dran war, Werner mußte mittlerweile im Krankenhaus aufgetaucht sein, und von meinem heimlichen verschwinden wissen. Mein Vater bestand darauf, das ich mich sofort mit einem Rechtsanwalt in Verbindung setzte um alles nötige in die Wege zu leiten. Aus dem Telefonbuch nahm ich den ersten den ich gefunden hatte, und rief dort an. Bei der Sekretärin bat ich um einen Termin, nachdem ich die Angaben über meine Person und mein Anliegen durchgegeben hatte, teilte sie mir mit das der Anwalt noch zwei Wochen in Urlaub ist und gab mir meinen Termin dementsprechend langfristig.Damit mussten wir uns zufrieden geben.Beim Abendessen gab mein Vater mir Anweisungen wie er sich meine Zukunft vorstellte. Sobald von Werner die Unterhaltszahlungen eingehen, wirst Dublins einen Kostenbeitrag zufügen. Daniela meldest du in Kindergarten an, dann hast du genügend Zeit und kannst Arbeiten gehen, bist du genügend Geld hast für eine eigene kleine Wohnung.Ich nickte nur stumm , ohne aufzusehen,meine Gedanken gingen zurück zu dem Tag als ich Werner kennengelernt hatte und was ich im Verlauf der drei jährigen Ehe erfahren hatte. Ich schaute zu Daniela, die sich zwar in einem hübschen aber auch aufsässigem Mädchen entwickelt hatte. Ich wünschte mir in diesem Moment genügend Kraft entwickeln zu können um allen Anforderungen gerecht zu werden. Draußen klingelte es an der Tür, wir schauten uns fragend an, wobei jeder erahnten dass es Werner sein würde. Mein Vater stand auf und ging aus der Küche heraus zur Haustür, um zu öffnen. Ich hörte Werners stimme, zuerst verlangend, dann drohend und schimpfend bis mein Vater das Gespräch beendete, in dem er die Tür zuknallte. Mit hoch roten Kopf und ziemlich aufgebracht stand mein Vater jetzt wieder in der Küche und berichtet uns das Werner die sofortige Herausgabe Danielas gefordert hätte, die er mit einer gerichtlichen einstweiligen Verfügung fürs Sorgerecht geltend machen könnte. Ich konnte den Ernst der Lage nicht erkennen, und verließ mich auf den anstehenden Termin bei meinem Anwalt, der wie ich dachte alles für mich regeln würde. Werner blieb in den nächsten Tagen weiterhin hartnäckig, er bombardiert e uns mit Telefonanrufen bei Tag und in der Nacht, so das wir schon zusammenzuckten, wenn es anfing zu klingeln. Die Spannungen übertrugen sich auch auf unser Zusammenleben, mein Vater suchte immer öfter die Kneipe auf um seine Sorgen, die er mit mir hatte wie er sagte, herunterzuspülen. Wenn er dann betrunken nach Hause kam, beschimpfte er meine Mutter, das sie an allem Schuld hätte, weil sie unfähig gewesen wäre mich richtig zu erziehen. Mein Selbstwertgefühl war auf den Nullpunkt, niemand kümmerte sich um meine Seele. Daniela hielt mich Tagsüber auf Trapp während ich Abends, wenn ich neben meiner Tochter im Bett lag, krampfhaft versuchte über eine Änderung meiner Situation nachzudenken so lange, bis mich wilde Träume in die Tiefe rissen, aus denen ich morgens schweißgebadet und erschöpft erwachte. Fünf Tage vor dem Termin beim Anwalt, erhielt ich ein Schreiben vom Jugendamt in dem mir mitgeteilt wurde, das ich mich bereits am darauffolgenden Tag mit meiner Tochter Daniela um 9:00 Uhr vorzustellen hätte, eine Begründung beinhaltete die Vorladung nicht. Beunruhigt stand ich am nächsten Morgen frühzeitig auf. Meine Mutter wollte mich begleiten, um sich mit Daniela zu beschäftigen, wenn ich in der Besprechung bin. Die Fahrt dorthin empfand ich als beschwerlich, zuerst fuhren wir mit dem Bus zum Bahnhof, stiegen in den Zug, vom Zug aus wieder in einen Bus, dann mußten wir von der Bushaltestelle aus noch einen Fußmarsch zurücklegen, der mir unendlich lang vorkam. Mir war übel, weil ich vor Aufregung noch nichts gefrühstückt hatte. Der kalte Januarwind blies mir gnadenlos ins Gesicht. Ich schaute zu Daniela, die ganz verfroren an meiner Hand neben mir herlief. Endlich hatten wir das Gebäude des Jugendamtes erreicht, an der Pforte fragte ich nach dem Stockwerk und die Zimmernummer. Wir gingen die Treppen hoch, und suchten den langen Flur ab, bis wir vor der richtigen Tür standen. Ich klopfte an und trat ein. Der Mann hinterm Schreibtisch fragte nach meinen Namen, und vergewisserte sich ob Daniela meine Tochter sei. Er bat uns einen Augenblick zu warten, und verschwand durch eine Verbindungstür. Mit Daniela auf dem Arm stand ich neben meiner Mutter und wartete auf was auch immer. Von nebenan waren Stimmen zu hören, ich wunderte mich noch über ein solches Verhalten. Es dauerte mindestens eine viertel Stunde, bis die Verbindungstür wieder aufging. Der Mann kam wieder herein, und ich erschrak, als hinter ihn Werner auftauchte. Er kam sofort auf mich zu, und versuchte mir Daniela vom Arm zu nehmen. Ich weigerte mich, das Kind loszulassen und fuhr ihn an, seine Finger von ihr zu lassen. Ich wollte zur Tür gehen, doch der Jugendbeamte versperrte mir den Weg dorthin. Hilfesuchend schaute ich Ihn an, aber er hielt mir nur ein Schriftstück vor der Nase und sagte:" Das hier ist eine einstweilige Verfügung fürs Sorgerecht an ihren Mann, wenn sie sich weigern, ihn das Kind zu überlassen, werde ich unverzüglich die Polizei holen und die Herausgabe bezwingen, was dann ausserdem für sie bedeutet, das ihr Mann eine Anzeige gegen Sie erheben muß. Starr vor Angst und Schreck ließ ich meine Arme mit Daniela langsam runter gleiten. Werner war sofort zu Stelle und nahm Daniela an die Hand, sie fing an zu weinen, und hielt sich an meiner Jacke fest während Werner schon die Tür öffnete und Daniela hinausschob. Der Jugendbeamte klärte mich noch darüber auf, das ich das Recht hätte, gegen diesen Beschluss Einspruch zu erheben und drückte mir eine Kopie davon in die Hand. Draußen so schien es, war es noch kälter geworden ich fror sowohl von außen als auch von innen.
 
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