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3 Seiten

Sternschnuppen! (Kindergeschichte)

Kurzgeschichten · Winter/Weihnachten/Silvester · Für Kinder
© Esmias
Der Weihnachtsmann, der mit seinen Rentieren und Knecht Ruprecht hinter dem Himmelstor, gleich links in einem großen Wolkenschloss wohnte, hatte, wie jedes Jahr, sehr viel zu tun. Er musste alle Wunschzettel lesen, Geschenke einpacken und die Päckchen sortieren. Den vielen Wünschen der Kinder wollte der Weihnachtsmann gerne nachkommen, denn er wollte nicht, dass auch nur eines traurig sein müsste, weil es seinen Wunsch nicht erfüllt sah.
Doch dem Weihnachtsmann wurde es langsam zuviel. Knecht Ruprecht versuchte zwar mit allen Mitteln ihm zu helfen, doch jedes Jahr wurde es schwieriger, zu Heilig Abend alle Päckchen rechtzeitig gepackt zu haben. Und der Weihnachtsmann war wirklich schon sehr alt.
Die Kindergärtnerin der Engelchenkrippe hatte schon länger bemerkt, wie sich der Weihnachtsmann abmühte, und sie machte ihm den Vorschlag, das ihre Erstklässler ihm helfen könnten, indem sie für ihn die Geschenke einpackten.
Und so saßen die Engelchen auf ihren Wolken und packten Geschenke für die Menschenkinder ein. Sie hatten viel Spaß, denn manchmal konnten sie die Spielzeuge vorsichtig ausprobieren und freuten sich, was die Kinder alles bekamen.
Doch ein Engel hatte nicht so viel Spaß am Geschenke verpacken. Das Engelchen hieß Brian und er hatte schon bald keine Lust mehr, Spielzeug zu verpacken und Schleifen zu binden. Er langweilte sich entsetzlich und er richtete seine Aufmerksamkeit auf seinen Bogen, den er auf dem Rücken trug. Jeder der Engel trug einen Bogen und hatte seinen Köcher Pfeile dabei. Die großen, die in die Fußstapfen Amors getreten waren, durften Liebespfeile in die Herzen der Menschen schießen. Doch die Anfänger durften sie zwar tragen, aber nicht benutzen. Brian spielte an der Sehne seines Bogens herum und legte einen Pfeil auf. Er spannte den Bogen, ließ ihn mit einem Sirren zurückschnellen und hielt den Pfeil fest, damit er nicht davonflog. Das ging ein paar mal gut, doch als Brian die Sehne wieder spannte und ein Ruf hinter ihm ertönte, erschrak er, ließ den Pfeil und die Sehne los und der Pfeil schoß davon.
Erstarrt blickte Brian hinter dem Pfeil her und beobachtete seine Flugbahn. Das Geschoß sirrte durch den Himmel, erwischte eine Regenwolke, die den Engeln eine unfreiwillige Dusche bescherte, machte einen Bogen und flog zum Sternenhimmel hinauf.
Schnell schaute Brian sich um, ob irgendwer etwas von seinem unfreiwilligen Abschuß mitbekommen hatte, doch die anderen Engelchen waren zu beschäftigt, als das sie auf ihn geachtet hätten. Mit einem Seufzer wandte sich Brian dem Pfeil zu, der die Sterne fast erreicht hatte. Er war ziemlich schnell und schon bald traf er einen Stern, der sich prompt vom Himmel löste und zu Erde fiel. Der Stern versuchte seinen Fall zu bremsen und Funken stoben hinter ihm auf. Doch es nützte nichts. Der Stern fiel und fiel und er löschte sein Licht und war nicht mehr gesehen.
Brian war erschreckt aber auch erstaunt, wie schön der Stern ausgesehen hatte und er legte noch einen Pfeil auf die Sehne. Diesmal schoß er gezielt auf einen großen Stern gleich über ihm und als er den Pfeil auf den Weg schickte, konnte er ein Begeisterungsschrei nicht unterdrücken.
Der Schrei durchdrang die Stille und alle Engel hoben die Köpfe. Mit "Ohs" und "Ahs" wurde der verglühende Stern beobachtet und manche Engel hatten ihre Bogen schon gezückt, um noch mehr Sterne fallen zu sehen.
Brian war einen Moment lang stolz, etwas so schönes geschaffen zu haben, doch als er die Hand an seinem Ohr spürte, die schmerzhaft zudrückte, war der Augenblick dahin.
"Was soll das, Brian. Du weißt doch, dass ihr die Bogen nicht benutzen dürft." Stille trat ein, die Engel steckten schnell ihre Bogen fort und beobachteten was nun kam.
Mit einem schuldbewußtem Augenaufschlag versuchte Brian seine Kindergärtnerin milde zu stimmen. Als sie gerade mit ihrer Gardinenpredigt fortfahren wollte, wurde ihr Einhalt geboten.
"Nicht aufregen, meine Liebe! Die Kleinen haben nun mal Unsinn im Kopf, obwohl das schon schlimm war, deinen Bogen zu benutzen, Brian" brummte der Weihnachtsmann und tätschelte Brian den Kopf. Mit Tränen in den Augen wandte der Kleine sich dem Weihnachtsmann zu und sagte:" Ich wollte Dir ja helfen, aber ich hatte keine Lust mehr und da habe ich mit meinem Bogen gespielt...es tut mir leid" schluchzte er.
"Na, na" schmunzelte der Weihnachtsmann, "Du hast den Bogen ein wenig überspannt, aber tröste Dich, Du bekommst keine Strafe".
"Nicht?" fragten Brian und seine Lehrerin gleichzeitig.
"Diesmal hat Brian mit seinem Unfug Gutes getan. Bitte schieß noch einmal einen Stern hinunter und ihr alle lauscht und beobachtet die Menschen" bat der Weihnachtsamm mit einer ausladenden Geste.
Mit zitternden Händen zog Brian einen Pfeil aus dem Köcher und spannte nochmals seinen Bogen. Er zielte auf einen hellerleuchtetn Stern, der getroffen, mit einem Schweif aus goldenen Funken auf die Erde herabschoß.
Gebannt schauten die Engel auf die Erde und warteten, was nun kommen würde.
Als der Stern über den Himmel sauste und bald nicht mehr gesehen war, hörten die Engel die Menschen rufen:"Oh schaut, eine Sternschnuppe, Du kannst dir was wünschen." Und ein glückliches Lachen war zu hören als die Menschen ihre Lieben umarmten.
"Seht ihr?" schmunzelte der Weihnachtsmann über die erstaunten Gesichter der Engel.
"Das bedeutet, das zwei unserer Pflichten sich auf einmal erfüllen. Wenn Menschen Sterne fallen sehen, was sie Sternschnuppen nennen, dann freuen sie sich und wünschen sich was.
Wir werden also niemals vergessen sein. Wir müssen eine Sternenflotte aufstellen, die regelmäßig die Sterne für die Menschen vom Himmel holt. Und ich brauche noch mehr Helfershelfer für meine Pakete!" lachte er dröhnend, ließ sich in seinen wartenden Schlitten plumpsen, schnalzte mit der Zunge und seine treuen Rentiere zogen ihn im Galopp über die Wolken nach Hause, wo er gleich anfing, Stellenangebote aufzugeben.
 
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Kommentare  

ein sehr schöner Text...tolll

Robert Zobel (11.01.2008)

Ist die Geschichte für Kinder nicht zu hoch?

Chris Stone (13.02.2005)

las mal kinder lesen

 (14.10.2002)

ach...hüüüüüübsch.... hmmm....ich bin zwar gar nicht mehr in Weihnachtsstimmung, aber das Märchen ist schööööööööööööööööööön....

Maegumi (14.03.2002)

Hallo, habe gerade Deine Story gelsen.
Die Idee ist wirklich sehr hübsch und die Geschichte ist Dir wirklich gelungen.
Aber vielleicht könntest Du bei Deiner nächsten Geschichte (falls Du wieder über Engelchen schreibst) die kleinen Kerlchen ein bisschen frecher auftreten.
Schließlich sind es kleine Kerlchen, die in den Kindergarten gehen (aber das ist meine Meinung).
Der NORD-SÜD-VERLAG, Bilder-/Kinderbuchlektorat befindet sich in der Schweiz. Die Adresse kenne ich zwar nicht genau, aber die Stadt heißt Zürich-Gossau. Der Verlag ist sehr groß, da würde dein Manuskript bestimmt ankommen...
Noche in Typ: Maximal 6 Seiten Text a 30 Zeilen a 60 Anschläge... im Präsens... Altersgruppe ab 4 Jahre...
Ich drück Dir die Daumen
Siegi


Siegi (11.03.2002)

Reisst nicht vom Stuhl,aber ganz nett.

Wolzenburg-Grubnezlow (27.02.2002)

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