Ich wünschte mir, ich wär der Wind
Frei und wild, als des Himmels Kind
Bleich und rau, oder grau und stumm
Ziehend im Rausch um den Erdball herum
Sanft wiegte ich in meinem Zug
Die Gerüche der Welt, der Träume rot' Glut
Und Farben brächt ich, wie kein Maler kennt
Aus fernen Ländern, mit Namen so fremd
Ich strich dir durchs Haar, beruhigte dein Herz
Brächte den Regen und flutete dein' Schmerz
Zög alsbald weiter, so pfeifend geschwind,
Dass du dich meiner nur zaghaft entsinnst
Alles tät ich seh'n, mit unsterblichem Aug'
Überall könnt ich hin, woran Menschenherz nur glaubt
Nie würd ich rasten und nie müsst ich bangen
Denn noch nie hat ein Wesen den Wind gefangen
Und des Nachts, würd ich wagen mich vor
Ich höb' meine Schwingen zu den Sternen empor!
Ihren Schimmer trüg ich, als fast sterbend schön' Kleid
Mit einer Schleppe, wie der Himmel so weit
Oh wär ich's doch nur, dies' endlos Geschenk!
Nichts gäb's, das mich hielte, nichts, das mich lenkt!
Und Leiden und Schmerz, ich kannte sie nicht
Denn wär'n sie nur vor meinem, nicht hinter'm Gesicht...