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7 Seiten

Blutdurchwirkte Wolle (Drehbuch)

Schauriges · Kurzgeschichten
© Feldulme
1. Vorspann

Die Kamera fliegt über die Dächer Berlins. Über Häuser und Straßenschluchten. Man sieht das Brandenburger Tor, den Reichstag und die große Baustelle der Regierung. In einem gleichmäßigen Tempo fliegt die Kamera über die Stadt und bleibt dann abrupt über einer Strasse stehen. Ein Punkt, noch nicht erkennbar was es ist, wird ergriffen und die Kamera saust hinunter auf die Strasse und zeigt nun einen Frauenkopf von hinten. Lange Haare bis zum Boden die mit farbigen Bändern beflochten sind. Die Kamera schwebt in Vogelperspektive über dieser Frau und begleitet sie. Folgt ihr einer Strasse entlang. Es ist der Kuhdamm.
Man sieht sie von hinten und kann das Gesicht nur erahnen. Nun bleibt sie stehen. Steht vor einer Eisbude und lässt sich zwei Waffeln ohne Eis geben, die sie sich in ihre Tasche steckt.
Auffällig ist, das der Verkäufer sie kennt und auch kein Geld verlangt. Noch immer ist nur das Haar zu sehen!!
Sie geht weiter und ist vielleicht 3 Schritte von diesem Eisstand weg als man sieht wie ein weißes großes Schaf auf den Eisstand fällt und förmlich explodiert.
Entsetzt schreiend dreht die Frau mit den Haaren sich um (man sieht kurz ihr Gesicht, kleine Nase hohe Stirn etc. Sieht aber noch nichts deutlich) und fällt auf die Knie.
Kamera dreht auf den Stand und das Bild dahinter. Der gesamte Laden ist von dem Schaf zerstört worden. Überall läuft Eis aus den Ritzen des Standes und aus einer kommt Blut. Überall schreien Menschen, Autos hupen und viele schauen in den Himmel. Auch die Frau will schauen und genau in diesem Moment, indem sie den Kopf heben will, kommt noch ein Schaf und die Frau fällt.
Sie ist sofort tot. Liegt auf dem Rücken, offene Augen und gespaltener Kopf aus dem nun Blut läuft und sich mit dem Eis mischt. Das Schaf liegt unförmig deformiert auf ihrem Bauch und das weiße Fell ist an manchen Stellen rot.
Die Kamera fährt auf das Gesicht der Frau, man erkennt auf einmal das es ein Superstar ist (Was die Zuschauer schockt weil kein Superstar allein schon im Vorspann stirbt) und dann kommt noch ein weißes Vieh und vergräbt das Gesicht unter sich. Im Hintergrund immer noch die Schreie der Menschen.
Nun sieht man die blutige Wolle und es erscheinen die Darstellernamen, der Titel etc. Unterlegt mit langsamer mysteriöser Musik......
1.1 Erster Akt Büro
Ein Polizist, hagere Gestalt mit Zigarette im Maul sitzt an seinem Schreibtisch und beugt sich gerade über einen Stapel Fotos von irgendwelchen lebenden Schafen und den Schafen, die auf den Eisstand fielen und auf die Frau. Auf dem Schreibtisch des Polizisten steht ein gerahmtes Bild auf dem die Frau und das Schaf zu sehen sind. Das Tatortfoto also.
Er ist total in sich versunken, da geht hinter ihm auf einmal die Glastüre auf und ein junges Mädchen, vielleicht 16, kommt herein. Sie trägt eine Brille, eine Bomberjacke und einen Hut mit der Aufschrift „Aufschrift“. Zielsicher kommt es an den Tisch des Polizisten, nimmt ein Schaffoto und spricht:
Mädchen: „Tag“
Polizist schaut auf, irritiert und wütend: „Tag, ich wollte nicht gestört werden“
Mädchen keck und guter Dinge: „Ich glaube, in diesem Falle schon, denn ich kann Ihnen hier bei weiterhelfen“
Sie deutet auf das Foto und schaut den Polizisten herausfordernd an.
Der Polizist ist immer noch mit seinen Gedanken ganz woanders und versteht nicht ganz, hat
auch gar nicht ordentlich zugehört: „Womit?“
Das Mädchen: „Mit Schafen. Ich wurde Ihnen als Schafexpertin zugeteilt“
Der Polizist nun merklich freundlicher: „Ach so, ich begrüße sie. Nehmen sie doch Platz. Haben Sie die Schafe schon untersucht?“
Mädchen setzt sich, legt das Foto hin: „Ja das hab ich........mir ist da was aufgefallen“
Polizist voller Vorfreude: „Was denn nun sagen sie schon!!“
Mädchen: „Die Schafe waren randvoll mit Steinen gefüllt“
Polizist: „Was? Das ergibt alles keinen Sinn!“
Mädchen: „Es würde einen Sinn ergeben wenn Schafe Steine fressen und fliegen könnten. Ha, Ha Ha“
Das Mädchen lacht verrückt und biegt sich dabei. Der Polizist aber schaut sich wieder
die Fotos an und raucht weiter. Nimmt keine Notiz von dem Mädchen und schreibt irgendwas
in ein Buch das schon ziemlich voll ist. Auf dem Blatt daneben hat er ein Schaf gemalt mit
Strapsen an
1.2 Zweiter Akt Weide
Kamera zeigt eine ganze Weide voller friedlicher Schafe die Gras fressen, manchmal blöken
und in der Sonne stehen. Auf einmal bricht in der Herde irgendwas aus. Es entsteht Unruhe
und die Schafe laufen umher und bilden dann ein Knäuel weißer Leiber. Nun zeigt die
Kamera ein paar Schafsköpfe die wild umherschauen und dann.... zack eine Hand.. die einen
Schafshals greift und zudrückt. Die Hand ist groß und steckt in einem schwarzen Leder-
handschuh. Das Schaf dreht die Augen, wird bewusstlos und die Hand greift dann den
Schafskörper und steckt ihn in einen Sack. Der Schafsräuber entflieht in einem Gebüsch und
man konnte nicht erkennen wer das nun war.
1.3 Dritter Akt Büro
Der Polizist hat nun neben seinem Aschenbecher ein Bier und eine kleine Flasche
Jägermeister stehen. Das Mädchen hockt auf dem Boden und spielt mit einer toten
Fliege. Wirft sie ständig hoch und fängt sie dann wieder auf. Es macht ihr Spaß.
Mittlerweile hängt an der Wand eine Wandzeitung mit den Schaffotos und einer Landkarte
mit den Einschlagsorten der Fliegenden oder besser Fallenden.
Das Mädchen, mittlerweile weiß man wie es heißt Loretta, hört auf mit der Fliege zu spielen
und meint dann:
„Ich hab’s, Wirbelstürme reißen die Schafe von Weiden und in die Luft und dann fallen sie in unsere Stadt“
Polizist schaut gelangweilt auf sein Bier: „Genau in eine der belebtesten Strassen Berlins? Ich glaube diese These kann man getrost vergessen. Da steckt ein krimineller Geist dahinter“
Die Augen des Mädchens leuchten auf: „Geister?“
Die Glastür geht auf und der Polizist will schon Geld aus seiner Brieftasche nehmen weil er
denkt es ist der Pizzamann. Es ist aber der Chef der völlig aufgeregt ist
und schreit: „In Friedrichshain hat’s Kühe geregnet. Verdammt Goralski machen sie sich auf den Weg und nehmen sie die Schafbeauftragte mit. Die Presse macht uns schon die Hölle heiß“
Wie von einer Tarantel gestochen stehen beide auf. Loretta wirft die Fliege in den
Aschenbecher wo diese von der Zigarette Goralskis verschmort wird. Die Glastür wird
zugeschmissen, zerspringt und man sieht nur noch den Schaf die Wandzeitung betrachten und
den Kopf schütteln.
1.4 Vierter Akt Friedrichshain
Eine Straße in Friedrichshain ist total verwüstet. Ein Schaf hat eine Menschenansammlung
vor einem Kiosk getroffen und ein anderes liegt auf einem nun kaputten Mercedes. Durch den
Körper des Schafes ist der Mercedesstern gedrungen den man nun sieht. Das Schaf beim
Kiosk hat ungefähr vier Menschen unter sich begraben, die nun leblos daliegen und von
Sanitätern unter dem Schaf herausgezogen werden. Ein paar Feuerwehrmänner schneiden das
Schaf schon durch. Die Beiden (Loretta und Goralski) müssen sich durch die Kaffer
regelrecht durchkämpfen. Die meisten der Gaffer sind Punks oder irgendwelche
Spaziergänger mit Hunden. Eigentlich sind mehr Hunde als Menschen da. Aber das fällt nur
dem Zuschauer auf. Drei Polizisten verhören gerade an
einem Streifenwagen einen Augenzeugen. Als Goralski dies sieht geht er zu seinen Kollegen,
nimmt den Zeugen am Schlafittchen und stellt sich zwei Meter weg. Einer der drei Polizisten
ist wohl weniger froh darüber und motzt ein wenig rum. Die Worte versteht man nicht.
Der Polizist wird sofort von Goralski niedergeschossen und er wendet sich dem Zeugen zu.
Nein, natürlich nicht hier muckt keiner auf und unser Held der erst einer werden muss
erschießt auch keinen.
In der Zeit in der er den Zeugen geholt hat, ist Loretta schon bei
dem Schaf auf dem Auto zu Gange. Im Hintergrund sieht man sie, wie sie den Schafsbauch
mit ihrem Schlüsselbund aufschlitzt, Steine aus dem Leib holt und dann auf dem Bürgersteig
stellt. Sie geht richtig mit ihren Armen in das elende Tier und holt nach und nach Gedärme
und wieder Steine heraus.
Goralski und der Zeuge sehen ihr angewidert zu. Der Zeuge ist ein alter Mann, mit Bart und
Sachen die man vor 10 Jahren zu tragen pflegte. Seine Gestalt ist ein wenig verkommen.
Keine Zähne dafür aber ein schöner Duft aus seinem Mund, den Goralski dankend zur
Kenntnis nimmt.

Der alte Mann spricht: „Es war furchtbar, ich hatte gerade Zeitung ausgetragen. Da kamen Sie!!“
Goralski schreibt auf: „Die Schafe ja?“
Der alte Mann verwundert: „Nein sie die Polizisten“
Goralski deutet auf das Chaos: „Guter Mann es geht hier um die Schafe, haben sie gesehen wie sie vom Himmel kamen?“
Der alte Mann ganz locker: „Ja die kamen runter“
Goralski wütend genervt: „Gut gehen sie wieder zu meinen Kollegen und lassen sie das Protokoll aufnehmen“
Der Polizist mit Namen Goralski geht zu seiner jungen Expertin, hält sich die Nase zu, tritt
das Schaf und fragt: „Und“
Loretta holt ihre Hände aus dem Schaf und wischt sich diese in der weichen Wolle des
Schafes ab: „Das Schaf ist Tot“
Sie blickt noch einmal auf das Schaf: „Man hat die Steine in das arme Tier eingenäht. Mit handelsüblichem Garn. Sehen Sie das hier!!“
Sie deutet auf den Hals des Schafes!!!
Goralski schaut sieht jedoch nichts: „Wolle?“
Sie deutet noch einmal darauf und
sagt dann: „Nein hier unter der Wolle ist die Haut geplatzt wie unter einem heftigen Druck. Man hat es gewürgt.“
Goralski total entgeistert denkt nach: „Mhhh, was haben wir jetzt. 5 gefallene Schafe. Jedes Mal in eine belebte Gegend. Alle hatten Steine in sich, wahrscheinlich damit sie mehr Schaden anrichten, und gewürgt wurden sie auch. Wer und warum macht Jemand so etwas?“
Loretta fügt hinzu: „Und jedes Schaf hatte genau 90 Kilo Steine in sich drin!!“
Goralski: “90 Kilo?”
Loretta: „Genau und eben rief mich das Labor an, das man etwas an den Steinen bemerkt hätte!!“
Goralski erwartungsvoll: „Was denn?“
Loretta erklärt: „Die Steine stammen alle von einem Ort. Nur da hat man sie finden können. Und jetzt kommt’s Chef, sie stammen alle aus dem Filmpark Babelsberg von irgendeiner Strasse.“
Goralski verwundert: „Da ist doch irgendwas faul an der Sache!!“
Loretta geht mit ihren
Händen wieder in das Tier: „Und das meine ich auch“
1.5 Fünfter Akt Wohnung
Die Kamera zeigt eine Wand voller Bilderrahmen. Das Bild ist ganz verschwommen und so
sieht man nicht was auf den Fotos drauf ist. Erst als es nach und nach schärfer wird, erkennt
man das es Fotos von Schafen sind wie sie gerade im Flug umherzappeln oder wie sie landen.
Vielleicht sind es 20 Bilder an der Wand. Auch ein Regal fährt die Kamera an und man kann
Büchertitel lesen wie „Schaf wie Nachbars Lumpi“, „Das Schaf „Ich““ und „Der
Schafrichter “. Dann hört man ein mechanisches Summen und man sieht von links nach rechts
weiße Wolle fliegen. Dazu blökt ein Schaf und lacht eine hysterische Männerstimme. Auf der
Erde liegen verteilt Zeitungsausschnitte von den „fliegenden“ Schafen“.
Dann schwenkt die Kamera zum Fenster, zeigt das Bild draußen und man sieht einen
Bauernhof.
1.6 Sechster Akt Babelsberg
Kulissen. Ein Nachbau einer Westernstadt steht neben einer Science-Fictionkulisse. In der
Westernstadt sieht man 20 Kamerateams sich komischerweise gegenseitig filmen. Keine
Darsteller sind zu sehen. Loretta und Goralski stehen inmitten dieser Kamerateams, werden
aber nicht gefilmt. Sie stehen da mit einem anderen Mann der ihnen ein wenig die Kulissen
erklärt. Über den Sand der Westernstadt fliegen trockene Büsche und man hört von
irgendwoher Schüsse und ein kreischen wie von einem gequältem Schwein.
Loretta fragt den Hausmeister
des Filmstudios Babelsberg: „Warum filmen die Kamerateams sich selbst“
Hausmeister schroff: „Ausbildung“
Loretta schaut komisch und
guckt den Teams weiter zu: „Aha“
Goralski geht dazwischen und
schaut misstrauisch: „Kommen wir zurück zur besagten Strasse!!“
Der Hausmeister holt aus: „Die war genau hier, das heißt sie befindet sich nun unter einer Schicht Sand die für diese Kulisse aufgefahren wurde. Seit zwei Wochen ist sie so unverändert!!!! Gerade wird auf diesem Platz eine Westernserie gedreht.“
Goralski spitz und deutet auf die Teams: „Gerade?. Sagten sie nicht die da machen eine Ausbildung.“
Der Hausmeister lacht: „Sie passen gut auf doch derzeit werden nur Nachtaufnahmen hier gemacht.“
Loretta fragt: „Nachts?“
Der Hausmeister entnervt: „Ja“
Das Handy Goralskis klingelt, er wendet sich von den Beiden ab und geht ran. Er spricht ein
wenig und kommt dann zurück.
Goralski: „Wir müssen dann. Dankeschön“
Loretta böse: „Was sollte das? Vielleicht hätte man noch mehr aus ihm herausbekommen können“
Goralski: Erstens haben wir jetzt wichtigeres zu tun und zweitens hat dieser Typ mehr mit Wischeimern zu tun als mit Schafen.
Man sieht Beide über die Westernstadt gehen und hinter ihnen immer noch die Teams und
den Hausmeister der abgeht und ihnen dabei nachschaut. Goaralski und Loretta gehen zu
einem roten Golf und steigen ein. Goralski am Lenkrad.
Loretta aufgeregt: „Nun sagen sie schon wer rief sie eben an?“
Goralski ruhig: „Das war meine Nichte sie wurde eingeschult aber darum geht es nicht. Ich habe mich an etwas erinnert. Können Sie sich noch an den alten Mann in Friedrichshain erinnern?“
Loretta: „Der Zeuge? Ja klar, was ist mit ihm?“
Goralski: „Er kam mir gleich so komisch vor aber wenn ich mich recht entsinne dann stand im Protokoll was ich vorhin bekommen habe, das dieser alte Mann einmal hier in Babelsberg Kulissenschlepper gewesen war. Ein komischer Zusammenhang oder?“
Loretta: „Das stimmt.“
1.7 Siebenter Akt Wohnung 2
Blick auf die Tür. Ein Knall, die Tür springt auf und vermummte SEK-Leute kommen mit
Gewehr im Anschlag herein gestürmt. Die Türen oder besser Räume werden gesichert und
dann ruft einer „Ahhhhhhhhhhhh wir haben ihn“. Der alte Mann liegt auf seinem Bett. Jedoch
tot. Aus seinem Mund und seinen Augen schaut weiße Wolle heraus und neben dem Bett
liegen seine gesamten Innereien. Goralski kommt als Vierter in den Raum und muss würgen.
Ein Arzt kommt hinzu, bemerkt unnützerweise das der alte Mann tot ist und stellt dann
fest das es scheint, das man den Menschen mit Wolle gefüllt habe. In der gesamten Wohnung
ist nichts zu finden was auf einen Schafwerfer hindeuten würde, wenn auch eigentlich keiner
weiß was man in diesem Falle finden müsste. Goralski geht schnell aus dem Haus, kann das
alles nicht mit ansehen, stellt sich vor das Haus und zündet sich eine Zigarette an. Dann
schmeißt er die Kippe auf den Boden, setzt sich in sein Auto und fährt ab.



 
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