Besessen

Es ist nun nicht leicht diesen Text für mich zu schreiben. Häh? Wieso für mich. Wartet mal. Noch mal von vorne.
Es ist nun nicht leicht für mich diesen Text zu schreiben. In meinem Kopf herrscht ein regelrechtes Getöse. Ich fühle mich matt und mir kommt es so vor, als wenn jeder Gedanke in mir ein Gebirge ist, dass ich erst einmal erklimmen muss. Dies ist mühsam. Mein Gehirnzellenwald ist mit Zuckerwasser verschmutzt. Ich bleib hier und da mal hängen. Schließe ich jetzt die Augen sehe ich einen Ritter mit Schwert der gerade zu stechen will. Solche Spielchen mit Augen zu und warten machen viel Fun. Man muss sich nur gedulden. An nichts denken und schon kommen Bilder. Wenn Bilder kommen und sie haben die Augen auf, ist das schon was anderes. Aber kommen wir zum Wesentlichen. Wie gesagt, es ist für mich nun nicht leicht das hier aufzuschreiben aber ich sehe keine andere Möglichkeit mein Wissen unter die Menschen zu bringen. Es ist ein Wissen, dass viele Menschen in den Ruin treiben kann und auch wird. Doch wenn ich mein Wissen nicht teile werde auch ich untergehen.
Alles fing in einem Liddl-Markt an. Die Märkte, die zwischen Aldi (in Sydney gibt es jetzt 2 Aldis) und Sky liegen. Da, wo sie auch keine Regale haben und nur die Kartons stehen haben. Ich hatte mir gerade Eis geholt und schlug mir so im Gang mit der Eisschachtel gegen meine Schenkel. In diesem Moment war dieser Schmerz für mich die Welt. Ich hieb schneller und härter zu, bis mir das verdammte Eis aufging und über den Liddlboden rutschte. Die gesamte Belegschaft und Kundschaft lachte ein hämisches Lachen in die Runde und ich war erst einmal bedient. In meinem Kopf noch der süße Schmerz und als ich mich aufrichtete traf mein Blick auf einmal auf ein anderes Augenpaar. Wie gebannt schaute ich in sie bis mich von hinten eine Hand berührte. „He das bezahlen Sie aber“ kreischte eine olle alte Putte in Kittel und Hausschuhen. Ich erwiderte einfach etwas von Versicherung und ging dann einfach. Das Eingekaufte hatte ich einfach stehen gelassen. Die Augen sah ich nie wieder aber es hatte etwas in mir verändert. Mit dem Austausch der Blicke war etwas passiert. Irgendwie gelangten so auch Informationen in meinen Kopf. Dinge von denen ich nichts vorher ahnte. So wusste ich zum Ballspiel danach zielsicher im Bus wer Schwarz fuhr und wer gerade zu Hause wild gefickt hatte. Mich wunderte dies, aber ich schrieb es auf eine Art Ahnung. Erst jetzt weiß ich, dass der Mann neben mir wirklich schwarz fuhr und sich dann am Abend bei diesem Gedanken einen runterholte.
Als ich nach Hause kam nahm ich meine eigene Wohnung viel intensiver wahr und ich hatte auf einmal einen Drang alle Möbel umzustellen, was ich dann auch machte. Danach fühlte ich mich wohler und fand sogar 5,70 DM wieder. Erschöpft von diesem Ereignis im Liddl-Markt legte ich mich hin. Ich träumte von Kühen und Schweinen. Wie immer. Nichts komisches war dabei. Doch als ich aufwachte fand ich neben meinem Bett einen Berg von beschriebenen Papier und was komisch war, es war meine Handschrift.
Ich sprang sofort aus dem Bett schnappte mir den Stapel, setzte mich an den Küchentisch und fing an zu lesen:
„Ich bin ein der Freien, besetze diesen Körper zeitweilig um Kunde übers Land zu bringen. Fordere nichts dafür. Stehe dafür in Arbeit und bevor es zu spät setze ich zur Hoffnung. Seht Wahrheit.
Euch wird bald nichts weiter bleiben, als Eure Erinnerung. Eure Heimat wird dahingleiten, wie eine kurze Zeiteinheit. Ich spreche damit ihr versteht. Dies abwendet was geschehen wird, wenn ich nicht Eure Herzen einsetzt. Es gab eine Zeit in der kein Vater sein Kind mit Hunde gehetzt hätte. Das war eine Zeit in der das Geld noch Utopie war und besser wäre es auch gewesen es wäre Utopie geblieben......................
Ich las weiter und weiter und die Zeit schwand dahin. Ich begriff und schauderte. Ging zu meinem Wohnzimmerschrank, goss Klaren in meinen Cafebecher und trank aus. Die Menschheit stand kurz vor dem Ende. Was der der in mir war beschrieben hatte, war einfach unvorstellbar und schrecklich. Ganze Kontinente sollten einfach zerplatzen und im Meer versinken. Menschen wären nach diesem Ereignis nicht mehr zu finden. Er sprach auch von vergangenen Zeiten und machte mir klar, dass die Erde eine Art Forschungslabor sei und wenn eine Art (ein Objekt) aus der Art schlagen würde, würde die Erde mit einer neuen Art wieder anfangen. So war es mit zahlreichen Pflanzen die die Erde umschlungen, mit den Dinosauriern und nun auch mit uns. Ich konnte den Tag über keinen klaren Gedanken mehr bekommen. Dachte immerzu daran, dass ich alles nur träumen würde aber ich war da und das Papier war ja auch vor mir. Zwar war es meine Handschrift aber eben ganz anders geschrieben. So hätte ich nie geschrieben. Ich rief ein paar Freunde an, die alle auflegten als ich ihnen dies erzählte. Niemand glaubte mir!!
Tage nach dieser „Lesung“ versuchte ich mir das erste Mal das Leben zu nehmen. Hatte ein Messer genommen und in meinen Schenkel gehauen. Hatte gedacht so fing es an und hört auch sicher so wieder auf. Doch es blutete nicht einmal. In dem geschaffenen Loch fand ich einen Zettel auf dem dann stand „Error“. Doch nun habe ich mich auf einen Stuhl gesetzt und schreibe diesen Brief und habe mir aus der Zoohandlung 100 Skorpione geholt. Diese hab ich nun freigelassen und hoffe das mich gleich einer sticht. Sie krabbeln auf dem Küchenboden umher und ha..................................................................