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8 Seiten

Zwei Schwestern,ein Kurzkrimi

Romane/Serien · Spannendes
© Bonnie B.
(1)



Als ich die Strassen dieses Viertels endlang fuhr, bekam ich es mit der Angst zu tun. Ich
sah an den Häusern hoch, die nicht nur ungepflegt, sondern ausgesprochen schmutzig und
verwohnt waren. Ich sah die nassen Wände, und die Ratten, die sich an den Mülltonnen tummelten. Mir lief es eiskalt den Rücken hinunter. Ich sah auch die Menschen, die hier
wohnen mussten. In ihren Augen war kein Glanz mehr, sie waren völlig abgestumpft, und
aus ihren Blicken sprach der bloße Hass. Der Hass auf jeden, der anders war als sie, und dem
es vielleicht besser gehen könnte. Wen das Leben hierher gespült hatte, der kam nicht wieder
zurück. Als ich langsam weiterfuhr, wurde mir das klar. Ich nahm jede Kleinigkeit in mich auf. Hier also hatte meine Schwester in den letzten zwanzig Jahren gelebt. Man konnte es kaum glauben.
Ich sah nicht ein Geschäft, und auch keine Trinkhalle, sondern nur graue, alte und
verkommene Häuser. Dahinter Reste von Fabrikgebäuden, und dann nur noch Brachland. Ich
hatte mich wohl verfahren, denn plötzlich war ich wieder am Ausgangspunkt. Als ich wieder
weiterfahren wollte, liefen mir plötzlich ganze Horden völlig verdreckter Kinder und auch
Jugendliche vor den Wagen, und ich konnte nur mit Mühe zurücksetzen. Nachdem ich den
ersten Schrecken überwunden hatte, machte ich schnell, dass ich weiterkam.
Ich konnte noch immer nicht verstehen, was meine Schwester hierhin verschlagen hatte. Sie
hatte doch einen Mann, der Arbeit hatte - oder vielleicht nicht?. Aber auch dann landet man
doch noch lange nicht in einer Gegend wie dieser hier. Dachte ich jedenfalls.
Endlich hatte ich das Haus gefunden, in dem meine Schwester wohnte. Ich sah mir erst einmal
das Haus von außen an. Es unterschied sich in nichts von den anderen Bruchbuden hier. Vor
dem Haus standen einige – meist Jugendliche – herum, bei deren Anblick mir ein bisschen
mulmig wurde.
Etwas eingeschüchtert quetschte ich mich an ihnen vorbei, und als ich die Haustür geöffnet
hatte, verschlug es mir fast den Atem. Kohl, Angebranntes, Schweiß und Dreck. Dann auch noch die Leute auf der Treppe, welche mich ansahen, als sei ich von einem anderen Stern.
Ich lächelte etwas schief, und sah zu dass ich schnell die Treppe hinauf kam. Ich musste auch
noch in die vierte Etage, und das war gar nicht so einfach. Die Treppe war nicht nur wackelig
und schmutzig, sondern es stand noch allerlei Kram herum, über den man hinweg klettern
musste.
Oben angekommen musste ich mich entscheiden, welche der drei Türen wohl die Richtige
sei denn nirgendwo waren Namensschilder zu sehen. Ich entschied mich für die, mir am nächsten liegende Tür, und damit war ich auch gut bedient. Es gab keine Schelle, also klopfte
ich einige Male an die Tür. Ich hörte schlurfende Schritte aus der Wohnung, die sich zur Tür zu bewegen schienen. Ich erschrak kurz, weil hinter mir eine Katze, laut maunzend die Treppe
hinunter sausste.
In diesem Augenblick wurde die Tür vor mir geöffnet, und ich sah in das sprachlose Gesicht


2



meiner Schwester.
„Anna, wie kommst du denn hierher?, ich habe immer gedacht, dass ich schon vor zwanzig
Jahren für euch gestorben bin.“
Ich sah sie an, und ihr Gesichtsausdruck gefiel mir gar nicht. Ich schluckte erst, ehe ich ein
Wort hinaus brachte.
„Für mich warst du das nie, und ich habe sehr viel an dich gedacht. Ich bin hergekommen, um
dich nach Hause zu holen. Vorige Woche sind unsere Eltern gestorben, und ich war immer der Meinung, dass du in unserem Haus leben sollst, und nicht in so einer Bruchbude. Ich wusste erst gar nicht, wo ich dich suchen sollte, aber nun habe ich dich ja gefunden.“
Maria sah mich interessiert von oben bis unten an, und meinte: “So, nach Hause willst du mich holen und das nach zwanzig Jahren. Hast du etwa ein schlechtes Gewissen?“
„Ein Wenig schon, aber das ist nicht der Grund“ gab ich zurück.“ Ich versuche nur das wieder gut zu machen, was die unsere Eltern angetan haben.“
„So, du willst also die Fehler unserer Eltern wieder gut machen,“ schnaubte sie. „Hast du denn vergessen, warum sie mich aus dem Haus geworfen haben?“.
Ich dachte an die damalige Zeit, in der es wirklich noch nicht üblich war mit siebzehn schwanger zu werden. Diese Tatsache an sich war schon schlimm genug, schlimmer aber war der Mann, der in unsere Kreise so gar nicht passte.
„Maria“ sagte ich zu ihr “ich bin nicht gekommen, um über unsere Eltern zu reden. Ich weiß, dass sie dir damals Unrecht getan haben, aber wie hätte ich es denn ändern sollen. Ich bin gekommen, um dich nach Hause zu holen. Ich habe mein Auto vor der Tür stehen. packe das
Wichtigste ein, den Rest können wir immer noch holen.“
Meine Schwester sah mich schweigend an.
„Ach Anna, du bist noch immer so naiv wie früher. Ich gebe ja zu, dass ich mich hier nicht wohl fühle, zumal Georg vor zehn Jahren gestorben ist, und unser Kind nie zur Welt gekommen ist. Ich hatte damals eine Fehlgeburt. Die Ärzte sagten, dass es die Aufregung sei,
und ich gab unseren Eltern die alleinige Schuld daran.“
Ich dachte eine Weile nach, und konnte sie sehr gut verstehen. Was musste wohl in ihr vorgegangen sein. Erst hatte sie ihr zu Hause verloren, und dann auch noch ihr Kind, und niemand hatte sich um sie gekümmert. Ich konnte nicht in Worte fassen, was ich ihr eigentlich sagen wollte.
In diesem Moment machte sie die Tür weiter auf, und forderte mich auf in die Wohnung zu kommen.
„Hier kannst du mein Reich sehen“ meinte meine Schwester. „Es ist bestimmt nicht das, was du dir vorgestellt hast. Du in deinem schönen Haus. Nenne mir einen Grund warum ich mit dir kommen sollte. Gut, seit Georgs Tod gibt es nichts, was mich hier noch halten könnte.“
„Dann kommst du also mit?“ fragte ich sie.
Maria sah mich an, und sagte „Vielleicht wäre es das Beste, aber ich bin mir nicht sicher.“
Ich setzte mich an den Küchentisch, und versuchte sie zu überzeugen. Als ich mich in der Wohnung umsah, war ich entsetzt darüber, wie meine Schwester in den letzten Jahren gelebt
hatte. Die Wände waren mehr als feucht, und mir viel dabei der alte Witz ein, in dem ein Hotelgast sich über die nassen Wände, und die Kakerlaken beschwert. Von dem Hoteldiener
bekommt er dann die Antwort „Was haben Sie denn erwartet? Vielleicht das Bolschoj Balett.?“ Nur dass es hier wirklich kein Witz war. Nachdem ich eine Weile auf Maria eingeredet hatte, konnte ich sie überzeugen, dass es das Beste sei, mit mir zu kommen.
3




Wir packten das Wichtigste ein, und verließen die Wohnung. Auf der Strasse sah ich mich
noch einmal um.
„Ich muss auf dem schnellsten Weg hier weg, sonst bekomme ich noch Alpträume“ sagte ich
zu Maria und startete den Wagen. An der nächsten Ecke musste ich kurz anhalten, weil einige
nicht mehr ganz nüchterne Süffel aus der Eckkneipe kamen. Drei von ihnen grölten laut, wenn auch nicht schön ( Früher warn wir Kommunisten, später in der NSDAPeeeeee, heute zurückgekehrte Chriiihsten, Ehre sei Gott in der Höh.) Ich konnte nur mit dem Kopf schütteln,
startete den Wagen neu, und wir fuhren weiter.
Ich konnte nicht verstehen, dass Maria es so lange hier ausgehalten hatte. Vor den Häusern quollen die Mülltonnen über, als wären sie seit sechs Wochen nicht mehr geleert worden, und die schmutziggrauen Häuser waren selbst wohlwollend nur als Bruchbuden zu bezeichnen. Es war wirklich trostlos, nicht ein einziger Baum, und im Hintergrund sah man nur alte, verrottete Fabrikgebäude. Dahinter dann, sozusagen als Krönung einen alten Hochofen.
Als wir die Vorstadt hinter uns gelassen hatten, schien Maria sich zu entspannen, und ich glaubte ein Lächeln in ihrem Gesicht zu sehen. Ich machte mir weiter keine Gedanken, was sich später als Fehler erweisen sollte.
Wir sprachen über unsere Kindheit, und die Zeit verging wie im Flug. Als wir dann vor unserem Elternhaus hielten, rief Maria überrascht aus. „Hier hat sich ja überhaupt nichts verändert.“
Ich nahm ihren Koffer, und führte sie in ihr Zimmer, welches noch immer aussah wie früher.
Ihre Puppen saßen noch immer auf ihrem Bett, so als wäre sie nie fort gewesen.
Ich stellte ihren Koffer ab, und ließ sie erst einmal in Ruhe.
Nachdem ich Kaffe gemacht hatte, und der Tisch gedeckt war, kam Maria auch zu mir in die Küche. Sie setzte sich an den Tisch, und sah mich etwas merkwürdig an, wie es schien .
„Sag mal Anna, musst du denn immer noch diese Herztabletten nehmen?“
Ich wunderte mich etwas über ihre Frage, und dachte daran, dass ich schon als Kind Digitalis nehmen musste. Am meisten aber wunderte es mich, dass sie mich plötzlich darauf ansprach. Was sollte das, und warum fragte sie mich jetzt danach. Ich dachte aber nicht weiter darüber nach, sondern holte den Kuchen aus dem Schrank und stellte ihn auf den Tisch. Ich hätte eigentlich bei ihrer Frage stutzig werden sollen, aber ich war eben doch etwas zu naiv. Woher hätte ich wissen sollen, wie sehr sich meine Schwester in den letzten Jahren verändert hatte, und was in ihrem Kopf vorging.
Wenn ich heute darüber nachdenke muss ich zugeben, dass mir Maria fremd geworden war. Ich wollte es an diesem Tag wohl nur nicht wahrhaben.




(2)



An diesem Nachmittag war ich froh, meine Schwester wieder bei mir zu haben. Ich machte mir auch keine Gedanken über irgendwelche Äußerungen Ich hatte nur die Wahnsinnsidee,
dass ich die Fehler unserer Eltern wieder gut machen müsste. Ich weiß bis heute nicht, wie alles angefangen hatte, und dass ich nichts gemerkt hatte, aber aus Schaden wird man klug

4



sagten schon unsere Großeltern. Ich bin das lebende Beispiel dafür, dass man sich auf Sprichwörter fast immer verlassen kann. Warum ich bei den Fragen, die Maria mir stellte, nicht wach geworden bin, weiß ich nicht. Doch zurück zu den Tatsachen, die sich in den folgenden Tagen ereignen sollten.
Nachdem wir Kaffee getrunken hatten, bat mich Maria um ein Nachthemd weil sie, wie sie sagte, ihres vergessen hatte. Ich ging hinauf in mein Schlafzimmer, um ihr eines zu holen .
Wir hatten beide die gleiche Größe, so dass es kein Problem war. Wir sahen uns auch sonst sehr ähnlich, fast wie Zwillinge, nur dass Maria vier Jahre älter war als ich.
Maria sah mich eine Weile schweigend an, und ging hinauf in ihr Zimmer. Ich dachte daran, wie es früher gewesen ist. Maria war immer ein schweigsamer Mensch gewesen, und man konnte nie mit Sicherheit sagen, was in ihrem Kopf vor sich ging. Das war wohl auch damals der Grund, warum es erst sehr spät auffiel, dass Maria schwanger war. Ich konnte mich noch erinnern, was es damals für einen Krach gegeben hatte. Eigentlich hatten wir immer ein gutes Verhältnis, aber sie hat auch mir gegenüber geschwiegen. Ich höre noch immer unsere Eltern toben.“ Ein Mädchen aus gutem Hause, und dann so etwas“
Vater warf sie dann kurzerhand aus dem Haus. Ich hatte sie damals sehr vermisst, und konnte nicht verstehen, warum man mir jeden Umgang mit ihr untersagt hatte. Nun war sie wieder hier, und ich hätte mir mit meiner Naivität und Gutgläubigkeit beinahe mein eigenes Grab geschaufelt.
Wie alles gekommen war habe ich erst später erfahren. Es waren unsere Nachbarn, die mich gefunden und zum Krankenhaus gebracht haben. Sie waren aufmerksam geworden, weil bei dem starken Regen an diesem Tag die Terrassentür offen gestanden hatte. Maria musste wohl vergessen haben, diese zu schließen. Durch das Auftauchen unserer Nachbarn wurde sie gestört, und kam nicht mehr dazu ihre Spuren zu verwischen. Wären unsere Nachbarn nicht gewesen, wäre Marias Plan wohl aufgegangen.
Nun liege ich hier, und muss mit dem Gedanken fertig werden, dass meine eigene Schwester mich umbringen wollte.
Maria hatte sich den Plan wohl sehr sorgfältig ausgedacht, denn ich habe in den nächsten Tagen nichts bemerkt. Sie war nun schon seit einer Woche hier, und ich weiß eigentlich nicht, woran ich hätte merken sollen, dass sie etwas im Schilde führte.
Ich konnte mich nur noch daran erinnern, dass Maria mir eines abends ein Glas Sekt brachte.
„Ich habe ein bisschen im Kühlschrank gestöbert. Möchtest du auch ein Glas?“ fragte sie mich. Ich dachte mir nichts dabei, und nahm ihr das Glas ab das sie mir hinhielt. Ich wunderte mich nur, dass der Sekt so süß war, aber sie hatte es schon früher gern süß gehabt.
Als mich am nächsten Tag unsere Nachbarn, Klaus und Jutta besuchen kamen, erzählten sie mir, dass sie durch das offene Fenster besorgt, in die Wohnung kamen. Sie sprachen davon wie sie mich auf dem Boden liegend vorfanden.
„Deine Schwester beugte sich über dich, aber im ersten Moment hatten wir noch keinen Verdacht. Erst als deine Schwester versuchte, ein Glas zu verstecken, ist Klaus misstrauisch geworden .“ erzählte Jutta mir.
„Als ich sie dann festgehalten habe, ist sie regelrecht hysterisch geworden“ mischte sich nun Klaus ein.
Ich sah beide einen Augenblick sprachlos an, denn ich konnte nicht glauben was ich gerade gehört hatte.
„Wie ist sie nur auf diesen Gedanken gekommen ?“ fragte ich.
Jutta sah mich einen Moment mit gerunzelter Stirn an, bevor sie sprach.
5




„Diese Frage habe ich mir auch schon gestellt, aber das kann dir vielleicht der Kommissar erklären, der deine Schwester festgenommen hat.“
Ich muss dann wohl eingeschlafen sein, denn ich bekam nicht mehr mit dass die Beiden gegangen waren.
Am nächsten morgen bekam ich Besuch von einem sehr großen, und sogar gut aussehenden
Menschen, der sich als Hauptkommissar Bock vorstellte. Er zog sich einen Stuhl an mein Bett, und sah mich ein bisschen mitleidig wie mir schien an. Von ihm erfuhr ich dann die Einzelheiten.
„Als meine Nachbarn Jutta und Klaus Möller von einer Party nach Hause kamen, wunderten sie sich darüber, dass bei strömenden Regen meine Terrassentür offen stand. Sie hatten sich Sorgen gemacht, und sind über die Terrasse in das Wohnzimmer gekommen. Dort hatten sie mich auf dem Boden liegend vorgefunden.“
„Das haben mir meine Nachbarn auch schon erzählt“ wandte ich mich an den Beamten.
„Das ist ja auch noch nicht alles“ meinte er. „Es geht noch weiter. Nachdem sich, über das merkwürdige Verhalten ihrer Schwester, misstrauisch geworden diese festhielten, wurde ihre Schwester fast hysterisch. Herr Möller sicherte das Glas, welches ihre Schwester verzweifelt an die Seite schaffen wollte. Es wurde ein Krankenwagen und auch die Polizei gerufen, und Frau Möller äußerte den Verdacht, dass mit dem Glas etwas nicht in Ordnung sein könnte. Wir haben es daher untersuchen lassen, und fanden in diesem Glas Spuren von Digitalis, welches in dieser Dosis tötlich gewesen wäre. Ihre Schwester wurde dann festgenommen, und auf das Revier gebracht, wo sie ein umfassenden Geständnis ablegte.“
Ich war so schockiert, dass ich einen Moment brauchte, um etwas sagen zu können.
„Warum hat sie das nur getan“ fragte ich. „Ich habe es doch gut gemeint als ich sie wieder nach Hause geholt habe“
Der Beamte sah mich an, bevor mir die Einzelheiten erzählte.
„Ihre Schwester wollte ihre Rolle weiterspielen. Sie wollte so tun, als wenn „Maria“ wieder zurück in ihre alte Wohnung gegangen wäre, und wollte als „Anna“ weiterleben. Die große
Ähnlichkeit wäre ihr wirklich zugute gekommen. Sie sagte, dass sie es leid war immer nur der Almosenempfänger zu sein.“
„Warum aber..“ begann ich, konnte aber nicht weiterreden. Was hätte ich auch sagen sollen.
„Hatten Sie denn nie einen Verdacht?“ fragte mich der Beamte.
Ich dachte eine Weile nach. „Nein ich wäre im Traum nicht auf so etwas gekommen.“
„Ich will hoffen, dass Sie nun etwas kuriert sind, und nicht mehr so naiv handeln wie bisher.“
„Muss ich noch als Zeige aussagen?“ fragte ich.
„Vorerst nicht, Sie sollen sich erst einmal erholen. Es reicht, wenn Sie diese Papiere(der Beamte deutete auf einige Papiere, die er aus seiner Aktentasche nahm) unterschreiben.“
Ich tat, was er mir sagte, und dann muss ich wohl wieder eingeschlafen sein.









6



(3)





Ich wurde morgens ziemlich früh wach, und fühlte mich zerschlagen. Ich dachte bei mir, dass ich wohl nicht gut geschlafen hatte. Ich konnte den Duft von Kaffee riechen, und wusste im Moment nicht richtig, wo ich war, und was eigentlich los war. Ich hatte ein komisches Gefühl, so als wenn irgendetwas nicht stimmen würde. Ich dachte noch eine Weile nach, konnte aber zu keinem Ergebnis kommen.
In diesem Moment ging die Tür auf, und Maria steckte den Kopf durch die Tür.
„Na hast du deinen Rausch ausgeschlafen?“
Ich sah sie nur dumm an, und wollte gerade fragen was eigentlich los sei, als sie mir schon zuvor kam.
„Du hast aber gestern ganz schön gebechert. Ich habe dir ein Glas Sekt gebracht, aber du musstest dann gleich die nächste Flasche aufmachen. Ich habe dich dann ins Bett gelegt, und mir gedacht, dass du morgen ganz schöne Kopfschmerzen haben würdest. Hier ich habe dir gleich zwei Aspirin mitgebracht.“ Mit diesen Worten hielt sie mir ein Glas, und die Tabletten hin.
„Ich bin also nicht im Krankenhaus?“ flüsterte ich, und tastete nach meinem Kopf. Ich hatte rasende Kopfschmerzen.
„Wie kommst du denn auf diese Idee? Fragte mich meine Schwester.
„Ich glaube ich hatte einen fürchterlichen Traum. Das kann ich dir noch gar nicht erzählen.“
Maria verließ kopfschüttelnd das Zimmer, und ich ging erst einmal unter die Dusche.
Als ich dann in die Küche kam, hatte Maria den Tisch wirklich liebevoll gedeckt. Zur Vorsicht hatte sie mir noch zwei Aspirin neben meinen Teller gelegt.
„Mein Gott, habe ich denn wirklich so viel getrunken?“
„Das kannst du laut sagen. Du bist im Wohnzimmer umgefallen, und ich hatte Mühe dich in dein Bett zu bekommen. Und dann dieser Regen, es war schlimm. Die Terrassentür konnte ich erst danach schließen, und da war der Teppich auch schon nass. Das hat gedauert, bis ich ihn wieder einigermaßen trocken hatte.“
„Oh Gott oh Gott, was habe ich nur für einen Quatsch geträumt.“ Flüsterte ich.“ Muss wohl am Alkohol gelegen haben.“
„Was war das denn für ein geheimnisvoller Traum. Komm, setzt dich und erzähle mal.“
Ich setzten mich an den Tisch, nahm die beiden Tabletten noch, und bei einer Tasse Kaffee erzählte ich meiner Schwester von dem verrückten Traum.
Als ich zuende berichtet hatte, fing Maria laut an zu lachen.
„Mein Gott Anna, mit deiner Phantasie solltest du Bücher schreiben. Ich hätte da auch schon einen Titel. Wie wäre es mit. „Die mörderische Schwester.“
Ich war erleichtert, dass sie das Ganze so leicht nahm, und nicht beleidigt war.
„ Die Idee ist gar nicht so schlecht“ lachte ich . „Vielleicht mache ich das sogar.“
Ich trank meinen Kaffee, und irgend etwas war auf einmal anders. Ich konnte nicht sagen was es war, aber ich war verunsichert.
 
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Kommentare  

Schließe mich Redfrettchen an. Der Mittelteil ist ziemlich wirr, aber der Schluß ist schon sehr gut, eindeutig zweideutig, sehr schön.
Wenige Fehler drin. Alles in allem gut, wie ich finde. 4 Pts


Dr. Ell (12.03.2004)

Es wurde schon zu viel verraten, sodass keine wirkliche Spannung zustande kam. Wurde zwar dann wieder durch den Traum-Realitätswechsel einigermaßen ausgeglichen, muss aber nicht unbedingt sein.
Die Beschreibungen gefallen mir gut, die Handlung ist aber eher dürftig. Kurzkrimi trifft es daher ganz gut.

Gut.


Redfrettchen (14.12.2003)

Ich wollte ja eigentlich auf euren Kommentar antworten,habe aber einige Schwierigkeiten damit :).
Danke für eure Kritik,denn das ist immer hilfreich.
Ich werde die ganze Sache noch einmal überarbeiten.Im Grossen und Ganzen gefällt mir die Geschichte zwar,aber einige Änderungen könnte man noch vornehmen, da inn ich völlig euer Meinung.
Grüsse Bonnie


Bonnie (17.11.2002)

Die Storie fängt sehr interessant an. Fühlte mich bei der Beschreibung der Gegend irgendwo in Amerikanischen Slums.
Als die Frauen am Haus der Eltern ankommen kommt Spannung auf, man erwartet ja was schlimmes. Abfall der Spannung mit erscheinen des Kommissars. Irgenwie ist es offensichtlich was die Schwester vorhatte. Das die beiden sich ähnlich sehen wird dem Leser vorher ja schon mitgeteilt.
Jetzt erwartet man alles, nur keinen Traum.
Wieder ändert sich der Ablauf der Geschichte als die anfangs abweisende Schwester sich sehr fürsorglich verhält.
Und dann endet Deine Geschichte.
Hier wäre es angebracht gewesen die Storie noch weiter zu schreiben. Entweder war der Traum eine Vorahnung oder die beiden haben jetzt endgültig wieder zu einander gefunden.
Ein solch klärender Schluß würde der Geschichte gut tun.
Trotzdem würde ich Dir für die Storie ein 3,5 geben, da das nicht möglich ist bekommst Du von mir sehr knappe 4 Punkte


Wolzenburg (10.09.2002)

Nett gemachte Story. Dass sich die Mordszene als Albtraum rausstellt, scheint die Geschichte im ersten Moment leicht fade werden zu lassen. Aber der letzte Satz lässt schaudern. Wenn die mal bloß nicht...! Ich wette, ab jetzt sperrt sie nachts ihre Schlafzimmertür zu.

Stefan Steinmetz (09.09.2002)

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