128


3 Seiten

Tröpfchen und der Regenbogen am Wasserfall

Romane/Serien · Für Kinder
Ein lautes Tosen kündigte Tröpfchen an, dass er bald schon an einem Wasserfall in die Tiefe stürzen würde,
doch Wassertropfen kennen diesbezüglich keine Angst. Sie, die schon einige tausend mal, als Regentropfen vom
Himmel gefallen waren, würden doch vor so einem kleinen Wasserfall nicht erzittern und sei er auch 130 Meter
tief. Tröpfchen kannte dieses unbeschreibliche Gefühl von all den anderen Wasserfällen, die er schon erlebt
hatte und doch war jeder ein wenig anders gewesen. Am schönsten war es jedoch, wenn die Sonne schien und all
die, vielen tausend, Wassertropfen, dabei beobachtete, wenn sie sich mit einer fließenden Bewegung der großen
Felskante näherten, um sich dann mutig und schnell nach unten fallen zu lassen. Einige legten sich noch mal
schnell auf die tragende Hand des Windes, um den Fall ein bisschen zu verlängern und wurden sie dann noch
von einem Sonnenstrahl erfasst, dann durften sie als leuchtendes Tröpfchen Bestandteil eines wunderschönen
Regenbogens werden. Auch Tröpfchen war es wieder einmal gelungen, sich auf einen warmen, nach oben steigenden
Wind zu setzen und dieses mal durfte er als rotes Pünktchen in dem Regenbogen leuchten. Eine kleine Weile lang,
konnte er sich, an seinem Platze halten, um dann mit viel Spaß und einem leisen Rauschen, auf dem großen Bogen
hinunter zu rutschen. Es war, als wäre er schwerelos und es dauerte eine kleine Ewigkeit, bis Tröpfchen immer
schneller wurde und dem großen Fluss entgegen stürzte. Noch einmal hatte Tröpfchen riesiges Glück und erwischte
erneut, einen aufsteigenden warmen Wind. Mit diesem Fahrstuhl, fuhr er nun ein zweites mal, zum höchsten Punkt
des Regenbogens, hinauf. Er genoss gerade diesen wunderschönen Ausblick auf den schlangenförmigen Fluss, der von
dichten, üppig grünen Wäldern umrandet wurde, als ein Vogel im schnellen Sturzflug auf ihn zugeflogen kam, um es,
mit seinem, weit geöffnetem, Schnabel zu schnappen. Erst bekam Tröpfchen einen riesigen Schreck, doch er schaffte
es gerade noch sich zu ducken und so verfehlte ihn der Vogel ganz knapp. Dieser verursachte jedoch im vorbeifliegen,
einen sehr starken Luftsog, der Tröpfchen erfasste und ihn einige Purzelbäume schlagen ließ, ja fast wäre er sogar
von dem Regenbogen runter gefallen. Es war ein kleiner Sonnenstrahl, der dieses Schauspiel beobachtete. Schnell
hatte er Tröpfchen gerade noch so erfassen können und so wurde dieser, wie von sanfter Hand, auf den Regenbogen
zurück geschuppst. Dieses mal, durfte er, in einem leuchtenden Blau, am Himmelsbogen strahlen. Erneut rutschte
Tröpfchen mit viel Freude den großen Bogen hinunter. Der tiefe Grund des Wasserfalls, sah Tröpfchen, mit immer
größer werdender Geschwindigkeit, den Bogen hinunter rutschen und es machte ihm viel Spaß zuschauen zu dürfen.
Ja er hatte so viel Freude, an dieser Farbenpracht, dass er sich anstrengte die Tropfen vom Regenbogen sanft
landen zu lassen. Gut hörbar rauschte er, den anderen glatt nach unten fallenden Wassertropfen zu, sie mögen sich
im Fallen jeder ein wenig frische Luft schnappen und diese mit nach unten bringen. Viele Tropfen hatten diese Bitte
gehört und taten brav, was von ihnen gewünscht wurde. Als sie dann, zusammen mit den Kugeln frischer Luft, in das
Wasser fielen, da schafften es die Luftkügelchen, für einen ganz kurzen Augenblick in das Wasser einzutauchen.
Genau dieser kurze Augenblick reichte dazu, dass sich mehrere Wassertropfen, bei den Händen fassten, um das
Luftkügelchen fest zu halten. Dort wo sie es geschafft hatten, da konnte man schon gleich darauf eine hübsche
Blase aus dem Wasser aufsteigen sehen. Viele tausend dieser Bläschen bildeten einen weichen Teppich und es machte
Tröpfchen riesig viel Spaß, sich auf diesen Teppich fallen zu lassen. Einige Bläschen platzten mit einem leisen
Blubs, doch die meisten hatten Tröpfchen sanft aufgefangen. Endlich tauchte auch Tröpfchen in den Grund des
Wasserfalles ein. Kaum war er, von all den anderen Tropfen empfangen worden, als er schon kurz darauf, mitten
in zwei kleine, hübsche Fischaugen schaute. Fischchen schnappte gerade, nach den gut schmeckten Luftbläschen,
die es hier ja in Hülle und Fülle gab, als Tröpfchen es ganz leicht an der Nase anstupste. „Entschuldigung“,
sagte Tröpfchen zu dem Fisch und dieser Antworte darauf: „Ist schon gut, war gar nicht so schlimm, doch sag
brauchst du das leuchtende Blau noch, dass du von dem Regenbogen mitgebracht hast?“. „Nein,“ antwortete Tröpfchen,
„aber wieso fragst du mich das?“. Der Fisch sprach darauf hin: „Ich bin eine Regenbogenforelle und weil ich diesen
Namen trage, muss ich auch so aussehen wie der Regenbogen. Aus diesem Grunde, komme ich von Zeit zu Zeit hierher,
um von so Tröpfchen wie dir, die Farben vom Regenbogen einzusammeln. Darum sei bitte so lieb und schenke mir dieses
wunderschöne Blau, ich werde es gerne für dich durch den großen langen Fluss tragen“. Tröpfchen machte gerne
Geschenke und half dort, wo es helfen konnte. So ließ er sich nun, auch nicht länger bitten und schenkte der
Regenbogenforelle das gewünschte Blau. Auch andere Regenbogentropfen hatten mitbekommen, wie großzügig Tröpfchen
seine Farbe verschenkt hatte und nun wollten sie ihm nicht nachstehen. Es gab gelbe und rote, orange und grüne,
es gab blaue und lila Tropfen, die nun der Forelle ihre Farbe schenkten und kaum war dies geschehen, da wurden
auch sie gar reichlich beschenkt. Nun war es die Forelle, die all die leuchtenden Farben in ihrem Schuppenpanzer
trug und sie sah toll aus, ja nicht nur toll, nein sie sah, wie der lebendige Regenbogen selber aus. Schnell waren
auch noch die anderen Regenbogenforellen, mit neuer Farbe beschenkt worden und nun schwammen sie alle im Kreis,
um ihre neuen prächtigen Schuppenkleider präsentieren zu können. Die Flusskrebse klapperten vor lauter Freude mit
ihren Scheren und fast hatte man den Eindruck, als würden sie klatschen. Auch die Wasserflöhe machten vor Freude
tausend Purzelbäume und sprangen voll Übermut, so manchem auf einem Stein sitzendem Frosch, auf die Nase. Alle
hatten viel Spaß und so merkte kaum einer, dass auch dieser Tag sich langsam zu Ruhe legte. Erst, als nur noch
das schwache Licht der Sterne, vom Himmel oben leuchtete, da schwammen sie alle zusammen in eine kleine Höhle
unter dem Wasserfall, um sich für den nächsten kommenden Tag auszuruhen. Das Rauschen des Wassers, war ihnen
wie ein Schlaflied und so dauerte es nicht lange, bis alle schliefen.
 
Wenn du registriert und angemeldet bist und selbst eine Story veröffentlicht hast, kannst du die Stories bewerten, oder Kommentieren. Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diese Story kommentieren.
Weitere Aktionen
Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diesen Autoren abonnieren (zu deinen Favouriten hinzufügen) und / oder per Email weiterempfehlen.
Ausdrucken
Kommentare  

entspannende rum-träumerei-story... ich mag deinen schreibstil... aber hab ich das nicht schon mal gesagt?

*Becci* (03.11.2002)

KLASSE ...schön...
viele grüsse Heidi


 (02.11.2002)

Login
Username: 
Passwort:   
 
Permanent 
Registrieren · Passwort anfordern
Mehr vom Autor
Durch den Tag ein ständig Eilen  
An der Nordseeküste  
Im schönen Herbstlicht  
Der Tanz  
Dem Himmel ein Stück näher  
Empfehlungen
Andere Leser dieser Story haben auch folgende gelesen:
---
Das Kleingedruckte | Kontakt © 2000-2006 www.webstories.eu
www.gratis-besucherzaehler.de

Counter Web De