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3 Seiten

Das Sonnenkind von Barai Teil 7

Romane/Serien · Spannendes
Als ich am Eppendorfer Baum abbog, musste ich auch nicht lang suchen, bis ich das Haus gefunden hatte, in dem Suni nun leben sollte.
Sie hatte zum Glück ihren Namen nach der Trennung nicht wieder abgelegt, sondern trug immer noch den Nachnamen meines Onkels. Das machte alles einfacher. Da stand sie: Suni Partmann. Meine Hände zitterten und ich hatte schweißnasse und eiskalte Finger. Die Tür brummte, ohne das die Gegensprechanlage anging und ich nahm jede Stufe zögerlich, bis ich in der dritten Etage war und in die Augen einer dunkelhäutigen zierlichen Frau blickte. Suni starrte mich mit unverholender Entgeisterung an und ihr Mund stand offen. Doch sie fing sich sehr schnell und lächelte mir entgegen. „Ich habe mich gefragt, wann Du den Weg zu mir finden würdest. Komm doch rein Inge!“ Ihr deutsch war geradezu perfekt und der Akzent war so verwaschen, das man die Muttersprache kaum erraten konnte. In der Wohnung roch es nach Melisse und ich fühlte mich auf Anhieb sehr wohl, so das meine Befangenheit sofort wich. Sie bot mir einen Sessel an und ich ließ mich hinein plumpsen. Der Geruch von Sandelholz lag leicht im Raum und überall hingen Leinentücher und standen Kakteen. Mein Blick fiel wieder auf Suni, die kerzengerade in ihrem Sessel saß und mich anlächelte. Sofort wurde mir wieder bewusst, weswegen ich hier war.
„Ich habe mit Desanka gesprochen. Ihr geht es gut. Sie ist aus dem Dorf Barai geflohen und ist schon weit gekommen. Wir wissen jedoch beide nicht, ob die Sonnenkinder ihre Spur verfolgen oder ob sie schon aufgegeben haben. Und was am wichtigsten ist, ich weiß nicht, wie ich ihr helfen kann! Deswegen bin ich auch zu dir gekommen!“ Suni hatte sich leicht vorgebeugt und schaute mich nun durchdringend an. „Ich bin so froh, das du zu mir gekommen bist und das Du es geschafft hast Desanka zu begegnen. Es ist jetzt wichtig, das Du den Kontakt mit ihr hältst, damit sie weiß, das sie nicht alleine ist. Wenn ich daran denke, das sie da irgendwo im Dschungel allein herum läuft, will mein Herz zerspringen vor Sorge um mein Mädchen. All die Jahre habe ich nie aufgehört zu hoffen, das sie lebt, das es ihr gut geht und das ich sie eines Tages wieder sehen werde.“
Ich schaute sie an, gierig noch mehr zu erfahren. Die Neugierde brannte in mir wie ein Feuer, das mich innerlich zu verzehren drohte. „Wo ist Onkel Horst?“ Die Worte kamen eigenartig und ungewohnt aus meinem Mund und formten sich seltsam. Sie blickte mich länger an und ich hatte unwillkürlich das Gefühl das ich etwas gefragt hatte, das sie nicht beantworten wollte. Ihre Augen waren noch dunkler geworden und glichen nun viel mehr, schwatzen glänzenden Teichen. „Inge, was hat Dir Deine Mutter über Horst erzählt?“ Bereitwillig schilderte ich Isas Geschichte. Suni wiegte den Kopf hin und her, stand auf, fasste sich ins Kreuz, wiegte sich hin und her und blickte auf mich herab. Mit einem Mal kam sie mir unheimlich alt vor und ich sah die grauen Strähnen, die breit schon ihr krauses schwarzes Haar durchzogen. „Mein Mann ist damals nach dem Überfall und Desankas Verschwinden ... wunderlich geworden. Eines Morgens war er einfach verschwunden. Die Einwohner meines Dorfes haben ihn noch Tagelang gesucht und nach einem Monat die Suche eingestellt. Ich weiß, das er es nicht ertragen konnte, mich anzuschauen und Desanka vor sich zu haben. Eines Nachts, Monate nach seinem und Desankas Verschwinden, bin ich geschlafwandelt und wachte mitten im Wald auf. Ein Phönix hatte mir gegenüber auf einem Ast gesessen und mich angeschaut. Die Ruhe die dieser Vogel ausgeströmt hatte, habe ich so in meinem inneren aufgesaugt, das ich von da ab, mit der Kraft leben konnte, das ich meine Tochter eines Tages wieder sehen würde. Seit dem war dieses herrliche Tier mein ... wie soll ich es sagen? Mein Spion. Er war immer da und sandte mir im Traum Bilder von Desanka, wie sie in einem Dorf aufwuchs unter Menschen, die in einer Gemeinde zusammen lebten. Von da an, habe ich immer mehr gewusst, das ich sie wieder finden würde, doch nicht ich konnte sie erreichen. Der Phönix war das Verbindungsstück zu ihr, doch meine Kräfte in ihre Träume vorzudringen fehlt mir bis heute. Ich habe oft versucht über meinen Schatten zu springen und das Unmögliche zu erbringen. Doch die Regel sagt nun einmal, das die erste Generation nicht mit der zweiten telepatisch - wenn du es so nennen willst – kommunizieren kann. Daher wusste ich, das Du der einzige Mensch bist, der dazu imstande ist. Es war mir nur ungewiss, wann Du bereit sein würdest, offen Dich darauf einzulassen, um den Traumwandel über Dich kommen zu lassen.“ Sie atmete tief und lächelte mich schief an. In meinem Kopf waberten dicke Nebelschwaden und ich dachte über alles nach, was ich so eben gehört hatte. Doch wo mein Onkel war, hatte sie nicht gesagt, obwohl ich das Gefühl hatte, das sie mir genau dies vorbehielt. „Und hat man Horst je gefunden? Hast Du je eine Spur gefunden?“ Sie seufzte, ähnlich wie Isa: „Ja, ich habe dann irgendwann auch heraus finden können, wo mein Mann ist, und wie es ihm ging und vor allem, was aus ihm geworden war. Der Phönix sandte mir eines Nachts den Blick auf einen Ort, an dem er verweilt.“
 
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Kommentare  

Schade dass du nicht mehr weitergeschrieben hast.
Es sind zwar ein paar Patzer drin, was Rechtschreibung und Formulierung angeht, aber ich fand die Geschichte spannend und hätte sie sehr gern zu Ende gelesen.

Vielleicht schreibst du ja doch noch irgendwann weiter. Würd mich freuen.


Bianca (24.06.2004)

vorbehielt muss vorenthielt heissen, aber ich will diesmal nicht mehr über solche Dinge schreiben.
Aber es gibt doch gar keine Phönixe!

Du hast die Geschichte also aufgegeben. Dabei ist Teil 7 wieder besser. hmm...


Susan (02.03.2004)

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