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Eine Geschichte von Liebe- erster Versuch

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
© Julia
Dies ist die hoffentlich rührende Geschichte einer großen und seltenen
Liebe...
Ich sehe einen Wagen an mir vorbeifahren. Drinnen sitzen Melissa und Matthias.
Wahrscheinlich ein ganz normales Paar, oder? Nicht ganz!
Melissa ist sehr wohlhabend und 45 Jahre alt, Matthias ist ein einfacher Student und 24 Jahre alt. Und? Klischee erfüllt?
Aber lassen Sie mich weitererzählen.
Ich kenne diese Liebe, deren Entstehung und Problematik. Die beiden hatten etliche Steine im Weg liegen bis dann irgendwann zumindest die Familien diese Liebe zögernd akzeptierten. Fast ein Jahr hat dieser Kampf gedauert.
Wenn ich die Beiden heute sehe, wird mir ganz warm ums Herz. Das ist Liebe. Sie wissen, das sie in zwei verschiedenen Welten leben, aber sie ziehen nur das Positive daraus, sie laden sich gegenseitig zu einem Trip in die jeweilige Welt des anderen ein. Das kann spannend und witzig sein. Nach der Oper zum Beispiel lädt er sie zum Essen beim Amerikaner ein... Und beide wurden wieder ein Teil der Glücklichsten Menschen der Welt. Danach sind sie zu Melissa gefahren und haben sich schon im Hausflur geliebt...
Sie leben zwar abwechselnd in zwei Welten- teilen sich aber mit Leidenschaft, Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit eine große Liebe. Es ist so rührend, wenn er ihr die Tür öffnet, in den Mantel hilft oder sie einfach leidenschaftlich küsst. Für jede seiner Aufmerksamkeiten schenkt sie ihm das bezaubernste Lächeln, das ich je in meinem Leben gesehen habe. Die Blicke die sie tauschen sind absolut beneidenswert und herzerweichend.
Jeden Tag müssen die beiden aber mit dem Klischeedenken des Menschen leben. Wo sie auch auftauchen, es wird getuschelt. Mitleidig wird er von Gleichaltrigen Mädels betrachtet. Niemand kann oder will diese Liebe verstehen, außer dem Menschen, der selbst schon mal richtig geliebt hat.
Letzte Woche ist jedoch etwas passiert. Melissa hatte einen Schlaganfall.
Sie liegt seitdem im Koma.
Ihr Sohn hat sie sofort entmündigt, um sein Erbe zu retten.
Matthias hat sich ein Bett zu ihr ins Zimmer stellen lassen...

Klischee erfüllt???
 
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Kommentare  

Gepunktet hatte ich schon zuvor, konnte mich aber zu keinem Kommentar aufraffen.
Was soll man auch schon sagen, wenn man eine Liebesgeschichte liest, die - im Unterschied zu so manchen anderen, die ebenfalls unter diesem Etikett gehandelt werden - auch tatsächlich eine ist?
Meine eigene Cousine (32 J.) ist mit einem Mann verheiratet, der stolze 67 Lebensjahre auf dem Buckel hat. Gemeinsame Interessen? Wohl kaum. Der Alltag eine einzige Kette aus Kompromissen. Glücklich dabei? Sicher. Warum wohl? Weil die beiden sich, im Gegensatz zu so manchen "Idealpaaren", die sich darauf verlassen, dass es auch von alleine läuft, immer wieder neu umeinander bemühen, immer wieder den gemeinsamen Schnittpunkt finden müssen.
Vielleicht ist das das ganze Geheimnis?


Gwenhwyfar (29.01.2003)

Eine Geschichte wie sie das Leben schreibt: Kurz, prägnant, ehrlich und gemein. Da hat sich mal jemand die Mühe gemacht, solches aufzuschreiben, egal ob Fiktion oder nicht...es klingt echt, weil das (auch) in echt passiert.
Stehen die Seiten der unsichtbaren Tagebücher in unseren Herzen nicht voll mit solchen Geschichten? Traurig...


Stefan Steinmetz (14.01.2003)

achso wenn er in gedanken an dir vorbei fährt *licht aufgeht* :) nein dann lass es so wie es ist, ist schön so...

*Becci* (12.01.2003)

Schreib das mit dem Wagen am Anfang bitte nicht um, da passt (sorry becci). Ein schöner Text, gefällt mir sehr.

pascal gut (12.01.2003)

Hallo Becci!!!
Der Wagen fährt im meinen Gedanken an mir vorbei, woraufhin ich darauf komme, von den beiden zu erzählen...
Vielleicht werd ich das nochmal umschreiben...


Julia (12.01.2003)

anfangs schreibst du, dass du einen wagen vorbeifahren sieht in dem die beiden hauptpersonen sitzen, von denen du uns erzählst... später meinst du dann, sie läge schon seit letzter woche im koma? *g* kleiner fehler :-p

"Niemand kann oder will diese Liebe verstehen, außer dem Menschen, der selbst schon mal richtig geliebt hat."
--> gerade durch die Zerreißprobe durch ein bestehendes Klischee wird die Liebe bestärkt, vertieft und erst recht "gelebt"....... oder auch im Gegenteil, man ist zu schwach um sich gegen den rest der welt behaupten zu können. Das ist mein einer gedanke, der andere ist, dass wirklich wenige menschen wissen wie es ist, wahrhaft und bis über den Tod zu lieben................ ich behaupte nicht, dass ich es besser wüsste, doch durfte ich einen Lufthauch davon spüren und der allein bewirkte schon einen Orkan in meiner Seele. Tiefgreifende Liebe, deep in our soul, ist heutzutage nicht mehr so oft zu sehen, zu erleben, dieses wortlose verstehen und das besitzen einer eigenen welt...... die menschen leben in hast und eile und haben keine zeit (oder auch lust?) sich innig kennenzulernen und angst, sich fallen zu lassen, denn sie wissen nicht ob sie auch aufgefangen werden... es besteht die angst, verletzbar zu sein und auch verletzt zu werden, wenn man zuviel von sich zeigt... oberflächliche liebe hat besitz genommen........

(oups thema verfehlt?)
5 Punkte, denn es hat mich echt nachdenklich gemacht...


*Becci* (11.01.2003)

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