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Das Begräbnis

Schauriges · Kurzgeschichten
© Bignose
Wir schreiben das Jahr 2667 n.Chr. und die verdammte Sonne brennt mir gerade meinen Verstand aus dem Schädel.
Die letzten Einhundert Jahre bestanden, wie man an all den Ruinen hier sehen kann, nur aus Krieg und Rebellion. Seit zwei Jahren befinden sich die beiden letzten, noch bewohnbaren Siedlungen wieder im Aufbau.
Unser "Staat", man nennt ihn Westidyll (ein lachhafter Name für den realen Zustand), wird von Thelon angeführt. Er ist alt, aber auch klug und er besitzt die Stärke von zehn jungen Männern. Wir haben ihn einstimmig zum Anführer gewählt, nachdem er es geschafft hat, uns (wir sind gut zweitausend Männer, Frauen und Kinder) hier zu vereinen.
Einen Nachteil hat seine Herrschaft allerdings: Er verehrt die Toten mehr als die Lebenden.
Vorgestern starb Lipizius, der Vater von Lina - sie ist Thelons Frau. "Sein letzter Wunsch ist uns allen heilig!" sprach er, als er das schriftlich verfasste Testament verlas.
"Vierzig Mann sollen meinen Leichnam im Gebiet des Feuerberges bestatten. Hier die Liste der Auserwählten: ..."

Auch ich bin einer der "Geehrten". Eigentlich fühle ich eine Art Stolz darüber, doch der Feuerberg, er erhielt seinen Namen wegen der Leichenverbrennungen nach der letzten und entscheidenden Schlacht vor zwei Jahren, ist von hier aus gerechnet, gute vier Wochen Fußmarsch weit entfernt.
Wir verließen das Gebiet damals, weil der Boden durch die Leichengifte völlig verseucht war und Ackerbau und Bepflanzung dort zu riskant gewesen wäre. In unserer Siedlung gibt es ein Flußdelta mit sauberem Wasser, was den Hauptgrund bot, sich hier niederzulassen.

Es wurden einige Kisten mit Proviant gepackt. Der Leichnam war einbalsamiert worden und saß nun vermummt auf einer Senfte. Die Träger würden sich abwechseln, doch nicht alle sollten diese Reise überleben. Was keiner von uns wußte war, welche Gefahr sich durch die Radioaktivität der vergangenen Kriege gebildet hatte.

Wir brachen auf, unserem schlimmsten Schicksal entgegen...
Andre am 19.12.2001: Es war eine bunt gemischte Karawane, verschiedenster Charaktere. Doch wir alle glaubten an eine Zukunft, vielleicht dort im Westidyll, vielleicht irgendwo anders. In einem Land, in dem man wieder ans Kinderzeugen denken konnte, in dem es wieder einen geordneten Ablauf geben würde, an banale Dinge wie Frühstück oder Musikmachen. Doch wir lebten noch hier in diesem Endzeitszenario, desillusioniert mit Angst vor Hautkrebs und Mutationen in dem Rest, was wir noch als Natur bezeichnen konnten.
Und ausgerechnet jetzt diese Mission!
Es gab dort draußen immer noch Wegelagerer, die sich auf ihre Art am Leben erhielten, brutale Leute, die sich an keine Regeln hielten, die uns einmal als Menschheit ausgezeichnet hatten. Wie auch? Konnten wir das verlangen?
In einer Zeit, in der es um das nackte Überleben ging, durfte man auf keine Gnade hoffen. Und irgendwo da draußen gab es sicherlich noch eine Siedlung, irgendwo, eine Ansammlung von Menschen oder Bastarden. Schon einige unserer Späher waren im letzten Jahr verschwunden oder tot aufgefunden worden. Am härtesten traf mich der Tod von Pacos, dem Philosophen. Er war unser Gewissen und er bewahrte alle diese Schätze in seinem Inneren, um es uns scheibchenweise zu servieren, wenn wir den Mut verloren hatten. Er erzählte von Aposteln und Gesetzestafeln, die ein gewisser Moses geschrieben hatte. Dabei holte er stets ein Buch aus seinem weiten Hemdsärmel und schlug mal hier und mal da einen Vers nach. Als wir ihn fanden, hatte er einen Eisenstange im Herz. An dieser war im oberen Teil eine kleinere im Winkel von 90 Grad befestigt. Thelon sagte damals, dass es die Form eines Kreuzes hatte, was es auch immer bedeuten sollte. Jemand hatte ein Stück Papier daran befestigt. Ich erinnere mich noch an den Wortlaut:

An das Volk von Westidyll!
Mit dem Tode dieses Mannes, sein Name ist Pacos, so stand es zumindest in seiner Bibel, möchte ich euch meine freundlichen Grüße überbringen. Es bereitet mir eine außerordentliche Ehre, euch das zu geben, was ihr glaubt, dass es euch als Menschen auszeichnet: Gefühle.
Was wird euch jetzt für ein Gefühl befallen? Etwa das der Trauer? Nun, Mutmaßungen waren nie meine Stärke, genauso wenig wie Menschen niemals Heil für diesen Planeten bedeuten werden. Deshalb hört meine Worte:
Ich habe mir zur Aufgabe gemacht, jegliche Ansiedlungen größerer Menschenmassen zu bekämpfen, da diese für den Untergang der Natur stehen. Zur Durchführung meiner Bestrebungen stehen mir mehr als 400 Söldner zur Verfügung, die mir bis in den Tod folgen.
Ein letzter Rest von menschlichem Anstand jedoch bewahrte mich bisher vor einem Angriff auf euren banalen Versuch einer Siedlung. Da dieses Idyll meinen Zielen nicht im Wege steht, da es zu unbedeutend ist, möchte ich hiermit meine Forderungen zur Koexistenz stellen:

Ich akzeptiere den Staat Westidyll in seiner jetzigen Form und geographischen Umfang und dessen Nutzung durch seine Bewohner. J e g l i c h e Ausbreitungsversuche Richtung Feuerberg werden kriegerisch beantwortet, sei es durch Zerstörung der Behausungen oder Tötung seiner Bewohner. Späher und Karawanen werden ohne Vorwarnung angegriffen und vernichtet. Einzelnen Reisenden aber werde ich nach Gutdünken die Durchquerung meines Reiches erlauben.
Sollte euer Volk sich nicht an diese Regeln halten, werde ich euch bei Grenzverletzungen die Aufgegriffenen in Einzelteilen zukommen lassen.

Gez:
Arios

Was würde uns auf unserer Reise erwarten? Wahrscheinlich der Tod.

Wir hatten einen Weg von etwa 20 Meilen pro Nacht geplant. Das Tageslicht war zu grell und zu gefährlich, denn die Ozonschicht war seit etwa 500 Jahren durchlässig wie Pergament. Also schliefen wir tagsüber und reisten nachts.
 
LiracRouge am 01.08.2002: Tagsüber brannte uns die Sonne dermaßen auf die Häupter das es unmöglich war sich ihr auszusezten, so zogen wir uns gemeinsam in Höhlen zurück, in denen wir uns hinlegten und versuchten ein wenig schlaf zu finden. Früher oder später fand man ihn immer, ob nun durch Müdigkeit oder die totale Erschöpfung. Zwei von unseren Männern hielten stets Wache. Selbst Tagsüber konnte man in diesen Gegenden nicht sicher sein.
Gegen Abend waren die meißten von uns ausgeschlafen und machten sich bereit für die Weiterreise. Bis zum Feuerberg war es noch ein weiter weg...
Die ganze Gruppe, einschließlich mich, machte sich Gedanken um den Brief, welcher am Kreuz des Pacos`befestigt war.
 
Ricarda am 21.09.2002: Wir überlegten, ob es überhaupt sinnvoll war, sich der Gefahr der Vernichtung als Gruppe in diesem Gebiet auszusetzen. Natürlich stand da die Frage im Raum, wer würde uns vernichten?
Wir entdeckten weit und breit keine Krieger und hätten die Angelegenheit gerne mit einer wegwerfenden Handbewegung abgetan, aber die uns neuerdings überkommenden Gefühle, ließen uns vorsichtig sein. Da wir uns dem Feuerberg bis auf einige Kilometer genähert hatten, kam einer von uns mit der Überlegung:
„Wir könnten ihn hier beerdigen, mit Blick auf dem Feuerberg, dann müssten wir den kriegerisch verfluchten Boden nicht betreten!“
 
Wie soll es weitergehen? Diese Story kannst du selber weiterschreiben.
 
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Kommentare  

Der Anfang ist zu aufklärend, du hättest die Story subtiler einarbeiten können. So hat man zwar viele Informationen zum Weiterschreiben, aber es hört sich einfach schlecht an.
Die Fortsetzungen haben sich ganz gut dem Anfang angepasst. Der Stil der ganzen Sache ist allerdings nicht so überzeugend. Die Ich-Form kann man besser umsetzen.
Story selbst ist auch eher fad, zu schwammig, irgendwie.

Mäßig.


Redfrettchen (13.06.2004)

OK, Mister Neunmalklug - bleibt zu hoffen, dass diese tollen Fortsetzungen bald wieder verschwinden. Es ist immer traurig, dass solche Trolle ein gutes Forum für ihren Blödsinn missbrauchen müssen, weil sie scheinbar ein soziales Defizit haben. Traurig. Hast Dich selbst gelungen disqualifiziert!

bignose (17.12.2001)

Oha, was sind das denn für zwei interessante Kommentare??? Von denen erhielt ich leider gar keine Meldung per Mail. Zu Stefanie kann ich nur sagen: Nicht weiterschreiben können ohne es zu probieren gilt nicht als Argument. Wir alle sind doch hier, um herum zu probieren. Auch ich teste immer und immer wieder, wo meine Grenzen sind. Gib Dir einfach einen Ruck und schwing die Feder - nein, die Tasten. Es wird Dir keiner den Kopf abschlagen, wenn Du eine Fortsetzung hinzu fügst. Liebe Grüße, bignose

bignose (23.08.2001)

Hmmm... ich find das schon sehr gut angefangen. Man kann da sicher sehr gute Fortsetzungen schreiben, meiner Meinung nach. Allerdings kann ich hier (wie auch bei jeder anderen Write on-Geschichte) nur sagen, dass ich nicht weiterschreiben kann, weil ich dazu einfach nicht fähig bin. Jedoch bin ich mir sicher, dass irgendjemandem was verdammt gutes einfallen wird.

Stephanie (22.08.2001)

xfhftufzjufgt

xfhdfgfhdfgfg (09.08.2001)

wggrtgeg

sgfsfsdfd (09.08.2001)

Wow! Interessante Premise!!!

Kathy (01.08.2001)

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