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Prämisse
Sheila McLane,
20.07.2004 |
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Hallo,
neugierige Frage meinerseits an die 'Großen-Stücke-Schreiber'.
Wie haltet ihr es mit der verbesungenen 'Prämisse'? Steht die bei euch schon vor Beginn der Geschichte fest? Oder entwickelt sie sich (wie meistens bei mir) erst nach und nach beim Schreiben? Wie ernst nehmt ihr überhaupt die Forderung der Prämisse?
Liebe Grüße
Sheila |
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| | | | | | | | | Das ist | Sheila McLane 22.07.2004 - 21:40:30 |
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Im Prinzip handelt es sich bei der Prämisse beim Romanschreiben um den Grund-/Leitsatz der Geschichte, die Aussage (z. B. auch wenn es Sch... vom Himmel regnet, irgendwann scheint auch wieder die Sonne - vorausgesetzt, man hält lange genug durch und hat ein Boot ;-)) (ok, etwas flapsig ausgedrückt). Wahre Liebe besiegt alle Widrigkeiten. Das Gute/Böse siegt am Ende doch usw.)
Lt. den klugen Leuten sollte ein Autor sich zu allererst die 'Aussage' seiner Geschichte überlegen und diese dann praktisch als ersten Satz (während des Schreibens) festhalten und seine Arbeit immer wieder daraufhin überprüfen, ob sie weiterhin diese Prämisse/Aussage verfolgt oder davon abweicht (schlimmer Finger äh - Fehler). Allerdings gibt es auch Stimmen, die behaupten, die Anfangsaussage kann sich während der Entwicklung des Romans ändern. Es können also 2-3 Aussagen im Roman drin sein. Wichtig wäre jedoch, dass jeweils die Ausgangsprämisse beantwortet wird, ehe die nächste kommt. Soweit also die Theorie ...
Allerdings ist bei mir immer zuerst die STory da. D. h. wenn ich Anfange zu schreiben, weiß ich noch gar nicht, was ich mit der Geschichte 'aussagen' will. Hängt vielleicht damit zusammen, dass ich meine Leser nur gut unterhalten will, einfach eine 'saugute' Geschichte schreiben, die den Leser von Anfang an fesselt und (im Idealfall) er das Buch in den Schrank stellt und im Laufe seines Lebens immer wieder mal liest.
Z. B. könnte m. M. nach die Prämisse im 1. + 2. Kapitel von 'Die Ärztin' sein: Wer Geheimnisse hat lebt ständig in der Angst vor Entdeckung.
Woraus sich dann die Frage für den Verlauf der Story ergibt: Werden Douglas/Alexandra/Logan ihre Geheimnisse bewahren können? (Fällt mir jetzt ganz spontan ein.) Allerdings könnte eine andere Prämisse dafür lauten: Wer sich für etwas engagiert, verliert letzten Endes. Und die Frage: Verliert man wirklich?
Ich stelle mir diese Fragen nicht (eigentlich). Ich habe eine Idee und schreibe sie herunter und wenn der Roman fertig ist, müssen alle Handlungsstränge ein logisches Ende haben. Basta! Aber vielleicht bin ich ja nur ein (zu) einfach konstruierter Geist *lächel* ...
Liebe Grüße
Sheila | antworten | |
| | | Liebe Sheila | Stefan Steinmetz 20.07.2004 - 20:35:34 | | Nimm den letzten Abschnitt deines Postings und rahme es dir ein! Genauso schreibt man Romane. Pfeif auf die Gurus mit ihrer Hornisse oder Prämisse oder Matisse oder sonstwasisse! | antworten | |
| | | Einfach strukturierter Geist??? | Lies 21.07.2004 - 08:45:28 | | komm an mein Herz.
Genau das hier ist es nämlich..
Zitat
wenn ich Anfange zu schreiben, weiß ich noch gar nicht, was ich mit der Geschichte 'aussagen' will. Hängt vielleicht damit zusammen, dass ich meine Leser nur gut unterhalten will, einfach eine 'saugute' Geschichte schreiben, die den Leser von Anfang an fesselt und (im Idealfall) er das Buch in den Schrank stellt und im Laufe seines Lebens immer wieder mal liest.
Zitatende
Ansonsten halte ich es wie Compu die Echse.
Ich höre, sehe, lese etwas und ein Satz bleibt haften, der gefällt mir und ich stelle ihn an den Anfang der noch leeren Seite.
Und dann inspiriert er mich und ich schreibe weiter, noch gar nicht sicher, wohin ich will.
Und dann küsst sie mich die Muse, oder sie dümpelt vor sich hin.
Aber auch dann ist das kein Beinbruch, ich schalte einfach den PC aus und speichere vorher das Fragment ab.
Habe ich Glück, fällt mir schon zwei Stunden später ein, wie ich Pfeffer in die Story kriege und wie sie sich entwickeln könnte. Beim Bratenwenden, Betten machen, was auch immer, denke ich nämlich an nichts anderes.
Und dann lasse ich alles stehen und liegen und schreibe weiter.
Auf die Weise entwickeln sich die Figuren und gewinnen eine Art Eigenleben.
Und plötzlich entsteht auch das Grundthema in festen Umrissen, dahin will ich jetzt und dahin schreibe ich uns jetzt.
Ich sage *UNS*, weil wir inzwischen ein Team geworden sind.
Und Bücher, aus denen man *Schreiben* lernen könnte, die habe ich noch nie gelesen und halte sie auch nicht für sinnvoll.
Entweder man kann erzählen, oder man kanns nicht.
Gruß Lies | antworten | |
| | | @ Lies | Trainspotterin 21.07.2004 - 14:02:23 | | DIESEN letzten Satz fand ich auch sehr
einrahmenswert...
Ist Erzählen können nicht genau das, worauf es
ankommt? Es gibt ja auch durchaus Leute, die nur
glauben, sie könnten erzählen. Sie schreiben,
werden tatsächlich verlegt, und das sind dann die
Leute, deren Bücher ich recht schnell verlege, weil
ich mich ständig beim Lesen fragen muß: Was will
er/sie mir eigentlich hier erzählen?
Und dann gibt es die Leute, die so schreiben, daß es
mir geht wie früher auf dem Küchenstuhl meiner
Oma, wenn sie mir Geschichten erzählte: Ich schreie
süchtig nach mehr und stampfe mit dem Fuß auf,
damit es weitergeht und ich den Rest auch noch
höre. Gut, das mit dem Aufstampfen und Schreien
habe ich heute abgelegt, mittlerweile äußert die
Sucht nach Geschichten sich im Erwerb sämtlicher
Bücher eines Autors, der es drauf hat... | antworten | |
| | | @Trainspotterin | Lies 21.07.2004 - 17:54:51 | | Wusste ich doch, dass wir beide auf dem gleichen Kahn schippern.
Wenn ich also etwas gerne wäre, dann ein begnadeter Erzähler.
Mit Literaten im üblichen Sinn, kann ich nichts anfangen und die meisten Leser erkennbar auch nicht.
Ein gutes Beispiel dafür sind die prämierten Geschichten aus dem Bachmann Ritual.
Das verführt dann allerdings dazu, dass man nach der Story *Der Fall* die anderen gar nicht mehr liest.
Vielleicht waren sie besser, was aber bezweifelt werden darf.
Gruß Lies | antworten | |
| | | @ Lies | Sheila McLane 21.07.2004 - 18:15:57 | | ... ich habe von den Bachmann-Stories über eine Handvoll quergelesen - bezweifle ruhig, dass sie besser waren
Liebe Grüße
Sheila | antworten | |
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