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Let's call it a Day?!

Amüsantes/Satirisches · Kurzgeschichten
© marmonemi
Spät war es geworden. Sehr spät!

Was an und für sich gute Gründe hatte. Sehr gute Gründe!

Logische Konsequenz am nächsten Morgen:

Verschlafen.

Mit Karacho!

Als ich die ersten Geräusche vernahm, hatten es meine Wecker (vier an der Zahl!) bereits seit zweieinhalb Stunden aufgegeben, den Befehl zum Verlassen des Bettes zu repenetrieren. Irgend etwas zwischen dem Radau eines Rasenmähers und dem süßlich säuselnden Vogelgezwitscher auf meinem Balkon hatte wohl Teile meiner Sinne zum Leben erweckt.

Mich im Ganzen noch längst nicht.

Ich schlich durch die Wohnung und hoffte, irgendwo eine Uhr zu finden, die mir eine Zeit zu nennen im Stande war, die nichts mit einer 9 an erster Stelle zu tun hatte. Klappte nicht. Also holte ich mir erst mal einen Kaffee und versuchte mich zu sammeln.

Als ich zumindest ungefähr sicher sein konnte, wo sich bei mir vorne und hinten, oben und unten, befindet, schlich ich ins Bad und tat mein Bestes, den Wasserstrahl der Dusche nicht in den geöffneten Mund zu bekommen...

„Beim Duschen ertrunken!“

Nein, den Aufmacher wollte ich der nächstbesten Tageszeitung dann doch nicht gönnen. Nach Trocknung und Cremung stellte ich fest, dass sich meine lieblings-Bodys und hellen Jeans nach letztabendlichem Wasserkarussell auf der Wäscheleine respektive an ihr befindlichen Kleiderbügeln versammelt hatten. Sämtlichst. Natürlich waren sie noch klitschnass. Wie sonst sollte es an einem solchen Morgen sein?

Die Kleiderfrage verschob ich also auf später, schnappte meinen Kaffee und trollte mich zurück ins Bad. Als ich es wagte, mein Gesicht halbwegs als „tageslichttauglich“ zu bezeichnen, und meine Kontaktlinsen sich – je eine – in den Augen verteilt hatten, schnappte ich meinen noch immer volle Kaffeebecher und wollte schnellstmöglichen Schrittes die zuvor verschobene Frage mittels Frontalangriff auf meinen Kleiderschrank klären.

Irrtum!

Mein Kaffeebecher prallte aus voller Drehung mit dem Rahmen der Badezimmertür zusammen. Die Einzelteile des Bechers schafften es durch die halbe Wohnung. Der Kaffee nahezu durch die ganze. War aber nicht so schlimm, denn das meiste sickerte sofort in den Teppich auf meinem Flur. Es macht ziemlich unschöne Streifen... auf hellblauem Teppichboden. Aber vor allem ist anzumerken:

Verdammt viel drin in so einem dämlichen Becher.

Irgend etwas auf die Hauptaufschussstellen des Kaffees schmeißend und mich mit neuem, vollen, Kaffeebecher über Scherben turnend ins Schlafzimmer bewegend, stellte ich fest, dass mir an diesem Morgen gar nichts Verbliebenes in meinem Schrank gefiel. Also zog ich lustlos eine mittelblaue Jeans und dazu einen mitteldunkelockergrünen Body an. Es ist anzunehmen, dass jeder, der mir an diesem Tag entgegen kam und meine Klamotten sah, wenn nicht gar blind geworden ist, dann doch zumindest einen mittelschweren Sehschaden davon getragen haben muss.

Sorry for that!

Mir war es ziemlich egal. Irgend etwas war eh komisch. Ich war todmüde und richtig gucken konnte ich nicht wirklich. Das zog sich auch nach fast endgültigem Erwachen so locker durch den Tag. Aufkleber an irgend welchen Geräten in meinem Office konnte ich heute aus der sonst auch üblichen Entfernung plötzlich nicht lesen. Egal. Der Tag war eh gebraucht.

Meine bereits länger andauernden Verhandlungen bezüglich eines neuen Monitors hatten noch nicht so weit gefruchtet, dass ich inzwischen einen hatte. Aber zumindest hatte ich plötzlich einen Techniker am Telefon, der mir erklärte, dass er einen Bildschirm für mich habe. Keinen FlatScreen, wie ich es wollte, aber es wäre ein ganz toller Bildschirm und er wäre auf jeden Fall kleiner als mein jetziger und vor allem würde er nicht flackern.

Ich blieb gespannt.

Eine Stunde später klopfte es. Nach einem noch immer etwas verschlafenen „Ja!?“ meinerseits öffnete sich die Tür und auf meinem Besuchertisch wurde etwas abgestellt, was der Größe nach auch Teil einer Schrankwand hätte sein können. Plötzlich tauchte hinter dem Etwas jemand auf und meinte, dass es sich um meinen neuen Bildschirm handeln solle... Solle.

Au contraire!

Meine Erklärung, er solle das gute Stück bitte sofort wieder mitnehmen, denn DAS wolle ich auf gar keinen Fall auf meinem Schreibtisch haben, quittierte er mit einem eher in Richtung Verzweiflung denn in Richtung Freundlichkeit gehenden Lächeln und verabschiedete sich mit dem Bemerken, er würde den Cheftechniker benachrichtigen und der solle sich nun selber darum kümmern. Bei der Gelegenheit könne der ja den Bildschirm auch selbst wieder in den Keller schleppen. Hm...

Da stand er nun...

Ein riesiges Monstrum, getarnt als Grafik-Bildschirm. Auf meinem Besuchertisch. Und ich wollte ihn nicht. Die spätere Auseinandersetzung mit dem Cheftechniker ... habe ich vergessen *lüg*, harre aber der weiteren Ereignisse und bin gespannt, ob und wenn ja in welchen Ausmaßen mir in nächster Zukunft ein flimmerfreier Bildschirm vergönnt sein wird.

Die Müdigkeit war das einzige, stets anwesend Treue, das mich über diesen Tag mit kaum zu ertragender Vehemenz begleitete. Ich hangelte dem Feierabend entgegen und hoffte, baldmöglichst wieder meine Bettdecke über den Kopf ziehen zu dürfen.

Dem war dann nicht ganz so.

Als eigentlich endlich und fast der klamotten-zusammen-packen-und-gehen-Zeitpunkt gekommen war, überlegte sich die Welt, noch mal kurzfristig unterzugehen und mein Job fing überhaupt erst richtig an. Ich hatte den ganzen Tag noch nichts zu mir genommen, worauf man hätte rumbeißen können oder wo nicht „Wasser“ drauf stand.

Ich hatte Hunger. Erbärmlichen HUNGER!

Außerdem waren meine Zigaretten alle. Was von beidem schlimmer war, vermochte ich aufgrund meiner geschwächten Sinne nicht mehr genau zu definieren. Das war aber auch letztendlich egal.

Nachdem ich mich mit mehrstündiger Verspätung endlich nach Hause schleppen durfte, setzte sich in der Bahn mir gegenüber eine Frau, die entweder ein neues Parfum hatte oder an massiven Blähungen litt. Es war nicht zum Aushalten. Also den bereits eingeläuteten Halbschlaf abbrechen und einen anderen Sitzplatz suchen.

Endlich zuhause angekommen, ließ ich – inklusive Gesichtsausdruck – alles von mir abfallen. Dass ich meine Kontaktlinsen morgens verkehrt herum eingesetzt hatte, bemerkte ich zum Glück erst am nächsten Morgen. Und da ich schon völlig auf Bett programmiert war zog ich sofort meine Schuhe aus und stand prompt in den ersten Scherben der noch immer auf Wegräumung wartenden Kaffeebecherreste.

Alle weiteren Bemerkungen meinerseits, die ich mir in diesem Moment nicht mehr verkneifen konnte, fallen unter das Jugendschutzgesetz und werden hier somit keine Veröffentlichung finden.

Letztendlich blieb für mich in diesem, noch immer nicht zu tiefster Ruhe und Entspannung führenden, Moment nur noch eine Frage:

„Let’s call it a DAY?”

A DAY???

No, thanks!
 
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Kommentare  

Bin ich froh, dass ich 'ne Brille habhttp://www.webstories.cc/img/6.gif!

Crazy Diamond (10.02.2011)

Warum zum Teufel gibt es immer wieder für Menschen, die nicht mal genügend Arsch *ENTSCHULDIGUNG* in der Hose haben, um zu ihren Worten mit ihrem Namen zu stehen, Möglichkeiten, ihren Schwachsinn öffentlich zu posten?

marmonemi (16.09.2004)

Why the fuck do people allways write in english? Does it make sexual feelings to use a foreign language so normal people can´t understand?
Dammned! This is a german site! So would you PLEASE write in german language!!!!!!!!!


 (16.09.2004)

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