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Nebelkrähe

Nachdenkliches · Poetisches
Rauschen. Raunen. Hunderttausend Verschmelzigkeiten. Zwang. Lebensberührtheit.
Schön ist es zweifellos, in einer Gruppe sich zu fühlen. Die Nebelkrähe vermisst Einsamkeit. Ein Hochgefühl, Stärke zu spüren, ausspielen zu können, zu wollen. Kein milchig kalter Dunst, dort hoch oben. Diese Besonderheit, das Herausgehobensein, das Normalfühlen eines Handelns, das nicht nur jeden einzelnen, sondern alle vorwärts bringt. Funktionieren. Weite Sicht. Ungeheure Chancen.
Auch mal sein können, wie man sich zu wünschen hat. Jenseits des kleinen, engen Horizonts der simplen Persönlichkeit. Nicht so ordinär. Die Wolken Wolken sein lassen, weil man anderes zu tun hat. Das Übereingestimmte, Übliche provozieren, verträglich sein. Weggeflogen. Flüchtigkeit erahnend. Nichts sagen müssen. Es macht ja ein anderer, für den ist es auch kein Problem. Biegende Rauschebäume, Wehen. Vielleicht werde ich irgendwann auch so wie der. Hoffentlich. Sie ist fort. Nicht daran denken zu müssen. Nicht denken zu müssen. Nicht zu denken. Nicht denken zu sollen, zu dürfen, zu wollen. Ein Glück, dass ich drin bin. Sonne zu genießen. Aufklarung.
Links und rechts von mir erheben sich starke schwarze Schwingen, kräftige Krallen heben ab. Es fällt zu Boden.
Kein ich. Kein Rückgrat. Kein garnichts. Nicht einmal ein müdes Krähen.
 
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Kommentare  

Dein Schreibstil ist sehr abstrakt, gedankenvoll, einige würden sagen: gefühllos, abgehoben - aber ich weiß es besser. Vielen Leuten geht es nicht ein, dass die Erlebniswelt einiger weniger Menschen sich tatsächlich kaum von ihrer so genannten "kandidelten" Art zu schreiben, unterscheidet. Sie handeln nur aufrichtig, indem sie zeigen, dass sie anders denken. Ich könnte sagen: die Art der Perspektive ist keine Wahl, sondern Fatum - insoweit auch kein Verbrechen. Wir haben es schwer, uns einfach auszudrücken, sowie andere es schwer haben, uns zu verstehen. Der Unterschied, gleichsam eine kognitive Kluft, ist nicht gewollt - von beiden Seiten nicht. Doch man mißversteht sich, wieder in doppelter Hinsicht.

Geschichten wie diese hier sind keine Geschichten, sondern Zustände. Insofern kann man sie nicht wie Geschichten beurteilen. Dein Schreibstil ist kein Mittel zum Verständnis, sondern eher Bekenntnis einer fundamentalen Fremdheit, die - wenn man sich genauer umsieht - absolut zeitgemäß wie unspektakulär ist. Weniger die postmoderne Fremdheit selbst, als ihre Bewältigung wird in Hinkunft von Interesse sein. Aber vielleicht hast du aufgegeben, dich verständlich zu machen? Frage dich einmal, warum du schreibst... (im Ernst, und ohne Sarkasmus)

Es gibt Menschen, die bauen Brücken, über die Köpfe anderer hinweg, zu Wolkengebilden, deren Erbauer auf die Nützlichkeit von Gästezimmern vergessen haben.

Aber zur "Nebelkrähe":

Eine Fortsetzung würde mich interessieren, auch wenn das wahrscheinlich nicht in Planung ist. Bis zuletzt bleibt nämlich unklar, ob die Nebelkrähe sich für die Einsamkeit entscheidet (die sie ja "vermisst"), oder für die Gemeinsamkeit (die sie irgendwo auch "schön" findet). Das Wort "Aufklarung" (Aufklärung?) deutet wohl an, dass durch eine plötzliche Einsicht (Offenbarung?), vielleicht auch Selbsterkenntnis die Nebelkrähe wieder zu dem werden musste, was sie stets war und sozusagen weggerissen wurde hin zu ihrer wahren Existenz. Andererseits: sieht so das selbstversöhnte, zusichgekommene Wesen aus? - "Kein ich. Kein Rückgrat. Kein garnichts. Nicht einmal ein müdes Krähen."?


Rian Ma (15.07.2006)

Arroganz macht halt einsam...
...aber Niveau sieht nur von unten aus wie
Arroganz....


Natus (10.07.2006)

ich finde es irgendwie anstrengend, diesen text zu lesen. ich glaube, es liegt am rhythmus. da gibt es viele unstimmigkeiten. darüberhinaus ist er mir etwas zu kurz.
vom inhalt her kommt er an manchen stellen ziemlich ausdrucksstark daher. gäbe es im rhythmus nicht so viele umbrüche und wäre die aussage nicht ganz so verworren, könnte dies ein richtig guter text sein.
also aus meiner sicht müsste dieses werk gründlich überarbeitet werden.


Gulliver Assi (10.07.2006)

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