Ertua Raycon

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Nun ja,

es würkte vielleicht so, als ob ich nicht zum Schreiben käme, betrachtete man Durchschnittswerte der Hier-Veröffentlichungs-Zahlen, aber ich habe meist einfach nur keine Zeit, die Öffentlichkeit mit meinen linguistischen Knotereien zu verwirren...

...Nein, mal Ernst beiseite, ich genieße (leider nicht mehr lange) meine Minderjährigkeit, frei mi dobei mai Ausbildung aufm höchstn Stondord in aim boarischen - resbeggdiive fränggischn - Gymnasium absolwian zu döffm. Sehr zum Leidwesen diversester Sprachenlehrkräfte genannten Etablissements neige ich tendenziell dazu, meine Sätze - insofern man dies noch so nennen darf - über das erwartete Niveau eines Elftklässlers hinaus zu verkomplizieren, resultierend aus meiner Abneigung gegenüber einfacher Sprachebene, erfahren bzw. erlitten in schon so mancher Klassenlektüre, die ich freudig erregt verschlungen. Außerdem diagnostiziere ich bei mir selbst einen Hang zu unkontrolliertem Neologismieren.

Zum Schreiben bin ich einerseits durch meinen etwas extravaganten Freundeskreis (Vorsicht, Euphemismenhäufung!), andererseits durch lockere Kollaboration mit der Schülerzeitung meiner Schule, vor mittlerweile ziemlich genau 2 Jahren gekommen. Ich bin kein Freund des Schreibens, war es noch nie. Nachschriften, Aufsätze, Erörterungen fand ich schon immer grauenhaft, Erlebniserzählungen und anderen kreativen Formen, bei denen ich mich - im Nachhinein - hätte austoben können, fielen so früh aus dem Lehrplan, dass der Funke erst übersprang, als dieses Genre aus meienr Schullaufbahn schon für immer getilgt war. Große Schweinerei! Kinder werden gezwungen, sich Hirngespinste via Stift abzuquälen, und sobald eine echte Chance besteht, vorhandene Talente zu erkennen und gezielt zu fördern, wird eben das genaue Gegenteil davon durchgeführt. So viel zum Thema Überlegenheit des Bayerischen Schulsystems...

Doch zu etwas erfreulicherem als dem Dauerfrust meiner alltäglichen Bildung. Das Schreiben von Texten - welches Genres, welcher Länge, welcher Sprache auch immer - gehört mittlerweile zu einem gewissen Teil zu meinen primären Freizeitbeschäftigungen, denen ich auch schon einmal die eine oder andere Nacht opfere. Neben sonstiger Beschäftigung mit dem Computer (zugegeben, auch nicht gerade wenig), liegt meine vielleicht wichtigste Passion in der Musik. Fast drei Viertel meines Lebens unterziehe ich mich allwöchentlich der Tortur des Klavierunterrichts - mittlerweile aus Überzeugung, und täglich mindestens eine Stunde vor dem heimischen Instrument, sodass ich mittlerweile schon auf einen für mein Alter weit überdurchschnittlichen Studienstand blicken kann. Ohne Stolz, wohl aber mit Vorausblick.
Nun, was hat das nun zu bedeuten?
Schon mal ein Nocturne von Frédéric Chopin er-lebt? Verstanden, warum ausgerechnet das cis-moll-Prélude von Sergej Rachmaninow eben dessen berühmtestes Werk ist?

"Jeder gute Musiker beherrscht sein Instrument. Nur der Pianist, der wird von seinem Klavier beherrscht." (um einen angehenden Philosophen aus nächstem Kreise zu zitieren)

Ich versuche, und das in allen den vielen Kunstrichtungen, in denen ich tätig bin, der Schriftstellerei in all ihren Facetten, musikalischer Interpretation, Improvisation, Komposition, diverser zwei- und dreidimensionaler bildender Künste, Multimedia, ein Zeichen zu setzen. Weg von der Oberflächlichkeit, der Schnellebigkeit, dem schlechten Gedächtnis, der Trägheit, "Fun-Sucht" unserer neuen Welt, hin zu mehr Tiefgang, Ernsthaftigkeit, wenn sie angebracht ist, einem viel zu schwachen Auch-mal-nachdenklich-sein-könnens und v.a. -wollens, einer Bewusstheit über das eigene Sein, Schaffen, Geschehen in einer zerbrechlichen Welt. Eine hoffnungslos romantische Verträumtheit, expressionistischer Ausdruckswille, aufklärerisches Sendungsbewusstsein, unsanft entblößender Sarkasmus, tiefgründiger Humor, und eine erschreckend universelle Fantasie in Fusion begriffen. Weg von meinungsvorgaukelnder Massenpresse und aggresiver Werbung, gewaltsamer Globalisierung, kurzsichtiger Gewinnmaximierung, hin zu einem aufgeklärten Geist, zu einem Leben, das sich aus sich selbst heraus und nicht durch äußere Umstände als lebenswert zeigt.
Entschleunigung.
Genuss.
Sein.

q.e.d.
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