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Der neue Job

Amüsantes/Satirisches · Kurzgeschichten
Er war unterwegs nach Hawaii. Ach, hätte er sich doch nur einen anderen Platz ausgesucht, als diesen direkt neben den Antriebsdüsen. Aber Inga wollte unbedingt hier sitzen. Na, wenigstens konnte er hier aber ihre Kommentare besser überhören. Was wollte sie denn jetzt schon wieder? „Friedhelm?- Friieedhelm!“, unsanft stieß sie ihn an. „ Steh auf!“ – „Wieso, - wir landen doch erst in 3 Stunden!?“, antwortete er. „Du hast heute deinen ersten Arbeitstag!“ – und schon riss sie ihm die Decke weg. Sofort war er hellwach. Er hatte den Signalton seines Weckers in seinem Traum, geschickt zu dem dröhnenden Geräusch eines Düsenjets umgebaut. Hawaii: gecancelt. Inga, der Wecker, der erste Arbeitstag, wie brutal die Realität doch war. Mühsam schleppte er sich ins Badezimmer. Würde er duschen müssen? Sein neuer Job war jetzt bestimmt genau das richtige für ihn! Nichts körperliches, sondern seine geistige Kompetenz war gefragt. Er hörte den Fernseher in der Küche. Arne und Jakob sahen morgens so gerne etwas fern, sie lachten und alberten mit dem Frühstück herum. Friedhelm lobte dieses allmorgendliche Ritual (denn Traditionen sind immerhin sehr wichtig für Kinder)er meinte, das sei pädagogisch, sie würden eine Menge dabei lernen, zum Beispiel in Konfliktsituationen selbst eine Lösung zu finden. Außerdem tat es den Jungs gut, wenig oder gar nicht zu frühstücken, denn sie hatten beide Übergewicht. Inga war zu dieser Zeit auf dem Balkon, um ihre Frühstückszigarette zu rauchen. „Unsere Kinder sollen schließlich nicht passiv rauchen!“ hatte Friedhelm ihr erklärt. Welch eine rücksichtsvolle Mutter sie doch ist, dachte Friedhelm. Allerdings musste er da etwas nachhelfen, - er hatte um mehr Rücksichtsnahme bitten müssen, ihn störte dabei eigentlich weniger der Qualm in der Küche, als der Doppelkorn den sie immer dazu kippte. Das ging ihm, als trockenen Alkoholiker denn doch entschieden zu weit. Er hatte sie mit Blumen dazu überreden können auf dem Balkon zu frühstücken. Mit Veilchen! Die hielten sogar recht lange. Sein energisches Auftreten war in seiner jetzigen Position mit Sicherheit auch sehr wichtig! Genauso, wie ernstes Interesse für sein Gegenüber. - Darum, würde er den beiden Jungens heute mal einen schönen Tag wünschen. Kurz bevor er in die Küche kam, lag Arne mit dem Gesicht auf dem Boden. Jakob stand über ihm und hatte ihm den Arm verdreht. Als Friedhelm eintrat um sich einen Kaffee zu nehmen, standen beide in "Hab-Acht-Stellung" - Das erfüllte Friedhelm mit Stolz, und er fragte freundschaftlich: “Na, alles fit? - Was siehst du denn so rot aus Arne?“ – Jakob antwortete: „Ich habe ihm gerade einen Wirbel eingerenkt, kleiner Freundschaftsdienst am Morgen!“ Der Schulbus kam. Auf dem Weg nach draußen rauchten Arne und Jakob eine Friedenszigarette, eine von ihrer Mutter, eine, um die sie zuvor gekämpft hatten.
Die Jungs sind einfach klasse, dachte Friedhelm. Und die haben sogar zu mir Vertrauen, obwohl ich nur der Stiefvater bin. Seinen Teampartnern Hilfe anbieten ohne Gegenleistung zu erwarten! Das wollte er sich für seinen neuen Job auch merken. Aber was war denn das? Flockiger Kaffee? Das lag an der Milch! „Iiiinga!“- Seine Lebensabschnittsgefährtin schnippte den Stummel vom Balkon, und eilte in die Küche. „Was ist?“ fragte sie betreten. Er hielt ihr den Becher Kaffee unter die Nase:“ Wie oft habe ich dir schon gesagt: Keine Frischmilch! Die wird sauer! H-Milch sollst du kaufen! Hörst du?“ Er atmete tief durch, er blieb ganz ruhig, denn schließlich war er die personifizierte Beherrschung! „Ich will heute mal nicht so sein, und gebe dir 45 Cent. Das reicht doch oder?“- „ Für einen Liter Milch?“ – „H-Milch! H, wie haltbar,- kapiert?“ - „Ja.“ –„Mein Taxi ?“- „Ist in fünf Minuten da.“ – dann zog sich Friedhelm schnell was über, und verließ unrasiert die Wohnung. Im Taxi dachte er mit einem breiten Grinsen: „ Ich habe eine tolle Frau und zwei prima Jungs. Und das ist alles mein Erfolg, ich bin halt der geborene Lifestyle Coach von morgen!“
 
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Kommentare  

Hallo Karamba,

ein sehr amüsanter Text, ich mußte dabei mehrmals schmunzeln.

Was mich daran gestört hat, war lediglich eine sehr mangelhafte Textstuktur. Es ist einfach ermüdend, einen langen Fließtext lesen zu müssen, die Geschichte verliert damit an Qualität.
Einige Textumbrüche würden der Geschichte somit gut tun.

Ausrufezeichen haben in einer Erzählung nichts verloren, sie gehören bestenfalls in eine wörtliche Rede.
Zudem sollte die wörtliche Rede IMMER in einer neuen Zeile begonnen werden und somit vom übrigen Text auch optisch abgetrennt werden. Vielleicht sogar mit dem Einfügen einer zusätzlichen Leerzeile.
Dieser "Kunstgriff" bringt mehr Farbe und Lebendigkeit in eine Geschichte und erzeugt im Kopfe des Lesers denselben "Überblendeffekt" wie der Szenenwechsel bei einer Kamera im Film.
Außerdem entsteht damit ein sogenanntes "Textbild", was im Auge des Lesers wesentlich angenehmer wirkt als Fließtext.

Somit hoffe ich, damit eine konstruktive Kritik abgegeben und Dir somit einige Tips geliefert zu haben. Ich bin sicher, daß Du in der Lage bist, einiges davon umzusetzen.
"Benoten" möchte ich diesen Text lieber nicht, denn eine Bewertung könnte kaum gerecht ausfallen.
Abgesehen davon mag ich keine "Schulnoten." Ich hoffe, Du verstehst das?

Punktfreie Grüße vom Mino


Minotaurus (01.06.2007)

Sehr amüsant. Gefällt mir. Trifft genau meinen Humor.

Kleine Meerjungfrau (05.05.2007)

Whow, dankeschön!

Karamba Karacho (17.01.2007)

Sehr schön boshaft.Tja, man kennt solche Familien.

doska (17.01.2007)

Einfach herrlich böse !
LG
SC


SCvLzH (16.01.2007)

Ich find die story auch gut. Ist witzig geschrieben, und die gedanken und die einstellung des prot kommen gut rüber.

lg Holger


Homo Faber (09.01.2007)

hallo rosmarin, danke, für die, bewertung! mich stören die kommatas, auch, das sind doch alles, stolpersteine! sogar ganz gemeine, - autsch!
:-)


Karamba Karacho (05.01.2007)

hallo, karamba, das ist ironie, wie ich sie mag, also, nicht zu vordergründig. schmunzel, schmunzel.
-um (sich) ihre Frühstückszigarette zu rauchen -
und die leidigen kommatas. ja, ja.
gruß von rosmarin


rosmarin (05.01.2007)

Christa, das ist absolut okay! Das beweist schließlich, dass du auch wirklich liest, und dafür nochmal: danke !

Karamba Karacho (04.01.2007)

Ich weiß, daß ich mich manchmal blödsinnigerweise an solchen Kleinigkeiten aufhalte, aber mich stört das einfach beim Lesen. Ist nicht böse gemeint.
Christa


CC Huber (04.01.2007)

Hallo Christa, - wird also butter ranzig? egal, dann wird bei Friedhelm die Milch jetzt sauer, ändert ja nichts an der storie. Danke für Korinthen und Punkte!

Karamba Karacho (04.01.2007)

Hallo Karamba,
ich mach hier mal wieder den Korinthenkacker.
Milch wird sauer, nicht ranzig.
Und H-Milch gibt es sowohl als Vollmilch und fettreduziert.
Ansonsten gefällt mir der "Ton" dieser Geschichte recht gut.
LG
Christa


CC Huber (04.01.2007)

Hallo, eine lustige Geschichte, gefällt mir ;-) Lg Sabine

Müller Sabine (04.01.2007)

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