191


2 Seiten

Ein Alptraum (überarbeitete Fassung)

Schauriges · Kurzgeschichten
© darkangel
Mal wieder fuhr sie mitten in der Nacht aus dem Schlaf. Was hatte sie geträumt? Ein Weg… Licht von alten, flimmernden Straßenlaternen und zu beiden Seiten des Weges undurchdringliches Dickicht. Was hatte am Ende des Weges gewartet? Oder war einfach gar nichts passiert… sie war schweißgebadet und zitterte am ganzen Körper. Schon seit Jahren hatte sie keine Alpträume mehr. Und dieser war anders gewesen als alle bisherigen. Kinderalpträume handelten von großen Spinnen oder gefährlichen Schlangen, jetzt kannte sie ihren Feind nicht. Was hatte sie so geschockt? Noch immer zitternd schlug sie Decke zurück und wollte ihre kleine Nachttischlampe anknipsen. Statt das Zimmer in warmes Licht zu tauchen, signalisierte ihr ein leises „Pling“, dass die Glühbirne kaputt war.
Verschüchtert und so entkräftet, als wäre sie nicht im Traum, sondern in Wirklichkeit gerannt, saß sie auf der Kante ihres Bettes. Warum musste das mal wieder heute passieren? Das war typisch. Sie war ein Pechvogel und hatte Angst im Dunkeln, also ging ausgerechnet jetzt ihre Lampe kaputt. Sie schwang die Füße wieder ins Bett und zog die Vorhänge auf. Sie schlief direkt am Fester, um nachts vorm Einschlafen den Mond anschauen zu können, den Mond, dessen Licht Kringel auf ihre Bettdecke malte und ihr Schlaflieder summte. In der Erwartung, die kleine, ruhige Straße vor dem Haus und die Häuser gegenüber zu sehen, beugte sie sich vor – und sog erschrocken die Luft ein.
Träumte sie?
Vor ihrem Fenster erstreckte sich ein Wald, silbern-bläulich angestrahlt vom Mondlicht. Das Dickicht aus ihrem Traum… Sie kniff die Augen zusammen, riss sie wieder auf. Starrte entgeistert auf den Wald vor ihrem Fenster.
Das Gestrüpp schien zu leben. Die Äste, eng ineinander verschlungen, tanzten zu einer nur ihnen bekannten Melodie. Jetzt erkannte sie, dass die Bäume gar nicht blau angestrahlt wurden, sie hatten tatsächlich einen blauen Schimmer auf der schwarzen Rinde. Lichter geisterten zwischen den Blättern umher wie leuchtende Insekten, aber sie konnte keine Tiere entdecken, die das Leuchten ausstrahlten. Was lauerte in dem Astgewirr? Was versteckte sich vor ihren Blicken und wartete nur auf eine Chance, sie in die Fänge zu bekommen?
Als sie so in den Wald hinausstarrte, in diesen nicht endenden Tanz, kam ihr ihr Zimmer kalt, unbeweglich und irgendwie… tot vor. Die hohen, dunklen Wände starrten sie an. Die Möbel schienen in ihrer Trägheit immer mehr Platz wegzunehmen. Sie wusste, dass sie nach draußen musste, ungeachtet aller Gefahren, die der Wald beherbergte. Die unbewegliche Stille des Hauses würde sie langsam ersticken.
Ohne etwas überzuziehen lief sie die Treppe hinab und in den Flur. Nirgendwo funktionierte das Licht. Schwer keuchend erreichte sie die Tür. Ihr Herzklopfen versuchte, ihren Brustkorb zu sprengen und erzeugte eine schreckliche Übelkeit. Blind von den Sternen, die vor ihren Augen tanzten, und taub vom rauschenden Blut in ihren Ohren blieb sie an der Tür stehen und rang mit sich. Sie wusste nicht, was überwog: Die Angst vor dem, was sie draußen erwartete, oder vor ihrem eigenen Haus. Über den Irrsinn dieser Frage musste sie lachen. Es klang hoch und hohl und hallte laut durch die stillen Räume des Hauses, fast, als lachte das Haus zurück. Sie presste die Lippen zusammen. Dann riss sie die Tür auf und floh, verfolgt von ihrem eigenen, irren Lachen, auf den Weg, der vor ihrer Tür begann.
Der Weg.
Sie erkannte alles. Sie wusste, dass es die gleiche Situation war. Sie wusste, dass sie nicht umkehren konnte, und sie wusste, dass sie etwas erwartete, wenn sie weiterging. Langsam sah sie sich um. Der Wald um sie herum schien zu atmen. Wie ein lauerndes Tier kroch das Dickicht von beiden Seiten an den Weg heran und versperrte ihr jede Fluchtmöglichkeit.
Sie schaute zurück zum Haus. Sie schaute den Weg hinunter.
Mit einem Mal kroch die ganze angestaute Angst eiskalt ihren Rücken hinauf und packte mit festem Würgegriff ihren Nacken. Sie wagte nicht, sich noch einmal umzuschauen und rannte blindlings den Weg hinab.
 
Wenn du registriert und angemeldet bist und selbst eine Story veröffentlicht hast, kannst du die Stories bewerten, oder Kommentieren. Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diese Story kommentieren.
Weitere Aktionen
Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diesen Autoren abonnieren (zu deinen Favouriten hinzufügen) und / oder per Email weiterempfehlen.
Ausdrucken
Kommentare  

hallo ihr beiden, danke für eure kommentare und den vorschlag! ich werde da gerade nciht gaanz so schlau draus, aber das liegt einfach daran, dass ich gerade keine zeit hab mich näher dmait zu befassen. aber vllt komme ich ncoh heute abend dazu, das noch mal zu überarbeiten.:)
lg darkangel


darkangel (28.06.2007)

nochmal ich - nicht auf Vertipper achten nur auf den Tenor, den ich ausdrücken wollte, bin wie gesagt krank -Rückenpriobleme und kann derzeit nichtlange sitzen

LG Ela


Ela ela1000 (28.06.2007)

Hallo lieber Angel,

gern kommentiere ich Dir den Text ... der Vorgänger hat Recht, am Ende muss es einen Grund geben eine Realen, der diesen SPuktraum hervorrief - und das Traumerlebnis muss gekürzt werden, sonst mindert eine Wiederholung die Spannung. Zudem einen Tipp einige Bindewörter usw. weglassen und das Ganze in die Gegenwart stellen in etwa so ....
--------------------------------------
nassheschwitzt fährt sie im Bett hoch. Was hat sie geweckt, noch spürt sie die Angst unter der Haut. Noch sieht sie die Bilder glasklar vor sich ... sie läuft einen Weg hinunter vorbei an alten flimmernden Laternen. Zu beiden Seiten des Weges undurchdringliches Dickicht. Sie spürt, dass am Ende des Weges etwas Unheimliches auf sie wartet. Schon seit Jahren hat sie die Alpträume überwunden.Doch dieseer war anders gewesen, er hatte eien gefährliche Realität wiedergespiegelt. Kinderalpträume handelten früher immer von großen Spinnen oder gefährlichen Schlangen, doch in dem jetzigen Traum ging es um einen unbekannten Feind. Ihre Gedanken rasen, während sie sich den Schweiss vom Körper wischt und dagegen ankämpft, wieder einzuschlafen. Was will sie da im Traum warnen. Was verdrängt sie bei Tageslicht? Oder ist es nur allgemeine Fiktion, die Träumen so anhängt und fot ganz etwas anderes ausdrücken will.

Mutig geht sie gedanklich in den Traum zurück, wie es weiterging ...


Ela ela1000 (28.06.2007)

mhh... ich weiß erlihggesagt nich so ganz was ich davon halten soll, ich denk beim lesen nicht viel vielleicht liegt es daran das ich daraus nicht schlau werd... die ist aber auch kopliziert wenn man einen tiefen drinne sucht.... oO

david Kusserow (11.06.2007)

hm... *hinter die ohren schreib* danke:)

darkangel (22.04.2007)

Also, im Allgemeinen kommmt es eher auf die Qualität, denn auf die Länge an.
Aber wenn 13 Seiten erlaubt sind, kannst du davon ausgehen, dass die Veranstalter des Wettbewerbs gerne besser ausgearbeitete Stories lesen.


Chris (22.04.2007)

danke, so wollte ich das haben;)
ich werde mir das mal anschauen und sehen, was ich verwirkliche^^
das mit dem leerzeichen wusste ich gar nicht! word 2000 nennt leider beides richtig... das ist aber auch nicht ganz neu nä;)
die frage wegen der textkürze ist berechtigt: es sind, glaube ich, 13 seiten erlaubt. ABER nicht gefordert. ich frage mich, ob die kürze jetzt positiv oder negativ oder schlicht egal ist...
lg darkangel


darkangel (19.04.2007)

Hallo darkangel!

Wenn jemand nach gnadenloser Kritik fragt, dann bin ich dabei. Erstmal ist der Text ja arg kurz. Ich weiß nicht, wie die Bedingungen zu dem Wettbewerb sind, aber unter 4000 Zeichen? Ich wette, die Konkurrenz liefert längere Texte.

Aber in die Details:
"Ein Weg… Licht" => Schreibweise: Vor die Pünktchen gehört nach neuer RS ein Leerzeichen.

"Oder war einfach gar nichts passiert…" => Es ist immer unklug, dem Leser zu sagen: vielleicht war auch gar nichts. Warum sollte man weiterlesen, wenn vielleicht nichts war?

"Schon seit Jahren hatte sie keine Alpträume mehr." => Tempus. Du musst in die Vorvergangenheit: keine Alpträume mehr gehabt. (Widerspruch zum Anfang: mal wieder)

"Warum musste das mal wieder heute passieren?" => Du widersprichst dir erneut. Gerade hast du noch behauptet, sie hätte seit Jahren keine Alpträume mehr gehabt.

"Sie schlief direkt am Fester, um nachts vorm einschlafen" => Wiederholung von Schlafen. Das ist unschön. Außerdem: Einschlafen groß, das du es substantivierst.

"und ein bisschen träumen zu können." => Auch das ist unschön, da man "Traum" in deinem Text bisher mit dem Traum im Schlaf assoziiert.

"tanzten zu einer nur ihnen bekannten Melodie." => Wirklich? Woher weiß deine Protagonistin, dass sie das tun?

"Lichter geisterten zwischen den Blättern umher wie leuchtende Insekten, aber sie konnte keine Tiere entdecken, die das Leuchten ausstrahlten." => Aus der Entfernung würde man das bei Glühwürmchen auch nicht.

"Nirgendwo funktionierte das Licht." => Wieso nicht? Sind da etwas auch gerade die ganzen Glühbirnen kaputtgegangen?

"Blind von den Sternen, die vor ihren Augen tanzten," => Was für Sterne?

"Sie wusste, dass es die gleiche Situation war. Sie wusste, dass sie nicht umkehren konnte, und sie wusste, dass sie etwas erwartete, wenn sie weiterging." => Warum weiß sie das? Und was weiß sie eigentlich? Das musst du dem Leser schon erzählen.

Tja, dann ist der Text zuende. Ein Mädchen hat einen Traum oder auch nicht und rennt aus dem Haus. Daran ist nichts gruselig, sorry.
Wenn du dem Text bei einem ernstzunehmenden Wettbewerb einreichen willst, musst du noch viel, viel Arbeit hineinstecken. Erzähle eine richtige Geschichte, nicht nur ein vages Traum-Etwas.

Falls du Interesse an weiterer Arbeit an dem Text hast, kannst du mir gerne eine Mail schicken.

Grüße


Chris Stone (19.04.2007)

danke für eure kommentare!

darkangel (18.03.2007)

Gefällt mir sehr gut, mach weiter so.

Arkady Kovalev (18.03.2007)

Interessante geschichte und sehr spannend finde ich. lg Holger

Homo Faber (18.02.2007)

Hallo^^!!!
Schöne Story, habe meine Story korrigiert reingestellt! Also wenn du sie nochmal lesen könntest und ein Kommentar schreiben??? Danke^^

lg Janina


Janina Pohl (30.01.2007)

gefällt mir ganz gut^^ wirklich deine texte sind schön zu lesen..

lg


Liza Wüstenberg (28.01.2007)

Login
Username: 
Passwort:   
 
Permanent 
Registrieren · Passwort anfordern
Mehr vom Autor
Gedanken kurz vor Mitternacht - Automatisches Schreiben  
Die Tänzerin - Ein Experiment mit dem Marionettenmotiv  
Kleine Diebin  
Die Marionette  
Danke, Can...  
Empfehlungen
Andere Leser dieser Story haben auch folgende gelesen:
---
Das Kleingedruckte | Kontakt © 2000-2006 www.webstories.eu
www.gratis-besucherzaehler.de

Counter Web De