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Die Abenteuer von Proctor Silex Teil 3: Der automatische Autobiograph

Romane/Serien · Fantastisches
Proctor Silex, aus der langen Reihe der Proctoren, König von Krauka, Held von Tawain, bester Verfliegenstechniker der Pedautzn Werke und viele vermuten er ist auch der Fledermausmensch, erfreute die galaktische Kooperative mit einer neuen tollen Erfindung, dem sogenannten automatischen Autobiographen. Die neueste Erfindung unseres Helden Proctor Silex war so genial, dass selbst die größten Kleingeister sich ihr nicht verschließen konnten. Diesmal nutzte unser Konstrukteur die Metrik der Raumzeit selbst für seine Zwecke. Es gibt eine mathematische Konstante, welche die euklid’sche Geometrie definiert, die Zahl Pi, sie ist eine sogenannte transzendente Zahl. Das heißt nichts anderes, als dass das Verhältnis von Umfang zu Durchmesser eines Kreises unendlich viele Kommastellen hat. Proctor Silex’s Idee nutzte die Tatsache, dass diese unendlichen Stellen hinter dem Koma völlig zufällig verteilt sind. Unser Held kodierte jetzt jeweils zwei dieser Zahlen mit einem Buchstaben, also wenn man die Zahl Pi im Dezimalsystem ausschreibt: 3,141592653589..., bedeuten die ersten zwei Ziffern hinter dem Komma den 14. Buchstaben im Alphabet, nämlich N, die nächsten beiden Ziffern 15 wiederum O. Kommt irgendwo zum Beispiel die Kombination 01 vor, bedeutet es A, 02 heißt B und 12 würde L ergeben. Da die Anzahl der Ziffern nach dem Komma der Zahl PI unendlich ist, kommt es immer wieder vor, dass rein zufällig vernünftige Wörter gebildet werden, wie zum Beispiel „Hallo“ oder „Proctor Silex“. Natürlich kommen irgendwo in der Riesenmenge der Zahlen auch ganze Sätze vor, wie zum Beispiel „Proctor Silex ist ein Held!“ oder „Alle anderen sind dumm, dumm, dumm!“. Da unendlich viele Ziffern hinter dem Komma existieren, findet man irgendwo alle Wörter, die es gibt in jeder Sprache die irgendwo im Universum gesprochen, gegrunzt oder gefurzt wird. Irgendwo im Abgrund der Kommastellen von Pi findet man alle möglichen Sätze und wenn man nur lange genug sucht, alle Bücher dieses Universums, einfach auf Grund des Gesetztes der Wahrscheinlichkeit und der Unendlichkeit der Nachkommastellen. Man findet aber nicht nur die Bücher die schon geschrieben wurden, sondern auch die Bücher, die noch gar nicht verfasst sind. Alle schriftstellerischen Werke, die in diesem Universum jemals geschrieben wurden oder geschrieben werden sind irgendwo in der Zahl Pi kodiert. Natürlich findet man irgendwo in diesem unendlichen Zahlenuniversum auch die Biographie jedes Individuums, dass je gelebt hat, jetzt lebt oder je leben wird. Hier spürt man die Schwingen des Unendlichen am Deutlichsten schlagen. Proctor Silex benutzte nun eine große Wasserstoffwolke in der Nähe des Orionnebels als gigantischen Quantencomputers, der ihn ermöglichte die Unendlichkeit der Nachkommastellen der Zahl Pi rasch nach sinnvollen Wörtern, Sätzen und Büchern zu durchsuchen. Sehr schnell wollten sehr viele AlienInnen ihre Autobiographie automatisch verfasst haben. Leider berücksichtigten sie nicht, dass nicht nur ihr tatsächliches Schicksal in den Weiten der Zahl Pi geschrieben steht, sondern auch alle möglichen Eventualitäten, verpassten Entscheidungen und Alternativschicksalswege. Das entgültige Aus für den automatischen Autobiographen kam allerdings als der große, aber natürlich lange nicht so geniale Mitbewerber von Proctor Silex, Otos Kringel die Kommazahlen der ebenfalls transzendenten Euler’sche Zahl E nach Biographien zu durchsuchen begann. Kurze Zeit später wurde auch noch die Zahl des „goldene Schnittes“ nach Schicksalen durchforstet. Damit brach der Markt komplett zusammen und der Unterhalt der teueren galaktischen Quantencomputer mit deren Hilfe es einzig und alleine möglich war die große Zahlenmenge zu verarbeiten, wurde zu teuer. Findige Geister kamen überdies dahinter, dass es unendlich viele transzendente Zahlen mit unendlich vielen Stellen nach dem Komma gibt und nun blies wirklich jedem der Hauch des Ewigen ins Gesicht. Leider auch Proctor Silex, der schweren Herzens Konkurs anmelden musste. Windicus Galacticus, sein überaus treuer Anwalt bewahrte ihn wie üblich vor dem Schlimmsten und ersparte ihn vor der Einzelhaft auf der Eiswelt „Zahnklappus“. Wir hoffen alle, dass wir bald wieder von den neuesten Abenteuern des Proctor Silex berichten können, wir glauben, dass er gerade an einem Gegenwindschaufler arbeitet.
 
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Kommentare  

Servas Pit Patrol,
richtig ;-), nur kommen bei mir leider nicht die gesamelten Werke von Shakespeare heraus!

In letzter Zeit komme ich leider nicht mehr viel zum Schreiben, naja hoffentlich wird es nächstes Jahr wieder besser.
LiGru
G.T.


Gerold G.T. (Tschie Tie) (11.10.2008)

Das ist ja das infinite monkey theorem! Ist mir erst jetzt aufgefallen. Manchmal bin ich echt langsam.
Pit Petrol


anonym (07.10.2008)

Das ist ja infinite monkey theorem! Ist mir erst jetzt aufgefallen. Manchmal bin ich echt langsam.
Pit Petrol


anonym (07.10.2008)

Na klar gibts die Geschichten vom Proctor Silex in der Zahl Pi versteckt, ich erfinde sie ja gar nicht, sondern such sie blos raus :-), mal sehen ob ich heute wieder dazu komme...

Gerold G.T. (Tschie Tie) (26.03.2007)

Ob die gesammelten Werke von Silex auch in der Zahl Pi zu finden sind?

Arkady Kovalev (25.03.2007)

Tschuldigung hab vergessen, meinen Namen einzutragen.

Pit Petrol (03.03.2007)

Wirklich gut diese Idee! Könnte glatt von mir sein (lol). Erinnert mich aber doch sehr an den Douglas Adams Style...

Aber nichts destoweniger hat die Story ein paar Fehler (ich muss wieder mal was für meinen Ruf tun). Der größte Fehler ist das "umrechnen" in Buchstaben: Bei zwei Ziffern (z.B. 01) hat man genau 100 Möglichkeiten. Das Alphabet hat aber nur 26 Buchstaben, mit Umlauten und ß genau 30, wenn man dann noch ein paar Sonderzeichen wie Gänsefüßchen oder das Leerzeichen dazu nimmt (hier stellt sich auch sofort die Frage in welcher Reihenfolge?), kommt man vielleich auf 40 oder 50 aber nicht auf 100. Wie also werden die Kombinationen 00 und 27 bis 99 "übersetzt"?


 (03.03.2007)

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