7


3 Seiten

Die Abenteuer von Proctor Silex Teil 2.5: Terraforming

Romane/Serien · Amüsantes/Satirisches
Die Mitglieder der großen galaktischen Kooperative werden von vielen Gefahren bedroht, wie zum Beispiel Schwarzen Löchern, Rechtschreiblehrern auf der Suche nach verlorenen Beistrichen, Supernovas, verstrahlten Atomklos, Meteoriteneinschlägen, Wasserstoffwolken ohne Alkoholgehalt, Antimaterie, Hyperbandwürmern und natürlich vielen verrückten Erfindern.
Doch es gibt Bedrängnisse, die nicht so offensichtlich sind, vor allem solche, welche sich über einige Generationen verteilen können leicht übersehen werden.
Es lebt eine gemeine Nation in der Galaxie, die sehr gerne Planeten übernimmt und das Klima so verändert, dass nur ihr Volk dort gemütlich leben kann und die haben es gerne kalt!
Diese Aliengemeinschaft nennt sich selbst die Zylophyten, aber von den Bewohnern der Galaxie haben sie andere Namen bekommen, wie zum Beispiel Hinterschleicher oder Hinterdrücker.
Planeten werden nicht mit roher Waffengewalt erobert, sondern diese gemeinen Aliens arbeiten mit sehr viel subtileren Methoden, die allerdings meistens so zwei bis drei Generationen benötigen.
Ihre Strategie ist einfach die langsame Verblödung der gesamten Bevölkerung und die gleichzeitige Abkühlung des Klimas, welche durch die Ausdummung der Gesellschaft nicht bemerkt wird, bis sich nur mehr die eisliebenden Zylophyten wohl fühlen und der Rest der Bewohner in wärmere Gestade fliehen muss, sofern sie nicht schon eingefroren sind.
Die verwendete Taktik umfasst viele unterschiedliche Verdummungsmethoden.
Man beginnt die Phase Eins ganz langsam durch die Einführung von sogenannter „Werbung“ auf allen Nachrichtenkanälen. Die dabei verwendeten Slogans wie zum Beispiel „Wäscht weißer als Weiß“ oder „Wenn Sie Zwei kaufen, dann bekommen Sie ein Drittes gratis“ bereiten die Bevölkerung eines Planeten für der Phase Zwei der Verdummkopfung vor, der Aussendung von sogenannten „Talk-Shows“ am Nachmittag. Dabei sitzen minderbemittelte Individuen beisammen und zerreden endlos immer wieder die selben Belanglosigkeiten wie „Galacto-Macho trifft Asteroiden-Resi“ oder „Mein strahlender Atombusen ist mir noch immer viel zu klein!“.
Die Phase Drei ist dann ein besonderes Nachrichtenformat, es heißt „Großer Bruder“. Dabei sucht man auf dem ganzen Planeten die größten Proleten und Dummköpfe zusammen, setzt sie in einen Raum und lässt das ganze rund um die Uhr durch Kameras beobachten. Dieses sendet man dann auf allen Kommunikationskanälen, damit die Bevölkerung ja nichts versäumt, von den vielen spannenden Dingen, welche in diesem Zimmer passieren, vor allem das niedrigintelligente, pseudopsychologische Gequatsche.
Die Phase Eins ist erfolgreich, wenn die Einheimischen immer mehr Zeug kaufen, dass sie gar nicht brauchen und nach kurzer Zeit auf den Müll schmeißen. Phase Zwei funktioniert, wenn es eigene Vermittlungsagenturen für diese „Talk-Shows“ gibt und Phase Drei hat eingeschlagen, wenn die größten Dumpfbacken planetenweit bekannt sind und als Vorbilder für die Jugend fungieren und dabei natürlich noch viel mehr verdienen als die Universitätsprofessoren.
Nebenbei werden von den Hinterschleichern noch Agenten ausgeschickt um durch ihr „Vorbild“ die Bürger weiter zu de-intelligenzieren. So gibt es global wirksame Sabotöre, auch Haris Pilton’s genannt aber auch Spione, die speziell einen bestimmte Regionen gezielt blödisieren, diese heißen unter anderem Bieter Dohlen und Barbarella Kiesbauer.
Irgendwann sind dann die Planetenbewohner so dumm, dass sie von selbst nicht mehr wissen, wann sie bei ausgestrahlten Sendungen zu lachen haben. Als Hilfe wird ihnen in den Szenen ein aufgenommenes Gekicher eingespielt, damit sie auch erkennen, dass sie nun jauchzen müssen.
Genau dies geschah alles der Reihe nach auf einem schönen, blauen Planeten namens Edre. Dort wurde es von Jahr zu Jahr kälter und die Edrianer von Dekade zu Dekade dümmer.
Zum Glück flog jedoch ein gewisser Proctor Silex an diesem Sternensystem vorbei und erkannte, dank der ihm angeborenen Genialität sofort, was hier gespielt wurde. Er deckte die bösen Machenschaften der Hinterdrücker auf und sie wurden aus diesem Planetensystem verjagt. Diese hatte die lokale Geschäftsleitung der galaktischen Schnellfresskette Galactonalds unterwandert und die Rezepte ihrer Gerichte so verändert, dass die Edrianer beim Verdauen kein Methan mehr produzierten, welches ja bekanntlich ein hochwirksames Treibhausgas ist. Durch das Fehlen dieses Gases wurde es daher auf dem Planeten immer eisiger und eisiger.
Es war teilweise schon so kalt, dass man in diversen Saunas Eisschollen zum Aufgießen benutzte und zum Einheizen eigene Kernfusionsreaktoren installierte.
Doch zum zweiten Mal war das Glück auf Seiten der Edrianer, den auch hier wusste der größte Erfinder im bekannten Universum einen Rat, wie man die Klimakatastrophe, welche unweigerlich in einer Eiszeit enden würde, bekämpfen könnte. Er verpasste den Einwohnern von Edre eine spezielle Diät, welche die Verdauung dahingehend anregte, dass sie sehr viel Methan ausstießen. Da Methan ein sehr wirksames Treibhausgas ist, konnte durch das Gefurze der Klimawandel gestoppt werden und die hinterhältigen Zylophyten verloren endgültig das Interesse an dem schönen Planeten Edre.
Als Nebeneffekt wurde das Ausstoßen der Verdauungsgase in die Kultur des Planeten aufgenommen, trafen sich zum Beispiel zwei gute Freunde, dann gehörte es zum guten Ton, ebendiesen von sich zu geben.
Des weitern wurden alle „Talkshow-Moderatoren“, „Große Bruder-Absolventen“, Vorstandsvorsitzende von Werbeagenturen und höhere Society Mitglieder in einem gigantischen Wirbelsturm auf einem riesigen Gasplaneten „entsorgt“.
Der galaktische Großkonzern Galactonalds wies alle Schuld von sich und behauptete, dass die Vorstände und Aufsichtsräte von den lokalen Geschäftsführern auf Edre genauso hinters Sternenlicht geführt worden seien, wie die Bewohner des kleinen Planeten. Als Trost beschlossen sie in einer außerordentlichen Sitzung ihr Gehalt deutlich anzuheben, immerhin hatten sie wegen dieser Affäre so viel Ungemach erlitten!
Herr Silex zog weiter in Richtung des östlichen Spiralarms, denn viele Abenteuer warten noch darauf bestanden zu werden und dazu darf unser Proctor natürlich keinesfalls zu spät kommen!
 
Wenn du registriert und angemeldet bist und selbst eine Story veröffentlicht hast, kannst du die Stories bewerten, oder Kommentieren. Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diese Story kommentieren.
Weitere Aktionen
Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diesen Autoren abonnieren (zu deinen Favouriten hinzufügen) und / oder per Email weiterempfehlen.
Ausdrucken
Kommentare  

Noch keine Kommentare.

Login
Username: 
Passwort:   
 
Permanent 
Registrieren · Passwort anfordern
Mehr vom Autor
Die Abenteuer von Proctor Silex - Inhaltsangabe  
Das Geschlecht der Proctoren  
Die Abenteuer von Proctor Silex Teil 13: Wer ist Gott?  
Die Abenteuer von Proctor Silex Teil 9.5: Robotersklaven  
Die Abenteuer von Proctor Silex Teil 11.5: Akademische Würden  
Empfehlungen
Andere Leser dieser Story haben auch folgende gelesen:
---
Das Kleingedruckte | Kontakt © 2000-2006 www.webstories.eu
www.gratis-besucherzaehler.de

Counter Web De