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Weglaufen hilft ja doch nicht

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Nur zögernd steigt sie aus. Wie wird er reagieren? Wie wird er aussehen?

Voller Zweifel steht sie auf dem Bahnsteig.

Hat sie das Richtige getan? Sollte sie nicht lieber wieder gehen?

Sie sieht sich um, niemand beachtet sie.

Doch da tippt ihr wer auf die Schulter. ER. Er steht vor ihr und lächelt. beide fallen sich in die Arme. Doch wie beahndelt man sich, wenn man sich so lange nicht gesehen hat?

In einem Café sitzend erzählen sie, was in den zwei vergangenen Jahren so alles passiert ist.
In der Nacht, in der er die Polizei zu ihr nach Hause geschickt hatte und sie daraufhin weggelaufen war, hatte man sofort begonnen nach ihr zu suchen. Ihr Verschwinden war schnell bemerkt worden. Doch niemand hatte eine Ahnung gehabt. Überall hätten Suchmeldungen gehangen und die Polizei hätte ihr gesamtes Umfeld umgekrempelt. Jeder, mit dem sie irgendwie Kontakt gehabt hatte, sei verhört worden. Auch er.
Den SMS-Wechsel habe er verschwiegen. Ein Gerichtsprozess sei begonnen worden, doch weil ja das Opfer und Hauptzeugin verschwunden war, sei dieser schnell wieder eingestellt worden.
Eingestellt wegen mangelnder Beweise.
Auch die Medien hätten sich sehr für den Fall interessiert und die Klatschpresse habe alles lang und breit getreten.

Schließlich macht er eine Pause. Vorher hatte er fließend erzählt, doch nun stockt er und sieht sie mit schief gelegtem Kopf an.
Dann spricht er weiter.
In den zwei Jahren habe er keine neue Freundin gehabt, sondern sich große Vorwürfe gemacht, dass er am Ende doch nicht für sie da sein hatte können.
Wie sollte er ein neues Leben anfangen. Er hatte es probiert. Er würde ja nicht in einem schlechten Liebesfilm stecken, in dem der Mann nie wieder ein normales Leben führen könne. Und dennoch habe ihn der Vorfall in der Nacht immer weiter gequält.
Er habe gedacht, mit dem Anruf bei der Polizei würde er ihr Leben retten. Er hatte ihr helfen wollen.

Schweigend hört sie zu. Denkt nach. Sagt ihm schließlich, dass ihn keinerlei Schuld treffen würde. SIE sei ja weggelaufen. Sie hätte kein Muffensausen bekommen sollen, sondern sich dem Gewesenen stellen.

Sie reden und reden. Ihr Herz wird immer leichter, jahrelanger Druck löst sich nach und nach auf. Als das Café schließt, fährt sie nach kurzen Bedenken mit zu ihm, denn wo soll sie auch sonst hin und in ihm hat sie immerhin noch immer einen Freund.
Seine Eltern freuen sich sie wieder zu sehen und lassen ihr ihre Zeit.
Am nächsten Tag gehen beide zusammen zur Polizei und sie erstattet Anzeige gegen ihren Vater, der sie jahrelang missbraucht und verkauft hatte.

Hier ist nun die Fortsetzung von meiner ersten Geschichte. "Ihrer Meinung nach missbrauchte er ihr Vertrauen, seiner Meinung nach rettete er ihr Leben.
 
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Kommentare  

da mich das ende sehr interessiert hatte nciht schlecht aber kommt von struktur und spannung nicht an den ersten text heran der durch seine sms form und sein offnes ende mir sehr gut gefallen hat.

Sternensucher (22.01.2008)

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