Er nimmt sie an die Hand und begleitet sie schweigend auf diesem Weg. Der hagere Mann im schwarzen Umhang sagt kein Wort, bedeutet ihnen nur, Platz zu nehmen.
In den großen alten Hallen, wo der Putz sich längst schon löst. Wo rostige Gitter nichts mehr gefangen halten können. Dort wo durch undichtes Mauerwerk Moose und Flechten wachsen und der Zahn der Zeit der alleinige Herr ist.
Dort sitzen sie auf kalten Stühlen, welche von Rost und Schimmel befallen. Ihre besten Zeiten sind schon längst vorbei.
Haben ihr Leben gelebt.
Dort sitzen sie und warten. Ihre Gesichter grau und staubig. Staub der Vergangenheit.
Mit leeren Augen starren sie auf das gebrochene Glas der Fenster. Nur ein matter Lichtschein dringt durch das verschmutzte Glas und nicht einmal die Tränen können es reinigen und so vielleicht ein letztes Mal noch die Sonne in ihre Herzen lassen.
Ein allerletztes Mal noch den Schein der Sonne in die Herzen lassen, welche schon längst nicht mehr schlagen.
Dort sitzen sie und Warten.
Graue Gesichter.
Ihre Augen offen, doch leer.
Ihnen gegenüber eine Kerze, schon fast abgebrannt.
Und dann, wenn die Flamme erlischt, dann schließen auch die grauen Gesichter ihre Augen.
Für immer.
Und der Mann im schwarzen Umhang trägt eine Sense in der Hand.
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kurz aber bildhaft, man sieht die alten "Gesichter" förmlich vor sich, wie sie da sitzen, in den alten, düsteren hallen, und auf ihr schicksal warten, das uns alle einmal ereilen wird. 
rosmarin
Sehr bildhaft und schaurig-schön. Wirklich gut.
Und nun hatte ich doch ganz vergessen, zu werten, dabei hat mir die Geschichte so gefallen, aber jetzt ist sie da.
Gefällt mir. Ich weiß nicht, ob du das so gemeint hast, aber für mich ist das eine gelungene Metapher über das "Altwerden" Gute Bilder.