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5 Seiten

Liebe, Laster, Leidenschaft Kapitel 3

Romane/Serien · Spannendes
© Old Nick
Kapitel 3 – Gedankenqual

Eine Weile saß Darian in seinem Wagen und starrte auf die Windschutzscheibe, bevor er das Lenkrad so fest packte, vor aufkeimender Wut, dass jedes billige Material sich verformt hätte.
„Verdammt!“ Endlich wieder bei Sinnen, schlug er mit der geballten Faust auf das Lenkrad, bevor er die Tür aufriss, um sich nach dem jungen Mann umzusehen, aber weit und breit war keine Spur von ihm. Nur die Autos rasten an ihm vorbei, immer weiter in die dunkle Nacht, die sich nun noch tiefer über Darian gelegt hatte.
Wütend trat er gegen den Reifen seines Wagens, bevor er sich wieder hinein setzte, um zurück zum Penthouse zu fahren.

Lautlos ließ er die Tür hinter sich ins Schloss fallen und raufte sich die dunklen Haaren, die langsam wieder an Farbe abnahmen, bis sie wieder so weiß waren wie zu Anfang. Darians Gedanken kreisten um den jungen Mann und darum, ob er ihn nicht jetzt schon anrufen sollte, aber dann ließ er es doch und streifte sich das verschwitzte Hemd vom muskulösen Körper, der im Gegensatz zu seinen Haaren nichts an Farbe verloren hatte.
Er würde ihn töten, in der Luft zerreißen und verbrennen bis nichts mehr von ihm zu erkennen wäre! Wütend stieß Darian die Tür vom Badezimmer auf und nachdem er das Licht angestellt hatte, drehte er das Wasser auf, in der Hoffnung ein Bad würde ihn vielleicht wieder runter bringen. Während das Wasser mit leisem Plätschern in die Marmorwanne lief, ging Darian in die Küche, um den spärlich gefüllten Kühlschrank zu öffnen, denn der Drang nach Blut war in der Aufregung noch deutlicher zu spüren, zerrte an seinen Eingeweiden, als würde er sich selber von innen nach außen verzehren.
Wieder etwas ruhiger, stellte er sich auf den Balkon und starrte in die dunkle Nacht, die sich wie ein Schleier über der Stadt ausgebreitet hatte, schaute auf die Lichter unter ihm, die wie gefallene Sterne glitzerten. Während er das alles betrachtete, nahm er einen großen Schluck aus seinem Glas bevor er sich von der Tür weg drehte und wieder ins Badezimmer ging. Mit ein paar Umständen befreite er sich von Schuhen, Socken und Hose, bevor er sich nackt vor dem Spiegel hin und her drehte, um sich von allen Seiten zu betrachten. Erst danach glitt er langsam und unter entspanntem Seufzen in das körperwarme Wasser, dem er mit Blutzusatz nebst einer schönen Farbe auch noch einen -für ihn angenehmen- Geruch verpasst hatte.

Fast eine Stunde verging, in der Darian in der Wanne lag und darüber nachdachte, wie er seiner kurzfristigen Bekanntschaft, das nur noch kurze Leben, so unangenehm wie möglich machen konnte, bevor er sich dazu entschloss die Wanne doch wieder zu verlassen.
Daran sich abzutrocknen dachte Darian nicht, sondern ließ das Blut versetzte Wasser an seinem Körper haften und ging so erneut auf den Balkon, um den Wind über seinen nackten Körper streicheln zu lassen. Er keuchte leise, atmete den Duft der Stadt tief ein und verrieb dabei das Gemisch auf seinem Oberkörper. Als würde er nur aus dieser Geste einen ungeheuren Lustgewinn erfahren, stöhnte er auf und stützte sich mit einer Hand auf das Balkongeländer, um erneut nach unten auf das pulsierende Leben zu schauen.
Minuten verstrichen in denen der Wind über Darians aufgeheizten Körper wehte und ihn doch kein Stückchen abkühlte. Leichte Dunstschwaden stiegen von seinem Körper auf und weckten den Anschein, er wäre ein schwelender Brand bei dem nur Rauch aber kein Feuer zu sehen war. Nachdem er sich satt gesehen hatte, drehte Darian sich wieder um und ging hinein, wobei er die Balkontür offen ließ, so dass der Nachtwind durch sein Penthouse ziehen konnte.
Das weiche Leder ächzte unter seinem Gewicht, als er sich auf das Sofa fallen ließ, um in einer geschmeidigen Bewegung nach dem TV-Schalter zu greifen. Einen Moment überlegte er und ließ die Fernbedienung von der linken zur rechten Hand wandern, bis er endlich einschaltete und irgendeine Late-Night Show über den Bildschirm flimmerte.

Eine Weile versuchte sich Darian mit der Sendung abzulenken, um seine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken, als in die des jungen Mannes aber immer wieder kam ihm sein Bild vor Augen wie bei einem Fluch, den er einfach nicht brechen konnte und immer wieder ertappe er sich dabei, wie er mit dem Gedanken spielte, einfach die Karte zu nehmen und die Nummer anzurufen, um zu sehen welches Geheimnis sich dahinter verbarg. Nach ein paar Minuten stand er nochmals auf und ging ein paar Schritte in der dunklen Wohnung auf und ab, überlegte angestrengt, bis er sich entschieden hatte in Richtung Badezimmer zu gehen, um aus der Hose die Karte zu holen. Als ob er sich nicht sicher war, dass es die richtige Karte war, drehte und wand Darian das kleine Stück Pappe nach allen Seiten aber auch so kam nicht mehr zum Vorschein als die Nummer.
Ein wenig nervös griff der sonst so taffe Vampir, nachdem er wieder im Wohnzimmer war, nach dem Telefon und tippte die mehrstellige Nummer ein, bevor er sich den Hörer des schnurlosen Telefons an sein Ohr hielt.
Erst als die Stimme vom Band zu Ende gesprochen hatte, realisierte er, dass die Nummer gar nicht existierte und er anscheinend an der Nase herum geführt wurde. Erneut brodelte die Wut in Darian hoch, als er das Telefon so fest packte, dass das Plastik in seiner Hand geräuschvoll knackte und dann warf er den Hörer einfach aus dem Fenster, riss in Rage den Rest vom Gerät einfach aus der Wand und warf es auf den Boden, so dass es in mehrere Teile zerbarst.
„Ich bring ihn um!“ Ohne, dass Darian wirklich merkte was er tat, riss er mit einer wischenden Bewegung die Dekoration von seinem Sidebord und als dort nichts mehr stand, musste das schwarz-weiß Bild, mit dem halb nackten Mann darauf, dran glauben, denn auch das riss er von der Wand.
Hilflos und wütend raufte er sich die Haare, tingelte wie eine Raubkatze im Käfig in seiner Wohnung auf und ab, wusste nichts mit sich anzufangen, nur dass er diesen Mensch zwischen die Finger bekommen wollte, um ihm den Gar aus zu machen oder viel besser, ihn bis auf´s Blut zu foltern bevor er ihm endlich die Erlösung gab!
Mit einem beherzten Tritt schleuderte er den Sessel durch die halbe Wohnung und um ein Haar hätte er damit die verglaste Front zerschmettert, aber der Sessel kam kurz vorher im Raum zum Erliegen.
Er musste etwas tun, sich ablenken, bevor er noch die ganze Wohnung und vielleicht auch die der Nachbarn zerstörte und so ging er zu seinem Schrank, um dort schier ziellos zu suchen bis er endlich das fand, was er suchte.
Das enge blutrote Lederhemd schmiegte sich wie eine zweite Haut an Darian und deutet jede seiner Muskelpartien genau an. Selbst seine Brustwarzen hätte man sehen können, würden diese härter werden. Die schwarze Hose aus Seide verbarg genau so wenig wie das Hemd, brachte seinen knackigen Hintern richtig zur Geltung und auch die imposante Wölbung seines Schambereichs rückte sie ins rechte Licht.
Wie versteinert stand er vor dem Spiegel, betrachtete seinen Körper, seine nackte Brust unter dem offenen Hemd und überlegte. Langsam hob er die Hand, ließ sie aber doch wieder sinken, als er einen angefangenen Gedanken beiseite schob um Platz zu machen für Neue.
Kreisend drehte Darian den Kopf erst nach links und dann nach rechts, wobei er seine Hand über den nackten Bauch wandern ließ und ein leises Keuchen von sich gab. Am Bauchnabel angekommen stoppte er einen Moment in der Bewegung und fuhr mit den Fingerspitzen weiter hoch über seine harte Brust und seinen Hals entlang, so als wollte er sich selbst erwürgen...
Ein boshaftes Fauchen entkam ihm, als das Klingeln an der Haustür Darian aus erotischen Phantasien riss und den eigenen Streicheleinheiten ein jähes Ende bescherte.
So laut wie er war, musste die Person vor der Tür ihn schon von Weiten gehört haben, aber trotzdem stand der unbekannte Mann noch immer vor der Tür und starrte ihn an, als hätte er noch nie einen Mann gesehen, der schneeweiße Haare hatte und ein offenes Lederhemd trug.
„I-Ich...ein Paket für Sie, Sir.“ Stotternd hielt er Darian das schwarz eingeschlagene Paket hin, das in seinen Händen verdächtig zitterte.
„Von wem ist das?!“ Der barsche Ton der Stimme ließ den Mann zuckend einen Schritt zurück gehen.
„Ka-Ka-Ka....Ein junger Mann hat es mir am Eingang ge-gegeben und....und Geld und hat mir gesagt, wo es hin soll.“ Bibbernd biss er sich auf die Unterlippe und versuchte im Angesicht Darians ein paar ordentliche Worte zu formen.
„Komm rein.“ Ohne dass der Andere etwas sagen konnte, zog Darian ihn in seine Wohnung und schloss die Tür hinter sich, um endlich dem nach zu gehen, was er mit dem eigentlichen Objekt seiner Begierde nicht hatte tun können.

Stunde um Stunde verging und als Darian endlich sein perfides Spiel mit dem Boten beendet hatte, ging er zurück zum Wohnzimmertisch wo immer noch das Päckchen stand und auf ihn wartete. Mit spitzen Finger öffnete er das Papier und legte ein ebenso schwarzes Kästchen frei, das mit einem Deckel verschlossen war. Eine Art erotische Vorspannung stieg in ihm hoch und doch befreite er sich noch nicht von dieser Last, sondern stand erneut auf, um von seinem Schreibtisch eine angebrochene Schachtel Zigaretten und ein altes Feuerzeug zu holen. Erst dann ging er wieder zurück zum Sofa.
Wieder knarrte das schwarze Leder unter Darians nacktem, blutigem Körper diesmal aber leiser, denn er setzte sich behutsamer hin. Ein paar mal klopfte er sich mit der Zigarettenschachtel in die hohle Hand bevor er mit den Lippen eine der langen schwarzen Glimmstengel aus der Schachtel nahm und sie anzündete. Leise knisterte der rote Tabak als er an der Zigarette zog, nahm sie noch einmal aus dem Mund und betrachtete das Ende ob es auch wirklich genug glühte. Erst danach wandte er sich wieder dem Paket zu.
Ganz langsam hob er den Deckel an, gerade so, als würde er eine lang verschollene Grabkammer öffnen und doch sah er zuerst nichts. Erst als er das schwarze Seidentuch lüftete, konnte er etwas sehen, das Darian anscheinend nicht so zufrieden stellte, wie er sich vielleicht gewünscht hatte.
Aber auch wenn er es wollte, er konnte nicht mehr tun, denn langsam senkte sich der Morgen über die Stadt, so dass Darian gezwungen war, sich in die Schatten zu hüllen, um den Tag dort zu überdauern.

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Mehr Informationen und Bilder zu den Charas findet ihr auf meiner Home-Page: http://old-nick.jimdo.com
 
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Kommentare  

Also von Deinem Vampir würde man sich schon gerne mal beißen lassen :-)))
Du gibst ihm so was Geheimnisvolles, Herrschendes, und gleichzeitig auch so was Anmutiges. Wie er sich bewegt, wie er sich gibt, diese Szene auf dem Balkon, was er tut, und selbst das Anzünden der Zigarette. Sehr tolle und so bildliche faszinierende Ausdrucksweise. Gefällt mir sehr gut die Geschichte.


Fan-Tasia (30.07.2009)

Und was sagt uns dieses Kapitel? Selbst Vampire sind nicht gut drauf, wenn sie nichts zwischen ihre Beißerchen kriegen.

Jochen (29.07.2009)

Da kann ich nur Petra zustimmen. Sehr erotisch deine ganze Geschichte. Hat mir gefallen.

doska (29.07.2009)

Du beschreibst ihn aber ausgesprochen lecker , deinen Vampir, aber der arme Bote tut mir doch irgendwie leid.

Petra (29.07.2009)

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