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9 Seiten

Die Rüstung der Götter - Kapitel 15

Romane/Serien · Spannendes
© Alexander
Des Rätsels Lösung war bei Weitem nicht so kompliziert und verzwickt, wie man es sich vorstellte. Manchmal lag die Lösung direkt vor einem. Oder war so einfach, das man nicht an die Möglichkeit dachte. Der Lösungsweg von einem Rätsel war vielfältig. Mal schwerer. Mal leichter. Doch jedes Rätsel hatte eine Lösung. Man musste Sie bloß finden. Manchmal vergingen Jahre, Monate, Wochen, Tage, Stunden, Minuten oder lediglich Sekunden.
Im Falle vom Standort des Allsehenden Auge, verbrachte Ben Stunden damit zu die Lösung zu finden. Dabei hatte ihm die Suche nach dem Herz des Drachen doch gezeigt, wie verblüffend einfach die Lösung war.
Wieso also war das hierbei nicht genauso?
Die Frage stellte sich Ben, als er vor sich hindöste.
Und augenblicklich, er war gerade eingenickt, schreckte er auf. Von der einlullenden Müdigkeit keine Spur mehr. Er war sofort hellwach.
Durch Zufall hatte ein Tauchlehrgang Ende der 90iger ein altes Schiffswrack vor der Ostwestküste Zypern’s gefunden. Archäologen gingen von einem altrömischen Schiff aus. Mithilfe eines Bergungsunternehmens wurde das Schiffswrack gehoben. Die Archäologen waren ziemlich verblüfft, als sich bei der Bergung herausstellte, dass es kein römisches Schiff war, sondern ein ägyptisches. Zudem ein besonderes ägyptisches Segelschiff. Nämlich dass der Königin Kleopatra.
Im Zuge der daraus resultierenden Nachforschungen machte man eine weitere verblüffende Entdeckung. Nicht nur dass man das Segelschiff für ein normales Handelsschiff jener Zeit halten konnte, schien der damalige Erste Offizier das Kommando über das Schiff gehabt zu haben und nicht der Kapitän. Das ging aus antiken Schriften hervor, die Erzählungen eines Überlebenden wiedergaben, der damals am Küstenstrand gefunden wurde und später verstarb. Allem Anschein nach war das Segelschiff der Königin ohne ihren Kapitän zu ihrer letzten geheimen Fahrt aufgebrochen.
Der Kapitän, ein ägyptischer Großadmiral und Befehlshaber der Flotte von Königin Kleopatra sowie deren enger militärischer Berater, war 15 Jahre nach dem Schiffsunglück gestorben. Und zwar in der Nähe des heutigen Luxor, als einfacher Fischer. Nirgendwo fanden sich Hinweise dass die Königin ihn aus ihren Diensten entlassen hatte.
Wieso verschwand ein treuer Weggefährte klamm heimlich, ließ sich als einfacher Bürger am Nil nieder und wurde Fischer? Er war ein Mitglied des Alexandrianischen Hochadels. Diente bereits unter Kleopatra’s Vater, erwarb sich einen integeren Ruf, wurde von Kleopatra zum Militärberater und später zum Großadmiral ernannt, was ihn zum Oberbefehlshaber der ägyptischen Seestreitmacht machte.
So jemand begann keine Fahnenflucht.
Wusste man Zuge dieser Ergebnisse das Kleopatra, die Hütern des Allsehenden Auge war, konnte man den Eindruck gewinnen, das sein Verschwinden einen besonderen Grund hatte. Was wenn die angebliche letzte Fahrt vom Segelschiff der Königin getürkt war, um jene auf eine falsche Spur zu führen, die nach dem Auge der Götter suchten? Stattdessen trug Sie ihrem höchsten Militärberater auf, das Allsehende Auge zu verstecken, indem er mitsamt des Artefakts verschwand.
Was wenn das auch eine falsche Fährte war!?
Auf kurz oder lang war es nur eine Frage der Zeit bis man auf die angebliche Fahnenflucht ihres höchsten Militärberaters stieß. Somit würde man die Suche auf Ihn konzentrieren. Was einen automatisch zur Ruinenstadt bei Luxor führte. Dort hatte sich der einstige Großadmiral niedergelassen. Doch bis heute hatte niemand etwas in der Ruinenstadt gefunden, das man für das Allsehende Auge halten konnte.
Daraus ließ sich nur ein Schluss ableiten. Sein Verschwinden, seine scheinbare Fahnenflucht, war eine weitere falsche Spur.
Was alle, die nach dem Artefakt suchten, wieder zur Startlinie brachte.
Ben hingegen folgte einer gänzlich anderen Spur.
Professor Stein sei, durch sein Notizbuch, dank.

***
Darin fand er einen versteckten Hinweis. Wie es aussah, folgte Professor Stein der Spuren um das Segelschiff der Königin genauso wie der scheinbaren Fahnenflucht des Großadmirals. Vermutlich aus dem gleichen Grund, wie Kleopatra die Fährten legte. Um jene auf die falsche Spur zu führen, die nach dem Auge der Götter suchten.
Man konnte meinen der Mann sei paranoid gewesen. In gewisser Weise mochte das auch stimmen, schließlich ging es hierbei um die Rettung der Menschheit.
Der versteckte Hinweis war in Bruchstücke zerhackt, die zusammengesetzt den entsprechenden Hinweis ergab, den Professor Stein hinterlassen hatte. Er rührte vermutlich von einem Hinweis Kleopatra’s her, den Sie wiederum für die Würdigen zurückließ.
Die Bruchstücke ergaben einen Namen.
Von einer Person die Weites gehend unbekannt war aber zum Personenkreis der engsten Vertrauten der ägyptischen Königin zählte. Wahrscheinlich war die Person, die einzige der Kleopatra vorbehaltlos vertraute. Schließlich war er seit ihrer Kindheit an ihrer Seite. Ihr Leibwächter, Diener und engster Vertrauter. Er wusste um die Bürde die Kleopatra von ihrem Vater aufgetragen bekam. Kannte ihr Geheimnis und wahrte es bis in den Tod.
Daher war es nicht weiter verwunderlich, das Sie ihm jenes Artefakt anvertraute, dessen Hüterin Sie war, um zu verhindern das Kaiser Augustus samt Schergen es in ihren Besitz bekamen. Der Schutz vom Auge der Götter oblag ihrer Verantwortung. Aus diesem Grund übertrug Sie demjenigen die Aufgabe es in Sicherheit zu bringen, dem Sie mehr vertraute als sonst jemanden aus ihrem persönlichen Umfeld.
Apollodoros, lautete sein Name.
Der Sizilianer brachte Kleopatra damals in einem Bettsack versteckt, vorbei an den Schergen ihres Bruders, in den Palast von Caesar. Der durch die listige und risikoreiche Aktion von Kleopatra beeindruckt war. Was wohl der Grundstein ihrer anschließenden Liebesaffäre war. Und ihren Herrschaftsanspruch gegenüber ihrem Bruder festigte.
Außer dieser nächtlichen, wissenschaftlich umstrittenen, Aktion, fand Apollodoros kaum historische Erwähnung.
Suchte und grub man hartnäckig weiter wurde man auch fündig.
Genau das tat Ben.

***
Auch wenn Apollodoros Sizilianer war, verbrachte der treue Diener von Kleopatra seinen Lebensabend nicht in seiner Heimat. Da Sizilien zu jener Zeit unter römischer Herrschaft stand. Stattdessen verließ der groß gewachsene goldblonde Mann Ägypten dorthin, wo sein Erscheinungsbild nicht weiter auffiel.
Irland.
Denn Irland gehörte zu keiner Zeit zum römischen Reich, wie Britannien. Trotzdem fand ein lockerer Handels- und kultureller Austausch statt. Daher fiel seine Ankunft in Irland nicht weiter auf.
Das er soweit unbehelligt kam verdankte Apollodoros einem Geheimabkommen seiner Königin mit einem der Großkönige Irlands, die damals in Irland herrschten. Zu jener Zeit gab es an die 150 Kleinkönigreiche. Die sich auf 5 große Königreiche verteilten. Dabei handelte sich um Ulster, Nord-Leinster, Süd-Leinster, Munster, und Connaught.
Mit welchem Großkönig Kleopatra das Geheimabkommen geschlossen hatte, ist bis heute unbekannt. Außerdem handelte es sich dabei auch nur um eine Vermutung, da eine solche Reise zur damaligen Zeit ohne Dokumente beinahe genauso beschwerlich war wie heutzutage. Rom galt insgeheim als Erfinder von Reisedokumenten.
Nichtsdestotrotz verbrachte Apollodoros seinen Lebensabend in Irland, wo er die Tochter eines Clanchefs heiratete, eine Familie gründete, seine Kinder großzog, miterlebte, wie diese eigene Kinder bekamen und schließlich friedlich verstarb.
Berühmtheit erlangte der Mann nicht unter seinem Geburtsnamen, sondern als ein gemäßigter Clanchef, der die Einigkeit Irlands vorantrieb.
Im Zuge dessen ehrten ihn die Iren Jahrhunderte später mit einer meterhohen Bronzestatur, erklärten seinen Todestag zu einem Feiertag und sahen ihn als Iren, nicht als einen Sizilianer.
Vor eben jener meterhohen Bronzestatur stand Ben jetzt.

***
Sie hatte ihren Platz vor dem Irischen Nationalmuseum in Dublin, der irischen Hauptstadt. Ein Flügel des Nationalmuseums trug seinen Namen ebenso wie ein Feiertag. Außerdem gab es eine Galerie gleichen Namens. Eine Schule. Eine Universität. Eine Straße. Ein Platz. Ein Fußballstadion. Und etliches mehr.
Wie ein einzelner Einsiedler die Geschichte eines Landes prägen konnte ohne da geboren zu sein, verwunderte ihn immer wieder aufs Neue.
Als der Mann noch Apollodoros hieß und im Dienste der Königin Kleopatra stand, gab es lediglich ein Abbild, worauf er dargestellt war. Es zeigte das Aufeinandertreffen zwischen seiner Herrin und Caesar. Er hielt sich in ihrem Rücken auf. Ein goldblonder Riese.
Nach heutigen Maßstäben maß Apollodoros 1 Meter 93, war von kräftiger Statur und konnte sicherlich durchaus einschüchternd wirken. Was wohl einer der Gründe war warum Kleopatra’s Vater, Ptolemaios XII., ihn zum Schutze seiner Tochter abstellte. Wodurch Apollodoros die Königin seit Kindertagen begleitete. Somit zu ihrem engsten Vertrauten wurde. Dem Sie deshalb letztlich das Kostbarste anvertraute, dessen Hüterin Sie war, um es in Sicherheit zu bringen.
Das Auge der Götter.
Einer der Räume im Museum hatte ausschließlich die Familiengeschichte des Mannes, ein Nationalheld Irlands, zum Thema. Unzählige Gegenstände waren in Schaukästen ausgestellt. Dazu die Proklamation zur Einigkeit Irlands, die alle wichtigen Clanchefs sowie die 5 Großkönige, unterzeichneten. Sie ging auf eine Initiative des einstigen Dieners Kleopatras zurück. Man sprach daher von der Gründungsurkunde Irlands. Sie sollte jedoch erst hunderte Jahre später in Kraft treten.
Außerdem lag in einem Schaukasten der Stammbaum des Nationalhelden. Das ledergebundene Buch reichte von damals bis heute. Bei dem Ausstellungsstück handelte es sich um eine Kopie. Das echte Stammbuch befand sich in Familienbesitz.
„Mr Konrad.“ Zwei Männer in dunklen Anzügen traten neben ihn.

***
Ben schmunzelte. Sie hatten sich Zeit gelassen. Das er Beschattet wurde hatte er erwartet. Sie klebten an ihm, seit er aus der Gulfstream, einem Privatjet, irischen Boden betrat. Etwas anderes hätte ihn wiederum überrascht.
Insgesamt waren ihm mehr als 6 Schatten aufgefallen, die sich dezent im Hintergrund hielten. Die Frauen und Männer verstanden ihren Job, wussten, worauf es ankam und wie man sich bei einer Observierung verhielt. Demnach musste es sich um Geheimdienstler handeln. Ob der irische Steuerzahlerbund das wusste?
Ben folgte den Männern in eins der oberen Stockwerke. Dort lagen die Büros der Museumsverwaltung. Seine Begleiter brachten ihn zum Büro des Museumsdirektors. Vor der Tür sowie auf dem Flur und dem gesamten Stockwerk hielten sich Anzugträger auf, die neben einem Ohrempfänger auch Schusswaffen trugen. Mit Letzterem trainierten Sie mehrmals in der Woche an Schießständen oder in Trainingssimulationen.
„Sie werden bereits erwartet.“, teilte ihm einer der Geheimdienstler mit, trat beiseite.
Ben öffnete die Tür, trat in das Büro. „Herr Konrad.“, grüßte die Person, die nicht der Museumsdirektor war.
Er war nicht sonderlich überrascht die Person hier anzutreffen. Schließlich gehörten die Geheimdienstler, die ihn beschatteten, zu ihren Leibwächtern. „Frau Staatspräsidentin.“ Ben wusste selbstverständlich, wer vor ihm stand. Amber O’Malley. Aktuelle Staatspräsidentin der Republik Irland. Einer ihrer Vorwahren war jener Mann der vor dem Museum als Bronzestatur gehuldigt wurde.
Sie schien nicht verwundert, das jemand wie Ben wusste wer Sie war. „Bitte setzen Sie sich, Herr Konrad.“ Gastfreundlich, wie man es den Iren nachsagte, zeigte Sie auf einen Sessel gegenüber einem Zweiten vor dem großen Fenster. „Ich glaube wir haben einiges zu besprechen.“
Da er die Freundlichkeit zu schätzen wusste, setzte sich Ben. Schließlich hätte ihn die Frau auch verhaften lassen können, als er irischen Boden betrat. Ein Grund für eine Festsetzung fand sich immer. So fadenscheinig er manchmal auch wirkte.
Die Staatspräsidentin setzte sich ihm gegenüber, schaute ihn mit der gebotenen Vorsicht an. „Sie sind letzter Zeit viel rumgekommen.“, begann die Frau. Sie klang kühl und reserviert. Was wohl dem Umstand geschuldet war, wer vor ihr saß. Mit ziemlicher Sicherheit hatte auch der irische Geheimdienst ein Dossier von ihm angelegt und vor Kurzem aktualisiert.
„Das wird mir in letzter Zeit häufig gesagt.“, erwiderte Ben locker.
Ein Schmunzeln erschien auf ihrem Gesicht. „Wenn es nach Lady Wilmington ginge, hätte Sie sie in ein dunkles Kellerverlies geworfen, den Schlüssel eingeschmolzen und sich als Briefbeschwerer auf den Schreibtisch gestellt.“ Da musste auch Ben schmunzeln. In letzter Zeit hatte er diese Wirkung auf Frauen. Eine schlechte Phase, mehr nicht. „Kann ich ihr nicht verüblen.“, fuhr Sie fort. „Ihre Referenzen sind nicht gerade vertrauensbildend.“ Damit spielte die Staatspräsidentin auf seine Söldnerfamilie an.
Was sein Ehrgefühl pickte. „Wir können nicht alle aus einer ehrbaren Familie mit Nationalhelden kommen.“
Sie quittierte die Spitze mit einem nichtssagenden Lächeln. „Stimmt.“ Mehr sagte Sie dazu nicht. „Kommen wir auf ihr Anliegen zurück das Sie nach Irland führt, Herr Konrad.“ Sie ließ ihn nicht aus den Augen. „Eine Wiederholung der Geschehnisse in Rom lassen sich dabei hoffentlich vermeiden.“ Das Geschehen in Rom ließ sich kaum vertuschen. Drehen und Wenden ja, aber nicht unter den Teppich kehren. Dafür gab es zu viele Zeugen.
„Geben Sie mir das Auge der Götter und schon bin ich weg, Frau Staatspräsidentin.“
„Ihnen dürfe klar sein, dass das nicht so einfach ist.“, erwiderte die Frau.
Dieses Blocken ging ihm langsam auf die Nerven. Sie wusste genau, wie Lady Wilmington worum es bei der Sache ging. Anders als Sie legte er die Hände nicht in den Schoß, wartete und hoffte auf das Beste. Wenn niemand etwas unternahm, ging die Welt unter. Entweder oder. Er hatte sich entschieden. „Da irren Sie sich.“ Ben bemühte sich ruhig zu klingen. „Es ist einfach. Sie können mir das Auge der Götter geben oder mit ansehen, wie in knapp 3 Tagen die Welt untergeht.
Sie haben die Wahl.“

***
Ben war es leid sich für sein Tun zu rechtfertigen. Nur weil er versuchte die Welt zu retten. Was eigentlich im Interesse aller liegen sollte. Er kämpfte weites gehend auf verlorenem Posten.
Undank ist der Welten Lohn.
Nun war die Staatspräsidentin am Zug. Und Sie fühlte sich nicht wohl dabei. Zu ihrem Leidwesen waren die Auswahlmöglichkeiten sehr begrenzt. Die Götterdämmerung stand kurz bevor. Die 100.000 Jahren waren bald rum. Das ließ sich nicht ändern.
Ja, sie hatten es versäumt Maßnahmen für diesen bestimmten Tag zu treffen. Wie zum Beispiel die Teilstücke der Rüstung auf dieses Ereignis hin zusammenzuführen, den Auserwählten zu finden und dafür zu Sorgen, das sich ihre Welt weiterdrehte.
Stattdessen lag ihre Hoffnung, dass das passierte auf einem ehemaligen Söldner, dessen Familie auf die Macht der Belohnung aus war. Mehr nicht. Ob sich ihre Welt weiterdrehte oder nicht, war ihnen egal.
Ben stand auf, riss Amber O’Malley aus ihrer Gedankenwelt, und ging in Richtung Tür. „Warten Sie, Herr Konrad.“, bat sie mit unterdrückter Hilflosigkeit. „Selbst wenn ich wollte, könnte ich Ihnen das Artefakt nicht geben.“, sagte die Staatspräsidentin nüchtern. Im Verlaufe der Jahrhunderte hatte man das Wichtigste aus den Augen verloren, sich in zahllosen Grabenkämpfen verzettelt und dabei das Wesentliche vergessen. Die Rettung ihrer Welt. „Ich weiß nicht, wo das Auge der Götter ist.“
Seltsamerweise begann Ben zu schmunzeln, was dann in ein Lächeln überging. „Das macht nichts, Frau Staatspräsidentin.“, sagte er. „Ich zeig es Ihnen.“
Keine 10 Minuten später standen die irische Staatspräsidentin mit Ben und samt dem Heer an Leibwächtern direkt davor. Amber O’Malley, eine Nachfahrin von Apollodoros, schaute ungläubig. Sie konnte es einfach nicht glauben. Ihr Erstaunen war der beliebten Politikerin anzusehen.
Das verloren geglaubte Artefakt, das der heutige irische Nationalheld einst von der Königin der Könige Kleopatra ausgehändigt bekam, um es zu schützen, hatte sich stets unter den Familienhabseligkeiten befunden.
Wovon ausgesuchte Stücke im Irischen Nationalmuseum ausgestellt wurden.
Direkt vor ihrer Nase und aller Welt, lag das Auge der Götter, auch bekannt als das Allsehende Auge, in einer Vitrine mitten im Raum, der das Leben des Nationalhelden zum Thema hatte. „Meine Güte!!“, japste Amber O’Malley entgeistert.

***
Das Auge der Götter war in einem handgroßen bronzenen Amulett eingefasst. Auf vielen Darstellungen von Kleopatra trug Sie das Amulett. Der Unterschied zu dem hier war das Apollodoros den Rahmen ändern ließ. So das statt ägyptischen Hieroglyphen jetzt gälische Schriftzeichen den Bronzerahmen zierten. Darin eingepasst lag das Allsehende Auge. Ähnlichkeit mit dem dokumentierten offenen Auge, das auf der 1-Dollar-Note zusehen war, hatte es nur entfernt.
Das Auge selbst, bzw. die Pupille war lediglich eine Aussparung in die wiederum ein Milchdiamant perfekt hineinpasste und somit den Eindruck eines Auges erweckte. Während die Fassung aus Bronze war, schien das Auge aus Platin zu bestehen. Die Oberfläche war glatt aber stumpf. Sie schimmerte metallisch. Feine Zierlinien sorgten für die Darstellung eines Auges. Sie ließen zumindest Umrisse erkennen, die man als Auge deuten konnte. Wenn der Milchdiamant fehlte, hatte das Auge ein Loch.
Hatte man keine Ahnung von der Rüstung der Götter, den Teilstücken, den Milchdiamanten und dem kommenden Ereignis, sah man indem Stück nicht das, was es war. Damit ließ sich der Auserwählte finden.
Bloß wie?
Ben hatte das Auge der Götter in Händen gehalten, aber nichts geschah. Der Milchdiamant blieb milchig. Kein Leuchten oder Strahlen. Keine versteckten Runen erschienen. Wahrscheinlich konnte nur ein Hüter das Allsehende Auge nutzen. Dummerweise war die letzte Hüterin schon seit Jahrtausenden Tod.
Anscheinend funktionierte es bei einem Krieger der Götter nicht. Was schlecht für ihr Vorhaben war den Auserwählten zu finden. Vor allem in der vorgegebenen Zeit, die von Minute zu Minute weniger wurde. Dazu mussten Sie noch den Helm finden und den Ort, an dem die Götterdämmerung stattfand. Auch in dieser Richtung erwies sich das Notizbuch von Professor Stein als hilfreich.
Der Tempel der Götter.
Dort fand das Ereignis um die Götterdämmerung statt.
Ihn zu finden war wiederum eine ganz andere Sache. Denn ab da waren die Notizen des Professors unvollständig. Was an der Tatsache lag das Ben’s Halbbruder ihn in Berlin erschoss, statt ihn zu entführen wie Ben und Jonas es vorgehabt hatten.
Ben stand von der Couch auf, ging in die angrenzende offene Küche und machte sich ein Sandwich. Sein Magen knurrte. Eine kleine Pause konnte mit Sicherheit nicht schaden. Während er in der Küche stand bemerkte er ein goldenes Strahlen, dachte sich nichts weiter dabei, da er es für einfallendes Sonnenlicht hielt.
Das Sandwich war fertig. Eher beiläufig sah er auf. Irgendwo in seinem Hinterkopf störte ihn etwas. Erst im Nachhinein wurde ihm bewusst, was ihn störte. Das Strahlen kam nicht von draußen, sondern von drinnen.
Ben konnte nicht glauben, was er sah.
Amanda, Nadja’s Tochter, hielt das Amulett in Händen. Anders als bei Ben strahlte der Milchdiamant golden. Die Zierlinien leuchteten, umrahmten den Edelstein und schufen das Auge der Götter.
Sie hatten den Auserwählten gefunden.
Meine Güte!!
Er ging zu ihr. Es war einfach unglaublich.
Bevor Ben Amanda erreichte, brach die Hölle los.
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Ende, Kapitel 15
© by Alexander Döbber
 
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