Herbstwald - Baumgedanken in Fünf Akten

Waldwege


Durch Wälder alt
trägt ziellos mich der Schritt,
an alten Stämmen vorbei,
übers grüne , weiche,
übers tiefe Moos hinweg.
Der Blick schweift haltlos
von hier nach dort,
verweilt nicht lange
an einem Ort.
Findet Wege,
wo keine sind.
Entdeckt Wunder,
wo keiner welche sah.

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Waldschattenwerk


Schattentief
zeigen sich die
Wegesschluchten,
dunkelschattig das
tiefere Unterholz.
Irgendwo da rauscht es
da plätschert Wasser,
es ist das Lied des Baches,
das bis hier her dringt.
Im Schatten zeigt sich Reif,
legt sich sanft
auf Blätter und
Gräser hinab und
webt seinen
eigenen Zauber
ins Spinnetz.

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Baumgeflüster


Die Luft ist kühl,
doch sie scheint
klarer, reiner.
Manche Vogelstimme
klingt nicht mehr,
das summen der
unzähligen
Sommerinsekten
es fehlt.
Dafür aber
wispern die Bäume
in ihrer seltsamen,
geflüsterten Sprache
und der Wind lässt
sein Lied klingen.
Buntes Laub
raschelt unter
den Sohlen.

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Lichtspiel


Licht- und Schattenflecken
ziehen mich
tiefer hinein
in das Königreich
der Bäume.
Das Herbstlied
des Waldes
fasziniert mich
mit eindringlicher
und doch vielfältiger
Schlichtheit.
Goldnes Spätherbstlicht
flutet sich durch die Wipfel,
lässt Blätter und
Spinngenetze erglühen.

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Wegelos


Wegelos glücklich
lass ich mich treiben,
stromere verspielt
wie ein Kind
durch den
herbstlichen Wald
und staune über
die manchmal
bizarre Schönheit,
die sich hier offenbart.
Zeitvergessen trägt mich
der Schritt weiter und weiter,
bis zur Waldrandwiese,
wo die Sonne langsam
im feurigen rot
zur Erde sinkt.
Gerne bliebe ich noch,
doch Waldwege sind
keine guten
Nachtwege.



Anariel 03.11.2011