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MURAD MARAT HON: Der Leichtathlet

Fantastisches · Kurzgeschichten
Murad Marat Hon war ein Mann in den besten Jahren. Um seine schmale Taille und seine breiten Schultern, wabbelte kein Lot überschüssigen Fetts, so dass man ihn wirklich und wahrhaftig, schon rein von seinem Äußeren, als Athlet bezeichnen konnte. Jedoch, auf seinen Schultern saß ein Kopf, nun, das ist ja nichts Ungewöhnliches, jeder Mensch trägt einen Kopf, solange es der Sultan gestattet, aber dieser Kopf glich, in seiner lang gezogenen Form gepaart mit stattlichen Raffzähnen und wulstigen Lippen, eher dem Schädel eines Pferdes und besaß wenig von einem menschlichen Antlitz. Außerdem sah man Murad Marat Hon nie ohne seinen Spitzturban, der diese animalische Kopfform noch unterstrich und optisch verlängerte. Gebiss und auch sein wieherndes Lachen passten also dazu, so dass sich einem Fremden (der Murad Marat Hon zum ersten Mal erblickte) die Frage aufdrängt: Was sich Allah, bei dieser speziellen Erschaffung, wohl so gedacht haben mochte! Als wenn er damit noch nicht genügend geschlagen wäre, haftete ihm auch noch eine nach hinten fliehende hohe Stirn an. Gemeinsam mit tief in ihren Höhlen liegende dunkle Augen und einer kräftigen Gurkennase, war da unterm Strich nicht mehr viel, was Menschlichem vergleichbar gewesen wäre!
In jedem Fall überstrahlten seine Bizeps, seine Bauch-, Brust- und Schultermuskulatur seine markant, derben Züge. Der Erscheinung nach war er also der typische Kraftprotz, der seinesgleichen sucht und weiter nichts im Kopf hat. Murad Marat Hon galt aber nicht nur als der große Sportsmann, sondern war auch ein namentlicher Freund der Kabalisten , denn es gelang ihm höchst selten, Titelbildangebote diverser Fachzeitschriften abzuschlagen.
Zu seiner Ehrenrettung sei gesagt: Wie konnte Murad Marat Hon auch jemals anders handeln? Da er außer seinem Körper nichts anderes besaß, hatte ihm dieser Körper nie etwas anderes befohlen, als schnell zu laufen und diese Fähigkeit irgendwann an die nächste Generation weiterzuvererben. So standen für ihn maximal drei Dinge im Mittelpunkt seines Denkens und Handelns: Wettkämpfe, Wettkampfgegner und Frauen…!
 
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Kommentare  

Murad Marat Hon ist ein Sportler wie er im Buche. Man hat wirklich das Gefühl dass niemand mit ihm mithalten kann.

Gerald W. (07.02.2012)

Hallo Andreas, ich verfolge gerne deine Tausendundeine Nacht Geschichte. Du schreibst sehr detalliert, was mir sehr gut gefällt und anspricht. Mit den wundervollen Bildern unterstreichst du den orientalischen Flair. Der Name Murad Marat Hon ist wie geschaffen für einen Atlehten.

LG Francis


Francis Dille (05.02.2012)

Eine irgendwie unheimliche Gestalt ist Murad Marat Hon. Er wirkt so als wäre er ein verzaubertes Pferd. Und gegen den will nun Mukhtar antreten.

Else08 (05.02.2012)

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