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Die Säulen der Götter - Kapitel 04

Romane/Serien · Spannendes
© Alexander
Der Präsident löste sich aus der Umklammerung seiner Leibwächter. Er begriff noch nicht, was soeben geschehen war. Nach und nach dämmerte es ihm. Erschrocken und erschüttert blickte Barnes sich um. Der Feind befand sich in ihren eigenen Reihen. Unvorstellbar, wie tief sie eingesickert waren. Bis in das Elitekommando der Delta Force.
„Das ist übel.“, meinte Ali.
Der Palästinenser hockte neben der Leiche des falschen Elitesoldaten. Er hatte den linken Oberarm freigelegt. Die Israelin trat neben ihn. Ausdruckslos sah sie das Tattoo.
Es war ein Dreieckswappen. Im Inneren befand sich ein angreifender Greifvogel, dessen Kopf ein Totenkopf war. Darunter stand eine brennende 7.
Eine Tätowierung, die Ali und Sie nur zu gut kannten.
Er schaute zu den Elitesoldaten jenseits der Kammer. „Diese Typen gehören nicht zum Delta-Team 5.“, erklärte Ali. Er schaute zu Sarah. „Sie sind Angehörige vom Delta-Team 7.“
„Das ist unmöglich!!“, erwiderte die Army Offizierin schroff. „Es existiert kein Delta-Team 7.“ Was nur die halbe Wahrheit war. „Sie sind ein Mythos.“
Der Präsident konnte nicht glauben, was er da hörte.
Ein Mythos versuchte nicht einen zu töten. „Sie sind kein Mythos.“, gab Ali entschieden zurück. Oder gar unschätzbare Artefakte zu bergen, um Sie dann für ihre Zwecke zu benutzen.
Auch Ben hatte schon mal vom Delta-Team 7 gehört.
Angeblich kooperierte einst sein Onkel Nils Konrad mit der Schreiber-Gruppe, in dessen Auftrag das Delta-Team 7 operierte. Die Schreiber-Gruppe war nicht minder ein Mythos. Eine höchst geheime Schattenorganisation, deren Mitglieder über entsprechende Mittel + Ressourcen und Einfluss verfügten. Wie zum Beispiel ein falsches Delta-Team ins Feld zu schicken.
„Alles in Ordnung, Kleines?“, fragte Ben Amanda. Sie nickte. Woraufhin er zu Leonie sah, die ihm ebenfalls zu nickte.
Noch waren Sie in Sicherheit. Doch die Elitesoldaten draußen taten alles um das zu ändern. Demnach musste man vorher verschwinden.
„Alice.“
„Bin schon dabei.“ Sie ging zur Zugangskonsole.
„Hey!! Was soll das?“, forderte der Colonel der US Air Force.
Prince stellte sich ihm in den Weg.
Alice machte eine Eingabe.
Die gläserne Wand der Kammer wurde undurchsichtig.

***

Befehligt wurde das Delta-Team 7 von Captain Roy Gallant. Einem ehemaligen Mitglied der Delta Force. Einst gehörte er zum Delta-Team 3, führten einen Geheimeinsatz an der syrischen Küste aus. Wobei 3 seiner Männer getötet wurden. Der Rest wurde vom syrischen Zweig der Hisbollah gefangen genommen. 10 Monate lang.
Dann tauchte ein Mann auf der ihm mitteilte dass die US-Regierung offiziell wie inoffiziell jegliche Kenntnis von dem Geheimeinsatz abstritt. Es wurden keinerlei Verhandlungen über ihre Freilassung jeglicher Art geführt. Zumindest nicht von Seiten der Regierung. Von der man für Tot erklärt wurde. Bei einem Trainingseinsatz ums Leben gekommen.
Der Mann wiederum verhandelte im Namen einer Interessengruppe für ihre Freilassung.
Tage später wurden Gallant und seine beiden Kameraden bei einem Übergabeort gegen Bargeld ausgetauscht. Die Syrer erhielten pro Mann 4,7 Millionen US-Dollar in bar.
In einem Privatkrankenhaus in der Türkei wurden sie betreut. Anschließend betraute der Verhandlungsführer der Interessengruppe ihn mit der Bildung vom Delta-Team 7. Obwohl Sie nicht zum US-Militär oder Delta Force Kommando gehörten, nutzten sie durch den Einfluss der Interessengruppe die Kapazitäten der US-Streitkräfte.
Und der Einfluss schien vor nichts haltzumachen.
Gallant führte mitsamt seinen Männern die Befehle aus, die Sie erhielten.
Inzwischen befanden sich 23 Mann im Delta-Team 7 Kader. Er hatte den Befehl.
Getarnt als falsches Delta-Team 5 wurde sein Trupp beim Sichtungstreffen der Säule der Götter eingeschleust. Ihr Befehl lautete die Säule sicherzustellen und das Mädchen in Gewahrsam zu nehmen. Dabei sollte keiner am Leben bleiben. Ohne Ausnahme.
Seine Männer hatten für den Zugriff Aufstellung vor den Türen der Kammer genommen. Der IT-Spezialist in ihren Reihen hatte sich in das Schließsystem der Türen gehackt, die Sperre umgangen und wartete auf sein Zeichen die Türen zu öffnen.
Er nickte ihm zu.
Worauf das rote Lämplein vom elektronischen Sicherheitsschloss auf grün sprang.
Die Zugriffteams stürmten die Kammer.
Gallant folgte ihnen.
Seine Männer gaben nicht einen Schuss ab, obgleich ihre Finger auf den Abzügen ihrer Waffen ruhten und auch abgedrückt hätten, wenn denn jemand in der Kammer gewesen wäre. Von den Eingeschlossenen fehlte jede Spur.
Gallant verließ die Kammer. „Findet sie.“

***

Einst war der geheime unterirdische Stützpunkt eine Forschungs- und Entwicklungseinrichtung für biologische und chemische Kampfstoffe. Im Falle eines Notfalls konnten alle Räume und Ebenen hermetisch und luftdicht abgeriegelt werden. Zeitgleich war das Belüftungssystem darauf ausgelegt, den kontaminierten Raum innerhalb von Sekunden zu entlüften. Mit einem herkömmlichen industriellen Belüftungssystem war dies nicht möglich. Sie waren zu klein um die entsprechende Luftmenge aus dem betreffenden Raum zu saugen.
Die Maße der Belüftungsschächte reichte aus dass eine Person darin stehen konnte.
Der Raum mit der Kammer war ein einstiges Labor. Entsprechend verfügte es über einen separaten Belüftungsschacht. Damit sollte bei einem möglichen Unfall verhindert werden, dass sich der Kampfstoff verteilte.
Was auch gleichzeitig ihr Problem war. Denn damit gab es nur einen Weg. Keine Abzweigung oder Knotenpunkt. Der Schacht führte in einen Auffangtank für biologische und chemische Kampfstoffe, der zudem mit einer Luftdichtsperre ausgestattet war. So konnte nichts entweichen.
Da jedoch die Forschungs- und Entwicklungseinrichtung für Biologische und Chemische Kampfstoffe aufgeben wurde war Sie für den heutigen Zweck umgebaut worden. Dazu zählte auch die Demontage der Auffangtanks.
Weswegen man Türen mit Magnetschlössern anbrachte, als die Auffangtanks von den Belüftungsschächten getrennt worden waren.
Durch den Sicherheitsalarm waren alle Türen auf dem Stützpunkt verriegelt worden, die sich nur mit einer speziellen Sicherheitsfreigabe umgehen ließ, sofern man über diese verfügte. In ihrem Fall hatte der Colonel der US Air Force die nötige Sicherheitsautorisation. Er schob seine Sicherheitskarte in das hinter der Verkleidung versteckte Panel, gab seinen Sicherheitscode ein.
Mit einem Klicken entriegelte sich das Magnetschloss.
Der Schacht endete im ehemaligen Gefahrgutlager.
Was eine riesige Halle war, in die locker ein Footballstadion passte.
Auf Höhe der Mitte gab es eine Reihe mit 3 Fahrstühlen. Gegenüber davon befanden sich die einstigen Stellplätze der Auffangtanks. An den Enden der Halle gab es je einen Lastenaufzug. Die sich bei einem Gefahrgutalarm luftdicht verriegeln ließen. 20 Meter über dem Boden befand sich ein Hebeschienensystem mit denen die Auffangtanks angehoben und auf die Ladeflächen verfrachtet werden konnten, sollte man sie abtransportieren. Zusätzlich gab es ein Löschsystem, das mit Stickstoff und Schaum funktionierte. Sauerstoffreiche Luft war ein Verbreitungs- und Hauptträger für biologische und chemische Kampfstoffe.
In den großen industriellen Regalen befanden sich Kisten, Paletten, Container und Tonnen. Manche davon standen auf dem Boden. Zwischen den Regalen und Stehplätzen gab es eine zweispurige Allee in der man mit Hubwagen, Gabelstapler, Transportfahrzeuge sowie Pritschenwagen entlang fahren konnte.
Bei den Lastenaufzügen befanden sich die Reparaturplätze für Fahrzeuge und technische Geräte.
Heute wurde die Halle als Lager und Werkstatt benutzt.
Ihr Schacht endete mittig, direkt gegenüber den Fahrstühlen.
Alle hatten gerade den Schacht verlassen, als sich mit einem Ping 2 der 3 Fahrstuhltüren öffneten.
In der Kabine standen die Männer vom falschen Delta-Team 5.
Sofort eröffneten die Handlanger der Schreiber-Gruppe das Feuer.

***

Günstigerweise boten ihnen die vollgestellten Regale Deckung.
Die Mechaniker und Lageristen in unmittelbarer Nähe wurden ohne jede Vorwarnung erschossen. Das Delta-Team 7 machte keine Gefangenen. Außer es wurde verlangt. Mit einer kalten brutalen Effektivität setzten Sie ihre Gegner unter Druck.
Das Problem von Ben und Co war, dass die Rampe von einem der Lastentransporter erst gerufen werden musste. Der Weg zu diesem bot am meisten Deckung. Hingegen die Rampe des anderen Lastentransporters war bereits da. Der Haken war die löchrige Deckung bis dahin. Und mit Sicherheit würden ihnen die Elitesoldaten nicht freies Geleit geben, damit sie fliehen konnten. In einem Kampf waren Sie ohne zweifel unterlegen.
Ihnen blieb jedoch gar keine andere Wahl. Flucht war die einzige Option um zu verhindern dass die Schreiber-Gruppe in den Besitz von einer der Säulen kam. Ganz zu schweigen von Amanda.
„Wohin führen die Lastenaufzüge?“, fragte Ben unter dem beständigen Beschuss der Elitesoldaten den Colonel und/oder dem Lieutenant der US Army.
Der weibliche Lieutenant antwortete ihm. „Der“ Sie zeigte zu jenem Lastenaufzug zu ihrer Linken. „führt zu Hangar I.“ Sperrfeuer zwang Sie tiefer in Deckung zu gehen. „Der Andere führt rauf zu Hangar II.“ Sie schien weniger Vorbehalte gegen ihn zu haben. Der Colonel machte keinerlei Anstalten ihm seine Frage zu beantworten. Dabei saßen Sie alle im gleichen Boot.
Ben ging die Optionen durch.
Beim Anflug und dem Rollen waren ihm die 2 Hangars durchaus aufgefallen. Sie standen am anderen Ende des Flugplatzes des Stützpunkts. Die unterirdische Einrichtung erstreckte sich demnach darunter.
Auch wenn Sie es zu ihrem Flugzeug schafften, hatten sie es nicht zwangsläufig geschafft. Wer einen falschen Delta-Trupp einschleusen konnte, dem gelang es sicherlich auch ihnen das Leben in der Luft schwer zu machen. Die Schreiber-Gruppe verfügte über einen enormen Einfluss. Außerhalb und innerhalb der US-Streitkräfte.
Wenn er sich richtig erinnerte, stand ihr Flugzeug vor Hangar I. Dummerweise war der Lastenaufzug, der mit den wenigsten Deckungsmöglichkeiten. Sie mussten hier weg. Daran führte einfach kein Weg vorbei. Je länger sie blieben umso aussichtsloser wurde ihre Situation.
„Wir laufen zum Aufzug für Hangar I.“, richtete er an die Anderen. „Mit dem geht’s nach oben, steigen ins Flugzeug und machen uns schleunigst aus dem Staub.“ Eine andere Wahl blieb ihnen nicht.
Den Secret Service Agenten war die Skepsis anzusehen. Der Hubschrauber des Präsidenten, Marine One, stand auf dem Hubschrauberlandeplatz beim Gebäude. Also auf der anderen Seite vom Vorfeld. Sich zu den Fahrstühlen vor zu kämpfen wäre Selbstmord, da ihnen die Waffen fehlten, um es mit den falschen Elitesoldaten aufzunehmen. Sie verfügten lediglich über Pistolen.
Die Versuchung den nächstgelegenen Lastenaufzug zu benutzen war verständlich. Sie waren Profis, konnten die Gegebenheiten einschätzen und daraus ihre Schlüsse ziehen. Nähe und Deckungsmöglichkeiten reichten nicht. Denn die vielfältigen Deckungsmöglichkeiten waren beidseitig nutzbar. Hinzu musste der Lastenaufzug erst gerufen werden. In der Regel dauerte es, bis sie eintrafen. Zeit die Sie aufgrund ihrer schwachen Bewaffnung nicht hatten. Auf wenn es bei ihrem Gegner nicht um das wahre Delta-Team 5 handelte, waren es dennoch geschulte Elitesoldaten.
Ihre Aufgabe war es den Präsidenten zu beschützen. Zu zweit konnten Sie das nicht. In der Gruppe hatte man die besseren Chancen heil hier rauszukommen. Auch wenn es ihnen nicht gefiel, das alleine zählte für die Leibwächter. Die Sicherheit des Präsidenten hatte Vorrang.
Demnach blieb nur der Aufzug für Hangar I.
Es kam keinerlei Widerspruch.
Die Entscheidung war getroffen.

***

Alle gemeinsam loszurennen brachte nicht viel. Entsprechend wurde der Pulk geteilt.
Der Präsident, seine 2 Leibwächter, der Colonel und der Lieutenant waren die 1te Gruppe. Leonie und Ben bildeten zusammen mit Nadja, Amanda, Sarah, Alice, Prince und Ali die 2te Gruppe.
Man sollte sich gegenseitig Deckungsfeuer geben.
Kaum schoss man, zogen sie das schwere massive Feuer der falschen Elitesoldaten auf sich. Was möglicherweise auch daran lag das Amanda und die Säule sich bei ihnen befand. Als die Gruppe des Präsidenten hinter einer Deckung stoppte, schossen Sie und gaben das Deckungsfeuer. Ohne Zögern sprinteten Ben und Co los.
Ihnen flogen vereinzelte Kugeln über die Köpfe.
Eine Gruppe deckte die jeweils andere. Aus diesem Grund mussten sie sparsam mit der Munition umgehen. Womit die falschen Elitesoldaten weniger ein Problem hatten. Sie schossen unablässig, ohne sich Gedanken über den Munitionsverbrauch zu machen. Ihnen war nur wichtig ihr Ziel zu erreichen. Zum einen die Säule und das Mädchen und zum anderen zu verhindern, das Mitwisser entkamen. Zu Letzteres zählte die Gruppe um den Präsidenten. Speziell Richard Barnes wusste zu viel um ihn lebend vom Stützpunkt zulassen. Er konnte ihnen jetzt mehr schaden als nutzen. Bei allen anderen ließe sich die Angelegenheit ohne großen Aufwand eindämmen. Durch die Gruppenteilung und Zuteilung ihrer Ziele musste man bei dem Angriff zweigleisig fahren. Die Gruppe um Ben und Co durfte den Stützpunkt ebenso wenig verlassen, wie der Präsident.
Genau darauf hatte man es abgesehen. Der Präsident war eine Bedrohung. Nicht minder wie Ben und seine Begleiter. Gleichzeitig besaßen Sie die Säule und Amanda in ihren Reihen. Wäre man gemeinsam losgelaufen, so wäre es für den Feind ein Leichtes gewesen sie zu stoppen. Dann hätte sie sich nämlich nur auf ein Ziel konzentrieren müssen, hätten ihre gesamte Feuerkraft aufwenden können, um sie zu stoppen. So jedoch konnten sie die eine Gruppe nicht durchlassen und die andere festnageln.
Im Gegensatz zu Ben und Co konnte der Feind nur verlieren.
Die 15-Minuten bis zum rettenden Lastenaufzug kamen einem wie Stunden vor. Sie erreichten ihn, traten in die große offene Kabine. Beim Decken wurde einer der Leibwächter tödlich getroffen. Sie nahmen seine Pistole und sein letztes Magazin.
Die schwere Stahltür des Lastenaufzugs schloss sich quälend langsam.
Die Kugeln trommelten auf die schließende Tür ein.
Dann schloss sich die Tür endlich, trotzdem hörte der Beschuss nicht auf.
Mit einem Ruck fuhr der Lastenaufzug nach oben.
In einem Schneckentempo.
Was ihnen Zeit zum Verschnaufen gab.
Bis auf den Leibwächter waren alle wohlauf.
Ben und Co wechselten die Magazine, legten die angeschossenen zusammen, verteilten die vorhandene Munition.
Es schien eine halbe Ewigkeit zu dauern, bis der Lastenaufzug stoppte.

***

Der Lastenaufzug kam in der Mitte des Hangars nach oben. Es gab keinen Schacht oder dergleichen. Er wurde hydraulisch bewegt.
Was für die Passagiere vollkommen uninteressant war.
Sie liefen los, auf das offene Hangartor zu, in Richtung der 737 mit der Ben und Co gekommen waren.
Der Colonel sah eine Bewegung im Augenwinkel. Wäre die Situation nicht, wie sie war, hätte er sich nichts weiter dabei gedacht. Als er jedoch hin schaute, wurde er sich des Verrats bewusst.
Die Army Frau zielte mit einer Pistole auf ihn. Vor ihr lag der Leibwächter, mit dem sie die Gruppe absichern sollte. Mit einem Mal wurde ihm bewusst, dass Sie diejenige war, die dass falsche Delta-Team 5 in Empfang genommen hatte. Sie steckte demnach mit ihnen unter einer Decke.
Auch wenn ihm klar, was kam, tat er es trotzdem. All die Jahre ihrer Zusammenarbeit und der Affäre hatte er nichts geahnt. Auf Mitleid, Erbarmen oder Mitgefühl konnte er nicht zählen, dass sah er in ihren Augen. Er hob seinen Führungsarm nur leicht, als Sie auch schon abdrückte und ihm eine Kugel in den Schädel jagte.
„Stehen bleiben!!“, rief Sie und zielte im Wechsel auf Ben, den Araber und die Israelin. Den engstirnigen Colonel hatte Sie mit einem gezielten Kopfschuss nahezu hingerichtet. „Die Waffen auf den Boden.“, forderte Sie forsch. „Oder ich töte das Mädchen.“ Zur Untermauerung zielte sie auf Amanda.
Sofort wollte sich Nadja vor ihre Tochter stellen.
Ohne jede Vorwarnung schoss sie. Blitzschnell zielte sie wieder auf das Mädchen und gab ihren Gegnern keine Chance zu reagieren.
„MOM!!“
Nadja Fleming sackte zu Boden.
„Mein Gott!!“ Der Präsident war geschockt.
Ben hielt Amanda fest. Aus naheliegenden Gründen wollte sie zu ihrer Mutter. Er wendete ihr Gesicht ab, hielt das Mädchen festumschlungen. „MOM!!“, schluchzte sie und weinte bitterlich.
Wenn es eine Chance gegeben hätte es zu verhindern, hätte es jeder sofort getan. Doch die gab es nicht.
Mit einer Kugel in der Brust lag Amanda’s Mutter auf dem Betonboden. Sie war tot. Eiskalt erschossen. Keine 2 Meter von ihrer Tochter entfernt.
Ben, Ali, Prince, Leonie und Sarah ließen die Pistolen fallen, rührten sich nicht vom Fleck. Trotzdem waren sie sofort bereit die Bedrohung durch den Lieutenant auszuschalten. Auch ohne Waffe. Man würde keinen Schritt näher ans rettende Flugzeug kommen.
Jetzt musste Sie nur noch warten, bis die Männer vom Delta-Team 7 kamen. Allzu lange würde es nicht dauern. Da war sie sich sicher. Sie hatte jedoch einen Fehler begannen, der sich rächte.
PENG!! Ein Schuss löste sich.
Statt, wie beim Colonel, hatte sie dem Leibwächter eins mit einem Radschlüssel übergezogen. Ihre Annahme ihn erschlagen zu haben, bewahrheitete sich nicht. Viel hatte jedoch nicht gefehlt. Mit seiner letzten Kraft nahm er die Pistole in die Hand, hielt den Atem an, zielte auf den Hinterkopf und drückte ab. Dann starb der Leibwächter ohne zu wissen ob er seinen Job, den Präsidenten zu schützen, erfüllt hatte.
Mit entstelltem Gesicht kippte die Verräterin kopfüber.
Sie war Tod.
Sarah nahm ihr die Pistole aus der Hand. Ali eilte zum Leibwächter, tastete nach einem Puls, sah den Präsidenten an und schüttelte den Kopf. Leonie kniete neben Nadja. Ben hielt ungerührt Amanda in den Armen, ließ Sie nicht los.

***

Lange konnten Sie nicht verweilen. Das wusste er. Trotzdem rührte er sich nicht vom Fleck.
Leonie schaute zu ihm rüber. Man sah die Trauer und Hilflosigkeit. Sie wusste auch das im Moment keine Zeit zum Trauern war. Man musste von hier verschwinden. So schwer es einem auch in diesem Moment fiel. Zusammen mit Alice, dem Präsidenten, Prince und Ali lief Sie los in Richtung Flugzeug. Ali entfernte die Schocks. Leonie startete die Triebwerke und bereitete alles für einen unverzüglichen Start vor.
Sarah blieb unterdessen bei Ben und Amanda, die sich nicht aus der Umklammerung lösen wollte. Er hob sie hoch, nickte der Israelin zu und lief zum Flugzeug.
An der Boeing angekommen, verließen gerade die falschen Elitesoldaten am anderen Ende des Vorfelds das Hauptgebäude. Sie stiegen die Gangway hinauf. Sarah betätigte die Flugzeugtürsteuerung um diese zu schließen.
„Du kannst starten.“, sagte Ben monoton zu Leonie ohne Amanda loszulassen. Statt ins Cockpit zu gehen, ging er mit dem Mädchen auf dem Arm in die Kabine, setzte sich und gurtete sich an.
Obwohl die Flugzeugtür noch nicht geschlossen war, gab Leonie Rollschub. Die Boeing setzte sich in Bewegung, rollte zur Piste, wurde schneller und schneller, bis man spürbar abhob.
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Ende, Kapitel 04
© by Alexander Döbber
 
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