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8 Seiten

Ein Schmaler Grad Kapitel 12 (Historisch)

Romane/Serien · Spannendes
© Lilly
Kapitel 12

„Nichts ist leichter als Selbstbetrug,
denn was der Mensch wahr haben möchte,
hält er auch für wahr.“
Unbekannt

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Sie brachen noch in der Dunkelheit des nächsten Morgen wieder auf und hatten schon sehr bald den Glen Morc hinter sich gelassen. Das Wetter wurde schnell besser und es war längst nicht mehr so kalt wie in den letzten Tagen. Die Sonne schien sogar und umso westlicher sie kamen, umso weniger Schnee lag unter ihren Füßen.
„Bald sind wir Zuhause.“
Sagte Niall sehnsüchtig klingend neben Lea her reitend.
„Wie ist es denn dort?“
Wollte sie neugierig wissen und er begann hörbar zu schwärmen:“ Wunderschön! Das Schloss ist nicht allzu groß und hat eine einzigartige Lage, aber das werdet Ihr mit Euren eigenen Augen sehen müssen, ich kann es nicht erklären. Ich bin kein Dichter, müsst Ihr wissen.“
Ihr lautes schallendes Lachen brachte alle dazu sie anzusehen, denn die Krieger mochten es, wenn sie das tat, das gab allem eine unschuldige Lebendigkeit, die ihnen in dieser Form fremd war.
„Wenn man einen Dichter braucht um die Schönheit eines Ortes wiederzugeben, dann bin ich bei Gott wirklich einmal gespannt.“
„Oh, das könnt Ihr auch sein, das verspreche ich Euch.“
Meinte Niall ernst nickend und übersah ihren schelmischen Gesichtsausdruck.
MacNamara beobachtete Lea die ganze Zeit und es gefiel ihm gar nicht, dass sie sich so gut mit Niall verstand. Kenneth sah sein Spiel mit der Mimik und konnte so seine Gedanken lesen. Freundschaftlich versuchte er ihn zu beruhigen:“ Sie verstehen sich nur gut, Seamas und das ist auch gut so, denn so kannst du dir immer sicher sein, dass er sie beschützen wird.“
Zur Antwort bekam er nur ein undefinierbares Grummeln und erschrak als sein Laird auf einmal laut brüllte:“ Halt!“
Sofort brachten alle ihre Pferde zum stehen, wenngleich diese auch widerwillig schnauften und ihre Köpfe aufgebracht hin und her warfen. Anscheinend waren selbst die Tiere voller Ungeduld, da sie endlich nach Hause wollten.
„Lady Leathendra?“
Lea zuckte über den seltsamen Tonfall in seiner Stimme zusammen, während sie liebevoll den Hals ihres Pferdes tätschelte um es etwas zu beruhigen und blickte MacNamara erwartungsvoll mit einer erhobenen Augenbraue an.
Hatte sie ihn irgendwie verärgert? Das war eigentlich nicht möglich, sprachen sie doch schon den ganzen Tag kein einziges Wort mit einander. Lea ahnte, dass sie ihn sehr wahrscheinlich letzte Nacht verärgert haben musste. Doch sollte ihm endlich klar werden, dass sie nicht sein Spielzeug war und es war wahrlich nicht die Zeit war für irgendwelche Liebelein.
„Habt Ihr ein Kleid dabei?“
Sie nickte zögernd und eine tiefe Furche bildete sich fragend zwischen ihren Augen oberhalb ihrer Nase.
„Dann zieht es an, denn Ihr werdet dieses letzte Stück mit mir reiten.“
Schockiert sah Lea ihn einen Moment lang an, denn sie verstand nicht weshalb das auf einmal.
„Nun, ich denke das habt Ihr wohl bedacht“, sie wollte ihn nicht kritisieren und noch mehr reizen, als er schon war, doch konnte sie den scharfen Unterton in ihrer Stimme nicht unterdrücken, weil er sie so herrisch anfuhr und das mochte Lea ganz und gar nicht:“ Aber was wir noch nicht bedachten, oder ich vielleicht darüber noch nicht im Bilde bin, Laird MacNamara, mit welchen Worten wollt Ihr erklären, wer ich bin und warum ich, eine Frau und noch dazu eine Engländerin, mit Euch zusammen Heim kehre?“
Er ritt auf ihre Frage hin dicht neben sie, sein Knie berührte sacht das ihre und sie sah ein seltsames triumphierendes lächeln auf seinen Lippen, bevor er sich dicht zu ihr heran beugte und ihre antwortete:“ Euer Name wird Leathendra … Stuart sein und ihr seid meine englische Verlobte.“
„Was?“
Rief sie entsetzt aus und wäre beinahe vom Pferd gefallen, hätte MacNamara sie nicht am Arm gepackt und festgehalten. Kenneth mischte sich besorgt ein, er wollte sie beschwichtigen, bevor es noch einen Streit zwischen den beiden gab und er glaubte den Gewinner dieser hitzigen Diskussion schon zu kennen, und das war nicht sein Laird:“ Wir haben viel darüber geredet, Lea und es ist leider die einzige Möglichkeit wenig Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen und Gerüchte zu unterbinden.“
„Obwohl“, warf Connor ein, ein Lachen kaum unterdrücken könnend:“ Seamas und verlobt, und das auch noch mit einer Frau englischer Herkunft, das gleicht schon fast einem Wunder und einer verlorenen Schlacht zugleich, dies wird mit Sicherheit einige Fragen nach sich ziehen.“
Seine Männer verkrampften sich auf ihren Pferden und kämpften tapfer gegen ihr Gelächter an. Denn Connor hatte recht, war ihr Laird doch nicht ein Mann, der sich so leicht für die Ehe begeistern ließ und dann noch mit einer Engländerin … Vielleicht war es aber auch schon wieder so unmöglich und realitätsfern, dass es schon wieder wahr sein könnte.
„Und ich werde sie zu beantworten wissen.“
Sagte MacNamara wütend und brachte somit Connor sofort wieder zum schweigen. Die anderen beruhigten sich direkt auch wieder und nahmen ihre erhabenen Posen wieder ein.
„Habe ich denn dazu nichts zu sagen?“
Wollte Lea immer noch geschockt wissen und anstatt einer Antwort, sahen sie alle einfach nur verständnislos an.
„Bitte“, willigte sie überaus mürrisch ein:“ Aber heiraten werde ich Euch nicht!“
Kenneth rieb sich über seinen Mund, um seine Belustigung zu verdecken, denn selbst MacNamara musste sich ein Schmunzeln verkneifen, in dem er sich auf seine Backe biss.
Lea bekam von alledem nichts mit, sie stieg von ihrem Pferd und kramte etwas leise vor sich her maulend in ihrer Tasche. Es war ein gelbes Kleid, nichts besonderes, aber eines ihrer liebsten.
Suchend blickte sie sich in der kargen Gegend um und wandte sich einen Augenblick später wieder MacNamara zu. Provozierend stemmte sie die Hände in ihre weiblich geformten Hüften und fragte bissig:“ Und wo soll ich mich bitteschön umziehen?“
„Hier!“
Meinte er knapp und alle stiegen von ihren Pferden ab. In kürze hatten sie sich im Kreis um sie herum gestellt und drehten ihr ihren Rücken zu. MacNamara blieb vor ihnen stehen und verschränkte gebieterisch seine Arme vor der Brust. Er konnte kaum noch ihren Kopf zwischen den Köpfen seiner breiten Krieger erkennen.
Oh was gäbe er jetzt dafür, nur einen kleinen Fetzen ihrer Haut sehen zu können. Sie raubte ihm wahrhaftig den Verstand und machte ihn zu einer liebeshungrigen Jammergestalt.
Etwas zögernd und leise vor sich her fluchend, begann sie sich auszuziehen.
Seine Männer schmunzelten über ihre unschicklichen Worte, die sie nur zu selten aus dem Munde einer Frau vernahmen und es waren sogar Bezeichnungen dabei, die sie vorher noch nie gehört hatten. Kenneth schüttelte belustigt seinen Kopf, während Don neben ihm gegen einen lauten Lacher ankämpfte, in dem er sich auf seine Faust biss.
„Ihr solltet nicht so fluchen Mylady, das gefällt dem lieben Gott bestimmt nicht.“
Prustete Blain zwischen seinen verkrampften Kiefer hindurch. Doch Lea ließ sich von niemanden in dieser Situation zurechtweisen, sie trat dicht hinter ihn und erklärte ihm nörgelnd, sich seinem Ohr entgegen streckend:“ Ich glaube kaum, das Gott es gerne sieht, dass sich eine junge, unverheiratete Frau, alleine mit elf Männern umgibt und niemand da ist, der sich um ihre Unschuld kümmert. Und ganz sicher empfindet er es auch nicht als gehörig, dass sie sich in ihrer Gegenwart unter freiem Himmel umkleiden muss.“
Keiner sagte etwas, doch sah sie, dass der junge Brian sich auf einen seiner Finger biss und dabei hochrot anlief.
„Ungehobelte Barbaren!“
Flüsterte sie halblaut und hoffte zumindest sie etwas beleidigt zu haben, doch nichts dergleichen konnte sie anscheinen provozieren. Sie hörte nur Craigs leises Kichern und sah, dass Adairs Schultern vor Lachen bebten.
Es war windig und dieser Wind war fürchterlich kalt, sie zitterte am ganzen Leib. Diese Lage war nicht gerade behilflich, beim schnellen aus- und wieder ankleiden.
„Wenn auch nur einer sich umdreht …“
Drohte sie wirklich wütend, bevor ihr Hemd über ihre Schultern glitt. Wütend warf sie es dem Laird entgegen, der es geschickt vor seinem Gesicht abfing. Es roch nach ihr und am liebsten hätte er sich dicht an seine Nase gehalten und ihren Duft tief eingezogen, doch seine Männer beobachteten ihn und er hielt diesen Wunsch für eine liederliche Schwäche.
Er mochte es, sie so wütend zu sehen, denn wenn das der Fall war, bekamen ihre Augen einen wunderschönen seltenen Glanz. Ihre Stimme veränderte sich dann schlagartig und es erinnerte ihn an ihre erste eindrucksvolle Begegnung. Es wurde ihm immer mehr bewusst, wie hungrig er schon zu jener Zeit nach ihr war. Wie sie ihn damals anblickte und wie ihre Augen die seinen fast in einem Feuerball versenkten. Keiner hatte es bemerkt, aber ein angenehmer Schauer nach dem anderen lief seinen Nacken herab und er versuchte sie mit einer kräftigen Bewegung weg zu reiben.
Schon als er sie in der Küche antraf, wollte MacNamara sie einfach nur an sich ziehen, an ihrem seidenen Haaren riechen, ihre Haut fühlen und ihre Lippen schmecken. Doch war es ihre Kühnheit, ihr Mut und ihr nicht gerade damenhaftes Auftreten was ihn davon abhielt und doch war es gerade auch wiederum das, was ihn magisch anzog. Er war verwirrt, seine sonst so sorgfältig geordnete Gefühlswelt schien im Chaos zu versinken.
Lea öffnete ihren Zopf und versuchte ihr wirres Haar mit den Fingern etwas zu kämmen, sie scheiterte kläglich. Schon seit Tagen bekam sie diese kaum gebändigt und sehnte sich immer mehr nach einem heißen Bad. Schwer seufzend richtete sie noch einmal ihre Röcke und trat zwischen Adair und Brian hindurch, indem sie die beiden unsanft auseinander schob.
„Ich sehe viel lieber Kleider an Euch, Mylady.“
Sagte MacNamara schmeichelnd und reichte ihr das Hemd zurück. Sie riss es ihm aus der Hand und erwiderte schnippisch:“ Und ich sehe es viel lieber, wenn Ihr einfach nur still seid!“
Dann drehte sie ihm den Rücken zu. Dieser Mann war einfach unmöglich, manchmal liebevoll und verständig und dann wiederum rechthaberisch, arrogant und Streit suchend. Doch diese grauen Augen, die Wärme die er ihr immer wieder schenkte …
Erneut seufzte sie und atmete tief durch um ihre Gedanken zu ordnen. Es war der falsche Zeitpunkt für eine Liebelei und schon gar nicht mit diesem unverschämten und anmaßenden Mann … Doch wiederum reizte er sie ungemein, so etwas kannte sie nicht, es war ihr vollkommen neu.
„Teufel!“
Fluchte Lea leise und schüttelte ihren Kopf. Sie nahm aus Nialls Hand ihren Umhang und zog diesen über, während er sie schmunzelnd beobachtete und sich fragte, was wohl gerade in ihrem hübschen Kopf vor sich ging.
Gerade wollte Lea zu ihrem Pferd gehen, da packte sie jemand an ihrer Hüfte und hob sie vom Boden hoch. Ein erschrockenes Quieken drängte sich aus ihrer Kehle und schon saß sie vor MacNamara im Sattel.
„Was soll das?“
Fragte sie bestürzt und wollte direkt wieder herab rutschen, doch er hielt sie unnachgiebig fest.
„Ihr bleibt schön hier, Lady Leathendra Stuart, denn wie ich schon sagte, werden wir zusammen ankommen.“
Er zog sie noch etwas näher an sich heran und ritt los, gefolgt von seinen Männern.
„Was soll ich sagen, wenn mich irgendwer fragt, was mich, eine unschuldige Engländerin dazu brachte, mich für Euch, einen Schotten zu entscheiden? Ich meine, schließlich liegen Welten zwischen uns!“
Fragte sie trotzig und versuchte sich etwas aus seiner unnachgiebigen Umarmung zu lösen. Gab dies aber schnell auf, als er seinen Griff noch verstärkte.
„Ihr sagt die Wahrheit“, antwortete er gelassen Schulter zuckend:“ Ihr listet einfach auf, was Ihr an mir mögt und schätzt.“
Da lachte sie plötzlich laut und ungezwungen drauf los. Sie machte sich keine allzu große Mühe ihren Hohn zu verbergen, insgeheim hoffte sie ihn damit sogar zu verärgern. Doch es gelang ihr nicht, zu sehr mochte er es, wenn sie lachte und es war ihm egal, ob sie es tat um ihm zu spotten.
„Bei Gott … da muss ich aber wirklich erfinderisch sein.“
Sie war atemlos, als sie das sagte und blickte neckisch über ihre linke Schulter. Ein erneuter Schauer überrannte seinen Nacken, als er in ihre bernsteinfarbenen Augen blickte, die leicht schwammen, weil sie vom ausgiebigen Lachen Tränen in den Augen hatte.
„Ich kenne Euch kaum und alles was ich bisher erzählt bekam, wirft kein gutes Licht auf Euch, Laird MacNamara. Ich glaube demnach auch, dass ihr nicht gerne lacht oder Nettigkeiten austauscht, geschweige denn ein gutes Buch einem Kelch Ale vorzieht. Ich bezweifle stark, dass wir die gleichen Interessen und Vorlieben haben. Also, warum sagen wir dann nicht einfach, ihr habt mich gesehen, wolltet mich und habt mich einfach genommen, ohne mich zu fragen. So fällt es auch nicht auf, wenn wir nicht immer einer Meinung sind oder ich nicht regelrecht verliebt an Eurer Seite klebe.“
Sie sah, dass sich sein ausdrucksloses Gesicht, zu einem warmen Schmunzeln veränderte.
„Das hört sich gut an und zeugt davon, dass Ihr mich doch besser kennt als Ihr glaubt.“
„Wie kommt Ihr denn darauf?“
Wollte Lea verwundert wissen und drehte sich ihm noch etwas mehr zu. Er näherte sich ihrem Ohr, strich zärtlich ihr nach Wald duftendes Haar zurück und flüsterte ganz dicht hinein:“ Ich nehme mir immer das was ich will!“
Er hatte es geschafft, ihr spöttisches Gesicht erstarrte urplötzlich und sie war für einen Augenblick lang sprachlos. Schwer schluckte sie etwas Hartnäckiges ihre Kehle herunter und blickte starr auf sein unrasiertes Kinn.
„Und …“, sie atmete schwer aus:“ Und wahrscheinlich … wehrt sich das Opfer nicht?“
„Nein“, sagte er ernst, aber mit sanfter Stimme, seinen Kopf schüttelnd, tief in ihre Augen blickend und ihrem Mund ganz nah:“ Eigentlich wagt das niemand.“
„Na fantastisch.“
Ihr trockener Kommentar brachte ihn umgehend zum Lachen und seine Soldaten blickten zu ihm auf. Was dieses Weib aus ihm heraus holte, das hatte zuvor noch nie eine Frau geschafft und das erfreute seine Männer, denn er es machte ihn irgendwie … freundlicher, nahbarer.

"Bei allem was mir heilig ist …“, brachte sie fast unhörbar hervor, als sie die Burg von einem Hügel aus sah. So etwas hatte sie noch nie zuvor gesehen, denn sie stand auf einer Insel im Loch Duich und war nur über eine steinerne Brücke zu erreichen. Die Sonne ging gerade unter und alles war in einem warmen und wunderschönen Rot getaucht. Wolken durchzogen den Himmel und es sah aus, als hätte der liebe Gott weiße Streifen durch das Rot gezogen um den Himmel in Parzellen abzuteilen.
Vor der Brücke, am Ufer, standen unzählige Hütten und die Straßen lebten. Es befanden sich keine Mauern um die Häuser, anscheinend hatten sie keine Angriffe zu befürchten.
„Wir sind endlich zu Hause.“
Stöhnte Don und alle jubelten, selbst MacNamara und Lea zuckte über diesen lauten Ausbruch erschrocken zusammen.
Auf einmal gaben alle ihren Pferden zu verstehen, los zu galoppieren und sie stürmten den Hügel hinunter. Lea saß bisher nur selten vor jemanden im Sattel und hatte somit Mühe sich bei diesem Tempo festzuhalten. Erst als sie die Häuser erreichten, drosselten sie ihr Tempo und ritten im Schritt durch die Straßen. Schnell kamen alle aus ihren Häusern oder hielten mit ihrem Tun inne, als sie die Krieger sahen und erkannten. Vor MacNamara verbeugten sie sich ehrfürchtig und Lea glaubte wirkliche Achtung für ihren Laird in ihren Gesichtern erkennen zu können und Neugierde, was sie anbetraf. Doch MacNamaras Gesicht war regungslos und starr. Er würdigte ihre Treue anscheinend nicht. Er missachtete ihre Hochachtung ihm gegenüber mit seiner sturen Gleichgültigkeit.
Sie überquerten die lange Brücke und MacNamara rief etwas, das sie nicht verstand. Sofort wurde das schwere Tor geöffnet und sie ritten in den überschaubaren Innenhof. Von überall stürmten Soldaten zur Begrüßung herbei und packten die Zügel der Männer. Die Krieger stiegen von ihren Pferden und Niall machte sich schnell auf um Lea zu helfen. Sie glitt aus MacNamaras Sattel in seine Hände und stach allen augenblicklich ins Auge. Sofort wurde sie von Soldaten umringt und erst auf die dunkle Stimme des Lairds hin, der rief:“ Geht weg von ihr“, traten sie hastig und erschrocken aussehend beiseite.
„Ihr werdet Euch von meiner Verlobten fern halten!“
Man konnte richtig sehen, wie sich ihre Gesichter veränderten und sie blickten fast schon ungläubig zwischen Lea und MacNamara hin und her. Am liebsten wäre sie im Erdboden versunken, als er sie wie eine Beute hinter seinem Rücken versteckte und bösartig knurrte wie ein Hund, dem man sein Essen stehlen wollte.
„Seamas.“
Hörten alle die süßliche Stimme einer Frau, die den Namen des Lairds so rief, dass es fast singend klang. Lea sah sofort, wie die Soldaten auf einmal fast schon erschrocken ihren Laird ansahen und einige dann scheu auf sie blickten. Auch sie schaute dadurch zu MacNamara auf und stellte fest, dass er entsetzt zu sein schien. Es war so, als hätte er etwas vergessen und wurde jetzt unangenehm wieder daran erinnert.
Er schob seine angebliche Verlobte beiseite, als wäre sie eine leblose Puppe, direkt in Nialls Arme und bahnte sich seinen Weg zwischen den Männer hindurch. Lea sah ihm neugierig nach. Schnell erblickte sie eine hübsche junge blonde Frau, die auf der obersten Stufe einer Treppe stand und ihm entgegen strahlte. MacNamaras Schritte schienen schwer zu sein und sein Blick war düster.
„Niall“, begann Lea misstrauisch:“ Wer ist das?“
Er zögerte einen Moment, doch dann sagte er mit dünner Stimme:“ Das ist … Cait, sie ist … nun ja … sie war … sie ist …“
„Seine Geliebte!“
Unterbrach sie ihn mit fester Stimme und Niall nickte reumütig, als wäre er an daran Schuld, dass dies niemals, nicht einmal bei der Erläuterung ihres doch so gut durchdachten Planes, erwähnt wurde.
 
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Kommentare  

Schön geschrieben. Sehr echt das Ganze. Seamas und Lea sind mir überaus sympathisch und wachsen mir immer mehr ans Herz. Schade, nun kommt seine Geliebte dazwischen. Wie wird Lea das verkraften?

Petra (18.06.2010)

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