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Der Duft nach Sommer

Aktuelles und Alltägliches · Kurzgeschichten
Es roch nach Sommer.
Es war dieser Geruch, dieser ganz spezielle Duft den man nicht anders beschreiben konnte. Nein, eigentlich waren es tausende Gerüche-und sie alle zusammen waren Sommer.
Es war der Geruch der nassen Steine, die nach dem ersten Sommergewitter langsam trockneten-es war Kies, die großen Steine unten am Fluss und der nasse Asphalt der Straße, die als Brücke darüber hinweg führte. Es war der Geruch der frisch gemähten Rasen der, aus den Gärten am Ufer entlang, herüberwehte. Und es war der Geruch des Windes, der das lachen von Kindern, die Lieder der Vögel, die Jahr für Jahr gen Süden zogen und endlich zurückgekehrt waren, durch den Himmel trug. Irgendwo in einem der Gärten bellte ein Hund und man hörte wie ein geworfener Ball gegen einen Lattenzaun prallte. Die sanften Wellen auf dem seichten Fluss glitzerten in der Abendsonne, sie warfen die gesamten Farben der Welt in Form von weißen Lichtpunkten zurück.Ein junges Pärchen spazierte über die Brücke, sie verharrten einige Augenblicke am Geländer und sahen den Wellen zu, bevor sie gingen. Vielleicht würden sie noch ein Picknick machen, bevor die Sonne unterging, oder sie kamen gerade von einem und gingen nun nach Hause. Man konnte es nicht wissen. Als sie fort waren fuhr ein Auto vorbei, es kräuselte in seiner Bewegung die Luft, erzeugte dieses Geräusch das man eben hörte, wenn ein Auton an einem vorbeifuhr, für einen Augenblick. Am Himmel hingen Fetzen, nach dem Gewitter waren die Wolken aufgerissen, erst hatten sie ausgesehen wie eine der Schafherden, die auf den Feldern grasten und von einem Schäferhund auseinander getrieben wurden um sie wenig später wieder zusammen zu führen. Nun waren die Wolken Federn, wie Papyrus, ganz dünn und zart und sie sahen aus wie sie immer aussahen; als könnte man die Hand nach ihnen ausstrecken und sie berühren, gleichzeitig, als könnte man sie nie erreichen. Auf den Wiesen auserhalb lagen glänzend weiß verpackt Heuballen, die darauf warteten mitgenommen zu werden, das Gras um sie herum war trocken. Es roch nicht wie das aus den Gärten, es roch schaler, trockener. Auf einem Weg zwischen den feldern fuhren Fahradfahrer und ein Mädchenn auf Inlinern. Sie waren auf dem Weg nach Hause oder sie machten eine Tour und kamen bald in einem Hotel oder einem Gasthaus an. Über einem Bach neben dem Weg flogen Mücken, sie sirrten. Sie wollten singen wie die Vögel, solange wie es warm war und sie fliegen konnten.Auf einem der Felder schlich eine Katze umher, die von einem Bauernhof in der Nähe kam, sie wollte die selbe Maus jagen, wie der Bussard der über ihr flog und Kreise, immer enger und enger, zog. Die Steine und der Asphalt waren trocken. Kein Pärchen ging mehr über die Brücke, keine Fahradfahrer und keine Mädchen auf Inlinern fuhren mehr auf den Wegen neben den Feldern und der Bussard und die Katze hatten ihre Jagd beendet. Die Vögel sangen ihre letzten Lieder, bevor sie für die Nacht verstummten um sich neue Verse für den nächsten Tag zu überlegen. Der Hund spielte nicht mehr im Graten mit dem Ball. Doch der Geruch nach Sommer war nicht fort. Es roch immernoch nach dem nassen Kies am Ufer, nach dem Gras und dem Blumen, nach dem frischen Abendwind und nach neuen Düften; in einigen Gärten grillte man, die Nacht roch, sie roch frisch und klar, wie der Sternenhimmel. Es roch nach Sommer.


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Kommentare  

Eine sehr schöne, bildreiche Schilderung eines Sommertages. Konnte mich sehr gut hineinfühlen. Für die Kürze deiner Geschichte sind noch etwas zu viele Flüchtigkeitsfehler im Text, die man aber sicher mit einer kleinen Schönheitskorrektur schnell beheben kann.

Mes Calinum (13.07.2014)

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