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Bewegung ist gesund ( In den Hügeln der Montagnola )

Romane/Serien · Romantisches
Nachdem Emilio fertig geduscht hatte, trocknete er sich ab, zog sich an und putzte dann seine Zähne. Ich räkelte mich noch einen Moment unter der Dusche, bis die Tür aufflog und Lena hereinstürmte, hinter ihr kam Eva und grinste mich an.
„Na fertig mit der Männerrunde?" Ich bekam ein Bussi und einen Klapps. Dann trocknete ich mich ab und überließ meinen Weibern das Feld. Zähneputzen und rasieren mußten noch etwas warten. Im Schlafzimmer schlüpfte ich in bequeme Kleidung und bereitete das Frühstück vor. Ich schenkte Emilio ein Glas Orangensaft ein und brühte den Kaffee auf. Emilio beobachtete mich die ganze Zeit. Schon beim duschen hatte er mich intensiv gemustert, er schien noch nie mit seinem Papa geduscht zu haben. Ich mußte Stefano mal darauf ansprechen.
„Na ihr Männer, habt ihr das Frühstück vorbereitet?" Emilio hatte den Tisch gedeckt.
„Lena sag mal der Oma Bescheid, das Frühstück ist fertig."
„Oma", ließ sie ihre Stimme durchdringend ertönen, dann stürmte sie die Treppe hinauf. Nach wenigen Minuten kamen beide die Treppe herab und setzten sich zu uns an den Tisch. Anschließend putzte ich mir die Zähne und rasierte mich, verrieb etwas Rasierwasser im Gesicht und grinste mich im Spiegel an. Wir wollten nach san Gimignano fahren, etwas spazierengehen und hinterher bei Waltraud und Giancarlo zu Mittag essen. Die Kinder freuten sich schon auf das leckere Eis an der Piazza della Cisterna. Laura hatte wieder Zeit, sich um die Zwillinge zu kümmern. Die Schlange vor der Gelateria Dondoli war schon recht groß. Ich stellte mich mit Emilio an, während Tante Maria, Eva und Lena am Brunnenrand Platz fanden. Ich suchte unsere Lieblingssorten aus, dann gab ich Emilio das Eis für Lena mit und schickte ihn zum Brunnen. Ich zahlte und balancierte die Becher unfallfrei bis zum Brunnenrand. Wir ließen uns nieder und schleckten unsere Leckereien genüßlich. Dann liefen wir zur Rocca hinauf, die Kinder wollten unbedingt auf den Turm, also durfte ich auch mit zur Aufsicht. Von oben war der Ausblick wieder beeindruckend.
„Huhu Mama", krähte Lena, die Eva unten erspäht hatte. Eva und Tante Maria winkten uns zu.
Ich sammelte die Kinder ein und wir machten uns wieder an den Abstieg. Langsam ging es auf den Mittag zu und wir machten uns auf den Weg zum Tre Archi. Waltraud begrüßte uns und zeigte uns unseren Tisch auf der Terrasse.
„Gut, dass du vorhin angerufen hast Peter. Wir sind recht voll, wie du siehst.", meinte Waltraud.
Am Nebentisch saßen Paola, Bruno und Guido. Ich winkte sie zu unserem Tisch herüber.
„Na, wer ist denn der junge Mann", wollte Paola wissen.
„Das ist Emilio, mein Freund, er hat heute Nacht bei mir geschlafen."
„Na, na Herrenbesuch über Nacht. Du bist mir vielleicht eine, Lenchen." Lena bekam einen feuerroten Kopf und schaut Paola etwas verschämt an.

"Ich könnte euch Merluzzi dell'Alaska fritto su insalata - Gebratenen Seelachs auf Salat empfehlen”.
Wir nickten und bestellten.

Gebratener Seelachs auf Salat

Zutaten:
200 g Blattsalate (Eisbergsalat, Mini-Romana-Salat)
100 g Cherrydatteltomaten
4 Alaska Seelachsfilets
Salz, Pfeffer
Weizenmehl
3 EL Balsamico Essig, Sorte Rosso
2 TL Senf
2 TL Honig
3 EL Olivenöl

Zubereitung:
Die Salate putzen, waschen, trocken schleudern und in mundgerechte Stücke zupfen.
Tomaten waschen und vierteln.
Seelachsfilets waschen, abtrocknen und in mundgerechte, ca. 2,5 cm große Würfel schneiden, von allen Seiten würzen und leicht mit Mehl bestäuben.
Öl in einer Pfanne erhitzen und die Würfel bei mittlerer Hitze von allen Seiten ca. 5-6 Min. gleichmäßig kross braten.
Inzwischen den Essig in einer großen Schüssel mit 2 EL Wasser, Senf, Honig und Öl zu einem Dressing verquirlen.
Mit Salz und Pfeffer würzen.
Tomaten und Blattsalate mit dem Dressing mischen und mit dem Seelachs anrichten.

Es schmeckte wieder hervorragend .
„Heute kein Dessert Kinder, auf dem Rückweg gibt’s noch ein Eis.“
Zum Essen hatten wir einen gehaltvollen Vernaccia die San Gimignano von Marios Hof genossen. Die Kinder liebten ihre Apfelschorle. Wir verabschiedeten uns von Paola, Bruno und Guido.
„Radeln wir morgen, wir kommen auch zu euch“, wollte Paola wissen. Wir nickten.
„Ich kümmere mich um Lena und schaue nach den Kleinen, wenn ihr die Fläschchen vorbereitet“, bot Tante Maria an. Zum Abschied bekam ich von Paola noch einen Klapps auf den Hintern, dann zogen die drei davon. Eva schaute mich etwas mißbilligend an, doch ich schüttelte nur den Kopf und lächelte.
„Na dann probierst du zuhause mal dein Höschen an, ob du noch hineinpaßt. Sonst müssen wir uns Paolas spöttische Kommentare die ganze Tour anhören Peterl.“
Später hatte mir Eva meine Radlermontur zur Anprobe herausgelegt. Während des Duschens hatte sie mich schon kritisch gemustert und einige spitze Bemerkungen über reichlich erotische Nutzfläche gemacht.
Ich schlüpfte mit einiger Mühe in meine Hose, ohne dass der Stoff überstrapaziert wurde. Dann streifte ich mir mein Trikot über.
„Präsentabel Peterl, aber gerade noch“, lachte Eva und tätschelte mein Hinterteil. Dann machte ich noch ein paar Kniebeugen, aber die Nähte hielten.
„Na heute kannst du uns mal richtig fordern Paola. Ich muß noch ein paar Schwangerschaftspfunde loswerden. Eine intensive Radtour ist doch der ideale Fatburner hast du gesagt. Und Peterl schadet es auch nicht."
„Jetzt, wo du es sagst", kicherte Paola, umrundete mich und tätschelte meinen Hintern.
„Ich fürchte, dieser Speck ist der guten toskanischen Küche geschuldet. Du fütterst dein Peterl zu gut."
Paola grabschte noch einmal mit beiden Händen zu. Ich rieb mir meinen Hintern , während Eva uns anfunkelte. Dann stiegen wir in den Sattel und radelten los. Den Hügel hinunter fuhren wir noch verhalten, der Weg mußte mal wieder gewalzt werden. Unten legte Paola gleich Tempo vor. An der Pilzskulptur bogen wir in die Straße nach Sovicille ein. Es waren kaum Autos unterwegs und wir hatten die Straße nahezu für uns allein. Als wir die erste Steigung erreichten löste Bruno Paola ab. Sie ließ sich ans Ende zurückfallen und feuerte mich an.
„Muovi il culo fuori dalla sella – heb deinen Arsch aus dem Sattel", forderte sie mich mit drastischen Worten auf. Ich ging in den Wiegeschritt und schaffte problemlos die Steigung. Oberschenkel, Waden und Hintern wurden intensiv gefordert. Nach einer knappen Stunde Berg- und Talfahrt, machten wir am Straßenrand eine Verschnaufpause. Wir massierten uns gegenseitig die strapazierte Muskulatur, nahmen einen Energieriegel und tranken etwas Wasser. Dann ging es weiter. Paola übernahm wieder die Führung, während Eva hinter mir den Abschluß bildete
„Na, was hat die alte Lästerzunge vorhin wieder gesagt?" Ich zuckte meine Schultern.
Etwas später war wieder Zeit aus dem Sattel zu steigen. Diese Steigung war sehr anstrengend und kräftezehrend. Oberschenkel- und Gesäßmuskulatur zitterten unter der Belastung. Während der nächsten Pause verkrampften meine Waden.
„Ich mach das, damit ist nicht zu spaßen", forderte Paola und massierte meine Wadenmuskulatur, dann rieb sie mir die Muskeln mit einem Fluid ein. Zum Abschluß bekam ich einen Klapps auf den Hintern.
„Soll ich hier weitermachen", kicherte Paola, doch Eva funkelte sie nur an und schüttelte ihren Kopf. Meine Wadenmuskeln waren wieder locker und wir fuhren weiter. Die nächste Stunde verlief wie im Fluge, wir wechselten uns ständig ab und kamen gut voran. Langsam brannten meine Muskeln und zuckten hin und wieder unwillkürlich. Kurz vor Sovicille drehten wir um und fuhren wieder Richtung Heimat. Auf dem Hof angekommen, empfing uns Lena.
„Wer hat gewonnen", wollte sie neugierig wissen.
„Niemand hat gewonnen", wies Eva sie zurecht. Tante Maria saß mit den Zwillingen auf der Terrasse.
„Sie sind frisch gewickelt und gefüttert." Paola nahm Gianni auf den Arm, der sich bei ihr sichtlich wohlfühlte. Wir hatten den Beiden jetzt blaue und rosa Strampler angezogen, weil sie sich sonst kaum unterscheiden lassen.
„Kommt wir duschen unten, da ist mehr Platz", meinte Eva. Wir liefen hinunter in den Keller und zogen uns aus, dann duschten wir gemeinsam. Paola stieß Eva in die Seite.
„An leckerem Männerfleisch könnte ich mich nie sattsehen. Wir haben doch vorzeigbare Jungs erwischt, non e vero?" Kichernd grabschten beide zu.
„Weiber", murmelte Bruno und ich konnte ihm nur beipflichten. Eva und Paola lachten hell auf.
„Ihr genießt das doch und laßt euch gerne bewundern", stellte Paola fest.
„So ihr Jungs legt euch auf die Liegen, eure Weiber wollen euch noch die Schinken klopfen", forderte Paola und Eva nickte beipflichtend. Wir folgten der Aufforderung und die Beiden schritten handgreiflich zur Tat.
„Mama, Papa, soll Oma euch noch etwas zu essen machen?" Dann stutzte sie "Was macht ihr denn da?"
„Sollen wir dir auch mal die Schinken klopfen Lena", lachte Paola.
„Ich habe doch keine Schinken", protestierte Lena und flüchtete die Treppe hinauf.
„Ja", rief Eva der Kleinen hinterher, "wir haben Hunger."
„So ihr Männer, Schluß mit dem vergnüglichen Teil, wir ziehen uns wieder an." Bruno sprang auf und ging mit Eva schon einmal zur Dusche. Bevor ich aufstehen konnte, beugte sich Paola über mich und grabschte mit beiden Händen zu.
„Tut mir leid, da kann ich nicht widerstehen"meinte sie lakonisch. Dann stand ich auf und wir gingen auch zur Dusche.
Anschließend zogen wir uns wieder an und liefen nach oben. Tante maria hatte schon einen Salat vorbereitet, eine einfache Insalata Caprese. Wir hatten dieses Jahr sehr aromatische Tomaten.
„Francesca hat angerufen, ob ihr am nächsten Wochenende den Forno Mattoni einheizen könnt. Marta würde wieder Brote brauchen."
Das konnten wir nachher auf dem Wege zu Mattheo noch mit Marta besprechen. Lena und Emilio hatten einen gesegneten Appetit, sie hatten den ganzen Vormittag eifrig Fußball gespielt, wie Tante Maria uns verriet. Jetzt wartete er ungeduldig darauf, dass ihn die Mama und der Papa wieder abholten. Sarah hatte von Rom aus angerufen, dass sie am frühen Nachmittag kämen. Emilio saß mit gepackter Tasche am Tisch und sprang auf, als ein Auto auf den Hof fuhr.
Er nahm Lena an die Hand und beide rannten nach draußen.
„Wenn das keine Liebe ist", spöttelte Paola.
„Mama, Mama, darf Lena uns am Wochenende besuchen?" Eva und ich waren ebenfalls nach draußen geeilt um Sarah und Stefano zu begrüßen.
„Na, wenn deine Mama nichts dagegen hat", entgegnete Sarah.
„Wenn es euch nichts ausmacht", antwortete Eva. Sarah schüttelte ihren Kopf und begrüßte uns mit Busserl. Stefano schüttelte uns zur Begrüßung die Hände. Die Drei hatten es eilig und wir verabschiedeten uns, Lena wär am liebsten mitgefahren und schaute traurig aus der Wäsche. Ich rief Francesca und Marta an, dass ich den Ofen anheizen würde.
„Machen wir doch einmal einen Spaziergang durch die Weinfelder", schlug ich vor. Dabei konnte ich alles gründlich inspizieren.
Wir nahmen Stöcke in die Hand, um eventuell dösende Schlangen aufzuscheuchen, dann schlenderten wir los. Ich notierte alles. Einige Rebzweige müßten neu aufgebunden werden, zwei Stockpfosten waren etwas schief und einige Steine der Terrassenbefestigung hatten sich gelockert, außerdem müßten die Wege wieder etwas aufgelockert werden. Da stand genug Arbeit für Morgen an. Heute nachmittag war ich im Weinkeller beschäftigt. Es wurde Zeit demnächst den Wein in die Fässer umzupumpen. Gianfranco war gesundheitlich etwas angeschlagen, so daß ich die meiste Zeit die Arbeit alleine erledigte und er nur noch im Notfall einsprang. Francesca hatte mich gebeten, ihn weitgehend zu entlasten und zu schonen.
Lena schlug hektisch mit ihrem Stock auf den Boden, vor Schlangen hatte sie Respekt. Ich versuchte, sie etwas zu zügeln. Keine einzige Viper ließ sich blicken. Wir scheuchten nur etliche Mäuse und ein Rebhuhn auf. Der Zaun zur Wiese war unbeschädigt, er diente uns als Schutz vor Wildschweinen, die in unserem Wald reichlich vorkamen und die uns sonst die Weinfelder umgepflügt hätten. Auf der etruskischen Mauer dösten etliche Eidechsen in der Sonne. Die Schafe hatten unsere Wiese recht kurz abgeweidet. Der Hirte hatte uns gestern drei Laibe Pecorino als Pachtentgelt vorbeigebracht. Die Schafe waren längst in ihr Winterquartier in Küstennähe gebracht worden. Er hatte uns auch für Ostern ein Lamm versprochen. Eva und Tante Maria gingen Hand in Hand voraus, während Lena um mich herumwuselte. Plötzlich spürte ich den Stock auf meinem Hinterteil.
„Schneller Papa, schneller. Hüh Pferdchen", krähte sie und schwang ihren Stock.
„Gleich leg ich dich übers Knie du Fratz", warnte ich sie, doch Lena sauste blitzschnell zur Mama, wo sie Schutz suchte.
Nach dem Mittagessen packte ich einen Rucksack mit dem nötigen Werkzeug und lief mit Lena, die unbedingt mitwollte, zu unseren Weinfeldern. Ich erledigte die nötigen Reparaturen, während Lena hektisch klopfend durch die Reihen wuselte.
„Papa, Papa, komm schnell, eine große Schlange", kreischte Lena plötzlich. Ich eilte zu ihr und sah eine große, zusammengerollte Viper, die es sich unter einem Rebstock gemütlich gemacht hatte.
„Vorsicht Lena, laß die Schlange dort liegen, sie wird schlafen", warnte ich die Kleine. Jetzt blieb Lena dicht bei mir und beäugte aufmerksam den Boden. Zwei Stunden später waren wir fertig und marschierten wieder zum Haus. Wir hatten Hunger und freuten uns aufs Abendessen.

Gemüse-Antipasti aus dem Ofen
Zutaten:
2 rote Paprika
2 Tomaten
2 Auberginen
3 Möhren
1 Zwiebel
1?2 Zitrone
1 Orange
2 Knoblauchzehen
100 ml Olivenöl
1 TL Salz
Pfeffer
diverse Kräuter, Basilikum

Zubereitung:
Backofen auf 180 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
Paprika halbieren, die Kerne und die weißen Häute entfernen und in Würfel von ca. 2 cm Kantenlänge schneiden.
Tomaten achteln und die Achtel noch einmal längsseitig halbieren.
Auberginen und Möhren in schräge Scheiben von ca. 0,5 bis 1 cm Dicke schneiden.
Zwiebel abziehen und in Scheiben von ca. 0,5 cm Dicke schneiden.
Zitronenhälfte und Orange auspressen.
Knoblauchzehen abziehen und ebenfalls pressen.
Olivenöl, Salz, Pfeffer, Zitronen- und Orangensaft mit dem Knoblauch vermengen.
Das Gemüse sortiert auf ein Backblech geben, mit der Würzung übergießen und alles im Ofen ca. 25 Min. backen. ?Dabei zweimal wenden.
Basilikumblättchen hacken und unter das fertige Gemüse mengen. Gegebenenfalls nachwürzen.
Lauwarm oder kalt servieren.

„Das hat wenig Kalorien und schmeckt hervorragend, probiert nur", meinte Eva.
„Mama, Mama, wir haben eine Riesenschlange gesehen, die hat aber geschlafen", tönte Lena noch ganz aufgeregt.
Eva schaute mich fragend an und ich nickte.
„Dann strolchst du aber nicht mehr alleine dort rum", forderte Eva. Lena nickte, der Schreck saß ihr noch in den Gliedern.
Wir aßen mit gesundem Appetit, das Rezept war wirklich sehr lecker.
„Lenchen komm, wir besuchen mal Marta und fragen wegen der Brote."
„Uii, dann krieg ich ein Eis", jubelte Lenchen und kam begeistert mit.
Marta wollte 20 Brote gebacken haben, Claudio würde sie am Vorabend bei uns anliefern. Marta versprach noch, das Claudio eine Ladung Olivenholzschnitt mitbringen würde.
Während ich noch mit Marta sprach, zupfte mich Lena am Hosenbein und verschwand nach nebenan. Als ich fertig war, entdeckte ich Lena an einem von Matteos Tischen. Sie hatte sich dorthin gefläzt und schleckte an ihrer Eisportion. Grinsend winkte sie mir zu.
Claudia gab mir eine Begrüßungsbusserl auf die Wange.
„Ich hoffe, dir war es recht, dass ich Lenchen ein Eis gegeben habe."
Ich lächelte und nickte.
„Was darf ich dir bringen Peter?"
Ich wählte ein Glas Vernacchia di San Gimignano und setzte mich zu Lena. Anschließend zahlte ich und wir liefen wieder den Hügel hinauf. Vorher informierte ich noch Francesca, dass wir am Wochenende den Ofen anheizen würden. Francesca hatte vor noch ein paar Kuchenbleche vor zu bereiten.
„Sarah und Stefano haben uns am Sonntag zum Essen eingeladen."
Lena jubelte und war ganz aus dem Häuschen.
„So Mäuschen, duschen Zähneputzen und Schlafanzug, es wird Zeit", forderte Eva die Kleine auf, die sich leicht murrend fügte.
Anschließend kümmerten sich Eva und ich um unsere Zwillinge. Es war Zeit fürs Fläschchen und wie die Nase verriet, auch Zeit zum Windelwechsel.
Die Kleinen waren recht munter und strahlten uns an. Bevor die gute Laune in Mißmut umsprang bekamen sie ihr Fläschchen. Ich kitzelte Gianni unter der Nase und er verzog sein kleines Gesicht. Laß den Blödsinn Papa, schien er sagen zu wollen.
„Was macht denn der böse Papa mit dir Gianni", Eva wandte sich an den Kleinen und drohte mir mit dem Finger. Offensichtlich fühlte sich Giulia nicht gebührend beachtet und fing an zu jammern.
Ich nahm Giulia aus ihrem Korb und wiegte sie im Arm. Schnell kehrte wieder Ruhe ein. Wir legten die Zwillinge wieder in ihre Körbe und deckten sie zu, beide schlummerten selig und satt.
Lena ließ sich von Tante Maria eine Geschichte vorlesen, im Lesen war sie noch nicht ganz so fit, obwohl sie unterwegs alles mögliche zu lesen versuchte.
Es war noch hell und wir hatten noch Lust eine Runde zu laufen, schlüpften daher in unsere Laufkleidung, winkten Tante Maria und Lena zu und liefen los. Wir querten unsere Wiese und bogen in den Waldweg Richtung Casa Verniana ein. Unterwegs kamen uns Anna und zwei von Gaspares Bedienungen vorbei. Sie begrüßten uns und dann liefen wir weiter. Bald hatten wir die Casa Verniana erreicht, Zeit für einen kurzen Erfrischungsstop.
„So Peterl, jetzt aber noch einmal volle Power Richtung Heimat." Wir verließen den Garten der Casa Verniana und rannten los. Eva schaute sich um und forderte mich mit ihren Blicken auf, an die Spitze zu gehen. Ich überholte sie und gab das Tempo vor. Den Hügel hinunter mußten wir vorsichtig sein, denn die Strada Bianca war nicht gewalzt und daher etwas rutschig. Jetzt liefen wir am Straßenrand und mußten auf den Verkehr achten. Oft überholten uns Autos etwas dicht. Bei Francescas Haus bogen wir wieder auf unsere Zufahrt ein. Ich mußte unbedingt mit Beppe reden, auch unsere Strada Bianca müßte wieder einmal gewalzt werden. Völiig außer Atem ließen wir uns auf eine Bank fallen. Strega und Leone stoben aufgeschreckt davon. Mir stand morgen noch die Arbeit im Weinkeller bevor, das umpumpen des Weines aus den Stahltank in die Fässer. Ein Drittel wollten wir mit der ausgerechneten Menge an Syrah und Merlot verschneiden. Unser Cuveé hatte einen ausgezeichneten Geschmack, wie ich mit Gianfranco bei unserer Verkostung festgestellt hatte. Laura hatte den Entwurf der Etiketten geliefert. Er gefiel uns auf Anhieb und ich mußte ihn nur noch in die Druckerei nach Siena schaffen. Das wollten wir gemeinsam morgen Nachmittag erledigen. Tante Maria und Laura wollten sich um die Zwillinge kümmern. Lena hatte darauf bestanden unbedingt mitkommen zu wollen, sie spekulierte auf einen Besuch des großen Spielzeugladens Giocattoli E Cartoleria Mister-Toys in der Via Masserana unmittelbar an der Autostrada Ausfahrt Siena Ovest.
Tante Maria hatte uns noch beauftragt von der Pasticceria Nannini noch ein paar Stücke Kuchen mitzubringen.
Mittags holte ich Lena mit der Ape von der Bushaltestelle ab, oben stiegen wir mit Eva zusammen in die Giulia und fuhren los.
Nachdem ich den Etikettenentwurf in der Druckerei in der Altstadt abgegeben hatte, besorgten wir bei Nannini den Kuchen, dann liefen wir wieder zum Parkplatz an der Festung und fuhren zum Spielzeugladen. Lena war schon ganz aufgeregt. Sie hatte sich ein Kasperletheater gewünscht, Puppen hatte sie schon bei Trudi gebastelt, nur das Theater fehlte noch.
Wir erstanden ein Kasperletheater, dass Lena noch selbst ausmalen konnte, sie war ganz begeistert.
 
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