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Homosexualität - wo sich die Meinungen spalten

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
„Gott schuf den Menschen als Mann und Frau, damit sie sich zu einem Paar vereinen und Partner füreinander sind“
Auf Bibelzitate wie dieses stützen sich viele Gläubige, wenn sie behaupten Homosexualität sei eine Sünde. Doch, wenn wir uns so strikt an die Bibel halten würden, dann müssten wir auch andere Regeln befolgen, die gewiss nicht jeder einhaltet. Was ist zum Beispiel mit dieser Bibelstelle? „Frauen sollten ihr Haar nicht schmücken oder Flechten oder jeglichen Schmuck oder kostbare Kleidung tragen.“ Ich bin mir sicher, dass ich Recht behalte, wenn ich behaupte, dass jede weibliche Person in diesem Raum ihre Haare schon einmal geflechtet hat oder Schmuck getragen hat.
Ist die Bibel nicht schon etwas zu veraltet, als dass wir alles direkt auf die heutige Zeit übertragen könnten?
Aber es gibt auch genug Gläubige, die homosexuell sind, manche werden von der Kirche ausgeschlossen und andere einfach akzeptiert wie sie sind. Menschen, die sich zwischen Glaube und Sexualität entscheiden müssen… Könnt ihr euch sowas überhaupt vorstellen? Entscheiden zu müssen, zwischen etwas an das ihr glaubt, und dem was ihr seid? Ist solch eine Entscheidung zu treffen nicht eigentlich unmöglich?

Jedoch ist es nicht nur die Religion, die sich gegen die Homosexualität ausspricht, in 72 Länder ist es heute noch verboten homosexuell zu sein. Meiner Meinung nach sind das 72 Länder zu viele. Ganz genau ist jene Zahl zwar nicht geklärt, aber es besteht in 10 Ländern die Gefahr zu Todesstrafe verurteilt zu werden, nur weil man schwul oder lesbisch ist. Stellt euch mal vor ihr wollt einfach nur mit eurem gleichgeschlechtlichen Partner auf Urlaub fahren… So einfach ist das gar nicht. Denn man muss immer darauf achten, dass man nicht Gefahr läuft dafür verurteilt zu werden.

Wenn ihr an die Zahl 23 denkt, denkt ihr bestimmt nicht an die Zahl der Länder, die eine gleichgeschlechtliche Hochzeit erlauben. Denn diese Zahl ist viel zu klein und wenn man darüber nachdenkt, dass es weltweit 194 Staaten gibt, dann kommt einem diese Zahl noch kleiner vor, oder wenn man überlegt, dass mehr Länder Homosexualität verbieten als eine Ehe zu erlauben. Österreich gehört leider auch nicht zu den Ländern, die es gleichgeschlechtlichen Paaren erlauben zu Heiraten. Natürlich ist es schon ein großer Fortschritt, dass solche seit letztem Jahr rechtlich gesehen Kinder adoptieren dürfen, doch in der Praxis funktioniert das trotzdem noch nicht wirklich.
Was soll eigentlich so schlimm daran sein, wenn ein Kind zwei Mütter oder zwei Väter hat, viele meinen, es fehle dem Kind an einer weiblichen beziehungsweise männlichen Bezugsperson, doch dieses Argument könnte man auch bei alleinerziehenden Eltern vorbringen. Es ist ganz einfach, wenn ein Kind solch eine Bezugsperson braucht, gibt es auch noch Verwandte denen sich diese Kinder anvertrauen können.
Ein weiteres Argument gegen die sogenannten Regenbogenfamilien ist, dass das Kind doch dann auch homosexuell werden müsste, denn es hat es ja von Anfang an so gelernt. Solche Aussagen sind meiner Meinung nach wirklich nicht nachvollziehbar, denn wie sollte es dann funktionieren, dass Kinder von heterosexuellen Eltern homosexuell werden?

Homosexuell zu sein, was bedeutet das eigentlich? Es bedeutet nicht nur, einen Partner gleichen Geschlechts zu lieben, denn es gibt so viele verschiedene Sexualitäten, dass der Begriff homosexuell irgendwie schon ein bisschen zu ungenau ist. Die meisten von euch kennen wahrscheinlich nur vier
Sexualitäten: heterosexuell, lesbisch, schwul und bisexuell. Es gibt aber so viele mehr, pansexuell, asexuell, finsexuell, minsexuell, und und und… außerdem wird jede Sexualität von jedem Menschen anders ausgelegt, zum Beispiel bedeutet bisexuell nicht nur, dass man auf Männer und Frauen steht, nein es kann auch bedeuten, dass man sich zu Frauen und Personen die sich als Agender identifizieren hingezogen fühlt.
Auch bedeutet homosexuell sein, mit weniger Rechten klarzukommen, angefangen, bei der Hochzeit oder der Adoption und mit ständiger Intoleranz zu leben.

Wie zum Beispiel am Arbeitsplatz oder in der Schule, denn auch dort haben homosexuelle Menschen es oft nicht leicht, in Österreich gibt es zwar ein Antidiskriminierungsverbot von homosexuellen am Arbeitsplatz, jedoch wird jenes nicht immer eingehalten. Vor allem Jugendliche haben es oft schwer, man ist gerade dabei sich selbst zu finden und hat man es endlich geschafft, wird man vielleicht auch noch dafür verstoßen. 4-7mal höher, so schätzt man die Suizidgefahr von Jugendlichen homosexuellen im Vergleich zu Jugendlichen im Allgemeinen. Aufgrund von Mobbing und Ausgrenzung, sehen viele schwule oder lesbische Jugendliche keinen anderen Ausweg mehr, als Suizid zu begehen. Was würdet ihr sagen, wenn sich euer bester Freund oder eure beste Freundin als lesbisch, schwul, bisexuell, pansexuell oder eine andere Sexualität outet? Würdet ihr alles beim gleichen belassen und so weitermachen wie zuvor auch, oder wäre da diese kleine Stimme, die einem immer rät Abstand zu halten?

Ich persönlich sage immer, dass homosexuell zu sein nichts Anderes ist, als Linkshänder zu sein, manche sind es, die meisten nicht und niemand weiß eigentlich genau wieso es so ist. Warum werden dann nicht Linkshänder verurteilt? Ich will damit nicht sagen, dass man Linkshänder irgendwie ausschließen sollte, oder was auch immer, aber im Grunde sollte man das auch nicht bei irgendjemand anderen, egal ob aufgrund der Hautfarbe, dem Herkunftsland, der Religion oder eben der Sexualität. Denn Mensch ist Mensch.
Dennoch sehen das nicht alle so, denn man stößt immer wieder auf große Intoleranz, wenn es um das Thema Homosexualität geht.

Homosexualität ist wie ihr seht immer ein sehr aktuelles Thema, egal ob es um das Heiraten gleichgeschlechtlicher Paare, die Adoption oder auch nur um das Händchen halten in der Öffentlichkeit geht. Überall stößt man auf verschiedene Meinungen, die von totaler Unterstützung, bis zur komplett Intoleranz gehen. Die Frage, die ich euch nun stelle ist, ob wir das wirklich wollen? Sollten wir nicht eigentlich schon so weit sein, dass wir Menschen, die eigentlich nichts verbrochen haben, außer zu sein wer sie eben sind einfach sein lassen?


Das ist eine Rede, die ich vor kurzem in der Schule gehalten habe. Ich dachte mir, dass sie ganz gut hier reinpasst.
 
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