Sylvester?

Sheila Mclane, 29.12.2004
  Hallo,

ich muss mal wieder was los werden, auch wenn es nichts mit Schreiben etc. zu tun hat.

Da sterben mittlerweile 80.000 Menschen, einschließlich vieler Deutscher, und so wie ich die Sache absehe und einschätze, wird die Todesmarke wahrscheinlich erst bei 150.000 aufhören. Von den vielen zu erwartenden Todesfällen, die in Folge noch zu erwarten sind (Seuchen, Mangelversorgung und der Verletzungen), ganz zu schweigen. Und bei uns 'kloppen' sich die Leute um Raketen und Böller. Taumeln tanzend und jauchzend ins neue Jahr hinein. Das die Leute, die diese Katastrophe überlebt haben, feiern, kann ich ja verstehen. Ihnen wurde das Leben neu geschenkt. Aber wahrscheinlich steht gerade denen der Kopf (aus den verschiedensten Gründen) nicht danach. Aber die anderen? Die 'Unbeteiligten'? Stellt diese Masse an Toten für sie gar nichts da? Wiegen 'kleine' Katastrophen mehr, dass man deswegen z. B. Fasching (ich bin kein Fasnachter, deswegen betraf es mich nicht) absagen wollte? Oder Gedenkminuten weltweit einlegt? Warum verzichten wir/die übrige Welt nicht aus Respekt für die Toten dieser großen Katastrophe auf eine lautstarke Begrüßung des neuen Jahres? Warum spenden (und dieses Mal wirklich spenden und nicht eintreiben ;-)) diejenigen, die das Geld für Feuerwerk erübrigen können, diesen Betrag nicht den Opfern?

Und jetzt eine andere Frage:
Ich glaube an eine höhere Macht, egal, wie diese nun in den einzelnen Religionen genannt wird. Aber, fällt es nur mir auf, dass es jedes Jahr in dem Zeitraum um Weihnachten - Neujahr eine größere Katastrophe geschieht? Inzwischen warte ich schon regelrecht auf eine Hiobsbotschaft und gleichzeitig würde ich am liebsten Radio/Fernsehen/Zeitungen sonstwohin wünschen, nur, um nichts davon zu erfahren. Aber wo ist der gütige, allmächtige Gott, der ausgerechnet zum Geburtsfest seines Sohnes solche Menschenopfer 'verlangt'? Dieses Leid über diejenigen bringt, die größtenteils in der einen oder anderen Weise an ihn und seine Allmacht glauben?
Oder haben die jetzigen Geschehnisse gar nichts mit Gott zu tun. Heißt der Gott einfach nur 'Natur'? Oder soll die Natur einfach mächtiger sein als unser Gott? Oder ist Gott, der doch seinen Gläubigen immer hilfreich und wohlgesonnen und, zumindest in unserem Glauben, immer bereit sein soll, Zweiflern, Ungläubigen und Schuldigen zu verzeihen, den Menschen gegenüber gleichgültig?

Sorry, wenn meine momentan ketzerischen Gedanken irgendwen beleidigen oder verletzen sollten. Es ist nicht meine Absicht. Normalerweise lebe ich immer nach der Devise 'Leben und leben lassen'. Es ist einfach diese Katastrophe, die vielen Todesopfern, die fast das Ausmaß eines kleinen Krieges haben, und die Reaktion vieler Deutscher, die in einigen Stunden auf deren Gräber und Leid ins neue Jahr hineintanzen, die mich betroffen und vielleicht auch etwas wirr denken/reden/schreiben lassen.

Egal wie, ich hoffe, dass ich bald wieder rationaler Denken kann und wünsche euch trotz allem ein gutes 2005.

Liebe Grüße
Sheila, die dieses Jahr äußerst still und nachdenklich ins Nächste hinübergleitet.
   
 
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Antworten entfaltenAber ... Sheila McLane
29.12.2004 - 17:13:09
Antworten entfaltenBetroffen oder nicht betroffen...das ist hier die Frage... Stefan Steinmetz
29.12.2004 - 17:10:13
Antworten entfalten*lach* Sheila McLane
29.12.2004 - 17:20:27
Antworten entfaltenSchlecht recherchiert, tztz! Trainspotterin
29.12.2004 - 17:44:03
Antworten entfaltenFull ack ISA
29.12.2004 - 18:06:09
Antworten entfaltenMir steht zur Zeit Sheila McLane
29.12.2004 - 19:52:03
Antworten entfaltenich denke, ISA
29.12.2004 - 17:09:02
Antworten entfaltenMit Krach und Feuer... Trainspotterin
29.12.2004 - 16:54:11
Antworten entfaltenStimmt ... Sheila McLane
29.12.2004 - 17:06:51
Antworten entfaltenDie alte Sinnfrage Stefan Steinmetz
29.12.2004 - 15:39:04
Antworten entfalten Sheila McLane
29.12.2004 - 16:50:53
Antworten einfaltenDennoch... Lies
29.12.2004 - 19:59:27
 zur kurzen Richtigstellung:

Es waren 3000 Tote am 11. September.

Und...1944 wurde ganz gewiss kein Silvester gefeiert, ich muss es wissen, denn ich habe zu dem Zeitpunkt durchaus schon gelebt.
Was nicht bedeutet, dass die Bonzen nicht doch einen Ort gefunden hätten, an dem sich das neue Jahr zünftig begrüßen ließe.

Aber wir reden ja von Unseresgleichen und die haben schon zu jeder Zeit die Arschkarte gezogen.

Das ist aber alles, was ich zu dem Thema beisteuern möchte, denn dass das zu gar nichts führt, weiß ich dann schon ein paar Jahrzehnte länger als ihr.

Also feiert oder lasst es, es wird an dieser Welt - wie sie auch sein mag -ebenso viel ändern wie der Flügelschlag einer Mücke.

Gruß Lies
Prost Neujahr
antworten
Antworten einfaltenLiebe Lies, DL
29.12.2004 - 21:47:27
 allein die Tatsache, dass du da (1944)schon gelebt hast, ist ein ziemlich schwaches Argument für eine derart kategorischen Aussage:

„Und...1944 wurde ganz gewiss kein Silvester gefeiert, ich muss es wissen, denn ich habe zu dem Zeitpunkt durchaus schon gelebt.“

Oder hattest du im zarten Alter von zehn Jahren den Überblick über gesamt Deutschland?
Es gibt zahlreiche Berichte (auch im Internet), dass gerade in jenen Jahren(!) die Menschen Trost in traditionellen Werten gesucht haben und Weihnachten bzw. Neujahr feierten – auch wenn das in deiner Gegend nicht der Fall war.
Und meine Mutter (Jahrgang 39) hat es mir soeben auch bestätigt …

„Also feiert oder lasst es, es wird an dieser Welt - wie sie auch sein mag -ebenso viel ändern wie der Flügelschlag einer Mücke.“

Da allerdings gebe ich Dir Recht!

Gruß
DL
antworten
Antworten einfaltenDie Ostfront Lies
29.12.2004 - 23:37:58
 brach bereits im Februar 1945 zusammen.
Davor aber waren die Ostdeutschen bereits per Trek in den Westen unterwegs.
Damit fielen die alle aus, ich denke nicht, dass sie unterwegs Silvester gefeiert haben.

Im Westen aber hatten die Großstädter nichts zu fressen, an Getränke war gar nicht zu denken.
Was meinst Du wohl, haben die gefeiert?

Die Ausnahmen von dieser Regel habe ich bereits erwähnt.

Gruß Lies
antworten
Antworten einfalten ... DL
30.12.2004 - 00:06:58
 Was ich meine, glaube oder vermute ist unerheblich.
Fakt ist, dass gefeiert wurde.
Zum Feiern braucht man auch nicht unbedingt "Fressen" und Getränke im Übermaß (wäre gar kein Essen und Trinken vorhanden gewesen, wären sie ja gestorben) - es geht um die Gesinnung und vor allem geht es mir darum, die Dinge nicht zu verallgemeinern.

Gruß
antworten
Antworten einfaltenDagegen habe ich nichts Lies
30.12.2004 - 00:16:25
 aber eine Menge dagegen, meine Erinnerungen verleugnen zu sollen, nur weil sie Dir nicht ins Konzept passen.
Also töne hier nicht rum.
Gehe einfach davon aus, in diesem Landesteil wars so, in jenem anders.
Und der Rest saß irgendwo im Bunker und darunter auch ich.

Wenn Du Dinge nicht verallgemeinern willst, dann nimm das zu Kenntnis, die Erinnerungen Deiner Mutter sind also ganz gewiss nicht die meinen.

Aber das erwartet hier ja auch niemand , außer Dir anscheinend.

Gruß Lies
antworten
Antworten einfaltenLiebe Lies, DL
30.12.2004 - 01:42:12
 ich habe Dir deine Erinnerungen nicht abgesprochen und ganz gewiss habe ich hier nicht „rumgetönt“.
Plötzlich sprichst du ja selbst davon, dass es „in diesem Landesteil so, in jenem anders war“ – ganz entgegen deiner ersten Aussage, dass 1944 niemand Silvester gefeiert hat.

Habe ich dir eigentlich irgendeinen Anlass gegeben, unhöflich und aggressiv zu werden?

Gruß
antworten
Antworten einfaltenIrgendwie unlogisch, oder? Compuexe
30.12.2004 - 00:55:46
 Du sagst praktisch, das Lies mit ihren zehn Jahren das noch nicht überblicken konnte, und im gleichen Schreiben sagst du, dass deine Mutter, die damals fünf war, dir die Silvesterfeiern bestätigt hat?
Also ich kann mich an mein Silvester im Alter von fünf Jahren nicht erinnern, Respekt an die Frau Mama.
antworten
Antworten einfaltenLieber Compuexe! DL
30.12.2004 - 01:51:30
 Nein, das habe ich nicht gesagt, auch nicht praktisch.
Wären Lies oder meine Mutter zwanzig oder fünfzig Jahre alt gewesen, hätten sie das Land trotzdem nicht überblicken können, das ist auch gar nicht der springende Punkt ...
antworten
Antworten einfaltenSchluss damit Lies
30.12.2004 - 10:54:54
 Das glaubt man ja nicht.

Ist das ein Anlass sich zu streiten?
Ich habe in meinem ersten Beitrag durchaus relativiert, dass gewisse Leute feiern, auch wenn die Welt untergeht.

Zitat:
Was nicht bedeutet, dass die Bonzen nicht doch einen Ort gefunden hätten, an dem sich das neue Jahr zünftig begrüßen ließe.

Aber wir reden ja von Unseresgleichen und die haben schon zu jeder Zeit die Arschkarte gezogen.

Zitatende

Das bedeutet also, der Normalbürger hatte zu der Zeit weiss Gott Wichtigeres zu tun.

Einigen wir uns auf 10% die vielleicht gefeiert haben.
Und Ende der Fahnenstange.
Und damit erst gar nicht neuer Blösinn herausgelesen wird, ich unterstelle nicht, dass die Familie Deiner Mutter Bonzen waren, aber sollten sie 1944 auf 1945 wirklich gefeiert haben, dann lebten sie entweder in einem ungefährdeten Landstrich, oder sie waren privilegiert.

Ich war übrigens 11 als der Krieg zu Ende war, da erinnert man sich weiß Gott ausreichend.

Ende der Diskussion.
Lies
antworten
Antworten entfaltenSchluss damit! JAwoll! Stefan Steinmetz
30.12.2004 - 11:23:59
Antworten entfaltenAnonymität im Internet Jan F.
30.12.2004 - 14:39:15
Antworten entfalten:-)) Lies
30.12.2004 - 16:22:01
Antworten entfaltenSprichst du da jetzt als Stefan ... Nickspotterin
30.12.2004 - 17:41:55
Antworten entfalten@Spaintrotterin: Ich Stefan, du Trainspotterin. Howgh! Stefan Steinmetz
30.12.2004 - 19:00:20
Antworten entfaltenUnd wie Mirsamosz
29.12.2004 - 20:05:26
Antworten entfaltenEs ist noch schlimmer Lies
30.12.2004 - 17:33:33
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