Unrealistisches...

, 30.07.2004
  hallo!
ich hab vor kurzem mit einem bekannten gesprochen, der eine geschichte schreiben will...
an sich ja nichts ungewöhnliches, aber er hat sich die 40er jahre des 20 Jahrhunderts entschieden, mit dem Gedanken, dass es nie einen ersten Weltkrieg gab, und somit auch keinen zweiten...
ich find das einfach unrealistisch, ich würd mich sowas nie schreiben trauen...
was haltet ihr davon?
   
 
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Antworten einfaltenOb du so etwas schreiben kannst... Trainspotterin
03.08.2004 - 11:15:46
 ... oder willst, hängt völlig von deiner
Vorstellungskraft ab. Da der Zustand, den du dort
beschreiben würdest, nicht so passiert und in den
Geschichtsbüchern nachweislich verzeichnet ist,
bleibt dir jede Freiheit der Welt, deine
diesebezügliche Thematik zu formulieren. Die
Phantasie ist ein weites Land, das bei jedem
einzelnen anders aussieht, und da kann einem
keiner reinreden.

Ich habe mal von Stephen Fry "Geschichte machen"
gelesen. Dort hat jemand den Plan, in der Zeit
zurückzugehen und Hitlers Mutter eine Antibabypille
ins Trinkwasser zu schmuggeln, damit der Zweite
Weltkrieg nicht zustande kommt. Es kommt
allerdings völlig anders, als er hofft...

Niemand kann die von Fry anschließend
beschriebenen Geschehnisse nachprüfen oder
anhand von tatsächlich passierten Ereignissen
kritisieren, denn es hat so etwas einfach nicht
gegeben. Viel schwieriger fände ich es, einen gut
recherchierten Historienroman zu schreiben, denn
hier ist praktisch alles überprüfbar, und es gibt
immer einen, der aufschreit und sagt: Aber diese
oder jene Schlacht hat damals nicht in den frühen
Morgenstunden stattgefunden sondern um halb
sieben abends, und man trug damals keine langen
Unterhosen, sondern nur sehr lange Hemden, die in
die Hose gesteckt wurden oder so was ähnliches...
antworten
Antworten einfaltenund was wäre... Bettina Pfeiffer
03.08.2004 - 13:40:31
 wenn man ein ganzes jahrhundert verschwinden ließe, und behauptet, es wäre nich das jahr 2004 sondern eignetlich mindestens 2104 wäre?
man müßte da einige sachen erfinden, die nicht passiert wären, und sich dennoch ein wenig an die geschichte dieser zeit halten...
antworten
Antworten einfaltenTja, ich schätze... Trainspotterin
03.08.2004 - 14:41:53
 ... die Antwort auf deine Frage "Was wäre wenn?"
trifft es absolut auf den Kopf. Es kommt auch da
wieder darauf an, was du und wie du es eigentlich
beschreiben willst. Wie wichtig sind zum Beispiel in
deiner Story im Jahr 2104 die Dinge, die bis 2004,
also in einem uns bekannten und belegten
Zeitraum, passiert sind? Reicht es nicht vielleicht,
wenn du dich bis auf wenige Ausnahmen
ausschließlich mit den Zuständen dieser zukünftigen
Zeit beschäftigst? Da habe ich auch wieder ein
Beispiel eines Autors, der dabei allerdings nicht ganz
soweit in die Zukunft gereist ist: "Ein Freund der
Erde" von TC Boyle. Der Roman spielt im Jahre 2025,
und der Protagonist und seine 60 Millionen (!)
Mitmenschen leiden unter den Auswirkungen des
Treibhauseffektes und den daraus entstehenden
Problemen. Auch exotische Tiere sind furchtbar
selten geworden, das Essen ist schlecht, es gibt
keine Ressourcen mehr. Der Autor schafft es
problemlos, diese Zukunftvision in einer
erschreckenden Echheit darzustellen, aber nur
selten kommen wahrhaftige Bezüge aus unserer
heutigen Gegenwart vor. Die geschichtlichen
Voraussetzungen sind also auf jeden Fall da, aber
er geht nur dann darauf ein, wenn es unbedingt
nötig ist (wenn zum Beispiel der Protagonist sich an
alte Zeiten erinnert, als alles noch anders war).
Übrigens eine sehr lesenswerte Geschichte.
Oder George Orwells Vision von "1984" wurde 1949
veröffentlicht. Und es ist ein echter Hammer
geworden, obwohl Herr Orwell den Zweiten
Weltkrieg, der gerade vorbei war, nicht mal
erwähnte. Er verarbeitete dafür seine Ängste, die
aus der realen Situation entstanden, zu Utopien in
ferner Zukunft, und so führen in seinem Buch
Oceania, Eurasia und Eastasia Krieg miteinander,
und die Bevölkerung teilt sich auf in eine Elite und in
das gemeine, unmündige Volk...

Es gibt also zahlreiche Beispiel für derartige
Phantasiegespinste. Gewisse globale und
geschichtliche Vorgaben sind immer vorhanden, aber
du mußt nicht explizit auf sie eingehen, wenn du es
einigermaßen geschickt anstellst. Es sei denn, du
verlegst die Story komplett auf einen anderen
Planeten oder eine Parallelwelt, die nur nach deinen
Regeln funktioniert...
antworten
Antworten einfaltentrainspotterin Bettina Pfeiffer
03.08.2004 - 15:25:17
 ich meinte nciht, dass ich in die zukunft gehe, sondern behaupte, dass man inetwa im 13.ten Jahrhundert alles gelöscht hat, was passiert ist, um jemanden oder etwas zu verschleiern...
das bedeutet, es hat dieses Jahrhundert gegeben, aber alle erinnerungen daran wurden gelöscht, und damit keiner nachforscht hat man einfach die zeit um ein jahrhundert zurückgedreht...
antworten
Antworten einfaltenWo ist denn dann... Trainspotterin
03.08.2004 - 18:58:00
 ... das Problem? Es bleibt doch immer dir überlassen,
was geschieht, ob sich nun einer dran erinnert oder
nicht, ob diese "vergessene" Jahrhundert wieder
rauskramt oder nicht... das nennt man dann
Fantasy.
antworten
Antworten einfaltendas stimmt schon... Bettina Pfeiffer
04.08.2004 - 09:30:12
 da hast du recht, dass das mir überlassen ist, aber dennoch empfinde ich es als sehr schwierig...
und den titel hast du auch fast eraten... *g*
antworten
Antworten einfalten"Vaterland" von Robert Harris Benjamin Reuter
02.08.2004 - 15:12:12
 Dieses Buch spielt im Jahre 1962, die Nazis haben mit den Westallierten einen Separatfrieden gschlossen und befinden sich nunmehr schon seit 20 Jahren mit Russland im Krieg. Nun hoffen sie auf Unterstützung durch den Westen, John F. Kennedy ist für einen Staatsbesuch angekündigt...

Nun passieren mysteriöse Mordfälle, der ermittelnde SS - Offizier findet mit Hilfe einer amerikanischen Journalistin heraus, das alle Opfer an der Wannsee - Konferenz teilnahmen, in der ja bekanntlich die "Endlöung der Judenfrage" beschlossen wurde...
Die Morde wurden allesamt von der Gestapo ausgeführt, um die Morde in den Kz zu vertuschen.

Ähnlich ist das Spiel "Command & Conquer 2 - Alarmstufe Rot. Albert Einstein reist mit einer Zeitmaschine in das jahr 1923, als Hitler aus der Landsberger Festungshaft entlassen wird, packt ihn und entführt ihn in ein Paralleluniversum. So kam es nie zur Machtübernahme durch die NSDAP, Deutschland bleib weiterhin als Weimarer Repuplik bestehen, und Russland unter Josef Stalin hatte keinen ernstzunehmenden Gegner, als er seine Pläne in die Tat umsetzt, um Europa zu erobern...
antworten
Antworten einfaltendas klingt... Bettina Pfeiffer
03.08.2004 - 10:55:29
 wirklich sehr interessant... ist sicher das lesen wert, nur würde ich mich nicht traun, so étwas zu schreiben...antworten
Antworten einfaltengute Idee! Mirco vom hau
07.08.2004 - 22:17:34
 Hi!
Also die Idee finde ich gar nicht so schlecht. Warum nicht, man kann sich doch spannende Sachen ausdenken, was stattdessen statt finden hätte können.
Bitte schreib sie auf jedenfall, würde mich freuen sie zu lesen.
antworten
Antworten einfaltenMirco Bettina Pfeiffer
08.08.2004 - 22:32:21
 is gut, ich werd sie schreiben, und du darfst sie lesen... *g*
und bewerten...
antworten
Antworten einfaltenalso... Bettina Pfeiffer
01.08.2004 - 21:30:29
 ich wollt keine story schreiben über etwas komplett unrealistisches, keine sorge...

@new wolz, ich bin an sich auf WS, warum?
antworten
Antworten einfaltenWarum? New Wolz
01.08.2004 - 22:44:47
 Nun, bei der Anfrage, deinem Starttext fehlt der Name.antworten
Antworten einfaltennew wolz Bettina Pfeiffer
02.08.2004 - 05:44:08
 tja, ich schreib oft als learin, weil das mein nick name ist...
darum hast meinen namen auch net gefunden, sorry... hab dich nicht verwirren wollen!
antworten
Antworten einfaltenAber ich auch! marcs
31.07.2004 - 14:32:53
 Ich finde die Idee mit der Atlernativ-Welt gar nicht mal so verkehrt. Ich will nur demnächst ebenfalls eine solche Geschichte schreiben (30er Jahre des 20. Jahrhunderts). Hoffentlich kommt mir der "Bekannte" da nicht in die Quere und wir schreiben fast dieselbe Geschichte. Schließlich recherchiere ich jetzt schon seit knapp einem Jahr in der europäischen Kulturgeschichte um die Zusammenhänge zu verstehen und ein "realistisches Was-wäre-wenn-Szenario" zu entwerfen. Das ist es nämlich, was die Sache in meinen Augen erst lesenswert macht. Auch ein guter Science-Fiction-Roman beschreibt Dinge, die es so nicht gibt, die Story ist in sich von der Logik her aber schlüssig ... passt! So sollte auch der Alternativ-Welt-Roman sein. Dinge, die so nicht waren, aber vor dem historischen Hintergrund hätte er sich schlüssig so entwickeln können.

Es muss nachvollziehbar sein und nicht einfach nur drauflos geschrieben, dann kann man (fast) alles schreiben - denke ich.
antworten
Antworten einfaltenIn die Quere kommen? Stefan Steinmetz
01.08.2004 - 00:29:10
 Och wo!
Man kann sooo viele verschiedene Versionen schreiben...die kann man gar nicht zählen. Ich selber habe auch so ein Ding fabriziert: 1989 war das mein erster Roman (nach einem Jahr Training mit Kurzgeschichten und Kurzromanen).
Das Ding heißt "Das 4.Reich" und spielt 1962 in einem Deutschland, das im Jahre 1944 den Zweiten Weltkrieg gewonnen hat. Alles was sich die Nazis erträumten steht drin: die 3Meter-Breitspurbahn, Zeppelinlinien bis nach Afrika, die Weiten Russlands von deutschen Bauern besiedelt. Erzählt wird es allerdings aus der Sicht eines zwölfjährigen polnischen Mädchens, das in einer deutschen Farbenfabrik bis zum Umfallen schuftet, abhaut und allmählich durchblickt, dass die "deutschen Guten" nun doch nicht so ganz die Guten sind, es aber auch echte Gute gibt.
Ich wollte das Teil schon öfter hier in Einzelteilen einstellen, aber ich muss schwer überarbeiten. Mein Erstling ist teilweise echt...na ja...halt n Anfängerwerk.
Aber Alternativweltsachen sind Spitze.
Mein Roman "Die Geisterkinder von Mönchwies" (hier auf Webstories) handelt ja auch von so einer Welt.
antworten
Antworten einfaltenNimm die Quere nicht so ernst Marc Stephan
01.08.2004 - 11:25:01
 Das war nicht so ernst gemeint mit dem "in die Quere kommen".
Mein Roman (wäre mein Zweitling, an meinem Erstling arbeite ich noch, wird auch grottenschlecht aber ich zieh ihn jetzt knallhart durch um aus meinen Fehlern lernen zu können) spielt zwar 1936 in Deutschland, aber die Weichen für die Alternative wurden schon viel früher gestellt. Also Deutschland heißt nicht Deutschland sondern "Preußische Föderation" und die ist federführend in der "Europäischen Allianz". Die Weichen habe ich nämlich 1815 nach der Schlacht bei Waterloo umklappen lassen. Und vor diesem Hintergrund spielt ein "Agententhriller" im Jahre 1936. Es ist also alles anders.

Als kleines Schmankerl wird mein Protagonist in einem Berliner Kleinkunst-Café die miserable Ausstellung eines untalentierten österreichischen Kunstmalers kritisieren. Dieser heißt Adolf Schicklgruber *g* Aber das soll nur eine Randerscheinung sein, eben ein Schmankerl, kaum zwei Sätze lang. Das macht doch aber gerade den Reiz an der Sache aus, finde ich.
antworten
Antworten einfaltenAlso DAS klingt hochinteressant! Stefan Steinmetz
01.08.2004 - 12:32:30
 Her damit! Lechtz!!!
(jetzt müsste ich nen Smiley anklicken, dem der Sabber runterläuft! Haben wir leider keinen..."
antworten
Antworten einfaltenRe: Unrealistisches Freiheit
31.07.2004 - 10:37:46
 Was hast du denn gegen "unrealistische" Geschichten? Unter dem Namen "Science Fiction" ist so was doch recht erfolgreich und wird von vielen gelesen.
Mitunter sind auch "unrealistische" Romane (neben Realistischen) auch ganz weit oben. Ich hab schon viele gute, unrealistische Romane gelesen, sowie auch realistische. Daran liegst wohl nicht, denn wenn die Story gut ist (und bei deinem Bekannten ist die Idee schon mal gut), dann sieht man auch gern über Dinge hinweg, die eigentlich nicht sein können.

Aber lesen würde ich das auf jeden Fall, wäre interessant zu wissen, was politisch, technologisch und Gesellschaftlich ohne die Kriege passiert wäre.
antworten
Antworten einfaltenDie Idee ist saugut!!! Stefan Steinmetz
30.07.2004 - 22:25:21
 Ich LIEBE Alternativweltgeschichten! Her damit!!!antworten
Antworten einfaltennein ich Robert Zobel
31.07.2004 - 12:56:00
 Nein ich will die Geschichte haben. Hallo Steinmetzantworten
Antworten einfaltenNoch was New Wolz
30.07.2004 - 21:39:27
 WER BIST DU? Kennt man dich auf WS?antworten
Antworten einfaltenLass ihn machen-Ist doch eine gute Idee NewWolz
30.07.2004 - 21:35:48
 Was währe wenn? Ist sicher interessant.
Es gibt doch auch einen Film oder eine Folge von einer Serie, die ein ähnliches Thema behandelt. Wenn du das nicht Realistisch findest, ist es Ok, aber sie es doch einfach als Fantasy.
antworten
Antworten einfaltenhm...
30.07.2004 - 17:47:15
 Vaterland soll recht gut sein, das habe ich mir acuh schon überlegt zu lesen...

es spricht nix dagegen, ich würd mich nur net traun, einfach so einschneidende ereignisse wie die Weltkriege vollkommen weg zu lassen...
das mit amerika kenne ich nicht, is aber auch eher etwas, was ich nicht lesen würde...

aber ich denke einfach, dass ein gewisser hintergrund da sein sollte, und nicht einfach etwas völlig frei erfunden werden sollte...
es wäre durchaus möglich gewesen, dass deutschland den 2ten WK gewinnt, oder dass der erste WK anders ausgegangen wäre...
aber die beiden einfach wegzulassen, das wäre etwas, was ich mich nie traun würde...
antworten
Antworten einfaltenTrauen oder Nicht-Trauen ... Sheila McLane
30.07.2004 - 18:11:29
 das hängt dann wohl eher an deiner Einstellung. Uns Schreiberlinge steht doch die ganze Welt der Fantasie offen, anders als seriösen Reportern.
Nein, ich finde wir sollten träumen und unsere Träume zu Papier bringen ...

Liebe Grüße
Sheila
antworten
Antworten einfaltenIch finde es ebenfalls interessant ... Sheila McLane
30.07.2004 - 17:40:36
 es gibt ja schon Bücher in diese Richtung. 2 habe ich selbst gelesen, allerdings fallen mir jetzt nicht die Titel ein. Eines handelte davon, wie Deutschland aussehen würde, wenn Hitler den 2. Weltkrieg gewonnen hätte und das andere davon, wie Amerika heute aussehen würde, hätten die Indianer Columbus und die ersten Siedler überhaupt nicht ins Land gelassen ...

Natürlich sind das fantastische Geschichten, alles unter der Option: Was wäre, wenn ...
Aber sind das nicht fast alle Geschichten/Stories?

Liebe Grüße
Sheila
antworten
Antworten einfaltenKönnte interessant werden. Compuexe
30.07.2004 - 15:51:18
 Ich denk dabei an "Vaterland", das Deutschland nach dem gewonnen Krieg schildert. Wurde damals mit Rutger Hauer verfilmt. Was spricht denn dagegen, so ein Thema anzugehen?antworten
Antworten einfaltenGar nichts Lies
30.07.2004 - 22:16:21
 spricht dagegen.
Daher gehe ich davon aus, der Poster hat genau dies vor und wollte sich nur rückversichern, dass er mit einem solchen Stoff nicht restlos baden geht.

Nun jetzt weiß er es.

Gruß Lies
antworten
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