Armselige Menschheit

gert, 04.01.2005
  Hi,

ich erinnere hiermit auch mal kurz an die vor Weihnachten geführte Diskussion "Sinn oder Unsinn von Spenden"

"Seht ihr? Da, hinten, der weiße Streifen am Horizont!"
Die Menschen am Strand, teils bis zu den Knien im Wasser stehen, blicken ungläubig nach Westen übers Meer. Sie wundern sich, dass plötzlich das Wasser zu ihren Füßen, diesem weißen Streifen entgegenrinnt und zum Meer hinaus fließt.

Sie haben keine Ahnung von dem was ihnen da entgegen rollt.
Stundenlang haben sich die Wassermassen über den Ozean bewegt und bald mit aller Gewalt auf das Land zu schlagen. Die Affenwelle (Tsunami) ist unerbittlich und wird in wenigen Sekunden alles mit sich reißen, was nicht tief im Boden verankert ist.

Das Leben wird hinweggespült.

Ich sitze in meinem warmen Zimmer, es ist 5°° Uhr morgens. Draußen liegt der Schnee einen halben Meter hoch. Winteridylle in Österreich. Die Kinder schlafen noch. Die Nachrichten aus dem Fernsehen sprechen von einem Seebeben und einer Flutwelle. Man nimmt an, dass 2000 Menschen gestorben sind und 4 Touristen werden vermisst, als wenn sie nicht auch nur einfach Menschen wären.

Als die Bilder in meinem Gehirn ankommen, weiß ich genau, dass dieser Bericht das wahre Ausmaß der Katastrophe stark untertreibt. Unverständlich schüttle ich den Kopf, wie naiv ist diese Berichterstattung.

Es dauert 7 Tage, bis weltweit begriffen wird, dass die Menschheit eine der größten Naturkatastrophen der Gegenwart erlebt hat.
Die Solidarität von Mensch zu Mensch ist groß, aber ebenso groß ist das versagen sämtlicher Regierungen. Wieder einmal!
Es ist so typisch, schwerfällige politische Systeme stöhnen und ächzen vor sich hin, bis sie halbwegs organisierte Hilfe auf die Beine stellen, die die Menschen in dem Krisengebiet erreichen.
Bei aller Solidarität, die Flutkatastrophe ist ein weiteres Beispiel des Versagens.
Während irgendwo auf der Erde Kriege geführt und Landminen vergraben werden, Kinder verhungern und Bürger vom Staat ausgeplündert werden und dies alles mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks vonstatten geht, sieht man betroffenen achselzuckende Politiker, die im Zeitlumpentempo Hilfe organisieren wollen.

Es ist gerade zu lächerlich wie die Menschheit sich organisiert. Eine UN ohne Transportflugzeuge, Nahrungsmittelreserven, Schiffe, Einsatzkräfte. Machtlosigkeit ist eines und verzeihlich, aber Tatenlosigkeit ist etwas anderes.

Ein Hoch auf die Menschen, die einfach loslegten ohne zu warten und die Hilfe selbst organisierten. Aber ansonsten brauchen wir uns nichts auf unsere desolaten Regierungen einbilden. Jedes kleine beschissene Land hat Waffen und Mordinstrumentalien aller Art, aber niemand kann eine Welle vorhersagen, die stundenlang über den Ozean kriecht und sich ins Fäustchen lacht.
"Die Dummen da vorne stehen am Strand und wissen nicht was hier kommt."
Sind wir wirklich so dumm, so naiv, dass wir uns alltäglich damit zufrieden geben, von selbstgerechten Politikern regiert zu werden, die unser aller Einkommen ins Prinzip "Overkill" investieren und nicht bereit sind bessere Verhältnisse auf diesem Planeten zu schaffen?

Bei aller Betroffenheit, keine Regierung braucht sich etwas auf diese misslungene Hilfsaktion einbilden. Es war nur eine weiterer Beweis von politischer Unfähigkeit.
   
 
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Antworten einfaltenWir sind dümmer... Trainspotterin
04.01.2005 - 10:47:31
 ... als wir uns gerne einschätzen. An dieser Katastrophe
war ausnahmsweise mal kein Mensch schuld, sondern
Mutter Erde hat einfach mal ein bißchen die Stirn
gerunzelt. Das hat sie immer schon getan und wird es
auch weiterhin.

Aber immer wieder glauben wir, wir hätten alles im Griff
mit unserer Technologie, unseren Waffen und unseren
riesigen Gehirnen und überschätzen uns damit
vollkommen.
Daß keine Warnung erfolgte, ist schrecklich, vor allem,
wenn man bedenkt, daß sogar die Touristenhochburg
Thailand davon wußte, aber nichts sagte, weil man
Angst hatte, die Besucher mitten in der Hochsaison
möglicherweise unnötig zu erschrecken. Dank dieser
falschen Zurückhaltung erleben alle dort jetzt einen nie
gekannten Schrecken ohne Ende, und wir alle weinen
mit. Wir winzigen Ameisen auf diesem Erdenhügel: Wer
weiß schon, von wo der nächste Stiefel kommt, der uns
zertritt? Wir haben doch völlig verlernt, auf die
Warnsignale der Natur zu lauschen und stehen staunend
wie die Kinder am Strand, während das Verderben sich
grollend nähert. Wir sind doch darauf angewiesen, daß
uns jemand warnt.

Aber was sich im Rahmen dieser furchtbaren Ereignisse
für Beispiele an Zusammenhalt, Nächstenliebe und
Aufopferung zeigen, daß die ihres Heimes beraubten
Menschen Wasser, Brot und ihre Kleider an andere
abgeben, das hätte ich so nie für möglich gehalten.
(Dies sage ich als Beobachterin von meinem sicheren
(?), trockenen Sofa aus und heule dabei)
antworten
Antworten einfaltenSchöne Worte :-) gert
04.01.2005 - 11:29:54
 Du sagst es, so viel menschlichkeit unter den Menschen, aber warum sind wir so dumm, wo wir so großartige Dinge geschaffen haben? Warum sind wir so dumm, uns ständig von einer Elite an der Nase herumführen zu lassen.
brauchen wir wirklich Flugzeugträger in Krisenregionen, die noch Tage zuvor Zivilisten ermordet haben?

Obwohl ich mich so männlich fühle, kamen auch mir die Tränen und nicht nur bei diesem Dilemma!
Aber es ist wahrscheinlich wieder so, dass wir Übermorgen alles vergessen haben und fröhlich weiter der Leistungsgesellschaft frönen.

Menschlichkeit ist kein Augenblick, sondern die einzige Zukunft die uns wirklich weiterbringt....

"2004 war angeblich das Jahr der Reformen, ich hoffe 2005 wird das Jahr der sozialen Revolution!"

regards gert
antworten
Antworten einfaltenIch stimme dir zu, Grainne 'OMalley
13.01.2005 - 14:11:49
 und auch deinem Wunsch schließe ich mich vorbehaltlos an! Aber wie ich viele Mitbürger einschätze, nur wenige werden das Rückrat haben um sich an einer sozialen Revolution zu beteiligen. Bedauerlicherweise liest man in vielen Foren immer wieder, was soll ich denn tun, man kann ja sowieso nichts ändern.
Warum ist man so feigen und verkriecht sich?
antworten
Antworten einfaltenWarum Sheila McLane
13.01.2005 - 18:23:45
 machst du keinen Anfang? *g*

In der Beziehung bist du wahrscheinlich genauso 'feige und verkriechst dich', wie die breite Masse (von der ich mich auch nicht ausnehme).

Gruß Sheila
antworten
Antworten einfaltenAlso, ich fände es... Trainspotterin
14.01.2005 - 09:40:33
 ... schon einen ziemlich großen Fortschritt für die
Menschheit, wenn die nicht immer noch glauben würde,
man käme schneller in die S-Bahn, wenn man sich
genau vor der Tür aufbaut, aus der gerade alle
aussteigen wollen.

Lasst uns klein anfangen mit der Hoffnung auf
Besserung.
antworten
Antworten einfalten3 Wege gert
14.01.2005 - 09:58:36
 3 Wege

Es gibt drei Wege
Wege gelebt zu haben
du kannst einst sagen

"Ich lebte unter ihnen"
"Ich lebte mit ihnen"
"Ich lebte für sie"

Beim ersten ´sag ich
sie haben mich gequält
Beim zweiten sag ich
ich habe mit ihnen gehurt
Beim dritten kann ich den Kopf erheben
und schreien
"Ich habe versucht die Welt zu verändern"

Es reicht nicht anzuprangen
Wir müssen handeln
Es reicht nicht hinterher zu schimpfen
wir müssen handeln
Es reicht nicht den Kopf zu schütteln
Wir müssen kämpfen

Sonst fällt dein Blick zurück
auf ein brennendes Hurenhaus
antworten
Antworten einfaltenOkay, DL
14.01.2005 - 11:54:09
 dann nehme ich den zweiten Weg, das ist geiler als gequält zu werden und sinnvoller, als durch die Gegend zu schreien ...

LG, DL
antworten
Antworten einfaltenIch hab gekämpft! Trainspotterin
14.01.2005 - 12:30:36
 Als ich aus der S-Bahn steigen wollte und mich mit
dieser erbarmungslos drängelnden Menschenwand
konfrontiert sah, habe ich den rechten Ellenbogen
vorgereckt (der ist sehr spitz) und mich dann
mittendurch geteckelt, nach guter alter Offense-Manier.
Das hat geklappt! Ich glaube, gebrüllt habe ich auch
dabei, und zwar "Kommt doch rein!", sehr laut und
gefährlich. Das klappt übrigens auch bei Aufzugtüren.
Back to the roots, kann ich da nur sagen, das Gesetz
des Dschungels gilt auch heute noch. Jedenfalls im
Frankfurter Hauptbahnhof.
antworten
Antworten einfaltenGut Ihren edlen Ritter Lies
14.01.2005 - 19:26:57
 Dann kämpft am kommenden Sonntag mal für ein Ziel, das auch erreichbar ist.

Natürlich nur, falls Ihr Gasheizungsverbraucher seid.

Diese haben nämlich dazu aufgerufen, am Sonntag in ganz Deutschland die Heizung ein Grad niedriger einzustellen und somit dem Preistreiber RWE die Quittung für dauernd steigende Gaspreise zu verpassen.
Würde die angeblich empfindlich treffen, hieß es.

Wiederum,man stelle sich vor, die müssten dann den von ihnen bezahlten Abgeordneten die Gehälter kürzen, nicht auszudenken.

Aber bei ernsthaftem Nachdenken, verführerisch oder?

Natürlich nur, wenn man seine edlen Ziele eine Kategorie niedriger ansetzen will, als hier gerade besprochen, damit aber realistischer.

Lies
antworten
Antworten einfaltenIch bin nicht Sheila McLane
04.01.2005 - 11:58:40
 der Meinung, dass wir Menschen an dieser Naturkatastrophe total unschuldig sind.

Was ist mit den ganzen unterirdischen Tests, mit Bomben, welche die Sprengkraft der Hiroshima-Bombe um ein xfaches übertreffen? Was ist mit dem 'Aushöhlen' der Erde? Mit dem Abpumpen von Erdöl/Erdgas/Wasserblasen? Mit dem Bau von überdimensionalen Staudämmen? All diese Massnahmen bewirken ein 'Verschieben' des Gewichts auf den ganzen Kontinentalplatten.

Wissenschaftler, die in den 70ern als
Schwarzseher und Narren verunglimpft wurden, warnten damals schon davor. Sie sagten ein Kippen der bisherigen Erdachse voraus, eben weil das 'empfindliche' Gleichgewicht/Balance unserer schwimmenden Platten aus den Fugen gerät. Alles, was sich nur Zentimeterweise/Jahr verschoben hätten, macht auf einen Schlag Metersprünge. Und ich gebe (wer war das nur?) demjenigen Recht, der in einem anderen Thread schrieb, dass die ganze Katastrophe wahrscheinlich glimplicher ausgegangen wäre, hätten wir Menschen nicht die Mangrovenwälder, Sümpfe etc. plattgemacht/trockengelegt. Das wären alles noch natürliche Puffer gewesen, welche die Wucht der Welle abgemildert hätten. Ganz zu schweigen davon, dass natürlich auch wesentlich weniger Dörfer und Hotelanlagen direkt am Strand gebaut worden wären.

Die Wirkung ist doch die Gleiche wie bei dem Hochwasser vor einigen Jahren bei uns. Wo sind die Auwiesen/Auwälder, die Polder, die breiten Deltas, die kleinen Flüsse, Sümpfe? Hätten wir die noch gehabt, hätte es vermutlich auch Überschwemmungen gegeben. Aber das Wasser hätte bei weitem nicht die Wucht gehabt, alles mitzureißen wie damals. Und wäre vermutlich auch nicht so schnell gekommen, sondern langsam genug gestiegen, dass man noch einiges hätte retten können.

Ja, es sind 'Naturkatastrophen', aber es sind Katastrophen, die wir Menschen selbst ausgelöst und begünstigt haben. Katastrophen, die in der Natur vorkommen, für die die Natur aber auch abgesichert/gemildert hat.

Liebe Grüße
Sheila
antworten
Antworten einfaltenLiebe Sheila, Trainspotterin
04.01.2005 - 12:58:04
 .... kann es sein, daß du unsere Rolle bei der
Kontinentalplattenverschiebung ein wenig überschätzt?
*g* Natürlich kratzen wir an der Haut der Erde und
bohren im Vergleich zur ganzen Masse des Planeten
geradezu mörderisch winzige Maulwurfslöcher in ihre
Haut. Unserem Planeten geht es erst wieder gut, wenn
wir weg sind. Wir verderben die Luft (die wir atmen
wollen), wir rauben dem Planeten die Ressourcen
(damit wir gut leben können) und führen interessante
Tests durch, mit denen wir unsere Mitbewohner in die
Luft jagen (damit wir wissen, wie das am besten geht).
Aber ich bin fest davon überzeugt (und zahlreiche
Wissenschaftler ebenso), daß es Flutwellen,
Meteoriteneinschläge, Eiszeiten, Erdbeben und sonstige
Naturkatastrophen schon immer gegeben hat und auch
weiterhin geben wird. Früher verebbten solche
Riesenwellen an leeren, unbewohnten Stränden. Heute
sind diese Strände garniert mit Tausenden von
Urlaubern und den Menschen, die an ihnen verdienen
wollen. Unsere Spezies vermehrt sich nunmal wie die
Karnickel und treibt sich gerne überall rum, und wenn
auch nur ein Tennisball von Hagelkorn auf die Erde fällt,
steht garantiert immer irgendein Mensch darunter und
beschwert sich über diese Ungerechtigkeit. Sieh dir
doch einfach mal an, wie die Kontinente ausgesehen
haben, lange bevor wir überhaupt in der Lage waren,
uns aufzurichten. Wer hat denn wohl damals damals an
der Erde herumgeschubst, als wir noch versuchten
Feuer zu machen?

Hier gibt es übrigens noch eine ganz reizende These
über die Schuld an diesem Unglück:

http://www.bildblog.de/index.php?p=412
antworten
Antworten einfaltenEben drum... gert
04.01.2005 - 13:05:43
 Man kann denken wie man will, die Natur bürdet uns einen Kampf auf. Aber nicht die Naturkatastrophe ist das Schlimme, sondern die Ignoranz mit der wir unsere Ressourcen verschwenden.
Überbevölkerung sind doch längst bekannte Probleme, doch wir sind doch nicht an der Lösung dieses problems interessiert. Ich finde ein verhungerndes Kind in Afrika ist schon zu viel, völlig inakzeptabel, schon an diesem Punkt hat die gesamte Menschheit versagt.
Das Vulkane ausbrechen und menschen sterben wird sich nie vermeiden lassen. Das wir aber keine Maßnahmen treffen die Auswirkungen gering zu halten, sondern Massenvernichtungswaffen horten, zeigt die geistige Armut der gesamten Weltbevölkerung.

MfG Gert
antworten
Antworten einfaltenLiebe Trainspotterin, Sheila McLane
04.01.2005 - 13:44:27
 kann es sein, dass du unsere Mitwirkung an den ganzen Katastrophen unterschätzt? Dass du unsere Erde stabiler einschätzt, wie sie tatsächlich ist? Nur weil die 'Haut' x Kilometer dick ist? Genügend Maulwurfslöcher bringen jeden Damm zum Einsturz und wir graben ja nicht nur Maulwurfslöcher, wir schieben ja noch Dynamitstangen hinein und zünden sie an. Wir Pumpen Milliarden Tonnen von Flüssigkeit (Öl/Wasser) aus einer Blase. Ein Gewicht, dass an dieser Stelle fehlt, riesige Hohlräume, die entstehen. Beiß an einem Apfel, der perfekt dasteht, an einer Stelle Stücke ab, er kippt. Häng die abgebissenen Stücke an einer anderen Stellen wieder an den Apfel dran, er wird wieder seine Richtung verändern. Nichts anderes machen wir, wenn wir durch abpumpen, saugen Hohlräume schaffen, oder durch den Bau riesiger Staudämme an anderer Stelle unvorstellbare Gewichte und Drucke aufbauen. Wir spielen in unserer Überheblichkeit (und auch Bequemlichkeit - da mache ich leider auch keine Ausnahme) mit Kräften und Mächten, die wir nicht abschätzen können/wollen und wundern uns dann, wenn unsere mit Flüssigkeit gefüllte Kugel, die wir Erde nennen, eiert und ein neues Gleichgewicht zu finden versucht. Wir müssen eines begreifen: je höher die Zahl der Menschen auf unserem Erdball mit all ihren Zielen, Errungen- und Machenschaften, umso dünnhäutiger und sensibler wird unser Erdball.

Um auf das Beispiel mit den Zecken und dem Elch zurückzukommen: 20 Zecken steckt ein gesunder, ausgewachsener Elch weg, 50 werden ihm lästig und er fängt an zu scheuern und es gibt vereinzelte Entzündungen. 500 schwächen ihn so kolosal, dass er in der Natur sterben würde. (Bitte, bitte, jetzt nicht die Zeckenzahl etc. festmachen, sind nur aus den Fingern gezogen. Tatsache ist nur, dass wenig Ungziefer - im Verhältnis zur Größe ihres Wirtstieres - normal sind und das Wirtstier nicht schädigen/belasten, aber bei massiven Befall diese kleinen Quälgeister auch die riesigsten Wirtstiere umbringen). Und die Menschheit ist in meinen Augen ein Ungeziefer auf dem Wirtstier Erde. Eine geringe Zahl wird toleriert, lebt vielleicht auch in Symbiose, aber die Menge dazu noch die ganzen Krankheiten wie Atombomben, Abgase etc. werden irgendwann unser Wirtstier in die Knie zwingen.

Ich habe nicht behauptet, dass wir die Welle ausgelöst haben. Die wäre m. M. nach bestimmt gekommen. Aber vielleicht wäre das ganze Erdbeben nicht so stark gewesen. Wie gesagt: Vielleicht ...
Zecken können einen Elch umbringen, auch ohne dass sie Krankheiten übertragen. Milben einen Kondor.
Ist es euch noch nicht aufgefallen, dass oft 1-2 Wochen, nachdem wieder einmal ein unterirdischer Atombombentest gemacht wurde (wozu eigentlich? Die Wirkung ist bekannt, alles andere dürfte wohl an Computern mit den bekannten Daten ausreichend simuliert und hochgerechnet werden können), die Erde in diesen Gebieten bebt? Kontinentalverschiebungen gibt und gab es immer, das habe ich ja auch nie bestritten. Aber es dürfte ein Unterschied sein, ob sich die Platten um 1-2 Zentimeter verschieben oder Sprünge von 35 m machen. Mit Satelittenfotos haben sie festgestellt, dass sich die Spitze von Sumatra um 35 Meter verschoben hat, Berggipfel um 20 m.
antworten
Antworten einfaltenSheila, wenn es so wäre... Trainspotterin
04.01.2005 - 15:42:18
 ... dann können wir für den Elch (der Erde) jetzt auf
gute Besserung hoffen, weil ihm so allerhand Zecken
(mehr als 150.000 Menschen) aus dem Pelz gezogen
wurden. Oder nicht? (Sorry für diese zynische Adaption
der Metapher)

Ich bin vollkommen deiner Meinung, was die
grenzenlose Ausbeutung unseres Planeten durch unsere
Art betrifft, und daß wir so allerhand stark verändern
und kaputtmachen (neuerdings haben wir ja auch
Wirbelstürme hierzulande) ist nichts Neues. Aber wenn
wir uns wirklich für alles verantwortlich machen wollten,
dann nehmen wir uns doch ein bißchen zu wichtig. Dann
könntest du ja genauso mutmaßen, daß dieses
Seebeben vielleicht sogar kleiner ausgefallen ist, als es
normalerweise gewesen wäre, wenn wir nicht an den
richtigen Stellen Löcher gebohrt und Druck abgebaut
hätten...

Ist es dir übrigens bekannt, daß die Erde wirklich
"eiert"? Und zwar ganz ohne unser Zutun. Die Erdachse
verschiebt sich in Tausenden von Jahren, und damit
auch der jeweilige Winkel zur Sonne. Natürlich merken
wir Ameisen dies nicht (und sooo lange können wir ja
auch noch gar nicht schreiben), denn wir fühlen uns
sicher in den paar Jährchen, die wir hier verbringen und
überblicken können.

Hast du auch die Theorien der Wissenschaftler gehört
über den möglichen Abbruch der Vulkanflanke auf La
Palma und die Konsequenzen, die sich daraus für die
Ostküste Amerikas ergeben? Wer könnte dafür
verantwortlich sein? Der Vulkanbauer? Der
Inselmacher? Wir sind zwar eine entsetzliche Plage für
diese Welt, aber ich glaube, wir sollten uns daran
gewöhnen, daß manche Dinge einfach aus unserem
Zuständigkeitsbereich fallen, so sehr wir unsere Heimat
auch "aussaugen".
antworten
Antworten einfaltenNatürlich Sheila Mclane
04.01.2005 - 17:35:50
 ist es so, meiner Meinung nach. Das habe ich ja auch schon in meinem anderen Thread über das Neujahrsfest geschrieben. Ich bin entsetzt darüber, dass innerhalb so kurzer Zeit so viele Menschen starben, ich bin ebenfalls traurig und entsetzt, wenn ich höre, wie viele Menschen in (sinnlosen) Kriegen sterben oder durch Hunger. Aber genauso habe ich geschrieben, dass das alles, all die Toten, vielleicht nicht ganz so sinnlos sind, geben sie doch dem Elch 'Erde' einige Sekunden/Minuten länger zum Atmen und uns dadurch die Möglichkeit, vielleicht doch noch im letzten Moment das Ruder herumzureißen.

Die Wirbelstürme bei uns entstehen u. a. auch deshalb, weil wir unsere Wälder abgeholzt haben. Wirbelstürme brauchen freie Flächen um zu entstehen/Kraft zu gewinnen. Also wieder ein von uns hausgemachtes (Natur)Problem. Wobei jetzt natürlich wirklich nur die Wirbelstürme bei uns gemeint sind. Und ja, ich weiß, dass unsere Erde 'eiert'. Hängt unter anderem auch an der Eierform unserer Erde zusammen und der nicht ganz runden Umlaufbahn. Aber wie du richtig schreibst, genau die (natürliche) Verschiebung der Erdachse ist so langsam (genau wie die normalerweise Verschiebung der Kontinentalplatten), dass wir sie nicht bzw. nur geringfügig bemerken. Und ja, ich habe von dem Abbruch der Vulkanflanke gelesen und die Konsequenzen für die Ostküste. Dass die abbricht, ist niemand schuld. Aber daran, was für Auswirkungen das für die Ostküste haben kann, da sind wir wiederum ganz gewaltig mitschuld. Denn da muss ich wieder fragen, wo sind die Wälder, Sümpfe, Mangroven etc., die die Folgen mildern könnten?

Es ist ein Fehler, wenn wir alles aus unserem Zuständigkeitsbereich streichen. Wenn wir nicht anfangen, uns so wichtig zu nehmen, um all die Konsequenzen unseres Handelns weiter als nur bis zu unserem Tod zu sehen. Die (Welt-)uhr beginnt immer schneller zu ticken. Betrafen (Umwelt)Sünden früher erst die 4./5. Generation danach, müssen wir heute schon damit rechnen, dass sie unsere Kinder betrifft. Vielleicht auch schon uns selbst. Und ich bezweifle, dass wir 'Druck' abgebaut haben. Wenn du einen Knaller in einem geschlossenen Gefäß zündest, hebt es entweder das Gefäß oder es zerreißt. Wenn du in einer randvoll mit Wasser gefüllten Schüssel einen Stein hineinlegst (nicht werfen), läuft die verdrängte Flüssigkeit über. So ungefähr stelle ich mir das vor, wenn wir z. B. unterirdischen Bombentests oder riesige Stausee machen. Wenn man Hohlräume schafft (von der Gewichtsverteilung ganz abgesehen), schafft man einen instabilen Raum. Also baut man hier auch keinen Druck ab.

Wer auch immer, jemand hat uns die Fähigkeit gegeben, unsere Umwelt zu gestalten, hat uns die Fähigkeit gegeben, die Folgen unseres Tun und Handels zu erkennen und abzuschätzen, schlicht und einfach gesagt: wir haben die Fähigkeit mitbekommen, uns den Himmel auf Erden zu schaffen und alles was wir hinbekommen ist momentan eine Vorhölle. Wobei ich froh bin, nicht zu wissen, welche der Vorhöllen wir bereits erreicht haben.
antworten
Antworten einfaltenHallo ihr Beiden .-) gert
04.01.2005 - 18:02:43
 Ihr habt beide Recht :-)
Ich meine in dem Maße wir uns nicht wichtig nehemen, aber mit aller Power den Planeten maltretieren, sind wir uns nicht bewusst darüber, welche Macht wir eigentlich haben. Wenn wir erkennen würden, wie sensibel unsere Erde im Weltraum hin und herschwebt, müsste uns der respekt dazu veranlassen nur noch auf Socken zu laufen :-)

Ich habe dies in meinem Roman so beschrieben. Die massive Umweltbeeinflussung die die menschheit seit Jahrhunderten durchzieht, kann eines Tages dazu führen, dass wir die prozesse nicht mehr umkehren, geschweige denn aufhalten können...

"Wenn wir in einer Badewanne wild rumplatschen, voller Schaum und plötzlich an den Stöpsel kommen, dann suchen wir wie verrückt danach, damit das warme Wasser nicht abläuft. manch einer findet ihn nicht mehr, bevor die Wann leer ist oder rutscht aus und schlägt sich den Schädel ein :-)"

Es gibt ja Wissenschaftler die meinen die natur reguliert sich trotz unseres Wirkens von selbst. Bestimmt irgendwie, aber ob wir unter der Regulierung noch existieren können?

kennt ihr die Untersuchungen über den Golfstrom? Sollte er zum erliegen kommen, dann wirds hier echt spannend. Erst vor kurzem hat man festgestellt, dass er allein durch den Salzgehalt des Wasser reguliert wird. 1% Änderung hat schon Folgen.

ich glaube die natur ist zwar stabil aus ihrer Sicht, aber völlig sensibel was unsere Biospähre betrifft.

Tolle Diskussion :-)

MfG Gert
antworten
Antworten einfaltenWissenschaftler Sheila McLane
04.01.2005 - 18:50:31
 haben festgestellt, dass die Gletscher in der Schweiz innerhalb eines Jahres 10x schneller geschmolzen sind, als sie gerechnet haben. In Südamerika - Feuerland - haben sie letzten Winter Temperaturen um die 20 Grad gehabt, für die Leute dort eine Katastrophe, weil ebenfalls die Gletscher abschmelzen und mit Überschwemmungen zu kämpfen haben. Grönland, Alaska etc. müssen Eisbären abknallen, weil die jedes Jahr länger aufs Eis warten müssen um Robben zu jagen und daher aggressiver (aus Hunger) werden. Schon alleine durch die Schmelzungen an Gletscher und Polkappen ist mit einer Temperatur- und Salzveränderung in den Meeren und den Meeresströmungen zu rechnen. Eine Veränderung der Strömung hat wiederum nicht nur eine weitere Klimaveränderung zur Folge, sondern wird auch Formationen am Meeresgrund ändern und Windrichtungen und Wirbelwindbildungen beeinflußen. Und das alles nicht im Zeitlupenerdtempo sondern in einem unheimlich schnellen Zeitraffen. Neue Naturkatastrophen sind also vorprogrammiert. Und wir sind natürlich so unwichtig, dass wir daran nicht schuld sind? Und so hilflos, das wir nichts daran ändern können? Falsch! Wir sind zu blöde, zu faul, zu korrupt um überhaupt etwas ändern zu WOLLEN (auch da nehme ich mich nicht aus). J. F. Kennedy hat es geschafft, alle führende Wissenschaftler an einen Tisch zu versammeln und ihnen eine Aufgabe gestellt: Die USA sollen den ersten bemannten Raumflug zum Mond machen. Und Sie werden dafür sorgen, dass wir dieses Ziel erreichen.

Wir schaffen es nicht einmal, weltweite Hilfe sinnvoll zu organisieren und koordinieren, die UN zu einem einstimmigen Beschluß zu bekommen - wie sollen wir es da schaffen, uns zu retten?

Es ist einfacher zu sagen, wir sind alle Ameisen und einfach nicht in der Lage, etwas am Lauf der Dinge zu ändern. Aber wenn wir ehrlich sind, könnten wir verdammt viel innerhalb kürzester Zeit ändern.

Übrigens Gert, meine Besorgnis, dass dein Buch einmal als prophetisch angesehen wird, wächst mit zunehmendem Maße ...
antworten
Antworten einfaltenMoin Gert! Trainspotterin
05.01.2005 - 10:09:37
 Ja, das ist eine spannende Diskussion und auch ein
schier unerschöpfliches Thema! :-)

Der Mensch ist schon ein seltsames Tier. Manchmal
stelle ich mir gern vor, wie es hier ganz ohne uns
aussähe.
Wie das wohl wäre? Die Erde würde friedlich
weitereiern, es gäbe nur Tiere und Pflanzen, die ihren
natürlichen Instinkten folgen. Ab und zu fällt
vielleicht mal ein kleiner Meteorit herab oder eine große
Erdspalte tut sich auf und löscht die eine oder andere
Spezies aus, und das Leben formiert sich völlig neu.
Ich sehe das ziemlich locker, was unsere eigene
Ausrottung betrifft (wir schaffen das! Ja!) und glaube,
das ist das Beste, was diesem Planeten passieren kann
(zufällig stimmt mein Lieblingsautor T.C. Boyle darin mit
mir überein). Tiere können so etwas einfach
hinnehmen. Blöderweise haben wir aufrecht Gehenden
dabei immer so große Gefühle und empfinden (Mit)Leid,
Schmerz und diverse andere Emotionen, und das macht
es uns so schwer. Wir können nicht hinnehmen, nicht
einfach akzeptieren, daß wir auch nicht mehr sind als
eine Kohlenstoffansammlung, die zufällig denken kann.

Auf Spiegel online wurde neulich diskutiert, ob diese
Katastrophe der vermeintlichen Allmacht des Menschen
Grenzen gesetzt hat. Da überschlugen sich die
Meinungen, und es waren erstaunlich viele, die da
schrieben: Kapiert es endlich, wir sind eben nichts
Besonderes. Und dann hatten sie sich gleich
wieder in der Wolle... *grins* ... wir können wohl
einfach nicht aus unserer Haut.
antworten
Antworten einfaltenHi Trainspotterin gert
05.01.2005 - 11:44:38
 Da sind wir ähnlicher Meinung -- Natur und Mensch passen nicht wirklich zusammen und im wesentlichen ist der Mensch das kontraproduktivste was je das Licht der Welt erblickt hat...

Dennoch, ich nehme das Leben ernst, es macht mir Spass und noch vielmehr in einer natürlichen Umwelt und wenn ich meinen Geist einsetzen kann.

Ic bin nichts Besonderes, so ein Mist :-), die Menschheit auch nicht, aber ich komme nicht umhin zu erkennen, dass wir irgendwie gesegnet (nicht im religiösen Sinne) sind, wenn man Macht hat, sollte man sich nicht hinstellen und sinnlos damit umgehen...

Wegen mir (ich schreibe auch so ne Sachen wie Boyle) kann die Menschheit weggespült werden, während ich abwarte .-), aber mal ehrlich, zumindest sollte ne Frau zum spielen übrig bleiben.

Ich bin überzeugt davon, dass wir die Länge der "Aufenthaltsgenehmigung" von Haien (ca. 100.000.000 Jahre) oder andere Spezies aufnehmen könnten, aber nich so dooooof :-)

Eines ist klar, dass war ein Mini-Tsunami, doch der Meteoerit lauert schon hinter Saturn und wartet nur, bis ein paar mehr Touris am Strand stehen, damit sichs irgendwann auch lohnt!

MfG gert
antworten
Antworten einfaltenWieso Sheila McLane
06.01.2005 - 16:27:11
 kommst du darauf, dass Tiere so etwas einfach hinnehmen?

Die versuchen genauso, ihr 'armseliges' Leben zu retten, wie wir Menschen. Sie flüchten vor Feuersbrünsten, vor Erdbeben (die sie schon vor unseren Seismographen spüren), versuchen sich vor Überschwemmungen zu retten. Keines bleibt stehen und lässt sich einfach von einer Katastrophe 'umbringen', eben weil es 'Natur' ist. Im Gegenteil: Tiere sind schneller bereit, ihre Jungen im Stich zu lassen und die eigene Haut zu retten, als wir Menschen, die wir in brennende Häuser stürzen, in reißende Ströme undundund um unseren Nachwuchs zu retten. Der Selbsterhaltungstrieb der Tiere ist wesentlich stärker als unserer, deswegen nehmen sie Katastrophen noch weniger hin, wie wir. Tiere haben nur einen 'Vorteil', sie kommen schneller über alles hinweg.

Liebe Grüße

Sheila
antworten
Antworten einfaltenGenau. Und warum kommen sie schneller über alles weg? Trainspotterin
06.01.2005 - 18:01:28
 Du sagst es, Sheila. Diese tierischen Verhaltensweisen,
die du aufzählst, habe ich doch auch gar nicht
ausgeschlossen. Aber du hast in eine ganz andere
Richtung gedacht. Ich versuche mal, dir deutlicher zu
machen, was ich ausdrücken wollte: Mit dem
"Hinnehmen" habe ich gemeint, daß allen Indizien nach
kein Zebra deshalb in eine fortdauernde Lebenskrise
gestürzt wird, weil am anderen Ende der Prärie gerade
ein Löwenrudel drei seiner Gefährten zerreißt. Es wird
auch nicht versuchen, vollkommen neue
Verhaltensweise anzunehmen und sich ab jetzt im Fluß
bei den Krokodilen verstecken, weil die Löwen vor
denen Angst haben. Natürlich gibt es Tiere, die
umeinander trauern, wie Wildgänse zum Beispiel, die oft
mit nur einem einzigen Partner zusammenbleiben. Aber
kein Kaninchen wird sich vermutlich vor lauter
Verzweiflung vor ein Auto werfen, weil die Erde sich
aufgetan hat und den Rest seiner Familie verschluckt
hat. Tiere handeln eben instinktiv (und können deshalb
auch oft viel schneller vor Gefahren flüchten als wir),
und sie leben nach der Natur und fügen sich ihren
Bedingungen. Dieses "sich fügen" ist es, was uns
Menschen abgeht.Wir wollen verändern, bewegen,
beeinflussen, was wir bis zu einem gewissen Grad auch
können, und sprechen uns deswegen eine
entsprechende Pole-Position in der Lebewesenrangliste
zu. (Wir haben es ja sogar geschafft, diese
hanebüchene "Alle-Lemminge-springen-gern-von-
hohen-Klippen"-Geschichte zu erfinden, die viele
Menschen immer noch glauben. Lemminge =
Massenselbstmörder. Danke, Disney!)
Aber hast du vielleicht schon mal eine Selbsthilfegruppe
von Hunden gesehen, die sich für bessere Bedingungen
beim Zusammenleben mit Menschenund ein Leben ohne
Halsband einsetzt? Hat es jemals eine
Singvögeldemonstration gegen die erbarmungslosen
Fänger gegeben, die auf dem Weg in den Süden lauern?
Oder Höhlenkritzeleien von längst verstorbenen Bären,
die den heutigen Artgenossen Kenntnis davon geben,
daß es schon mal scheinbar endlose Eiszeiten gegeben
hat und wieder geben kann und man sich bei selbigen
besser ziemlich warm anziehen sollte?
antworten
Antworten einfaltenWir wollen Sheila Mclane
06.01.2005 - 20:37:57
 verändern, weil wir die Macht dazu haben. Ich habe auch gar nichts gegen Veränderung und auch nichts gegen die uns gegebene Macht, wenn wir sie nur sinnvoll und überlegt einsetzen und anwenden würden. Hätten wir diese Macht nicht, würde uns auch das Bewusstsein abgehen, auch das Mitgefühl und das sind Dinge, auf die ICH nicht verzichten will. Stimmt, Lebenskrisen müssten nicht sein. Ich habe sie für mich ausgeschlossen. Ich bezahle auch dafür, dass ich in dieser Hinsicht wie ein 'Tier' lebe. Ich lebe ohne Vergangenheit, nur für die Gegenwart und Zukunft. Ein Punkt, den nicht viele schaffen und noch weniger, die mich verstehen. Meine Vergangenheit kann ich nicht ändern, es bringt also nichts, ihr nachzuheulen, zu grübeln, zu überlegen, was wäre gewesen wenn ... Sie ist einfach abgehakt. Ich schaue vorwärts. Man kann nicht vorwärtsgehen, wenn man sich ständig umdreht. Man kommt nicht vom Fleck oder fällt.
Und das sag ich nicht nur so dahin. Ich habe diese Lebensweise unbewußt so perfektioniert, dass du mich nicht fragen kannst, was vor 5, sogar was vor 3 Jahren oder noch kürzer passiert ist. Ich weiß es wirklich nicht. Wenn man mir erzählt, was da alles passiert ist und ich praktisch mittendrin war, kommt es mir vor, es wird über jemanden anders geredet.

Und du irrst, wenn du meinst, die Tiere hätten keine Lobby. Sie brauchen keine Demonstrationen etc. Denn ihr Instinkt bringt sie dazu uns zu sagen, was Sache ist. Auch um das große Opfer ihrer eigenen Existenz. In den 70ern schlugen Naturschützer Alarm, weil der Weißkopfseeadler am Aussterben war. Ursache: Sie konnten ihre Eier nicht mehr ausbrüten, weil die Schale so dünn war, dass sie sofort dabei zerbrach. Da erst wurden Vergiftungen mit Insektizieden und Pestizieden nachgewiesen und zum ersten Mal wurden die Zusammenhänge mit Vergiftungen in der Nahrungskette selbst dem größten Trottel klar. Das war die Stunde, wo man anfing, viele Gifte als Spritzmittel zu verbieten. Ok, m. M. nach nicht genug und vor allen Dingen nicht radikal genug, aber ein Anfang. Die vielen Strandungen der Wale heutzutage, der Hunger der Eisbären, selbst neurotische Hunde, BSE etc. das sind für mich alles Zeichen. Tiere sagen: He, passt auf. So läuft das nicht. Ändert was. Sie nehmen es also gar nciht so gelassen hin. Was sie gelassener hinnehmen, ist ihr eigenes Ende. Weil sie 'wissen' (hört sich blöd an, aber ich weiß nciht, wie ich es anders ausdrücken könnte, ohne den Thread noch länger zu machen), dass, wenn wir nicht 'spuren', Gott/die Natur was weiß ich, uns eben auslöscht und einer anderen Spezies, entweder auf der Erde oder einem anderen Planeten eine neue Chance gibt. Aber müssen wir es so weit kommen lassen? Denn genau derjenige oder 'DAS' was uns diese ganzen Möglichkeiten und die Erkenntnis gegeben hat, hat uns doch damit auch die Möglichkeit gegeben, die Dinge zu erkennen und abzuändern. Warum nützen wir sie nicht? Warum wollen wir so etwas natürliches wie den Tod besiegen und gleichzeitig setzen wir alles daran, uns umzubringen.
Das ist die Idiotie unseres Daseins.

Heute könnte ich schon wieder mit der Schrotflinte auf gewisse Versammlungen geben. Da ist das ganze Elend passiert, und die breite Masse, nämlcih die Menschen auf allen Kontinenten helfen ausnahmsweise ohne auf solch banale Dinge wie Rasse/Staatsangehörigkeit/Religion etc. zu achten zusammen und unsere 'Führer' streiten darum, unter welcher 'Hoheit' die Hilfe abgehen und in die Geschichte eingehen soll.

Was ich dagegen toll fand ist ein Bericht von einer dieser Ferieninseln in Thailand (glaub ich). Umweltschützer schlugen schon vor Jahren Alarm, weil rücksichtslos für den Toursimus gebaut wurde, ohne Kläranlagen etc. Nun, wo alles vernichtet ist, holen die Verantwortlichen Experten auf die Insel, die helfen sollen, eine ökologisch brauchbaren, sanften Tourismus aufzubauen. 'Wenn wir sowieso schon alles wieder von Grund aufbauen müssen, können wir es dieses Mal richtig machen' sagte einer.

Das, und auch die Hilfe und Zusammenarbeit, die (zumindest von der breiten Masse) ohne Grenzen, Religionen,etc. stattfindet, lassen mich (als unverwüstlichen Optimismus) in die Zukunft schauen und hoffen. Vielleicht fangen wir jetzt wirklcih an, die richtige Richtung einzuschlagen. Vielleicht war das ganze Unglück nötig, um das Ruder rumzureißen. Dann waren die ganzen Opfer nicht umsonst ...

Liebe Grüße
Sheila
antworten
Antworten einfaltenIch wünschte, du hättest recht. Trainspotterin
06.01.2005 - 22:48:49
 Und dieser Thread wird doch noch ein wenig länger... *schmunzel* Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich finde diese Unterhaltung und auch die vielen kleinen Zweiglein des Themas, die daraus erwachsen, sehr interessant.

Du bringst allerdings wieder eine neue Richtung aufs Tapet... ich versuche mal, den Bogen vom Dasein der Tiere auf uns zu schlagen. Du sagt, du hast deine Vergangenheit abgeschlossen, was auch immer dort passierte. Nur noch heute und die Zukunft. Aber auch da sehe ich wieder den Unterschied zwischen Mensch und Tier, denn ich erkenne in deinen Worten, daß auch du Bedenken, Angst und Sorge hast (wie auch ich), und dies hat eigentlich nur mit der Zukunft zu tun. Die Vergangenheit ist abgeschlossen, immer. Sie lässt sich nicht mehr ändern. Aber vor dem was morgen kommt, davor fürchten wir uns, weil wir es nicht kennen. Werden unsere Kinder glücklich und gesund sein? Wird die Erde noch ein Ort sein, an dem es sich zu leben lohnt? Wird uns eine Seuche dahinraffen? Werden wir den Verstand verlieren, wenn wir altern, oder wird unser Körper bei lebendigem Geiste verfallen und uns die Möglichkeit genommen, unseren freien Willen auszuüben?

Wenn wir keine Kinder mehr sind, wissen wir aus unseren Erfahrungen, daß es ohne Leid und Schmerz im Leben nicht geht. Niemand von den Überlebenden der Flutwelle wird das Leben in Zukunft so sehen können, wie er es bisher tat. Und auch wir in unseren weit entfernten Ländern werden das nicht vergessen können. Und jetzt bauen sie ein Warnsystem auf, weil sie gelernt haben und weil sie sich vor zukünftigen Ereignissen dieser Art fürchten, mit denen sie vor zwei Wochen nicht einmal gerechnet haben.

Alles lässt darauf schließen, daß Tiere kein Morgen (und auch nicht die damit verbundenen Sorgen) kennen. Sie planen nicht, sie sparen nicht für die Rente, sie vererben nichts außer ihren Erfahrungen und dem Wissen, das sie besitzen. Ich glaube, daß jedes Lebewesen auch die Vergangenheit in sich beinhalten muß, denn nur aus ihr lernen wir, Mensch und Tier gleichermaßen. Nach Möglichkeit sollten alte Fehler nicht noch einmal begangen werden, denn das Ergebnis war nicht gut. Und im Laufe vieler, vieler Jahre geht diese Erkenntnis in die Gene über, woraus sich wiederum langsam etwas Neues entwickelt. Das ist dann wahrscheinlich die Evolution. Aber die Angst vor der Zukunft ist ein rein menschliches Thema. Oder gibt es sonst jemanden/etwas, der/das sich so um das "Morgen" sorgt wie wir Menschlein?
antworten
Antworten einfalten*lächel* Sheila McLane
06.01.2005 - 23:54:10
 Nein, ich habe keine Angst vor der Zukunft. Warum soll ich für mich persönlich etwas fürchten, dass ich beeinflussen kann? Ich kann leider nicht die Zukunft der Menschheit, der Erde, der Natur beeinflußen, aber ich halte die Macht in den Händen, meine Zukunft zu beeinflußen, durch mein Handeln und meine Entscheidungen. Angst war und ist immer ein schlechter Ratgeber. Jeder lebt die Grenzen, die er sich selber setzt. Und ich habe meine sehr weit gesteckt. Die einzige Grenze bei mir ist, niemandem etwas schlechtes zu wünschen und keinen bewußt und so wenige wie möglich unbewußt zu verletzten. Alles andere steht mir offen, wartet auf mich und meine Entscheidungen. Vielleicht kenne ich auch kein Morgen, ich plane auch nicht zu weit in die Zukunft, die nächsten Wochen, Monate - max. ein Jahr, dann seh ich weiter. Es kommt ja doch anders, als ich plane *g*, also warum Zeit und Kraft darauf verschwenden, die ich im hier und jetzt besser einsetzen kann? Aber wie gesagt, das gilt nur für mich persönlich. Meinen Kindern wünsche ich eine schöne Zukunft, und, soweit ich es als einzelne beeinflußen kann, tue ich meinen Teil dazu, lebe umweltbewußt. Versuche, das Denken meiner Kinder darauf zu lenken, dass sie lernen, ihr Handeln und ihre Macht, die sich daraus ergibt, abzuschätzen. Ich gebe ihnen das Rüstzeug mit, damit sie die/ihre Zukunft gestalten können. Aber ich habe es nicht in der Hand, was sie daraus machen.

Was die Vergangenheit für Tiere bedeutet? Ganz einfach, entweder sie überleben ihre Erfahrungen und können ihre Erfahrung ihren Nachkommen vorleben oder sie sterben bei dem Versuch, Erfahrungen zu sammeln.

Ich habe eine Zeitlang im Wald gelebt, nur mit Messer und dem Luxus meines Schlafsackes (und hatte das Pech, einen der kältesten und nässten Augustmonat zu erleben, den es gegeben hat). Meine ganze 'Sorge' am Tag bestand nach dem Bau eines Unterschlupfes danach nur darin, genügend Feuerholz und genügend Essbares zu finden. Da bleibt nicht mehr genügend Raum, um sich über andere Dinge zu Sorgen. Und ich glaube, genau darin besteht auch das Leben der Tiere: ein sicherer Platz zum Schlafen, genug zum Fressen, den Tag zu überleben und, wenn die Zeit dafür da ist, einen Partner zu finden. Es hört sich nach 'wenig' an, aber wenn du einmal da drin steckst, in dieser Situation, dann beherrscht dich der Gedanke an Feuerholz, einen platz zum Schlafen und genügend zum Essen/Trinken vollkommen. Lediglich abends, wenn du den Tag gut und einigermaßen satt über die Runden gebracht hast, dann finden auch noch andere Gedanken Raum, aber nicht viel und nicht lange. Denn Überleben kann ganz schön anstrengend sein und müde machen *lach*.

Natürlich ist uns Menschen dank der Macht des Verstandes und Kommunikation die Möglichkeit gegeben, in der Gemeinschaft 'leichter' zu überleben und nach und nach auch die Unterkunft sicherer und komfortabler zu machen und dann hat auch solcher Luxus, wie Kunst, anregende Gespräche etc. aber auch Ängste Platz. Aber wie gesagt, Angst hat nur den Platz, den du der Angst einräumst. Angst ist etwas REales und Surreales in einem. Wenn ich einem Löwen gegenüberstehe oder einem Typ, der mich umbringen will, dann ist es eine reale, berechtigte Angst, die mir aber auch andererseits wieder die Möglichkeit des Überlebens durch Handeln einräumt. Aber wenn ich Angst vor der Zukunft habe - Zukunft ist etwas nicht greifbares, etwas, was sich durch tausend Dinge definiert, die ich momentan nicht beeinflußen und auch nicht benennen kann. Also lähmt mich diese spezielle Angst, macht mich handlungsunfähig und in gewisser Weise wohl auch Lebensunfähig wenn ich mir Menschen ansehe, die von Panikattacken heimgesucht werden. Je mehr Platz man Angst einräumt, umso mehr bläht sie sich auf und macht sich wichtig. Und genauso ist es auch mit der Zukunft. Inzwischen wünsche ich mir 100 Jahre (natürlich bei bester körperlicher und geistiger Gesundheit) alt zu werden, theoretisch sind meine Chancen nicht schlecht. Alle meine Ahnen wurden, wenn sie nciht eines 'unnatürlichen' Todes starben (Krieg, Unfall etc.) sehr alt und waren geistig ziemlich rege bis zuletzt. Aber soll ich mir Sorgen machen, was ist, wenn ich 80 oder 90 bin? Vielleicht erlebe ich nicht einmal meinen 50sten, warum soll ich mir also Gedanken machen, ob ich mit 70 in ein Altersheim muss? Oder ein Pflegefall? Wenn ich mal nicht mehr für mih alleine sorgen kann, dann kann ich mir Gedanken machen, ob es nicht langsam Zeit ist, eine Lösung (wie auch immer) für dieses Problem zu finden. Aber nicht vorher ...
Ich kann es nur noch einmal sagen: Für mich persönlich mache ich mir keine Sorgen. Bisher ist es immer irgendwie weitergegangen, mal besser mal schlechter, aber weiter ging es. Und es ging weiter, weil ich die Macht zum Denken, Vorstellungskraft und Handeln hatte.
antworten
Antworten einfaltenLaß mich raten... Trainspotterin
07.01.2005 - 10:48:56
 ... du arbeitest wohl nicht im Lebens- und
Rentenversicherungsbereich, gell? ;-)
antworten
Antworten einfaltenEin ganz klares Sheila Mclane
07.01.2005 - 15:38:19
 *Nein* ... lediglich selbst gewonnene Erfahrungen und Erkenntnisse, die ich für mich umgesetzt habe. ;-))

Liebe Grüße
Sheila
antworten
Antworten einfaltenDie Versicherungsgesellschaften ... Trainspotterin
07.01.2005 - 16:18:23
 ... könnten ja auch einpacken, wenn sich jeder so wenig
Sorgen um die Zukunft machen würde... ;-)
Respekt!
antworten
Antworten einfaltenSie verdienen zumindest nichts an mir *g*, Sheila Mclane
07.01.2005 - 17:12:00
 hat allerdings auch den Vorteil, dass sie nie für mich aufkommen müssen. ;-)antworten
Antworten einfaltenWahnsinn..... gert
07.01.2005 - 18:16:37
 diese vielen Gedanken.... :-)
ich möchte nochmal auf die Tiere eingehen. Ich glaube wir wissen zu wenig über ihr denken und fühlen um mit Sicherheit sagen zu können, das alles nur Instinkt ist. Was ist Denken eigentlich?
ich kann nicht zustimmen, was der Umgang mit Ängsten betrifft. Tiere schützen mit allen tricks ihre Jungen!!!
kennt ihr den Tagesschaufilm, wo ein Nilpferd ein junge Antilope vor einem krokodil beschützt, und zwar heftig, sie beißt es fast durch, da es wohl kurz zuvor ihr Junges gerissen hatte.
Wandern Tiere nicht auch aus, wenn sie spüren, dass sich die Lebensräume verändern?
Was sie sicher nicht können, dass unterscheidet sie massiv vom menschen, Einfluss auf das Erdgeschehen zu nehmen, also bewussten Einfluss. aber das gelingt uns ja auch nur intuitiv :-) Ach, da kann man Atome zusammenführen, na dann lassens wir mal knallen, na holla :-)

Die Welle war nun da und ich bin sicher es wird uns demnächst wieder kalt erwischen, da wir morgen schon wieder daran rumbasteln "wie wir Iraker demokratisieren und ihnen das Öl klauen, oder ähnliches..."

Der Witz der Woche, tatsächlich auf dem berliner Wochenmerkt von einem Gemüsehändler gesagt: "... Na die da unten haben doch irgendwie auch echt Glück gehabt, jetzt bekommen sie mal richtig Kohle und können was aufbauen. das belebt die Wirtschaft!" Ernsthalt, ich schwöre :-) !!!!!

Na da kann man ja getrost auf den nächsten europäischen Atomkrieg hoffen, dann werden die Arbeitslosen auch weniger und die Wirtschaft erlebt ein Hoch.

Um die Diskussion nochmal an den Anfang zu bringen: "Armselige Menschheit", armselig, weil wir unseren Geist nicht einmal instinktiv anwenden, sondern eher perversen Auswüchsen nachgehen (natürlich nicht zu verallgemeinern, ich bin da ganz anders :-). Armselig aber auch, da die wirklichen probleme des Planeten uns allen bewusst sind und wir dennoch nicht in der Lage sind prioritäten im Zusammenleben zu setzen.

Ich danke Euch, bis dann gert
antworten
Antworten einfaltenModerne Menschen Sheila McLane
07.01.2005 - 19:46:25
 trauen nicht mehr ihren Instinkten. Die meisten Menschen sind Technikorientiert. Instinkte sind wie Vorahnungen etwas für 'Spinnerte/Abergläubische', das passt eben nicht zu dem modernen, aufgeklärten Menschen, das gehört ins tiefste Mittelalter oder eben in den Dschungel. Für mich kann ich nur sagen, wenn ich auf meinen Bauch gehört habe, dann sind die Sachen immer gut ausgegangen, egal wie haarsträubend die Entscheidung auch war. Wenn ich meinte, etwas nach dem Verstand entscheiden zu müssen, ging es in die Hose. Na ja, muss ja nicht unbedingt für meinen Verstand sprechen :-((

Liebe Grüße
Sheila
antworten
Antworten einfaltenInstinkte.... gert
08.01.2005 - 09:00:23
 Hi Sheila,

Da könnte man das Thema auf eine ganz andere Richtung bringen. Ich denke, dass die Instinkte des Menschen auf verschiedensten Gebieten verkümmert sind. Alles wird in der Gesellschaft auf den Ratio gelenkt. Gefühle sind nicht wirklich gefragt, wobei ich glaube, dass sie den Menschen vielmehr bestimmen, als der Verstand. Wir sollen alles hinnehmen, und wer sich gefühlsmäßig mit Problemen auseinandersetzt, unter Umständen ausrastet, der hat hier schlechte Karten und findet kein Verständnis. Man geht aber davon aus, dass bei jedem 3. Kranken psychosomatische Ursachen vorliegen.
Nehmen wir mal den Gedanken an den Tod. Reinkarnation wird als Unmögliches eingestuft, wobei ich mich Frage, ob wir nur keine zeit mehr dafür aufwenden unsere Seele kennen zu lernen. Vielleicht sind wir evolutionär auf dem Weg, sowohl fleischlich als auch geistig existieren zu können?
Das ist natürlich ein langes Thema :-)

Fakt ist aber, das alte Kulturen, wie Aborignes z.B. auf telepatische Fähigkeiten zurückgreifen konnten, das ist für den modernen menschen Gewäsch. Ich meine wir werden zu Ratio-Menschen erzogen und unsere Empfindungen verkümmern.

ciao Gert
antworten
Antworten einfaltenHört, hört :-) gert
04.01.2005 - 12:58:56
 Hi Sheila,

auch da kann man eigentlich nur zustimmen. Sicherlich schwer den Beweis zu führen, ob diese Affenwelle und das dazugehörige Erdbeben, eine Nachwirkung menschlicher Einwirkung war. Aber allein unsere Maßlosigkeit uns die Natur zum Untertan machen zu wollen, sie auszulutschen und drauf zu kotzen, verdient nichts anderes als diese Rache.

Wir entwickeln uns zu sterilen Kohlenstoffeinheiten, verstecken uns vor Regen, mästen uns in der Sonne, mit einem Wort wir sind "dekadent".

Das Leben, eben auch das natürliche Leben ist kein Zuckerschlecken, aber es hält sowohl positive, als auch böse Überraschungen parat. Wir sind in der Lage uns anzupassen und das Abenteuer einzugehen. Wir sind Pioniere, die mit dem Mut der Einzelnen die tiefsten Tiefen, wie auch den Mond erreicht haben. Es gibt kein Leben ohne Risiko, aber kein Krieg hält diese Art von Abenteuer bereit, kein Bohrloch rechtfertigt Tausende von Krebskranken (siehe Nigeria), keine Atomkraft rechtfertigt die Verstrahlung (siehe Hiroshima und die pazifischen Inseln wo man Jahre lang getestet hat), kein Anspruch der Menschheit auf Lebensraum rechtfertigt ein Aussterben von Tieren.

Schade nur, man verzeih mir den Zynismus, dass solche Wellen nicht an den Strand der sogenannten "1.Welt" schlagen.

MfG Gert
antworten
Antworten einfaltenDie Wellen Lies
05.01.2005 - 11:03:40
 >>Schade nur, man verzeih mir den Zynismus, dass solche Wellen nicht an den Strand der sogenannten "1.Welt" schlagen<<

Ja, das war wohl zynisch, aber wer sehen möchte, wie Mensch auf den Tsunami reagiert hat, der sehe sich dies hier mal an.

http://www.story-ecke.de/a00.zip

Er gafft, mal wieder. Nur hat es ihn diesmal das Leben gekostet.

Lies
antworten
Antworten einfaltenHi Lies gert
05.01.2005 - 11:48:54
 Die Bilder kannte ich schon, die sind glaube ich auch schon älter...
Aber so sind`se die Menschen, man erinnere sich an Ramscheid, wo sie alle zu den "vernichtungsmaschinen" aufblicken, bevor ihre Kinder verbrennen.
Oder nimm die USA, die die A-Bombe zum Nationaldenkmal gemacht haben, da ist mir das "goldene Kalb" noch lieber....
MfG Gert
antworten
Antworten einfaltenAlles gefälscht! Detector
06.01.2005 - 16:09:53
 Eine billige Fotomontage.
Wer zum Beispiel das Bild a07 näher heranzoomt wird feststellen, dass nahezu alle Menschen lachen bzw. grinsen.
Drum würde ich ein wenig vorsichtiger mit der Verbreitung solcher "Schreckensbilder" umgehen und vorher die Quelle prüfen ...
antworten
Antworten einfaltenDa drängt sich mir... Trainspotterin
06.01.2005 - 20:06:11
 ... aber tatsächlich die Frage auf, wer es in diesen Zeiten wohl nötig hätte, solche Schreckensbilder zu montieren. Es gibt doch täglich echten Horror über dieses Thema, live und in Farbe, und das über jedes nur mögliche Medium...antworten
Antworten einfaltenDas ist echt!!!
07.01.2005 - 18:03:59
 Keine Frage, dazu gibt es einen Film und es gibt mehrere solcher Szenen!

gert
antworten
Antworten einfalten@Gert Detector
07.01.2005 - 20:32:40
 "es gibt, man sagt, es ist bekannt ..." sind diese typischen Wischiwaschisätze, um diffuse Gerüchte zu verbreiten.
Wie heißt der Film?
Wer hat ihn gedreht? (Wann, wo?)
Warum lachen die Menschen auf dem Bild?
antworten
Antworten einfaltenIch würde mal Lies
07.01.2005 - 22:16:26
 davon ausgehen, dass es sich bei den Fotos um Tsunamis harmlosen Verlaufes handelt, also solche, bei denen die Menschen keinen weiteren Schaden erlitten haben.
Deshalb wahrscheinlich lachen sie.

Nur war das, was dann aus diesen harmlosen Tsunamis entstanden ist , absolut nicht mehr harmlos. Da es aber seit hunderten von Jahren nicht mehr vorgekommen ist, waren die Menschen so ahnungslos wie auf diesen Bildern.

Ich denke, künftig werden sie dieses Naturschauspiel nicht mehr mit derselben Heiterkeit betrachten und wenn das damit erreicht wird, haben die Bilder durchaus ihre Berechtigung, auch wenn sie nicht das letzte Unglück zeigen.

Lies
antworten
Antworten einfalten@Detektor(?) Compuexe
08.01.2005 - 14:18:14
 Ich hab dein Posting gelöscht.
Da dadurch auch die Folgepostings gelöscht wurden, bitte ich die anderen Poster um Entschuldigung, aber das kann ich leider nicht ändern.
Detektor, wenn du hier diskutieren möchtest, dann bitte ohne persönliche Beleidigungen. Andernfalls werde ich dich wieder löschen.
antworten
Antworten einfalten@Kompuexe Detector
08.01.2005 - 14:32:46
 Ja, du hast Recht, ich bitte um Verzeihung.

Ich werde in Zukunft nur die Fakten aufzuzählen, das sollte dann für sich selbst sprechen ...
antworten
Antworten einfaltenGanz so steng häts nicht sein müssen :-) gert
08.01.2005 - 17:44:58
 Sorry, aber ich habe ein dickes Fell und wollte das nur mal so feststellen, dass da vielleicht etwas mitschwingt, fand es aber nicht wirklich böse!

Dennoch, Ordnung muss sein :-)

MfG Gert
antworten
Antworten einfaltenNicht echt. Lois
11.01.2005 - 20:19:06
 Nein, Detektor hat schon Recht. Wie wahrscheinlich ist es, daß fast alle auf dem Photo lachen??

mfg Lois
antworten
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