Vielleicht benötige ich Hilfe.

Cirdan, 09.07.2005
  Krimis...
..eigentlich ja etwas schönes. Wäre da nicht diese Plot- und Charakterentwicklung.
Ich spiele mit dem Gedanken auch einen Kriminalroman zu schreiben und hatte die Idee, dass hier Menschen sind, die eventuell etwas Erfahrung mit Krimis haben. Natürlich muss jeder Autor seinen eigene Strategie bei der Plotentwicklung finden. Trotzdem könnten mir einige Tips weiterhelfen, da ich ein vollkommener Anfänger auf diesem Gebiet bin.
Welchen Weg findet ihr am besten, um eure Gedanken aufs Papier zu bringen?
Diese Krimigene können doch nicht nur den Schweden vorbehalten sein. (...was würde ich nicht alles dafür geben, einen Roman lang die Gedankengänge von Mankell zu haben...)

Deswegen denke ich, dass man bei Euch Hilfe finden kann.
In Hoffnung auf nicht all zu viel Gelächter zu stoßen...
...Euer Cirdan
   
 
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Antworten entfaltenguten Morgen Dir Ela ela1000
30.08.2005 - 09:33:17
Antworten einfaltenHilfe hier Tobias Tobias
12.07.2005 - 18:17:17
 Patricia Highsmith - "Suspense - oder wie man einen Thriller schreibt".

Es ist einfach geschrieben, aber nicht im Sinne von "Oberflächlich",
sondern u.a. hinsichtlich des "Wiedererkennbarem"; als Autor, der sich
mit Schreiben beschäftigt; Wo Was zu entdecken ist, und dem Leser,
Dinge nachvollziehen zu können - zu müssen.

Auszug:
(...)
Die Phantasie des Schriftstellers

Eine weitere Story, die zwei Keime brauchte, um zum Leben zu erwachen,
war "Die Schildkröte", eine Kurzgeschichte, die von den Mystery Writers
of America ausgezeichnet wurde und seither m Anthologien aufgenommen wurde.
Der erste Keim entstand aus einer Geschichte, die mir eine Freundin von
einer Bekannten erzählte.

Dies also ist die Story: "Eine Witwe, von Beruf Werbezeichnerin, drangsaliert
und plagt ihren zehnjährigen Sohn, lässt ihn die Kleidung viel jüngerer Kinder
tragen, verlangt, dass er ihre Kunstwerke lobt und bewundert und macht aus dem
Kind einen wahren Neurotiker." Gut, das war eine ganz interessante Story. Meine
Mutter war Werbezeichnerin (sie ist aber nicht so wie diese Mutter), und ich
behielt die Story etwa ein Jahr lang im Kopf, hatte aber nie den Drang, sie zu
schreiben. Dann blätterte ich eines Abends bei Freunden in einem Kochbuch und
fand ein grässliches Rezept für Schildkröten-Ragout. Das Rezept für Schildkrötensuppe
war kaum weniger scheußlich, nur musste man hier wenigstens warten, bis die
Schildkröte den Kopf vorstreckte, den man dann mit einem scharfen Messer abtrennte.
Leser, die der Meinung sind, dass Thriller allmählich öde werden, könnten vielleicht
mal in einem Kochbuch die Seiten durchsehen, die sich mit unseren gefiederten
Freunden und Schalentieren befassen. Eine Hausfrau muss schon ein Herz aus Stein
haben, wenn sie die Rezepte lesen und womöglich noch ausführen will. Hier wurde die
Schildkröte, die man töten wollte, bei lebendigem Leibe gekocht. Das Wort "töten"
wurde nicht genannt, und das war auch nicht nötig, denn wer oder was konnte
kochendes Wasser überleben?

Sobald ich das gelesen hatte, kam mir die Geschichte mit dem drangsalierten kleinen
Jungen wieder in den Sinn. Ich wollte eine Schildkröte als Angelpunkt der Story nehmen;
die Mutter hat eine Schildkröte zum Kochen mitgebracht – eine Schildkröte, von der der
Junge zunächst glaubt, sie sei für ihn zum Spielen bestimmt. Der Junge erzählt einem Schulfreund von der Schildkröte; er versucht damit sein Prestige zu heben und verspricht,
sie ihm zu zeigen. Dann muss der Junge erleben, wie die Schildkröte in kochendem
Wasser umgebracht wird, und die ganze aufgestaute Bitterkeit, der schwelende Hass auf
die Mutter kommt zum Ausbruch. Mitten in der Nacht tötet er die Mutter mit dem
Küchenmesser, das sie zum Tranchieren der Schildkröte benutzt hatte.
(...)

Hier kommt es nicht auf das „ist das eklig“, sondern auf das funktionierende
Zusammenspiel verschiedener Elemente hinsichtlich von Figuren und dem Wiedererkennbaren an. Wie und Wo man als Autor auf Dinge stößt, welche sich
fast schon „unheimlich“ an eine Idee anknüpfen, welche sich dann ausformt. Du
kannst tagelang ohne einen Gedanken an deine Storyidee durch die Gegend laufen,
und dann siehst oder hörst du etwas, und plötzlich ist deine Idee da.
Mache dir Notizen, Stichworte, schreibe kleine Situationen, kleine Dialoge, hinsichtlich
deiner Storyidee, auch wenn sie nicht in die Geschichte kommen werden, aber sie gehören
zu den Figuren, ihrer Geschichte. Schreibe sie in ein „Collegeblock“ (Ringbuch) oder nur
auf Zetteln. Sammle diese; Aufschreiben verstärkt das Verbleiben im Gehirnkasten, und
zudem kannst du auf das Aufgeschriebene jederzeit zurück- und aufgreifen, weiterführen,
ausformulieren. Schaue, welches System dir am besten, effektivsten zusagt, für dich am
Besten geeignet ist. Einige Autoren umreißen ziemlich schnell die wichtigen Punkte einer
Idee/Geschichte, und nutzen ein anderes System, als solche, die alles bis ins kleinste Detail
notieren.

Wichtig: Verlasse aber niemals die Grundthematik!
antworten
Antworten entfalten ulli
10.07.2005 - 09:18:14
Antworten entfaltenKrimis...
10.07.2005 - 09:17:50
Antworten entfaltenGehe zu:
09.07.2005 - 18:34:30
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